Mars, Venus - oder doch lieber nur Pluto?: die deutsche Außenpolitik muss über ihre Prioritäten entscheiden
In: Deutsche Außenpolitik: Sicherheit, Wohlfahrt, Institutionen und Normen, S. 619-634
"Die Ausführungen greifen die astronomische Metaphorik auf und sollen zu Reflexionen über die Optionen deutscher Außenpolitik anregen: Die entscheidenden Rahmenbedingungen für die deutsche Außenpolitik sind das Ende des Ost-West-Konflikts und die zunehmende Dynamik der Globalisierung. Beides zusammen impliziert, dass deutsche Außenpolitik nunmehr einen weltweiten Horizont haben muss, denn Sicherheit und Wohlstand lassen sich nicht in regionaler Abschottung erreichen bzw. ausbauen. Diese Rahmenbedingungen legen der deutschen Außenpolitik nahe, der europäischen Vergemeinschaftung die höchste Priorität beizumessen. Deutschland sollte eine gestalterische Rolle bei der institutionellen Verfestigung der Europäischen Union akzeptieren und diese so spielen, dass die unterschiedlichen Vorstellungen in Europa über die Form der Gemeinschaftspolitik auf einen Nenner gebracht werden können. Die transatlantischen Beziehungen werden sich dann verbessern können, weil es im Vergleich zu anderen Staaten viel mehr Übereinstimmungen von Interessen zwischen Amerika und Europa gibt." (Autorenreferat)