Was heißt Sprechen in der qualitativen Forschung?
In: Migration, Sprache und kulturelles Kapital, S. 113-133
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In: Migration, Sprache und kulturelles Kapital, S. 113-133
In: Zeitschrift für Sozialreform: ZSR = Journal of social policy research, Band 54, Heft 1, S. 3-10
ISSN: 2366-0295
In: Zeitschrift für Qualitative Forschung, Band 13, Heft 1/2, S. 5-12
In: Journal für Psychologie, Band 4, Heft 3, S. 3-21
Die Bedeutung subjektwissenschaftlicher Methoden in der Psychologie wird erörtert. Zunächst werden Unterschiede zwischen den qualitativen und quantitativen Ansätzen in den Human- und Sozialwissenschaften und in der Psychologie erläutert. Dann werden einige wesentliche Gemeinsamkeiten diskutiert, insbesondere eine naturalistische Gegenstandssicht im Rahmen der konkreten Forschungspraxis, die mit einer Ausblendung der Subjektivität der Forschenden einhergeht, und eine naturalistische Forschungssicht im Rahmen methodologischer Reflexion, die durch eine Vernachlässigung der Kontextualität von Forschung gekennzeichnet ist. Es wird gezeigt, dass beides in einer teilweise unkritischen Übernahme traditioneller wissenschaftstheoretischer Imperative begründet ist, deren Allgegenwart auch für qualitative Forschung sich mit wirkungsvollen persönlichen und sozialen Widerständen im Wissenschaftskontext zu verbünden scheint.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 23, Heft 1
ISSN: 1438-5627
In diesem Beitrag widme ich mich der Frage nach den konkreten Belastungen für Wissenschaftler:innen im Forschungsfeld zu sexualisierter Gewalt. Im deutschsprachigen Raum wird sich im Unterschied zur internationalen Forschungslandschaft wenig mit der Rolle von Traumatisierungen in der qualitativen Forschung auseinandergesetzt, obwohl dies mit Blick auf die Prävalenzen in diesem Feld nahezu unumgänglich ist. Ausgehend von dieser Annahme stelle ich die Ansätze der Psychotraumatologie und deren Konzepte der sekundären Traumatisierung, der compassion fatigue theory und des vicarious trauma vor. Diese verknüpfe ich im Anschluss an Georg SIMMEL, Max WEBER, Georges DEVEREUX und der feministischen Tradition mit den Überlegungen zu den erkenntnistheoretischen Möglichkeiten der eigenen Vulnerabilität. Ich plädiere für eine traumasensitive qualitative Forschung insbesondere im Feld sensitiver Themen, um die Belastungen und vor allem erkenntnistheoretischen Chancen der Forschenden in den Blick zu nehmen.
In: ZBBS-Buchreihe: Studien zur qualitativen Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung
Der eigene qualitative Forschungsprozess kommt auf den Prüfstand: Die Autorinnen und Autoren überprüfen den Anteil ihrer je eigenen Subjektivität an ihrer Arbeit. Auf diese Art werden Gütekriterien für die qualitative Forschung hinterfragt. Aus dem Inhalt: · Subjektivität im Kontext der Forschung zu Professionalisierungsprozessen · Subjektivität im Kontext der Forschung zum Expertentum · Kulturbildung und Soziales Milieu · Subjektivität im Kontext der Kultur- und Bildungsforschung · Im Kontext der Geschlechterforschung · Subjektivität von ForscherInnen - Zum Einbezug des subjektiven Erkenntnispotentials im · Forschungsprozess
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 1, Heft 1
ISSN: 1438-5627
Das Forschungsparadigma der Agrarökonomie ist menschliches Rationalverhalten in einer von Ressourcenknappheit geprägten Welt. Die Forschungspraxis stellt quantitative Modellierungen von Optimierungsverhalten in den Mittelpunkt. Beratung von Handlungsträgern bei der Lösung praktischer Probleme ist hiermit jedoch kaum möglich. Hingegen leisten qualitative Forschungsansätze insbesondere in der Entwicklungsländerforschung interessante Beiträge. Fallstudien werden erst seit einigen Jahren häufiger verwendet und derzeit stärker diskutiert, partizipative Aktionsforschung bereits seit den 70er Jahren. Andere qualitative Ansätze sind im Bereich der Agrarökonomik wenig bekannt. Beispielhafte Dissertationen aus der Veröffentlichungsreihe "Forschungsberichte zur Ökonomie im Gartenbau" zeigen aber, daß qualitative Forschungsmethoden auch in der deutschen Agrarforschung erfolgreich eingesetzt werden
In: Journal für Psychologie, Band 4, Heft 3, S. 3-21
Meist wird, wenn von qualitativen und quantitativen Ansätzen in den Human- und Sozialwissenschaften und in der Psychologie die Rede ist, auf Diskrepanzen zwischen beiden Paradigmen verwiesen. Es sollen an dieser Stelle jedoch zusätzlich einige wesentliche Gemeinsamkeiten diskutiert werden - insbesondere eine naturalistische Gegenstandssicht im Rahmen konkreter Forschungspraxis, die mit einer Ausblendung der Subjektivität der Forschenden einhergeht,und eine naturalistische Forschungssicht im Rahmen methodologischer Reflexion, die durch eine Vernachlässigung der Kontextualität von Forschung gekennzeichnet ist. Beides gründet in einer teilweise unkritischen Übernahme traditioneller wissenschaftstheoretischer Imperative, deren Allgegenwart auch für qualitative Forschung sich mit wirkungsvollen persönlichen und sozialen Widerständen im
Wissenschaftskontext zu verbünden scheint.
