Suchergebnisse
Filter
102 Ergebnisse
Sortierung:
Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse. Erneute Begegnung mit einem alten Bekannten.
In: Der diskrete Charme des Marktes, S. 175-190
Soziale Ungleichheit in Marktwirtschaften
In: Transnationale Ungleichheitsforschung: eine neue Herausforderung für die Soziologie, S. 245-282
Der Fokus des Beitrags liegt auf der Einkommensungleichheit. Entlang einer intensiven Auseinandersetzung mit ökonomischer Theorie kommt der Autor zu der Spezifizierung des zu untersuchenden Phänomens: die Ungleichheit von Ertragsraten, letzten Endes die Möglichkeit der Erzielung von Rentenzahlungen, also Zahlungen (realisiert als Einkommen), die über den natürlichen Preisen auf Märkten mit vollständiger Konkurrenz liegen. Vollständige Konkurrenz würde solche Zahlungen verunmöglichen und die Tatsache, dass sie existieren und die zentrale Komponente von nicht legitimer Ungleichheit darstellen, sollte im Zentrum einer soziologischen Theorie von Ungleichheit stehen. (GB)
Warum sind einige Länder so viel reicher als andere? Zur institutionellen Erklärung von Entwicklungsunterschieden
Die gegenwärtige Lage der Weltwirtschaft ist von enormen Einkommensunterschieden zwischen reichen und armen Ländern geprägt. Entwicklungsunterschiede dieser Art gibt es erst seit der Epoche des modernen wirtschaftlichen Wachstums (Kuznets). Daher steht die Frage zur Beantwortung an, warum einige Länder wirtschaftlich so viel erfolgreicher sind als andere. Im Aufsatz wird die Antwort des ökonomischen Neoinstitutionalismus auf diese Frage behandelt. Dieser Ansatz erblickt in "guten" Institutionen die letztlich entscheidende Ursache des wirtschaftlichen Erfolgs und versteht unter gut Institutionen im Wesentlichen gesicherte Eigentums- und Verfügungsrechte. Ohne die Relevanz "guter" Institutionen grundsätzlich in Zweifel zu ziehen, stellt der Autor kritische Fragen an die Reichweite dieses Ansatzes und plädiert dafür, der Rolle des technischen Fortschritts ein stärkeres Gewicht beizumessen. Entwicklungsunterschiede sind zu einem großen Teil technologisch bedingt. Zwar hängt der technische Fortschritt auch von gesicherten Eigentumsrechten an Erfindungen ab, aber ein auf Dauer gestellter technischer Fortschritt verlangt eine kulturelle Umgebung, die dazu ermutigt, die Grenzen vorhandenen Wissens zu überschreiten. Wenn man die Grundannahme der neoklassischen wachstumstheorie aufgibt, dass der technische Fortschritt autonom und homogen ist, bleiben zwei Wege offen, technologische Heterogenität zu modellieren: Der technische Fortschritt ist entweder ein privates Gut, dessen Erzeugungsrate von länderspezifi schen Forschungsanstrengungen abhängt, oder er ist prinzipiell für alle Länder gleich zugänglich, aber politische und kulturelle Barrieren stehen seiner Ausschöpfung im Wege. Der Aufsatz liebäugelt mit dem letzteren Ansatz und zieht daraus abschließend politische Folgerungen. ; Huge income differences across countries are a striking feature of the world economy today. Such developmental differences did not exist before the 'epoch of modern economic growth' (Kuznets). Therefore the question arises why some countries are economically much more successful than others. The paper discusses how neo-institutionalist economics answers this question. This school of thought views 'good' institutions as the fundamental cause of differences in economic development, defining good institutions as those that secure property rights. While it does not question the relevance of good institutions altogether, the paper proposes putting more emphasis on the role of technological progress. Developmental differences are largely determined by technology. It is true that technological progress depends on secure property rights for inventions, but continuous advances in science require a cultural environment that motivates people to transcend the limits of existing knowledge. If one dismisses the basic assumption of neo-classical growth economics that technological progress is autonomous and homogenous, two ways of conceptualizing a heterogeneous technology remain. Either technological progress is a private good whose rate of production is dependent on country-specific investments in research and development, or it is equally open to all countries, but cannot fulfil its potential because of political and cultural barriers. The paper sympathizes with the latter assumption and concludes with a discussion of its political consequences.
