Als Kolonisator wider Willen kommt der Verf. nach Berlin. Von seinen Beobachtungen, seinen Erfahrungen und Gesprächen mit Studenten und Kollegen, mit bekannten und unbekannten Zeitzeugen, berichtet er in diesem Buch. Porträts: u. a. Wider die Abwicklung (Fink, Heinrich. - S. 36). - Durchstehen und Durchsetzen (Schubert, Anja. - S. 63). - Ost-Orientierung (Petersdorf, Jutta. - S. 96) (PHF/übern.)
Der Beitrag skizziert das Thema des Sammelbandes "vergessene Kriege" im Hinblick auf Frankreich, dessen Rolle in Bezug auf den Kolonialismus und seine Einbettung in die EU. Thesenhaft wird die politische Situation und Entwicklung Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg eingegangen und in Beziehung gesetzt zur politischen Entwicklung in der Europäischen Gemeinschaft bzw. der Europäischen Union. Skizziert werden auch die militärischen Interventionen Frankreichs in Subsahara-Afrika von 1960 bis heute und die Auswirkungen dieser neokolonialistischen Politik auf die EU. (ICB2)
"Unter dem Titel 'Trotz Umfragehoch. Kriegsgegner im Bewegungstief' hat sich Peter Strutynski in W&F 3-2010 mit der Mobilisierungsschwäche der Friedensbewegung auseinandergesetzt und Vorschläge entwickelt, um 'wieder die Initiative zu gewinnen'. Der Autor vergleicht die 'Bewegungslosigkeit' der letzten Jahre mit der 'Massenbewegung' der 1980er und zu Beginn der 1990er Jahre. Was ist seitdem passiert? Der Autor versucht eine Antwort in neun Punkten." (Autorenreferat)
Der Verfasser setzt sich mit der Frage auseinander, ob die seit der Londoner Afghanistankonferenz im Januar 2010 geforderte Strategie einer "Afghanisierung" des Konflikts Erfolg haben kann oder ob nicht vielmehr von einer "Irakisierung" gesprochen werden muss. Er beschreibt Afghanistan als ein von der Drogenökonomie abhängiges Land mit endemischer Korruption, in dem die Sicherheit mit immer mehr ausländischen Soldaten aufrecht erhalten werden soll. Dennoch ist die Zahl der Aufstände und Anschläge gestiegen. Die posttraumatische Belastung ist nicht nur ein Problem der ausländischen Soldaten, sondern vorrangig auch für die afghanische Bevölkerung. (ICE2)
Um Wege aus dem Krieg aufzuzeigen, muss zunächst die grundlegende Erkenntnis der Friedensforschung zur Kenntnis genommen werden, dass das Gros der Konflikte auf der unterschiedlichen Verteilung des Reichtums auf der Erde, dazu noch in ihren einzelnen Ländern selbst, beruht. Die sozialen Probleme der Erde sind derart groß, dass weitere Aufrüstung jeglicher Moral, ja auch jeglichem vernünftigen ökonomischen Denken entgegenläuft (Kinder- und Erwachsenensterben, Hunger, schlechte Wasserversorgung, unzureichende Bildungsmöglichkeiten u. v. m.). Die Flüchtlingsbewegungen auf der Erde werden nach dem Ende der Sensationsberichterstattung als sichtbarer Ausdruck des gewachsenen Problems bleiben. Die akute Finanz- und Wirtschaftskrise steigert Hunger und Armut weiter in raschen, großen Schritten. Sie vergrößert den Abstand zwischen Arm und Reich im nationalen wie internationalen Bereich. Der "Terrorismus", der derzeit zum Feindbild Nr. 1 aufgebaut wird, ist mit militärischen Mitteln nicht zu bekämpfen, geschweige denn zu besiegen. Die militärische Hochrüstung ist geradezu kontraproduktiv. Gegen Terrorismus muss die Gesellschaft mit polizeilichen und den Mitteln des Rechtsstaates vorgehen. Langfristig kann nur mit sozialem Ausgleich etwas gegen ihn unternommen, kann sein soziales Umfeld gleichsam ausgetrocknet werden. (ICF2)
Vor dem Hintergrund von Sicherheits- und Friedenspolitik fragt der Autor in seinem Beitrag anhand von zehn Thesen, ob sich unser Kriegsbild verändert hat. Ein Aspekt des Fazits des Beitrags lautet: Das neue Kriegsbild bedeutet im Wesentlichen, dass wir es im Massenbewusstsein gar nicht mehr mit "Kriegen" zu tun haben, sondern mit einer besonderen, durch die neuen Unsicherheiten der internationalen Gesellschaft gleichsam zwangsläufig erforderten Form der Sicherheitspolitik. Sicherheitspolitik wird hier allerdings, und das ist der Sinn des Ganzen, auf Militärpolitik reduziert. (ICB2)
Barak Obama ist zum neuen US-Präsidenten gewählt worden. Der vorliegende Beitrag befasst sich in neun Thesen mit dem zukünftigen Verhältnis zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA. Die Thesen, die dann erläutert werden, lauten: (1) Die EU ist ein wirtschaftliches und wirtschaftspolitisches Imperium. (2) Der Einfluss der USA wird in den kommenden Jahren vermutlich schwinden. (3) Die US-Administration unter Bush jun. hat ein tiefen Keil in die gerade erweiterte EU zu treiben. (4) Diese Politik des "divide et impera" betrifft in vorderer Linie das Verhältnis der EU zur Russischen Föderation. (5) Die US-Politik des "divide et impera" hat im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg noch ein on Washington unerwünschtes Nebenprodukt erzeugt. (6) Der Afghanistan- wie der Irak-Krieg dürften neben dem Verhältnis zu Russland zu den sensibelsten Politikfeldern im zukünftigen Verhältnis der USA zur EU werden. (7) In der Perspektive des Irak, auch im Verhalten gegenüber Iran, können die Interessen von USA und EU in erhebliche Widersprüche geraten. (8) Die sich abzeichnende Regierungsequipe Obamas lässt den Gedanken an einen "Change" vermissen und Schlimmes befürchten. (9) Die Frage, ob das EU-Imperium gestärkt aus der US-Wahl hervorgeht kann noch nicht eindeutig beantwortet werden. (ICD)
"Ein seltsames Gespenst geistert durch Talk-Shows, ja auch durch die Überlegungen vieler nüchterner Zeitgenossinnen und Zeitgenossen: Eine stark gerüstete Europäische Union sei notwendig, um dem Aufmarsch der USA (und der Briten) gegen den Irak, um der unverhohlenen Kriegstreiberei der dominierenden Kraft der 'neuen Weltordnung' und ihrer Politik der 'permanenten Intervention' Einhalt zu gebieten. Unter Verweis auf die Situation der Zeit vor der Auflösung der Warschauer-Vertrags-Organisation (WVO) wird in der krisenreichen Lage des Frühjahrs 2003 das Fehlen eines starken sicherheitspolitischen Faktors Westeuropa/ Europäische Union beklagt." (Autorenreferat)