In: Die Fallrekonstruktion: Sinnverstehen in der sozialwissenschaftlichen Forschung, S. 201-236
Qualitative Forschung bildet eine der methodischen Säulen der Sozialwissenschaften. In den letzten Jahren haben die Auseinandersetzungen um die Frage der Güte und Geltung (Reliabilität und Validität) dieses Ansatzes zugenommen. Der Beitrag versucht zu klären, wie die Geltung qualitativer Untersuchungen bestimmt und geprüft werden kann, welche Bewertungskriterien für den Forschungsprozess und dessen Ergebnisse herangezogen werden können, worin Qualität bei der qualitativen Forschung besteht und wie sie sich prüfen läßt. Das Problem der Geltungsbegründung wird für die Autorin auf zwei Ebenen bedeutsam: Einerseits dienen Kriterien zur Bewertung qualitativer Forschung in-group-bezogen als Orientierungs- und Bewertungsmaßstäbe für Forscher, die mit qualitativen Methoden und deren Ergebnissen arbeiten. Andererseits fungieren sie out-group-bezogen als Mittel zur Legitimierung und Etablierung qualitativer Forschung. (ICA)
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 10, Heft 1
ISSN: 1438-5627
Der Beitrag führt in die Themenstellungen des Schwerpunktes sowie die Beiträge des Bandes ein und klärt über einige wichtige begriffliche Differenzierungen im Feld der interkulturellen Forschung auf. Ziel der Schwerpunktausgabe ist die Erkundung von Verwendungsformen und Reflexionen qualitativer Forschungsansätze im Kontext interkultureller Kommunikation. Dabei geht es sowohl um die Darstellung von Besonderheiten einer genuin interkulturellen Forschung als auch um die Identifikation von Gemeinsamkeiten und Anschlüssen dieses speziellen Forschungsgebietes an allgemeine interpretative Forschungstraditionen unter dem "Dach" der qualitativen Sozialforschung.
In: Theorie und Praxis der sozialen Arbeit: TUP, Heft 3, S. 185-189
Alla Koval analysiert den Nutzen qualitativer Forschung für die Soziale Arbeit auf vier unterschiedlichen Ebenen. Zunächst wird der Nutzen für die Weiterentwicklung der Sozialen Arbeit als Wissenschaft erörtert. Anschließend wird auf die Bedeutung qualitativer Forschung für die Professionsentwicklung der Sozialen Arbeit in der Geschichte und in der Gegenwart eingegangen. Des Weiteren wird der Nutzen ausgewählter Forschungsansätze für den Bereich Praxis beleuchtet. Abschließend wird der Gewinn der qualitativen Sozialarbeitsforschung für die Herausbildung einer professionellen Handlungskompetenz von Fachkräften herausgestellt. Dabei wird auf die Gesprächsführung, ethnografische Kompetenz und auf die Selbstevaluation eingegangen.
