"Über ein Viertel aller ALG-II-Beziehenden hat einen Migrationshintergrund. Bislang haben die Jobcenter zu wenig getan, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Ein besonderes Problem ist die vielfach fehlende formale Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen." Forschungsmethode: empirisch; Befragung. (Autorenreferat, IAB-Doku).
"Über ein Viertel aller ALG-II-Beziehenden hat einen Migrationshintergrund. Bislang haben die Jobcenter zu wenig getan, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Ein besonderes Problem ist die vielfach fehlende formale Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"Die Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit ist zu einem eigenständigen Ziel aktivierender Arbeitsmarktpolitik geworden. Im vorliegenden Aufsatz wird ein Konzept zur Messung individueller Beschäftigungsfähigkeit vorgestellt. Es beruht auf einer Befragung von ALG-II-Beziehern zu zwei Zeitpunkten. Die individuelle Beschäftigungsfähigkeit wird bestimmt, indem zunächst Determinanten der Beschäftigungsaufnahme ermittelt werden und anschließend individuelle Ausprägungen der unterschiedlichen Aspekte von Beschäftigungsfähigkeit ihrem Einfluss entsprechend gewichtet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die individuelle Beschäftigungsfähigkeit im Durchschnitt höher ist bei Personen, die innerhalb des Untersuchungszeitraums eine Beschäftigung aufgenommen haben, als bei Personen, die arbeitslos geblieben sind. Gesundheit und individuelle Ressourcen prägen die Chancen auf eine Beschäftigung relativ stark. Die Konzessionsbereitschaft hat hingegen nur eine relativ schwache Wirkung. Insgesamt weisen die für ausgewählte Teilgruppen des Arbeitsmarktes gültigen Ergebnisse auf einen erheblichen Einfluss auch von strukturellen Faktoren auf die Überwindung von Arbeitslosigkeit hin." (Autorenreferat)
Angesichts des demographischen Wandels gewinnen die Verlängerung der Erwerbstätigkeit und damit auch die Bedingungen für Neueinstellungen im letzten Drittel des Erwerbslebens an Bedeutung. Dieser Beitrag untersucht auf mikroökonomischer Grundlage (IABBetriebspanel) betriebliche Merkmale, die die Neueinstellung älterer Arbeitnehmer/-innen (50 Jahre und älter) beeinflussen. Besonders berücksichtigt wird das Arbeitsangebot in Form des Vorliegens einer Bewerbung von Älteren, auf deren Grundlage eine Einstellung älterer Bewerber/-innen erst möglich wird. Die Ergebnisse zeigen, dass in ca. drei Viertel der Betriebe keine Bewerbung Älterer vorlag. Im übrigen Viertel entschied sich fast die Hälfte der Betriebe für einen Bewerber oder eine Bewerberin, der oder die mindestens 50 Jahre alt war. Jedoch unterscheiden sich Betriebe, die Bewerbungen Älterer auf sich ziehen können, teilweise erheblich von Betrieben, in denen Ältere hohe Einstellungschancen besitzen. Mögliche Ursachen könnten sowohl ein bewerberseitiges Suchverhalten sein, das sich nicht an Einstellungschancen orientiert, als auch in fehlenden klaren Signalen von Betrieben auf Arbeitsmärkten gegenüber älteren Bewerbern liegen. Schlussfolgerungen für die Arbeitsmarktpolitik und betriebliche Personalwirtschaft werden diskutiert. ; Demographic change will lead to a longer working life and older employees taking up of new employment. Using IAB microeconomic data, this article investigates firms' characteristics and their recruitment behaviour towards workers aged 50 years and more. Special consideration is given to labour supply issues and in particular applications from older job seekers. Our results show that about 75% of firms do not receive applications from such job seekers. Of the firms that do, about one half recruit older workers. There are remarkable differences between firms attracting applications from older job seekers and firms that are willing to recruit them. We address the factors behind these disparities and possible consequences for labour market policies and human resource strategies.