BASE
Die Einheit der Moderne
In: Die Vielfalt und Einheit der Moderne: kultur- und strukturvergleichende Analysen, S. 201-225
Der Autor setzt sich mit der Argumentation von S. N. Eisenstadt für die "Vielfalt der Moderne" auseinander und prüft sie auf ihre Stichhaltigkeit. Die Begründung der These wird als unzureichend eingeschätzt, da Eisenstadt sich damit begnügt, die große Variationsbreite institutioneller Regelungen in den fortgeschrittenen Ländern aufzuzeigen. Als ein Grunderfordernis für den Nachweis der Vielfalt wird eine klare Vorstellung von der Struktur der Moderne postuliert. Im Gegensatz zu Eisenstadt, der die Vielfalt der Moderne betont und die Moderne wesentlich als ein kulturelles Programm definiert, stellt der Autor die Begründung einer Einheit der Moderne in den Mittelpunkt seines Beitrags. Er zeigt, dass eine Vereinheitlichung auf der Welt voranschreitet, die er anhand des Vergleich mit einem Theaterstück veranschaulicht: Zwar können die Rollen des Stücks ganz unterschiedlich interpretiert werden und die einzelnen Partien können unterschiedlich gewichtet werden, aber das ändert nichts daran, dass es das gleiche Stück ist. Empirisch unterfüttert er die These anhand einer Betrachtung grundlegender sozialstruktureller Variablen, die in allen der Modernisierung unterzogenen Ländern in etwa die gleiche Richtung einschlagen. Abschließend wird an zwei Modernisierungsfeldern verdeutlicht, dass zwei genuin europäische Erfindungen, die kapitalistische Wirtschaft und die moderne Wissenschaft, sich über die ganze Welt verbreiten. Insofern kommt ihnen universelle Bedeutung zu. (ICG)
Nimmt die Einkommensungleichheit weltweit zu?: Methodische Feinheiten der Ungleichheitsforschung
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 33, Heft 4, S. 464-481
ISSN: 1861-8588
Nimmt die Einkommensungleichheit weltweit zu?: methodische Feinheiten der Ungleichheitsforschung
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 33, Heft 4, S. 464-481
ISSN: 0340-0425
World Affairs Online
Expandierende Märkte, schrumpfende Solidarität?: Anmerkungen zu einer aktuellen Debatte
In: Transnationale Solidarität: Chancen und Grenzen, S. 246-261
Der Markt und der Glaube an ihn, so lautet eine weit verbreitete Meinung, zersetzten die Solidarität unter den Menschen und gefährdeten damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt, ohne den soziale Ordnung eben nicht möglich sei. Diese "Diagnose" stützt die These, dass solidarische Haltungen und entsprechende Handlungen unwahrscheinlicher werden. Der vorliegende Beitrag analysiert vor diesem Hintergrund das folgende Syndrom von Behauptungen: (1) Die Solidarität ist im Rückgang begriffen. (2) Ursächlich hierfür ist die ständige Expansion marktwirtschaftlichen Gedankenguts. (3) Gesellschaften sind umso stabiler, je solidarischer ihre Mitglieder sich verhalten. Der Autor erörtert zunächst die Behauptung, dass "mehr Markt" zwangsläufig weniger Solidarität impliziert. Er zeigt demgegenüber, dass Märkte zwar eine spezifische moralische Qualität besitzen, aber sie in der Tat keine Quellen der Solidarität sind. Das heißt allerdings nicht, dass ihre Expansion die soziale Ordnung zwangsläufig gefährdet.Vielmehr gilt es, zwischen Solidarität und sozialer Integration zu unterscheiden. Solidarität ist keine Komponente des Begriffs der sozialen Integration, aber Märkte sind wenigstens in modernen Gesellschaften ein unverzichtbarer Mechanismus sozialer Integration. Märkte generieren zwar keine Solidarität, aber wie viel Solidarität Gesellschaften benötigen, lässt sich a priori nicht ermitteln. Der Autor hält es für einen Irrtum anzunehmen, dass Gesellschaften umso besser sind, je solidarischer sich ihre Mitglieder verhalten: "Zu viel Solidarität wirft ebenso sehr Probleme auf wie zu wenig Solidarität." (ICA2)
"Über den Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen". Zur Vergangenheit und Gegenwart einer soziologischen Schlüsselfrage
In: Zeitschrift für Parlamentsfragen: ZParl, Band 33, Heft 5
ISSN: 0340-1758