In: Handbuch qualitative Sozialforschung : Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen, S. 320-323
Die Dienstleistungsgesellschaft ist die selbstverständlichste und bekannteste Version einer zukünftigen Gesellschaft. Sie beruht auf der Grundannahme, dass der tertiäre Sektor ein immer größeres Gewicht in der Gesamtwirtschaft gewinnt. Dass demgegenüber die Bedeutung des sekundären, des industriellen, und des primären, des landwirtschaftlichen Sektors schwindet, lässt sich unschwer auch anhand einschlägiger statistischer Untersuchungen nachweisen: In hochindustrialisierten Ländern arbeiten inzwischen über fünfzig Prozent der Erwerbstätigen im Dienstleistungsbereich. Der vorliegende Beitrag betrachtet die besondere Herausforderung personenbezogener Dienstleistungen für die qualitative Forschung. Der empirische Schwerpunkt kann dabei sowohl auf der interaktiven und kommunikativen Partizipation des Forschers als auch auf der nicht-involvierten Observanz liegen. Die in der Methodenliteratur strittige Frage, ob hierbei nun Beobachtung oder Interview das grundlegendere Verfahren sei, kann nur in Relation zum jeweiligen Forschungsinteresse entschieden werden. Wichtig ist jedenfalls, sich einzulassen auf die "gesellige Situation", sich gegebenenfalls auch verwirren zu lassen, Schocks zu erleben, eigene Moralvorstellungen (vorübergehend) auszuklammern, Vor-Urteile zu erkennen und aufzugeben, kurz: die Bedeutung der Situation so zu verstehen, wie sie von den Beteiligten "typisch" definiert ist. (ICD2)
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 3, Heft 2
ISSN: 1438-5627
So wie die Gesellschaft sich durch neue Technologien verändert und verändert wird, so ändert sich auch die Art und Weise, wie qualitative Forscher und Forscherinnen (welche) Daten erheben und wie sie diese analysieren. Der folgende Aufsatz skizziert diese Entwicklung entlang der in der vorliegenden FQS-Schwerpunktausgabe veröffentlichten Beiträge.
Die Verbreitung von Video- und Bildtechnologien bedeutet, dass Bilder und Illustrationen zum einen als Datenmaterial, zum anderen aber auch als Erhebungswerkzeuge verwendet werden können. Da Audio- und Videodaten nun immer häufiger auch digital vorliegen, werden außerdem neue Arten der Datenverarbeitung und -analyse möglich. Die parallele Entwicklung des Internets bietet zusätzliche Möglichkeiten der Datenerhebung und neue Kontexte, die untersucht werden können. Dies wirft die Frage neu auf, wie Forscher und Forscherinnen welche Daten erheben, verarbeiten, analysieren und veröffentlichen.
Digitale Technologien haben auch die Voraussetzung für neue computergestützte Analysemöglichkeiten geschaffen. Heutzutage ist eine Reihe von Analyseprogrammen erhältlich, die infolge der gewachsenen Nachfrage ständig erweitert und verbessert werden. Hieraus erwachsen neue Herausforderungen, angefangen beim Erlernen der weiterentwickelten Programme bis hin zu Fragen der Datensicherung, des Datenaustauschs und der Datenanalyse.
Die Popularität von computergestützten qualitativen Analyseprogrammen (CAQDAS) ist nicht gleichzusetzen mit deren unkritischer Akzeptanz. Die Frage, inwieweit CAQDAS selbst qualitative Analysen zu leisten vermag oder ob die Programme lediglich der eigentlichen Auswertungsarbeit assistieren, ist ein Thema, das seit einiger Zeit diskutiert wird. Ein Dialog über neue Technologien ist in diesem Zusammenhang von großem Interesse, da Weiterentwicklungen durch sie denk- und ausführbar werden.
In: Rundbrief / Gilde Soziale Arbeit e.V., Heft 2, S. 43-59
In einer Reihe neuerer Veröffentlichungen (vgl. zur Übersicht Kraimer 1991) wird vermehrt die Anstrengung unternommen, qualitative Forschungsmethoden für die Soziale Arbeit mit dem Ziel fruchtbar zu machen, die Perspektiven des von Sozialer Arbeit betroffenen Klientels aufzuzeigen und durch die Rekonstruktion der "Lebenskonstruktionen" (Bude) von Subjekten in unterschiedlichen Lebenswelten vorhandene Kompetenzen aufzudecken und Ansatzpunkte für die Soziale Arbeit zu entwickeln. Haben sich qualitative Methodologien und Methoden als geeignet erwiesen für solcherart Lebensweltanalysen, wird die Frage, wie solche Methoden fruchtbar gemacht werden können für eine Professionalisierung Sozialer Arbeit, meist lediglich appellierend beantwortet. Ziel des vorliegenden Aufsatzes ist es, der Frage nachzugehen, wie mittels einer sozialpädagogischen Kasuistik qualitative Methoden bereits in der Ausbildung eingesetzt werden können, um ein der Sozialen Arbeit adäquates klientenzentriertes Selbstverständnis auszubilden.