"Die meisten Älteren gehen heute - freiwillig oder gezwungenermaßen - vorzeitig in Rente. Immerhin vier von zehn Rentnern nehmen so inzwischen Abschläge bei ihrer Rente in Kauf. Die neuesten Entwicklungen beim Zugangsalter, der Inanspruchnahme verschiedener Rentenarten und den Rentenabschlägen von Neurentnern werden analysiert." (Textauszug)
"Arbeitsbedingungen einschließlich der Sozialbeziehungen im Betrieb beeinflussen die Häufigkeit und Länge der krankheitsbedingten Fehlzeiten. Gegenstand der folgenden Untersuchung sind die Ursachen der höheren Krankenstandsquoten von älteren Beschäftigten, und insbesondere, ob die beobachteten Arbeitsbedingungen den Krankenstand der Älteren stärker beeinflussen als den der Jüngeren, oder ob die Arbeitsbedingungen auf jüngere und ältere Mitarbeiter gleichermaßen wirken. Die Ergebnisse auf der Grundlage der WSI-Betriebs- und Personalrätebefragung zeigen erstens einen sehr starken Zusammenhang zwischen dem Krankenstand der Älteren und dem generellen Krankenstand im Betrieb und zweitens, dass der durchschnittlich höhere Krankenstand der älteren Mitarbeiter mit den Arbeitsbelastungen zusammen hängt: Ältere reagieren 'krankheitsanfälliger' auf (identische) Arbeitsbelastungen. Überdies zeigt sich eine erhebliche Heterogenität: Während in den meisten Betrieben (44,0 Prozent ) der Krankenstand der Älteren höher liegt als der durchschnittliche Krankenstand aller Mitarbeiter, ist er in einem beachtlichen Teil, nämlich in 38,5% niedriger; 17,5% berichteten kein Unterschiede." (Autorenreferat)
"Der Beitrag diskutiert Zusammenhänge zwischen Alterserwerbstätigkeit, Erwerbsaustritt und Renteneintritt. Die jüngsten Veränderungen, die auch durch einen durchschnittlich späteren Erwerbsausstieg und ein durchschnittlich höheres Renteneintrittsalter gekennzeichnet sind, zeigen soziale Unterschiede insbesondere nach Geschlecht, Qualifikation sowie zwischen Ostdeutschen und Westdeutschen im Altersübergang auf. Dies erlaubt Schlussfolgerungen zu den Auswirkungen einer angehobenen Rentenaltersgrenze für die soziale Sicherung im Alter: Während ein Teil der künftig älteren Erwerbstätigen gesundheitlich wie qualifikatorisch auch noch in höherem Alter beschäftigungsfähig ist, ist für einen anderen Teil zu erwarten, dass prekäre Altersübergänge länger andauern und gravierende nachteilige Auswirkungen auf die Alterssicherung haben werden." (Autorenreferat)
Auf der Grundlage des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) wird die Austrittsmobilität auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt in den 1990er Jahren analysiert. Nach sehr starken Anfangsturbulenzen 1990/91 gingen die Austrittsraten etwas zurück, verblieben aber im Vergleich zu Westdeutschland auf hohem Niveau. Zu verzeichnen ist ein sehr niedriger Anteil freiwilliger Beendigungen von Beschäftigungsverhältnissen, was ein deutlicher Hinweis auf die schlechten Beschäftigungschancen in Ostdeutschland ist. Austritte, die sich auf arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zurückführen lassen (ABM/SAM, Vorruhestand) haben hingegen eine erhebliche Bedeutung. Im Unterschied zu den alten Bundesländern war in Ostdeutschland kein konjunkturabhängiges Austrittsmuster zu verzeichnen. Den hohen Austrittsraten stehen keine entsprechenden Eintrittsraten gegenüber. Damit weist der ostdeutsche Arbeitsmarkt auch 13 Jahre nach der Wiedervereinigung eklatante Unterschiede zum westdeutschen Arbeitsmarkt auf, die sich nicht nur in durchschnittlich höheren Arbeitslosenraten, sondern auch in der fundamental anderen Funktionsweise zeigen. ; Based on the German socio-economic panel (GSOEP), this paper analyzes exit mobility in the East German labour market during the 1990s. After extremely turbulent years in the beginning (1990/91), exit rates declined but remained high compared to the West German labour market. Only a small fraction of all exits in East Germany is initiated by employees, indicating poor employment chances in East Germany. Exits, which are caused by public labour market policy, such as job creation schemes or early retirement, however, play a significant role. In contrast to West Germany, exit patterns in East Germany do not seem to be dependent on the business cycle. High exit rates are not matched by high entry rates. The results lead to the conclusion that the East German labour market - even 13 years after Germany's reunification - still shows striking differences to the West German labour market, not only as regards higher average unemployment rates, but also the different way the labour market operates.
