Suchergebnisse
Filter
121 Ergebnisse
Sortierung:
Wenn das Leben mit dem Tod beginnt: Säuglingssterblichkeit und Gesellschaft in historischer Perspektive ; When life begins with death: infant mortality and society in historical perspective
Die hohe Säuglingssterblichkeit galt traditionell als schicksalhaft und soll mit elterlicher Indifferenz hingenommen worden sein. Mit Einsetzen des Geburtenrückgangs nach der Wende zum 20. Jahrhundert rückte sie in das gesellschaftliche Blickfeld und wurde zunehmend skandalisiert. Der Beitrag untersucht an drei ausgewählten Beispielen, ob und wieweit diesbezüglich eine gesellschaftliche Breitenwirkung erzielt werden konnte. Zunächst geht es 1. um die Anfänge der Säuglingsfürsorge als Volksbelehrung, 2. im Anschluss um die enorm gestiegene Säuglingssterblichkeit infolge der Hitzewelle 1911 und deren mediale Repräsentation und schließlich 3. um die Entwicklung der Säuglingssterblichkeit im Ersten Weltkrieg oder die Frage, ob der Krieg gut für die Überlebenschancen der Säuglinge war. Im Mittelpunkt stehen dabei Stillquoten und Stilldauer, die beide als Schlüsselvariablen für die Gesundheit des Säuglings gelten. ; High infant mortality rates were traditionally considered as a matter of fate and the death of an infant was accompanied by paternal indifference. Declining birth rates at the beginning of the twentieth century and continuing high infant mortality rates, particularly when assessed from an international perspective, led to the emergence of an increasing infant welfare movement in Imperial Germany. This paper assesses the scope and the broad impact of the movement focusing on three selected subject areas: 1. the commencement of the infant welfare movement as 'Volksbelehrung', 2. the 1911 heat wave with increased infant mortality and its medial representation, and 3. the level and trend of infant mortality in the course of the First World War, or the issue whether war is good for infants and babies. In this context the extend and duration of breastfeeding functioned as key variable determining the health of the infant.
BASE
Infant and child mortality in the past
In: International studies in demography
De si fragiles enfants: mortalité foetale, néonatale et infantile en Europe (XVIIIe - XXe siècles)
In: Annales de démographie historique 2012,1
Säuglings- und Müttersterblichkeit im Jahr 1989
In: Bayern in Zahlen: Fachzeitschrift für Statistik, Band 122, Heft 1, S. 1-6
ISSN: 0005-7215, 2701-8458
Im vorliegenden Beitrag über die Säuglings- und Müttersterblichkeit in Bayern im Jahr 1989 werden u.a. die Entwicklung der Säuglingssterblichkeit, auch im nationalen und internationalen Vergleich, die perinatale Sterblichkeit, die Auswirkungen von Staatsangehörigkeit und Legitimität auf Säuglingssterblichkeit und perinatale Sterblichkeit, die Todesursachen im Säuglingsalter sowie die Müttersterblichkeit untersucht. (TL2)
"De kärlekslösa mödrarna": Spädbarnsdödligheten i Sverige under 1800-talet med särskild hänsyn till Nedertorneå
In: Umeå studies in the humanities 62
Bevölkerungsbewegung Burkhards und Kaulstoß, zwei oberhessische Dörfer 1630 bis 1930
Die Bevölkerungsuntersuchung wurde für zwei benachbarte, reine Bauerngemeinden im südlichen Vogelsberg (Oberhessen) durchgeführt: das Pfarrdorf Burkhards und seine Filiale Kaulstoß. Als Quellenmaterial für die historische Bearbeitung wurden Kirchenbücher, Kirchenchronik und das Gemeindearchiv herangezogen. Im Zentrum des historischen Teils der Untersuchung stehen Variablen der Bevölkerungsbewegung (neben den Einwohnerzahlen Eheschließungen, Geburten, Säuglingssterblichkeit und Todesfälle).
