Tourismusräume existieren nicht an sich. Erst die Ausstattung mit touristischer Infrastruktur sowie deren Inanspruchnahme lässt Räume zu Tourismusräumen werden. Als Tourismusräume erlangen sie eine symbolische Aufladung, anhand derer sich Selbst- und Weltverhältnisse ablesen lassen, die bereits in anderen gesellschaftlichen Bereichen anzutreffen sind und nun auf Räume projiziert werden. Touristifizierung ist demnach eine Verräumlichung der mit Selbst- und Weltverhältnissen verbundenen Vorstellungen und Strukturen.
In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik: ZAR ; Staatsangehörigkeit, Zuwanderung, Asyl und Flüchtlinge, Kultur, Einreise und Aufenthalt, Integration, Arbeit und Soziales, Europa, Band 34, Heft 11/12, S. 393-399
"Aufgabe des (polizeilichen) Grenzschutzes ist es, (Staats-)Gebiete zu schützen, indem er den grenzüberschreitenden Personenverkehr kontrolliert und sich dabei nach der Differenzierung zwischen 'legaler' und 'illegaler' Migration ausrichtet. Der Mechanismus dieser Kontrolle und des Grenzschutzes als solchen wird dabei stark durch das jeweilige Verhältnis des Staates zur Migration determiniert. Dieser Mechanismus wurde nunmehr zum Schutze des 'Raumes der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts' auf die supranationale Ebene der Europäischen Union extrapoliert. Zur Kompensation des durch den Wegfall der Grenzkontrollen im Schengen-Raum verursachten Kontrolldefizits finden entlang der Außengrenzen regelmäßig durch FRONTEX koordinierte operative Einsätze unter Beteiligung aller Mitgliedstaaten statt, deren Fokus auf die Verhinderung 'illegaler' Einwanderung gerichtet ist. An diesen Außengrenzen herrsche 'Kriegszustand'. Indes erwächst die Lösung des humanitären Problems an den Außengrenzen aufgrund des auch dem supranationalen Grenzschutz zugrundeliegenden Mechanismus, der durch die vorgegebene Differenzierung zwischen 'legaler' und 'illegaler' Migration determiniert wird, zu einer Quadratur des Kreises." (Autorenreferat)
In: Schneller, öfter, weiter? Perspektiven der Raumentwicklung in der Mobilitätsgesellschaft: 13. Junges Forum der ARL, 13. bis 15. Oktober 2010 in Mannheim, S. 33-43
Die gegenwärtige Entwicklung der Mobilität und damit verbunden auch die Entwicklung des Raumes ist gekennzeichnet durch das ambivalente Spannungsfeld von synchronen Ver- und Enträumlichungstendenzen. Auf der einen Seite ist ein klar wahrnehmbarer Bedeutungszuwachs von Strömen im Sinne von Datenströmen und Ähnlichem zu konstatieren, der vor allem aus dem die Spätmoderne prägenden Übergang von der Industrie- zur Wissens- und Informationsgesellschaft resultiert. Auf der anderen Seite scheint jedoch auch der Raum weiter an Bedeutung hinzuzugewinnen und der Raum der Ströme scheint insofern kein ortloser Raum zu sein, was sich beispielsweise vor allem auch in der zu beobachtenden Metropolpolitik, aber auch an einem Festhalten der Raumordnung am Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse deutlich zeigt. Es besteht insofern offenkundig ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Raum der Ströme und dem Raum des Ortes, innerhalb derer sich sehr spezifische Muster und Ausprägungen von Mobilität entwickeln, aus denen sich wiederum klare Anforderungen und Herausforderungen für die Gesellschaft und die Planung ergeben.
Mit dem »Spatial Turn« in den Kulturwissenschaften haben sich neue Perspektiven auf die Kategorie des Raumes eröffnet. Dieser Band diskutiert den Raum im Kontext von Gesundheitshandeln und Körperpraxen als zentrale Kategorie im Feld der medikalen Kultur. - Aus den Blickwinkeln unterschiedlicher Kulturwissenschaften werden Raumgestaltungen, Raumkonzepte und der konkrete Umgang mit medikalen Räumen als wichtige Ausdrucksformen kulturellen Handelns beleuchtet. Die interdisziplinären Beiträge eröffnen ungewohnte Einblicke in Gesundheitshandeln, zeigen Hierarchien im Gesundheitswesen auf und reflektieren gesellschaftliche Vorstellungen von Körper, Krankheit und Gesundheit.
Inhalt: Soziale Netzwerkanalyse im Dorf - Ein geeignetes Instrument zur Unterstützung von Entwicklungen?; Digitalisierung als Chance für die Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen; Wüstungen als mögliche Folge von Schrumpfungsprozessen sowie offene Fragen zum Umgang mit ihnen; Zukunftsfähiger Nahverkehr im ländlichen Raum − der Beitrag alternativer Bedienformen; Direktvermarktung in der Milchwirtschaft; Effiziente Flächennutzung in ländlichen Räumen - ein multikriterieller Bewertungsrahmenansatz für Flurbereinigungsverfahren (Teil 1)
Tourismusräume existieren nicht an sich. Erst die Ausstattung mit touristischer Infrastruktur sowie deren Inanspruchnahme lässt Räume zu Tourismusräumen werden. Als Tourismusräume erlangen sie eine symbolische Aufladung, anhand derer sich Selbst- und Weltverhältnisse ablesen lassen, die bereits in anderen gesellschaftlichen Bereichen anzutreffen sind und nun auf Räume projiziert werden. Touristifizierung ist demnach eine Verräumlichung der mit Selbst- und Weltverhältnissen verbundenen Vorstellungen und Strukturen.
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Der vorliegende Band thematisiert mit der Medialität von Räumen die menschliche Vergesellschaftung in einem kultur- und gesellschaftstheoretischen Kontext. Im Mittelpunkt stehen die Prozesse, die zwischen Erscheinung und Wahrnehmung imaginäre Bilder der Welt erzeugen. Es wird herausgearbeitet, daß die Logik einer hypertechnischen und zugleich ästhetisch gewordenen Kulturindustrie - trotz aller Offensiven auf das empfindende Denken der Individuen - die emanzipatorische Kraft der Imagination letztlich nicht unterlaufen kann. Die Arbeit versteht sich als interdiziplinärer, zeitdiagnostischer Beitrag zur Debatte über die anthropologische Stellung des Menschen in einer von ihm geschaffenen artifiziellen Welt.