Personen und Präferenzen unterbreitet einen abweichenden Vorschlag, die Rolle von Regeln im Handeln zu bestimmen. Während die herrschende ökonomische Lehre Regeln der Restriktionsseite zuschlägt und den Präferenzen gegenüberstellt, nährt dieser renegante Essay den Verdacht, dass sich Konsequenzen ohne Bezugnahme auf Regeln häufig gar nicht bewerten lassen. Am Auftreten intertemporaler Konflikte und dilemmatischer Entscheidungssituationen wird deutlich: Regeln übernehmen eine Aufgabe bei der Formierung von Präferenzen. Die Auswirkungen dieses Umstands für die Theorie praktischer Rationalität werden in dem Essay ebenso kenntlich gemacht wie Anschlußstellen für eine ökonomische Analyse personaler Identität.
Schumpeters "Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung" besitzt heute eine herausragende Bedeutung in der Wirtschaftstheorie. Sie ist das Kernstück moderner ökonomischer Evolutorik und erfaßt ein Phänomen, das weit über ein streng ökonomisches Interesse hinausgeht. Übersehen wurde bislang allerdings, daß Schumpeters Theorie, welche die Innovationsleistung des dynamischen Unternehmers in den Mittelpunkt rückt, ein Menschenbild zugrunde liegt, das in einem krassen Widerspruch zum homo oeconomicus steht. Für Schumpeter stand die Bedeutung des Faktors "Moral" im menschlichen Alltag fest. Obwohl Moral im Werk von Adam Smith einen hohen Stellenwert besaß, folgte in der neoklassischen Ära ein Prozeß ethischer Ausdünnung. Heute sieht die Main-Stream-Ökonomik in der Verdrängung der normativen Dimension einen bewußt gewollten Fortschritt. Offensichtlich wird der hiermit verbundene Realitätsverlust ökonomischer Theorie von einem erstaunlich großen Wissenschaftlerkreis in Kauf genommen. Vertieft man stattdessen die schon vorliegenden Schumpeterschen Einsichten durch Elemente, die der Psychologie der Emotion entstammen, wird deutlich, daß der Evolutionserfolg der Spezies Mensch in einer Ebene menschlichen Bewußtseins gründet, welches jenseits dessen liegt, was als ökonomische Rationalität gilt. Regeln der Moral geben dem Menschen Handlungsorientierung, ohne die er in der Gemeinschaft nicht existieren könnte. Menschen verhalten sich somit moralisch, und sie tun es (meist) nicht aus einem rationalen Kalkül heraus. Die vorliegende, auf einem vermögenstheoretischen Ansatz basierende Argumentation zeigt, daß und wie sich diese für die Ökonomik zum Teil neu entdeckten Erkenntnisse zu einem schlüssigen und realitätsnahen Konzept zusammenfügen lassen.
Intro -- Danksagung -- Inhaltsverzeichnis -- A. Einleitung -- B. Ökonomische Rationalität als Grundlage der Wirtschaftswissenschaften -- I. Homo oeconomicus und ökonomische Rationalität -- 1. Einführung -- 2. Definitorische Annäherung an den homo oeconomicus -- 3. Der homo oeconomicus und das Rationalprinzip -- 4. Der Stellenwert des homo oeconomicus für die Wirtschaftswissenschaften -- II. Weitere Grundannahmen der Ökonomik -- 1. Individualverhaltensmaxime -- 2. Knappheit und Bedürfnisse -- III. Koordinationsmechanismus Markt -- C. Ökonomische Rationalität aus theoriegeschichtlicher Perspektive -- I. Adam Smith als Wegbereiter der ökonomischen Rationalität -- 1. Orientierungsgrößen und theoriegeschichtlicher Hintergrund -- a) Einführung -- b) Historisches und kulturelles Umfeld -- c) Einflussgrößen -- 2. Adam Smiths Kernaussagen vor dem Hintergrund der ökonomischen Rationalität -- a) Anthropologische Grundannahmen -- b) Sympathie -- c) Das Prinzip des unparteiischen Beobachters -- d) Motive für menschliches Handeln und die Rolle des Eigeninteresses bei Adam Smith -- e) Der Marktmechanismus oder das Prinzip der "invisible hand" -- aa) Der Marktmechanismus in Adam Smiths Werk - Stellenwert und philosophische Einordnung -- bb) Der politische Bezug des Marktmechanismus -- cc) Das "System der natürlichen Freiheit" -- dd) Marktmechanismus und Wirtschaftsliberalismus -- ee) Die "unsichtbare Hand" - Einordnung und Anschlussfähigkeit -- II. Die Konsolidierung der ökonomischen Rationalität durch John Stuart Mill -- 1. Werk, Leben und Umwelt des Philosophen Mill -- a) Einführung -- b) John Stuart Mill und seine Zeit -- c) Historisches und kulturelles Umfeld -- d) Einflussgrößen -- 2. Mills theoretische und methodologische Grundannahmen -- a) Allgemeine theoretische Voraussetzungen -- b) Methodologische Grundannahmen für die Sozialwissenschaften.
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Publisher's description: ``Describes basic concepts of rational decision making and decision analysis to the reader -- offers insights that help to systematically analyze decision making problems in professional and private life and helps the reader to come up with a problem solution based on a higher degree of rationality -- updating/inclusion of current research, in-depth discussion of selected topics, additional exercises/case studies. This textbook conveys methods that can improve decision making processes in various fields such as economics, politics, and medicine as well as in personal life. Areas of focus are decision making under conflicting objectives, decision making under risk and uncertainty, decision making with incomplete information about individual preferences or probabilities, and the consideration of time preferences. Special emphasis is placed on the procedures and concepts applicability. Explicit sample applications show the methods benefit for a wide area of decision making problems. Exercises from daily life make it easy for the reader to understand the key insights from decision analysis."" \par This English edition corresponds to the 5th German one. Hence this book is close to completeness. Yet in this reviewer's opinion there are two comments: First a section with hints on the problems for solution is needed. Second a comparison with decision making in animals may be useful since recently [{\it D. Sumpter}, Collective animal behavior. Princeton Univ. Press (2010)] it was shown that collective animal behavior is highly efficient.