A personal trajectory is described, which took Frank as a child from Nazi Germany to dependency theory and global historical studies. This trajectory led him at various times to Castro's Cuba, Allende's Chile, and Breshnew's Russia Cold. On every station it was deeply influenced by the Cold War - as well in the West as in the East.
Entgegen der vorherrschenden Betrachtung der aktuellen "Asienkrise" machen die Autoren deutlich, daß es nicht ausreicht, nur den Finanzsektor in den Blick zunehmen. Hinter den finanziellen Instabilitäten stehen eine Reihe "realökonomischer" Probleme, die ihre Ursachen nicht zuletzt in Wirtschaftsstrukturen haben, die während des Kalten Krieges aus politischen Gründen aufgebaut wurden. Die Krise wird sich daher auch nicht durch rein finanzielle Maßnahmen oder die vom IWF (Internationaler Währungsfonds) geforderte Deregulierungspolitik bewältigen lassen. Um die Krise zu verstehen, müssen drei Punkte in ihrem Zusammenhang geklärt werden: Die Finanzkrise, die industriellen Überkapazitäten sowie das Ende der wirtschaftlichen Effekte des Kalten Krieges. (pre)
Der Beitrag beschäftigt sich mit den Nuklearstrategien im Kalten Krieg. Dabei möchte der Beitrag keine Kurz-Chronologie nuklearstrategischer Konzepte in den Vereinigten Staaten geben, sondern das Neue an der Nuklearstrategie akzentuieren, dass diese von der Tradition des strategischen Denkens unterscheidet. Außerdem geht es um die Ausbildung der immer wieder auf ihre Stabilität und Instabilitäten hin befragten Abschreckung. Im zweiten Teil des Beitrags werden dann beispielhaft drei Denkfiguren innerhalb des nuklearstrategischen Diskurses vorgeführt: die gegenseitige Abschreckung, der begrenzte Nuklearkrieg und das Konzept der Eskalation. (ICB2)
Ideen haben Konsequenzen – vor allem, wenn Intellektuelle und Experten das Ohr der Mächtigen finden, weil diese fürchten, ihnen könnten die Ideen ausgehen. Auch im Kalten Krieg wurden umfassend geistige Ressourcen mobilisiert, um das feindliche Lager im weltweiten Kampf um Macht, Prestige und Einfluss auszustechen. So ist die Konjunktur von Modernisierungs- und Planungstheorien zu verstehen, der Aufschwung von Kybernetik, von Spieltheorien und anderer Modelle des Konfliktmanagements. 25 renommierte Historiker_innen rekonstruieren diese Geschichte von Macht und Geist im Kalten Krieg. Sie zeichnen die Entwicklungen in den westlichen und östlichen Zentren nach und beschäftigen sich mit dem Transfer von Wissen in die Peripherie wie umgekehrt mit den geistigen Ressourcen, die von der Peripherie abgeschöpft wurden. Nicht zuletzt verdeutlichen sie das nachhaltige Erbe dieser facettenreichen Indienstnahme von Wissen und Wissenschaft.
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Using global, transnational, and cultural-historical perspectives, recent studies deconstruct the binarity of the Cold War. The studies show that certain frames of interpretation, such as interdependence, convergence of systems, globalisation or decolonisation, had already been combined with the narrative of the Cold War by contemporaries. This enriches the picture of domestic positions and foreign policy interests of the West vis-à-vis the Soviet Union. However, recent research also shows that there is a lack of studies in economic or media history that focus on both sides of the Iron Curtain.
Using global, transnational, and cultural-historical perspectives, recent studies deconstruct the binarity of the Cold War. The studies show that certain frames of interpretation, such as interdependence, convergence of systems, globalisation or decolonisation, had already been combined with the narrative of the Cold War by contemporaries. This enriches the picture of domestic positions and foreign policy interests of the West vis-à-vis the Soviet Union. However, recent research also shows that there is a lack of studies in economic or media history that focus on both sides of the Iron Curtain.
Autor Bergner verfolgt erneut die zu Stein gewordenen Spuren des "Kalten Krieges" unter der Erdoberfläche Deutschlands. Anhand einer Vielzahl von Dokumenten aus Archivrecherchen und aus Privatbesitz sowie Zeitzeugenbefragungen und eigenen Erkundungen in diesen Anlagen wird die bizarre Welt dieser Betonmonster beschrieben. Weiterhin werden deren Entstehung, Betrieb und Niedergang in die geschichtlichen Zusammenhänge der jüngsten Epoche unserer Vergangenheit eingeordnet.
