Frontmatter --Inhalt --Einleitung /Elberfeld, Jens ; Otto, Marcus --Körper und Kommunikation: Das Publikum in der Berliner Hofoper 1820-1870 /Müller, Sven Oliver --Mäßigung der Leidenschaften. Kinder und monetäre Lebensführung im 19. Jahrhundert /Mass, Sandra --Der Wille zum Stil – Die ästhetische "Umwertung der Werte" im Fin de Siècle /Otto, Marcus --Drogen, Rausch und Männlichkeit in Literatur und Ästhetik der Moderne. Marcel Schwob, Ernst Jünger, Malcolm Lowry /Voss, Torsten --"Wahre Tugend mit Beefsteaks unvereinbar".1 Diskurse um Ethik und Ästhetik im deutschen Vegetarismus, 1880-1940 /Siemens, Daniel --"Laßt uns unsere Körper weihen zum Tempel jüdischer Schönheit!" Normalisierung des Selbst im Diskurs der Jüdischen Turnerschaft (1898-1914) /Elberfeld, Jens --Subjekt, Objekt, Abjekt. Körperbilder in der Kunst- und Biopolitik zwischen 1900 und 1945 /Frietsch, Elke --Kino als heterotopischer Ort. Entsubjektivierungsbewegungen im neorealistischen Spielfilm /Perinelli, Massimo --"In the Doing of Hair, One Does Race". Afroamerikanische Hairstyles als Technologien des Selbst /Hackenesch, Silke --Schön, weiblich, fremd. Körperdiskurse im Blick der zeitgenössischen Kunst /Karentzos, Alexandra --"Hungerstreik". Eine politische Subjektivierungspraxis zwischen "Freitod" und "Überlebenskunst" (Westdeutschland, 1970-1990) /Streng, Marcel --Böse reden, fröhlich leiden: Ästhetische Strategien der punkaffinen Intelligenz um 1980 /Geisthövel, Alexa --"Stellen Sie sich ihr persönliches Wohlfühlprogramm zusammen!" Wellness zwischen Ethik und Ästhetik /Duttweiler, Stefanie --Autorinnen und Autoren.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
"Es erscheint als nahezu paradox, dass gerade die (deutschsprachige) Soziale Gerontologie eine ausgesprochene 'Körperscheu' zeigt. Dass die gegenüber der Geriatrie um Eigenständigkeit bemühte Gerontologie dem Diskurs um die 'biologischen Grundbefindlichkeiten' (Schelsky) eher auszuweichen scheint, mag auf die Sorge zurückzuführen sein, dass eine Thematisierung des alternden und an Kräften nachlassenden Körpers nur all zu leicht die in der Gerontologie überwunden geglaubten Vorstellungen eines defizitären Alters neu beleben könnte. Denn aus dieser Perspektive könnte die Thematisierung des Körpers leicht als ein Schritt in die falsche Richtung - zurück auf das Feld biologischer Determinismen - missverstanden werden. Mit diesem Beitrag soll gezeigt werden, dass mithilfe eines veränderten und modernisierten Selbstverständnisses der Humanwissenschaften auch in der Lebensphase Alter eine 'Maximalisierung des Lebens' und eine 'Verantwortung für das Leben' (Foucault) angestrebt wird. In den modernen Kontroll- und Regulationsgesellschaften geht es nicht mehr (vordergründig) um die Unterdrückung und Einschließung störender und widerspenstiger Subjekte, sondern um die Produktion des zuverlässigen Menschen. In diesem Kontext fügen sich die durch die Klammer der Selbstakzentuierung und Förderung der Eigenständigkeit vereinten Leitbilder der Gesundheitswissenschaften, Sozialen Arbeit, Sozialen Gerontologie und Pflegewissenschaft in die regulierenden Strategien der Biopolitik ein. Die durch die 'Philosophie der Fitness' (Bauman) ideologisch unterfütterte Biopolitik erklärt mit ihren Programmen der Menschenstärkung, Gesundheitserziehung und -förderung zwar den 'flexiblen Menschen' (Sennett) zum 'Manager in eigener Sache', jedoch stößt die modernisierte Formel des 'survival of the fittest' im so genannten vierten oder fünften Alter an ihre Grenzen. Hier entwickeln sich im naturwissenschaftlichen Schatten der Medizin Pflege- und Körperdiskurse, die sich zu einem allgemeinen 'Dispositiv der Pflege' verdichten und sich gleichwohl in das auf Regulierung und Norm(alis)ierung der Gesamtbevölkerung zielende Dispositiv der Biopolitik integrieren lassen." (Autorenreferat)
