Arbeitslosigkeit und Verarmungsrisiko: am Beispiel der Arbeitslosenversicherung
In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 15, Heft 4, S. 351-365
Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, ob die österreichische Arbeitslosenversicherung in der Lage ist, die Verarmung von Arbeitslosen zu verhindern. Dazu werden die empirischen Befunde über die Einkommenssituation der Arbeitslosen und die Veränderungen ihrer Lebensverhältnisse in der Zeit ihrer Arbeitslosigkeit überprüft. Die Analyse kommt zu folgenden Ergebnissen: Einige Arbeitslose erhalten keinerlei Leistungen von der Versicherung - Schulabgänger, Berufsneulinge und Rückkehrer in den Beruf; eine große Zahl von Arbeitslosen, vor allem Frauen und junge Menschen erhalten weniger als das Existenzminimum. Im Kontext einer Analyse widersprüchlicher Trends in der Diskussion über die Zukunft der österreichischen Arbeitslosenversicherung legen die Autoren einen Reformvorschlag vor, der auf die Gewährleistung eines Mindeststandards der materiellen Versorgung aller Arbeitslosen abzielt. (KA)