Der Autor nimmt eine umstrittene Rede von Russlands Präsident Putin auf der Münchner Sicherheitskonferenz vom Februar 2007 zum Anlass, um die Folgen des Kalten Krieges für die gegenwärtige internationale Politik zu diskutieren. Die Ereignisse in jener Zeit wurden zu einer großen Lektion, in der die europäisch-atlantische Welt lernte, dass Politik nicht eine Sache des Glaubens, sondern der Vernunft ist. Das Bedenkliche an vielen rückblickenden Reaktionen liegt nach Ansicht des Autors in der verbreiteten Unfähigkeit, zwischen Politik und demokratischer Überzeugung zu unterscheiden. Dabei musste die Menschheit über 40 Jahre lang, von 1945 bis 1989, in mühsamer Weise lernen, dass die ideologische Verengung und Verblendung von Seiten der beiden Supermächte einen vernünftigen Umgang miteinander verhindern und sogar in lebensgefährliche Situationen führen können. Die kritischen Anmerkungen des Autors beziehen sich u.a. auf den Kampf der Glaubensbekenntnisse und die Herrschaft der Ideologien in der Weltpolitik. Er geht ferner in einem kurzen historischen Rückblick auf den europäischen Gipfel von Helsinki 1975, die Rückkehr der politischen Konfrontation in den 1980er Jahren, die Jahrzehnte der Normalisierung der internationalen Beziehungen von 1968 bis 1989 und den Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahre 1989 ein. (ICI2)
"Seit Beginn des Kalten Krieges, also noch vor der Gründung der beiden deutschen Staaten, war die unterschiedlich hohe Einbeziehung von Frauen in das Erwerbsleben ein prominentes Thema deutsch-deutscher Auseinandersetzungen. Tatsächlich waren die differenten Frauenarbeitspolitiken nicht nur wirtschaftspolitisch, sondern ebenso geschlechter- und deutschlandpolitisch motiviert. Nur unter Berücksichtigung dieses komplexen zeitgenössischen Legitimationsgefüges läßt sich heute im Zeitalter von Quoten und anderen Anstrengungen der 'Frauenförderung' nachvollziehen, warum das Ideal der Hausfrauenehe im Westdeutschland der fünfziger Jahre eine so prominente Rolle spielen konnte, daß es für viele junge Frauen und Männer der Nachkriegsgeneration eine ersehnte, freilich gar nicht so leicht zu realisierende Lebensform wurde. Die bundesrepublikanische Gesetzgebung unterlegte die Hausfrauenehe als Norm- und Zielvorstellung nicht nur den ehe- und familienrechtlichen, sondern auch wesentlichen arbeits- und sozialpolitischen Entscheidungen und trug damit zu den bis heute wirksamen geschlechtsspezifischen Segmentierungen des Arbeitsmarktes bei. Bis in die sechziger Jahre hinein legitimierte sich diese Geschlechterpolitik mit dezidierter Absetzung vom NS-Regime und zugleich mit Frontstellung gegen die 'Diktatoren' im 'anderen Teil Deutschlands'. Sie verband sich mit der Anprangerung des 'Erwerbszwangs' der Frauen in der DDR und dessen Gleichsetzung mit den nationalsozialistischen Dienstverpflichtungen im Zweiten Weltkrieg (vgl. Stoehr 1997). Die Frauenpolitik der DDR folgte freilich dem gleichen Legitimationsmuster - nur mit umgekehrten Vorzeichen. Das Ideal der vollerwerbstätigen Ehefrau und Mutter galt dort nicht nur als Vollzug sozialistischer Frauenemanzipation, sondern zugleich als Abkehr von der 'faschistischen' Mutterideologie und ihrer 'reaktionär-kapitalistischen' Nachfolgerin im Westen (Sachse 1997). im Vergleich mit ihrem östlichen Gegenpol soll die bundesrepublikanische Frauenarbeitspolitik der fünfziger und frühen sechziger Jahre auch unter der Fragestellung skizziert werden, warum sie allem Anschein nach von vielen Frauen nicht nur geduldet, sondern mitgetragen wurde, bevor eine neue Frauenbewegung den bis dahin weithin gültigen geschlechterpolitischen Normvorstellungen offensiv entgegentrat." (Autorenreferat)
Der Verfasser vertritt die Auffassung, dass es eine enge Verbindung zwischen dem Kalten Krieg und den "heißen" Kriegen in der Dritten Welt gibt. Nur wenige dieser militärischen Konflikte können direkt auf den Kalten Krieg zurückgeführt werden, wenigstens nicht ursächlich. Die unterschiedlichen Prozesse der Entkolonisierung und deren Folgen übten einen bedeutenderen Einfluss auf diese Konflikte aus als der Kalte Krieg per se. In fast jedem Fall spielte der Kalte Krieg jedoch eine wichtige Rolle, indem er den lokalen Akteuren Möglichkeiten eröffnete oder Grenzen setzte, Konflikte nach ihrem Beginn intensivierte, verlängerte, internationalisierte oder verkürzte oder diplomatische Lösungen erleichterte. Der Kalte Krieg beeinflusste den Verlauf fast jeden größeren Konflikts in der Ära des Kalten Kriegs zwischen 1945 und 1990. (ICEÜbers)