Frontmatter -- Inhalt -- Einleitung. Das bedrohliche Amorphe – von der Digitalisierung zum Analogfernsehen -- I. Leinwand -- Einleitung -- 1. Zum Vorwandcharakter des populären Kinos -- 2. Die Kleinstadt Phoenixville oder: Wie sich eine Scheinwelt ohne 'wahres' Außen filmisch vermitteln lässt -- 3. Der Blob, die Warenform, der Konsumkapitalismus -- 4. Das Blob-Ding als Lücke in der Sprache -- 5. Pulsieren und Fließen -- II. Mattscheibe -- Einleitung -- 1. Fünfziger/Achtziger, Amerika/Italien -- 2. Das Fernsehen als Fenster zur Welt: Transparenz -- 3. Das Fernsehen als Fenster zum Weltall: Opazität -- 4. Das Fernsehen als offenes Fenster zu einer geschlossenen Welt: Oberfläche -- III. Fluss -- Einleitung -- 1. Blob als Pseudoflow -- 2. Adornos Fernsehessays und das Problem der Formabstraktion: eine Relektüre -- 3. Adornos Hieroglyphenschrift der Massenkultur -- 4. Potenzialität der Schrift und Ikonizität des Bildes -- 5. Für eine écriture des Fernsehens -- IV. Montage -- Einleitung -- 1. Vom Hundertsten ins Tausendste -- 2. Parataktische Bilderverhältnisse -- 3. Freie Assoziation -- 4. Erinnerungen von der Fernsehcouch -- 5. Die Mäeutik bei Alexander Kluge -- 6. Der Einbruch der Wirklichkeit als Katastrophe -- 7. Innere Monologe des Fernsehens -- V. Lachen -- Einleitung -- 1. Slapstick und Trickfilm als Quelle der Komik -- 2. Grotesker Körperdiskurs mit Cinico TV -- 3. Das Bild als Tableau: Indikator der Kontrolltechnik Fernsehen -- 4. Überwachende dritte Augen des Fernsehens: Bestandsaufnahme eines Faszinosums -- 5. TV/VT oder das Fernsehen im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit -- VI. Masse -- Einleitung -- 1. Die Überschreitung der Form in Documents -- 2. Das Formlose bei Bataille als Arbeit des Negativen -- 3. Didi-Hubermans paradoxe Ästhetik der formlosen Ähnlichkeit -- 4. Der Mensch wird zum Tier oder die Kraft visueller Metaphern -- Resümee. Nacktes Fleisch als verkappte feministische Provokation -- Filmografie -- Literatur -- Dank
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Theater ist Körperkunst. Diese Aussage steht im Zentrum von Meike Wagners Studie "Nähte am Puppenkörper". Die Autorin verschreibt sich jedoch keinem Abgrenzungsdiskurs zwischen einem 'präsenten', also unmittelbar erlebbaren Theaterkörper und einem (filmischen) Medienkörper, sondern erarbeitet durch den Bezug auf die konstruierten, verstörenden Kunstkörper des zeitgenössischen Figurentheaters eine medienphilosophische Perspektive, die postmoderne Körpertheorien und phänomenologische Ansätze verbindet. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur fortschreitenden Umorientierung der Theaterwissenschaft von binnenästhetischen Analysen zu einer Kulturwissenschaft, welche den "bodily turn" und den Diskurs um die "neuen Medien" in ihre Fragestellungen aufnimmt.
Der vorliegende Sammelband befasst sich mit aktuellen Diskussionen rund um die Technisierung und das Optimieren des Körpers bis hin zum Transhumanismus. In Zeiten von Smartphones und social web können alle ihr Leben und ihren Körper medial in Szene setzen. Mit den Möglichkeiten der Inszenierung steigt auch der Zwang zur Optimierung. Kosmetische Eingriffe werden häufiger, ebenso die Einnahme leistungssteigernder und stimmungshebender Psychopharmaka. Der Körper wird zum Produkt, dessen Wert am Arbeitsmarkt und in der Sphäre des Zwischenmenschlichen steigen soll. Noch nie schien der Wunsch so groß und so verbreitet, körperliche Leistungsgrenzen auszuweiten und ewig jung zu bleiben. Das Zusammenwachsen von Mensch und Maschine verschafft denjenigen, die die Technologien und Infrastrukturen bereitstellen, eine noch nie dagewesene Macht: Das Potential zur Überwachung und Steuerung menschlicher Körper steigt. Diesseits von Euphorie und Paranoia stellt sich die Frage, was die Leistungs- und Optimierungsphantasien unseres Zeitalters eigentlich antreibt. Wie kann das Wechselspiel von Körpern und Technologien im 21. Jahrhundert angemessen beschrieben werden? ; Andreas Beinsteiner, Tanja Kohn: Vorwort Körper – Medien – Technik Reinhard Margreiter: Zwischen Goldenem Zeitalter und Apokalypse. Zur Dialektik medientheoretischer Körperdiskurse Karl Leidmair: Medienrevolutionen: Anmerkungen zum Bewusstseinswandel im Zeitalter der digitalen Revolution Tansformationen des Körperwissens Karin Harrasser: Parahumanismus statt Superhelden. Körperpolitik im Behindertensport Justus Piater, Emre Ugur: Roboter für Menschen – Menschen für Roboter Magdalena Flatscher-Thöni et al.: Was sind wir wert? Acht Fragen und Antworten zum Thema der "Wert" des Menschen aus ökonomischer Sicht Jörg-Uwe Nieland: Optimierung als neues Leitbild – Anmerkungen zur Berichterstattung über die "Quantified Self-Bewegung" Petra Missomelius: Vom Rausch der Intelligenz oder: Pimp your brain. Aushandlungsprozesse