"Das WSI hat im Rahmen seiner Betriebs- und Personalrätebefragungen Anfang 2004 eine Sondererhebung zu Gesundheitsbelastungen und Prävention am Arbeitsplatz durchgeführt, an der sich rund 3.500 Betriebsräte und Personalräte beteiligt haben. In diesem Beitrag werden wichtige Ergebnisse zur Belastungssituation in privatwirtschaftlichen Betrieben und den Strukturen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sowie zum dazu artikulierten Handlungs- und Beratungsbedarf aus Sicht der Betriebsräte vorgestellt. Es zeigt sich, dass in beinahe allen Betrieben die psychischen Belastungen zugenommen haben. Gleichzeitig sind die Strukturen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes insbesondere im klein- und mittelbetrieblichen Bereich nur unzureichend ausgebaut und die gesetzlichen Vorgaben insbesondere zum Abbau psychischer Belastungen kaum umgesetzt. Entsprechend stark und vielfältig ist der Handlungsstau in den Betrieben." (Autorenreferat)
"Wiederholt wurde festgestellt, dass Höherqualifizierte und Angestellte öfter an Weiterbildung teilnehmen als Geringerqualifizierte und Arbeiter. Die Erwartung, dass Weiterbildung bestehende Bildungsungleichheiten ausgleichen könne, hat sich empirisch nicht bestätigt. Der Fokus bisheriger Studien lag aber weitgehend auf formeller Weiterbildung, wohingegen Formen informeller Weiterbildung zumeist vernachlässigt wurden. Angesichts der hohen Verbreitung informellen Lernens und der bei dieser Lernform vermuteten niedrigeren Zugangsbarrieren gerade für Geringerqualifizierte ist dies unbefriedigend. Auf der Grundlage einer aktuellen repräsentativen Betriebsbefragung diskutiert dieser Beitrag potenzielle qualifikationsspezifische Unterschiede in der Beteiligung an betrieblicher Weiterbildung nicht nur für formelle, sondern auch für informelle Lernformen." (Autorenreferat)
"Der Beitrag diskutiert die Kooperationsaktivitäten und ihre Effekte für die Leistungsfähigkeit von Betrieben in den neuen Bundesländern. Hintergrund sind die theoretischen Erwartungen über die leistungssteigernden Wirkungen von Kooperationen sowie die verbreiteten Einschätzungen zu Kooperationsbarrieren in den neuen Bundesländern; beides führt zu einer aktiven wirtschaftspolitischen Unterstützung von Kooperationen. Entgegen verbreiteten Erwartungen sind Kooperationen zwischen ostdeutschen Betrieben keine Seltenheit, und kooperierende Unternehmen sind nicht durchgängig leistungsfähiger als nicht-kooperierende Betriebe. Offenbar, so die Schlussfolgerung, ist zu wenig darüber bekannt, unter welchen Bedingungen sich die leistungssteigernden Effekte zwischenbetrieblicher Kooperationen einstellen." (Autorenreferat)