Themen:
Datentabellen in HISTAT:
1. Einwohnerzahlen Burkhards und Kaulstoß, absolut (1630-1933)
2. Entwicklung der Bevölkerung in Burkhards und Kaulstoß, absolute Zahlen (1660-1930)
3. Entwicklung der Bevölkerung in Burkhards und Kaulstoß, Verhältniszahlen (1660-1930)
4. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Vergleich zum Reichsdurchschnitt, Verhältniszahlen (1850-1930)
5. Säuglingssterblichkeit der Gemeinden im Vergleich zum Reichsdurchschnitt, Verhältniszahlen (1740-1930)
6. Todesfälle der Gemeinden im Vergleich zur Säuglingssterblichkeit, Verhältniszahlen (1740-1930)
7. Verhältniszahlen von Knaben- und Mädchengeburten, Gestorbenenverhältnis (1650-1930)
8. Zahl der unehelichen Kinder, Verhältniszahlen (1660-1930)
GESIS
Säuglings- und Müttersterblichkeit 1985
In: Bayern in Zahlen: Fachzeitschrift für Statistik, Band 40, Heft 12, S. 385-388
ISSN: 0005-7215, 2701-8458
"Der Rückgang der Säuglingssterblichkeit setzte sich in Bayern 1985 deutlich fort. Vor allem starben weniger Säuglinge im Alter von vier Wochen bis zu einem Jahr und am ersten Lebenstag. Die Stellung der Bundesrepublik Deutschland im internationalen Vergleich der Säuglingssterblichkeit änderte sich 1984 nicht. Ausländische Säuglinge starben nach wie vor häufiger als deutsche, nichteheliche häufiger als eheliche. Die hauptsächlichen Todesursachen der Früh- und Spätsterblichkeit 1985 waren angeborene Mißbildungen, Sauerstoffmangel und Unreife, die Nachsterblichkeit war vornehmlich auf das Syndrom des plötzlichen Todes im Kindesalter zurückzuführen. Die Müttersterblichkeit hat sich in Bayern, nach einem merklichen Anstieg im Jahr 1984, im Berichtsjahr nicht verändert." (KV2)
Wirtschaftliche Entwicklung, Sozialstruktur und biologischer Lebensstandard in München und im südlichen Bayern im 19. Jahrhundert
Die vorliegende Studie ist ein Beitrag zur anthropometrischen Geschichtsforschung.
Wodurch wird Lebensstandard charakterisiert, beeinflusst und wodurch ist er messbar?
Anthropometrische Geschichte befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen biologischen und wirtschaftlichen Prozessen. Die Körpergröße und Körpergewicht werden als zentrale Indikatoren für den Lebensstandard herangezogen, die auch auf ökonomische Faktoren wie die Arbeitsproduktivität und die Kapitalbildung einwirken.
Weil die Körpergröße im engen Zusammenhang mit dem Ernährungsstand steht, welcher sowohl die Fruchtbarkeits- als auch die Sterberate beeinflusst, haben Veränderungen in der Körpergröße eines Volkes einen bedeutenden Erklärungswert in der demografischen Forschung und können zudem auch einen Wandel in der Konjunkturlage oder im Lebensstandard einer Bevölkerung widerspiegeln, da die tägliche Kost in früheren Jahrhunderten einen wesentlichen Teil des jeweils zur Verfügung stehenden Einkommens darstellen.
Die vorliegende Untersuchung ist ein anthropometrischer Beitrag zur Ernährung-, Wirtschafts- und Agrargeschichte einer Region mit Hilfe von Körpergrößendaten von bayrischen Wehrpflichtigen. Die Aufgabenstellung der vorliegenden Arbeit ist:
1) möglichst differenziert und umfassend die wirtschaftlichen Verhältnisse der unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen zu beschreiben, und
2) die medizinischen Lebensbedingungen der Bevölkerung - Säuglingssterblichkeit, Krankheitsumfeld, Todesursachen, etc. - in einzelnen Landesbezirken wiederzugeben. Hierfür wurden die Geburtsjahrgänge 1813 bis 1842 in den Landesbezirken München Stadt, München links der Isar, München rechts der Isar, Miesbach, Reichenhall, Tölz und Wasserburg analysiert.
Es soll die Frage beantwortet werden, was letztendlich für die Unterschiede im jeweiligen biologischen Lebensstandard bestimmend war.
Zu diesem Zweck werden zuerst die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen der Untersuchungsgebiete dargestellt. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Landwirtschaft und dem Gewerbesektor.
Aufgrund der Auswahl der Regionen, die sich durch unterschiedliche Wirtschafts- und Sozialstrukturen auszeichnen,ist es möglich, auf einem relativ kleinem Raum unterschiedliche soziale und wirtschaftliche Strukturen zu untersuchen und Quervergleiche anzustellen.
In diesem Zusammenhang werden in einer gesonderten Untersuchung die Arbeitsbedingungen der Arbeiter in der Saline Reichenhall, einem industriell organisierten Produktionsbetrieb mit überregionalem Absatzgebiet, betrachtet.
Für München wird der großen Bedeutung des Handels- und Gewerbesektors durch einen Exkurs Rechnung getragen, der sich mit dessen konjunktureller Entwicklung und der Auswirkung von Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen auf diesen Sektor und die dort Beschäftigten befasst.
In der sich anschließenden Untersuchung der demographischen Entwicklung der einzelnen Regionen werden die jeweils vorherrschenden Sozialstrukturen und das Bevölkerungswachstum analysiert. In einem umfassenden Abschnitt werden die Determinanten für den biologischen Lebensstandard, wie sie im Abschnitt "Medizinische und ernährungswissenschaftliche Grundlagen und Zusammenhänge´ dargestellt wurden, für die verschiedenen Gesellschaftsgruppen und Landgerichtsbezirke betrachtet.
