'Konditionierte Unabhängigkeit' für Kosovo
In: Südost-Europa: journal of politics and society, Band 52, Heft 1/3, S. 66-85
ISSN: 0722-480X
Der Autor nimmt das Auftreten einer Delegation Kosovos beim Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in Thessaloniki im Juni 2003, das Auslaufen der Amtszeit des deutschen Diplomaten Michael Steiner als Leiter der UNO-Verwaltung UNMIK in Kosovo im Juli 2003 sowie den absehbaren Beginn von Verhandlungen zwischen Belgrad und Prishtina über praktische Fragen der Beziehungen zwischen Serbien-Montenegro und Kosovo zum Anlass, eine Bilanz der Entwicklung seit dem Bürgerkrieg von 1999 zu ziehen. Er diskutiert u.a. die Frage, ob die bisherige, von der internationalen Staatengemeinschaft gegenüber Kosovo verfolgte politische Strategie noch sinnvoll ist und welcher zukünftige völkerrechtliche Status der Provinz zuerkannt wird. Wie ein Blick auf die innere politische Entwicklung Kosovos zeigt, wird gegenwärtig um einen Status verhandelt, der bis zur möglichen, späteren Eingliederung des ganzen westlichen Balkans in europäische Strukturen Bestand haben muss. In diesem Zusammenhang mehren sich unter internationalen Experten diejenigen Stimmen, die für eine konditionierte, international garantierte und überwachte Unabhängigkeit Kosovos plädieren, wie der Autor anhand ausgewählter Stellungnahmen zeigt. (ICI2)