um Enhancement Optimierungsdynamiken Stefan Selke: Vom vermessenen zum verbesserten Menschen? Lifelogging zwischen Selbstkontrolle und Selbstoptimierung Tobias Eichinger: Medikalisierte Phantasien – Ethische Aspekte ärztlicher Hilfe zur Selbstoptimierung Sven Stollfuß: Differently Constituted Bodies and Minds. Transhumanistische Ansätze in der Beschelunigungsgesellschaft Stefan Lorenz Sorgner: Transhumanistische Bilder perfekter Körper Optimiertes Leben – Ewiges Leben? Babette Babich: Körperoptimierung im digitalen Zeitalter: Verwandelte Zauberlehrlinge und zukünftige Übermenschen Noelia Bueno-Goméz: Der Tod in technowissenschaftlichen Gesellschaften Anne Siegetsleitner: Vom Altern zum Veralten: Roboter als Schönheits- und Leistungsideal
Die vorliegende kulturwissenschaftlich ausgerichtete Arbeit befasst sich mit der Konstruktion und Inszenierung von Realität, insbesondere im Verhältnis zu Körperdiskursen und Körperpraktiken in Makeover-Sendungen sowie mit deren komplexen politischen und kulturellen Implikationen. Die leitenden Fragen der vorliegenden Arbeit sind: Wie wird der Körper in den ausgewählten Formaten dargestellt? Wie wird er erzählt und mit welchen (Film-)Techniken in Szene gesetzt? Welche expliziten und impliziten Körperbilder liegen den Darstellungen zu Grunde? Welche kulturellen und politischen Normen werden über den Körper konstruiert? Welche Rolle spielt diese Konstruktion des Körpers für die Darstellung von â Realitätâ in den entsprechenden Formaten? Was ist der größere gesellschaftliche Zusammenhang dieser Darstellung? \r\nTrotz der Vielzahl und Komplexität der Darstellungsweisen des Körpers soll anhand verschiedener repräsentativ ausgewählter Reality-TV-Formate eine Annäherung an die heterogene kulturelle sowie politische Tragweite derselben geleistet werden. Hierzu werden insbesondere Formate bevorzugt, die explizit die Transformation des Körpers thematisieren. Dies kann durch kosmetische, d.h. nicht-operative Veränderungen (Kleidung, Make-up, Frisur), Fitness und Ernährung bis hin zu medizinischen Eingriffen wie etwa plastischer Chirurgie erfolgen.\r\nAls erstes wird der Untersuchungsgegenstand genauer eingegrenzt, wobei sich zeigt, dass sich exakte Grenzziehungen aufgrund des schwer greifbaren Reality-TV-Genres und der transmedialen Eigenschaft des Makeover-Fensehtextes als Herausforderung erweisen. Danach werden die kulturwissenschaftlichen Annahmen, die dieser Arbeit zugrunde liegen, ausgeführt. Darüber hinaus wird das revolutionäre Forschungsfeld der Fat Studies eruiert und auch der körpertheoretische Zugang erläutert. Abschließend wird näher auf den filmnarratologischen Zugang, der den Analysen als theoretische, aber auch methodische Grundlage dient, eingegangen. Zudem wird behandelt wie der Körper in den behandelten Makeover-Formaten zunächst erzählbar gemacht und erzählt wird. Die Körper der Teilnehmer werden zunächst in einen ökonomischen Diskurs der Maße und Zahlen überführt, um im weiteren Verlauf die â Transformationâ auch diskursiv dramatisieren zu können. Die über die Ökonomisierung vorbereitete, zumeist als märchenhaft dargestellte, Verwandlung der Teilnehmer, kulminiert immer in der Gegenüberstellung des â Vorherâ -Bildes und des â Nachherâ -Bildes. Diese Ökonomisierung ist allerdings nur die narrative Grundlage einer viel umfassenderen, in den Sendungen meist implizit vermittelten Selbstregierungstechnologie, der â Gouvernementalitätâ , die kontrovers im Hinblick auf Vertreter einer Affekttheorie, die die Vermittlung der besagten Gouvernementalität in Zweifel ziehen, diskutiert wird. Die Kernthese der vorliegenden Arbeit, die den Körper als entscheidendes, die â Realitätâ der Makeover-Formate affirmierendes Element versteht, ist ferner eng mit dem Begriff der â Authentizitätâ verknüpft. â Authentischeâ Effekte sind oft das selbsterklärte Ziel der Einsätze des Körpers im Reality-TV und äußern sich in unterschiedlichen Erzähltechniken wie den autobiografischen Elementen der Formate. Die bereits im Genre des Reality-TV angelegte Selbstreflexivität sowohl auf Inhalts- als auch auf Produktionsseite wird abschließend kontextualisiert und bewertet. Letztendlich stellt sich die Frage, welche kulturellen Widerstände und Spielarten trotz der sehr dogmatisch wirkenden Inhalte der Makeover-Serien erhalten bleiben. ; 204 S.