Einer eingehenden Untersuchung wird dabei der Einfluss des beruflichen bzw. sozialen Status der Eltern und der Rekruten in verschiedenen Lebensabschnitten des Gemusterten unterzogen.
Weiterhin wird detailliert auf die individuellen Vermögensverhältnisse der Rektrusten eingegangen, die auf regionaler Ebene und für bestimmte Berufskategorien aggregiert werden, um Quervergleiche anstellen zu können. Auch der Gesundheitszustand der Rekruten in den einzelnen Regionen, der aus den Musterungslisten und den damit korrespondierenden Tauglichkeitsquoten konstruiert werden konnte, geht in die Analyse mit ein.
In einem weiteren Kapitel werden die allgemeinen Körpergrößentrends in den Landgerichtsbezirken beschrieben und die Münchner Rekruten - als Repräsentanten einer urbanen Bevölkerung - und die Beschäftigten der Saline - als Vertreter eines frühindustriellen Betriebes - einer eingehenden anthropometrischen Untersuchung unterzogen. Dabei werden Quervergleiche zwischen einzelnen Bevölkerungsschichten angestellt und deren Zeittrends analysiert.
Ein eigenes Kapitel ist der Säuglingssterblichkeit gewidmet, die in Bayern während des gesamten 19. Jahrhunderts immens hoch war und daher einen großen Einfluss auf die Humankapitalbildung und letztendlich auf den biologischen Lebensstandard der einzelnen Bevölkerungen ausübte. Gegenstand der Untersuchungen werden die wechselseitigen Beziehungen von Fertilität, Säuglingssterblichkeit und Unehelichkeit sein und der Einfluss von Preisniveauveränderungen auf das Säuglingssterblichkeitsniveau.
Abschließend wird in einer ausführlichen Analyse die Lebenserwartung der Miesbacher Rekruten untersucht. Diese wird - neben der Körpergröße - als Indkator für den biologischen Lebensstandard verstanden. In diesem Zusammenhang werden die Einflussgrößen, die schon bei der Körpergröße betrachtet werden, und darüber hinaus Informationen aus den Sterbelisten - wie z.B. Familienstand und Beruf vor dem Tod des ehemaligen Rekruten - herangezogen, um herauszufinden, was das Lebensalter beeinflusst hat.
Die Todesursachen werden dabei einer eingehenden Betrachtung unterzogen und an Daten aus Bayern und München Stadt - einem urbanen Untersuchungsgebiet - gespiegelt, um die epidemiologischen Rahmenbedingungen dieser Regionen zu vergleichen und somit Aussagen über den biologischen Lebensstandard -nachen zu können. Auch hier werden wieder die sozioökonomischen Variablen aus den Konskriptionslisten und den Sterbebüchern - einschließlich der Körpergröße - herangezogen, um Ursachenkomplexe für die einzelnen Todesursachen zu identifizieren.
Zentrale Variablen (n = 19562):
- Landgerichtsbezirk
- Geburtsjahr
- Körpergröße der Rekruten, in verschiedenen Maßeinheiten ausgrdrückt
- Legitimität der Geburt (ehelich, unehelich)
- Beruf des Rekruten
- Beruf des Vaters
- Tod der Mutter bzw. des Vaters, oder Tod von beiden Elternteilen
- Diagnostische Ergebnisse der Musterung (Gründe für die Befreiung vom Wehrdienst)
- Ergebnisse der physischen Einstufung (Tauglichkeit)
Schwerpunkte der Studie:
(1) Strukturelle Untersuchung der Landgerichtsbezirke
(2) Demographische Beschreibung der Untersuchungsgebiete
(3) Determinanten des biologischen Lebensstandards in den Landgerichtsbezirken
- Die Bedeutung von Beruf und Klassenzugehörigkeit für den biologischen Lebensstandard
- Die Bedeutung der Vermögensverhältnisse für den biologischen Lebensstandard
- Der Einfluss von Krankheiten auf den biologischen Lebensstandard
- Der Einfluss der Wohnungsverhältnisse auf den biologischen Lebensstandard
(4) Körpergrößentrends
- Grundsätzliche Zeittrends
- Vergleich des biologischen Lebensstandards von Rekruten, deren Eltern bei der Saline angestellt sind mit Söhnen aus Bauern- und Handwerkerfamilien
- Anthropometrische Untersuchung der Münchener Stadtbevölkerung
(5) Säuglingssterblichkeit, Fertilität und Unehelichkeit
- Säuglingssterblichkeit in Süddeutschland und Bayern
- Säuglingssterblichkeit in München
- Säuglingsernährung und -betreuung in den Landgerichtsbezirken
- Geschlechtsspezifische Säuglingssterblichkeit
- Säuglingssterblichkeitsniveaus von ehelich vs. unehelich geborenen Kindern
- Zusammenhang von Säuglingssterblichkeit und Fertilität
- Todesursachen
- Zusammenhang von Preisniveau und Säuglingssterblichkeit
(6) Mortalität, Lebenserwartung und Körpergröße
GESIS