Aufgrund der raschen Entwicklung von Landwirtschaft und Industrie wurde in den achtziger Jahren immer deutlicher, daß eine gemeinschaftsweite Politik zur Entwicklung neuer Strukturen und Strategien dringend erforderlich war, um die Probleme des ländlichen Raums zu bewältigen. Daher arbeitete die Kommission der Europäischen Gemeinschaften 1988 einen Bericht über die Zukunft des ländlichen Raums aus, der sowohl eine umfassende Analyse der Probleme im ländlichen Raum beinhaltete als auch die Notwendigkeit neuer gemeinschaftlicher Problemlösungen unterstrich. Die Broschüre gibt eine Übersicht zu den Grundsätzen, politischen Initiativen und nächsten Schritten der Entwicklung des ländlichen Raumes in der EG. (IAB2)
Eine stärkere Beteiligung von Unternehmen in Prozessen der integrierten ländlichen Regionalentwicklung ist eine oftmals geäußerte Forderung. Ohne die Beteiligung von Unternehmen können zentrale Ziele wie die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Steigerung regionaler Investitionen oder die Stärkung der regionalen Wertschöpfung nicht oder nicht in vollem Umfang erreicht werden. Zudem bedarf es verstärkt der Aktivierung privaten Kapitals z.B. aus der Wirtschaft, um die durch die Förderprogramme angestoßenen Prozesse in der Region nachhaltig zu sichern und fortzuführen. Trotz der Forderung nach einer stärkeren Beteiligung und Einbindung von Unternehmen ist in der Praxis ein gegenläufiges Bild zu beobachten. Es besteht der Eindruck, dass sich Unternehmen – sowohl aus dem landwirtschaftlichen als auch nicht-landwirtschaftlichen Bereich – eher selten beteiligen und geeignete Strategie und Instrumente zur Beteiligung fehlen. Die Dissertation greift diese Problemstellung auf und untersucht die Beteiligung von Unternehmen in den Programmen der Regelförderung in Deutschland. Denn bisher fehlt es nicht nur an konkreten Erkenntnissen darüber, warum sich Unternehmen kaum in Prozessen der integrierten ländlichen Entwicklung beteiligen, sondern auch an Antworten auf die Frage, warum sich in einigen Regionen manche Unternehmen hingegen dennoch beteiligen. Für die Dissertation wurden Regionen untersucht, die 2010 durch Leader oder den ILE-Fördergrundsatz der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur gefördert wurden. Anhand eines Mehr-Methodenansatzes (Programmanalyse, Online-Befragung, Telefonbefragung und Untersuchung guter Beispiele) konnten umfassende Ergebnisse erhoben werden, um Fragen zu den Motiven einer Unternehmensbeteiligung, zu den Nutzen durch eine Beteiligung oder zu der Struktur der beteiligten Unternehmen beantworten zu können. Im Ergebnis wurden Handlungsempfehlungen sowohl für die Politik zur Entwicklung ländlicher Räume als auch für die verantwortlichen regionalen Akteure entwickelt, um Unternehmen stärker als bisher an Prozessen der integrierten ländlichen Entwicklung beteiligen zu können.