Japanische Kriegsverbrechen während des Zweiten Weltkriegs
In: Mittelweg 36: Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Band 2, Heft 6, S. 53-59
ISSN: 0941-6382
Der Autor beschreibt im vorliegenden Beitrag die japanischen Kriegsverbrechen, welche während des chinesisch-japanischen Krieges von 1931 bis 1945 vorwiegend von Ärzten im Rahmen der biologischen Kriegsführung begangen wurden. So sind in China mehrere hundertausend Menschen durch künstlich ausgelöste Seuchen umgekommen. Ähnlich wie im Dritten Reich bestand eine enge Zusammenarbeit zwischen den Einheiten auf den ost-asiatischen Kriegsschauplätzen und den Universitäten. Von den getöteten Versuchspersonen wurden Gewebe- und Blutproben für die wissenschaftliche Auswertung zur Verfügung gestellt. Viele der daran beteiligten Medizinprofessoren verdankten in der Nachkriegszeit ihre Karriere den Ergebnissen dieser Versuche. Ein dem Nürnberger Prozeß im Jahr 1949 ähnlich eingesetztes Tribunal in Tokio geriet zur Farce, da die USA im Austausch für die geheimen japanischen Forschungspapiere über B-Waffen auf eine Anklageerhebung gegen die wichtigsten Täter verzichteten. (psz)