Es wird gezeigt, daß logistische und auch log-lineare Modelle der multivariaten Kreuztabellenanalyse im Falle von metrischen Prädiktoren auf Individualdaten angewendet werden sollten. Die Darstellung nimmt Bezug auf den Beitrag von Arminger 1983 in der Zeitschrift für Soziologie Nr. 1, der verallgemeinerte lineare Modelle (GLIM) einführt. Wie bei Arminger - allerdings nicht mit Daten aus dem Mikrozensus sondern mit Individualdaten aus der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) 1980 - wird Frauenerwerbstätigkeit in Abhängigkeit von Einkommen des Partners, Schulbildung und Kinderzahl untersucht. Hierzu wird in die Designmatrix jeder Untersuchungsfall als Subpopulation eingelesen. Die Analyse ergibt gleiche Modellparameter wie bei der Verwendung von Aggregatdaten. Allerdings erhöhen sich die Gesamtdevianz (nicht-erklärte Varianz) im Anpassungstest sowie die Freiheitsgrade aufgrund der erhöhten Fallzahl. Ebenso erhöht sich die Devianz des Minimalmodells, welches Auskunft über die Gesamtstreuung der Daten gibt. Auch die Devianzen der einzelnen Effekte sind allesamt geringer, wodurch sie weniger gut zu beurteilen sind. Bei metrischen Prädiktoren zeigt sich aber daß - gegenüber der Verwendung von Aggregatdaten aus gemittelten metrischen Werten - sich bei Verwendung der Originaldaten bessere Schätzparameter ergeben. Umgekehrt führen bei Aggregatdaten qualitative Meßniveaus zu besseren Effekten als die bemittelten metrischen Werte. Da bei Individualdaten ein saturiertes Modell zu komplex wäre, wird vorgeschlagen, analog zur Regressionsanalyse vom Minimalmodell auszugehen, signifikante Modellerweiterungen durchzuführen und die Devianzverbesserung des jeweiligen Modells zu testen. Damit wäre der Glim-Ansatz auch auf große Stichproben anwendbar. (OH)
Mit dem Leitsatz "Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben" warb die CDU um die Wählerstimmen zur Bundestagswahl 2017. Was aber genau verstehen die Menschen in Deutschland unter dem guten Leben? Was macht also den Lebensstandard in Deutschland aus? - Der Lebensstandard, den sich eine Person leisten kann, variiert bekanntlich mit den Ressourcen, über die eine Person verfügt (z.B. mit ihrem Einkommen). Die Annahme eines einheitlichen Lebensstandards für alle in Deutschland lebenden Personen ist daher wenig wahrscheinlich. Da es jedoch in Deutschland laut Bundesverfassungsgericht ein Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums gibt (1 BvL 1/09, 1 BvL 3/09, 1 BvL 4/09, Abs.1), ist es eine sozialpolitisch wichtige Frage, ob sich ein minimaler Lebensstandard definieren lässt, über den man notwendigerweise verfügen muss, um in Deutschland ein gerade noch ausreichendes Leben zu führen.
Mit dem Leitsatz "Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben" warb die CDU um die Wählerstimmen zur Bundestagswahl 2017. Was aber genau verstehen die Menschen in Deutschland unter dem guten Leben? Was macht also den Lebensstandard in Deutschland aus? - Der Lebensstandard, den sich eine Person leisten kann, variiert bekanntlich mit den Ressourcen, über die eine Person verfügt (z.B. mit ihrem Einkommen). Die Annahme eines einheitlichen Lebensstandards für alle in Deutschland lebenden Personen ist daher wenig wahrscheinlich. Da es jedoch in Deutschland laut Bundesverfassungsgericht ein Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums gibt (1 BvL 1/09, 1 BvL 3/09, 1 BvL 4/09, Abs.1), ist es eine sozialpolitisch wichtige Frage, ob sich ein minimaler Lebensstandard definieren lässt, über den man notwendigerweise verfügen muss, um in Deutschland ein gerade noch ausreichendes Leben zu führen.
Abstract Der Beitrag resümiert bisherige Forschungsergebnisse über Einkommen, Rentenansprüche und Armutsrisiken der jetzigen Seniorengeneration, um daraus Hypothesen über den Lebensstandard der Älteren abzuleiten. Durch einen Vergleich dreier Seniorengenerationen mit der erwerbsfähigen Bevölkerung wird untersucht, ob sich Altere und Jüngere in ihren Einschätzungen des notwendigen Lebensstandards unterscheiden und welchen Lebensstandard sich die ältere Bevölkerung leisten kann. Ferner ist von Interesse, ob es Gruppen von Seniorinnen und Senioren gibt, die nur über einen unzureichenden Lebensstandard verfügen, und schließlich, ob bei jüngeren Seniorengenerationen angesichts der Veränderungen in den Sozialund arbeitsmarktpolitischen Rahmenbedingungen eine Absenkung des Lebensstandards zu beobachten ist. Dabei zeigt sich, dass die ältere Bevölkerung gegenwärtig insgesamt eher über einen überdurchschnittlichen Lebensstandard verfügt. In der Zukunft wird aber auch unter den Älteren der Anteil derjenigen zunehmen, die sich eine Mehrzahl von Dingen des notwendigen Lebensstandards nicht leisten können. Das gilt im besonderen Maße für alleinstehende Personen im unteren Einkommensbereich.
In: Comparative population studies: CPoS ; open acess journal of the Federal Institute for Population Research = Zeitschrift für Bevölkerungsforschung, Band 40, Heft 3, S. 277-312
"Our analysis of data from almost 30 waves of the German Socio-Economic Panel Study (SOEP) shows that the economic consequences of divorce are still more negative for women than for men despite increased female labour force participation and, correspondingly, increased numbers of dual earner households. After reviewing recent shifts in the institutional fabric and the social structure of the conservative German welfare state with respect to families and marriage, the empirical analysis investigates the economic consequences of a sample of 844 men and 1,006 women in five dimensions: child custody, support payments, housing, employment, and economic well-being. Change is measured by comparing data from before and after the turn of the millennium. Overall, the analyses show that the economic consequences of divorce are still more negative for women than for men after the turn of the millennium, although female labour participation has increased and the public child care system was expanded. Nevertheless, some signs of change become visible indicating that the gains and losses of marital disruption are not unilaterally distributed among the genders. That men may also depend on incomes of their spouses can be seen for the increasing number of dual earner households. Moreover, after the turn of the millennium, economic dependence on public transfers increased not only for women but also for men." (author's abstract)
This article builds on the notion that immigrants' integration into the labor market benefits migrants and shapes natives' opinions about immigrants. Using insights from the newest literature on labor immigration and drawing upon the literature on attitudes toward immigrants, the article explores in a multilevel design the impact that regulations in the EU member states concerning immigrants' access to domestic labor markets have on threat perceptions and on opinions about immigrants' economic role. It finds that labor market regulations have a positive effect on opinions about immigrants' economic role and reduce the negative relationships between precarious labor market status and opinions about the economic role. However, a robust effect of labor market regulations on threat perceptions was not found. Our results imply that labor market incorporation rules need to be accompanied by other measures to close the gap between natives and immigrants.