Neuerliche Anfragen an die Theorie der funktionalen Differenzierung
In: Beobachter der Moderne: Beiträge zu Niklas Luhmanns "Die Gesellschaft der Gesellschaft", S. 207-230
Dass moderne Gesellschaften funktional differenziert sind, gilt als die schlechthin zentrale, für Untersuchungen zur Struktur, Entstehung und Entwicklungsrichtung dieser Gesellschaften konstitutive Aussage der Soziologie. Nicht zuletzt Luhmanns Arbeiten haben zur Verfestigung dieser Ansicht beigetragen. Der vorliegende Beitrag versucht, die Frage zu klären, was aus den Grundannahmen einer Theorie der funktionalen Differenzierung (TfD) in der autopoietischen Wende der Systemtheorie geworden ist. Die Ausführungen zeigen, dass die von Luhmann vorgeschlagene Kombination der Theorie autopoietischer sozialer Systeme mit dem Konzept funktionaler Differenzierung inkonsistente Theorieansätze miteinander verbindet. Um zu zeigen, dass die autopoietische Wende für die TfD keinen Fortschritt, sondern eher eine Sackgasse darstellt, wird zunächst der Theoriebestand vor Luhmanns autopoietischer Wende umrissen. Die Verluste sieht der Autor in dreierlei Hinsicht: Erstens wird es schwierig, wenn nicht gar unmöglich, allgegenwärtige Phänomene wie das Eindringen fremden Sinns in einen sozialen Kontext, Motivüberlappungen sowie die Kommunikation zwischen separierten Sphären auf dem Boden einer Theorie selbstreferentieller und operativ geschlossener Systeme angemessen zu konzeptualisieren. Zweitens führt eine auf die Möglichkeit von Anschlusskommunikationen konzentrierte soziologische Analyse in eine strukturtheoretische Sackgasse. Drittens schließlich können Steuerungs- und Koordinationsprobleme, also zentrale Probleme einer Gesellschaftstheorie der Gegenwart, im von Luhmann entworfenen begrifflichen Bezugsrahmen nicht adäquat behandelt werden. (ICA2)
Der diskrete Charme des Markts
In: Die beste aller Welten?: Marktliberalismus versus Wohlfahrtsstaat ; eine Kontroverse, S. 13-34
Der Verfasser leitet seine aus soziologischer Sicht geschriebene Apologie der Marktwirtschaft mit einem Überblick über die Grundzüge des Marktmodells ein, um auf dieser Basis die Charakteristika der Marktordnung sichtbar zu machen: Anonymität, Unpersönlichkeit, Spontaneität, Selbstregulation, Dezentralisation. Die Versachlichung sozialer Beziehungen auf Märkten und die von Märkten durch die Orientierung auf Preise erbrachte Koordinationsleistung sind weitere Schwerpunkte seiner Argumentation. Der Verfasser unterstreicht die Rationalität der Zahlungsfähigkeit als Zuteilungsregel des Marktes und verteidigt den Wettbewerbsmarkt als die ideale Form einer offenen sozialen Beziehung. Abschließend wird nach ethischen Aspekten der Marktvergesellschaftung gefragt, wobei der Verfasser auf die Indifferenz gegenüber materialer Gerechtigkeit hinweist, die der Markt mit anderen formalen Rechtsordnungen teilt. (ICE2)
Modernization theory and economic growth
In: Paradigms of social change: modernization, development, transformation, evolution, S. 31-47
Entfernung von der Truppe: realanalytische Grenzen des Konstruktivismus in der Soziologie
In: Modernität und Barbarei: soziologische Zeitdiagnose am Ende des 20. Jahrhunderts, S. 231-245
Der Beitrag kommentiert die Arbeit von N. Luhmann "Jenseits der Barbarei" im vorliegenden Sammelband. Der Autor wirft Luhmann vor, in seiner Analyse eine "Semantisierung" der Soziologie zu betreiben und damit die gesellschaftliche Realität in das Reden über sie aufzulösen. Diese begriffshistorische Vorgehensweise ist aus der Sicht des Autors nicht in der Lage, eine Erklärung für die realen Exklusionsprozesse in der modernen Gesellschaft zu liefern. Dies seien die Folgen eines "wissenssoziologischen Konstruktivismus", der den nichtsymbolischen, materiellen Komponenten des sozialen Lebens keinerlei Gewicht bemißt. (ICE)
Was behauptet die Modernisierungstheorie wirklich - und was wird ihr bloß unterstellt?
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 24, Heft 1, S. 45-62
ISSN: 0340-0425
World Affairs Online