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"Spielregel-Demokratie" im Widerstreit: politische Bildung auf dem Weg zu mehr Dissensfähigkeit?
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 1986, Heft B 51-52, S. 3-13
ISSN: 0479-611X
"Nach dem Zweiten Weltkrieg war historische 'Erfahrung in Pädagogik umzusetzen' (Oetinger). Was die Antwort auf diese Herausforderung anging, so kam die politische Bildung unter besonderen Rahmenbedingungen nicht darum herum, nach einvernehmlichen Lösungen zu suchen. Bei allen Meinungsverschiedenheiten darüber, wie konfliktreich Demokratie im einzelnen sein durfte und auf welche Lernbereiche sich die Aufmerksamkeit politischer Bildung vorzugsweise richten sollte, bestand der Kern des erreichten Konsenses im Leitbild eines 'regeltreuen' Bürgers. Dies galt bis in die sechziger Jahre hinein, als unter veränderten Bedingungen ein politisch-pädagogischer Gegenkonsens aufgebaut wurde: Dem Leitbild eines 'regeltreuen' Bürgers wurde jetzt die Vorstellung eines 'sich emanzipierenden' Bürgers entgegengesetzt. Damit begann ein Streit, der - (partei) politisch angeheizt - zugleich eine Auseinandersetzung um die wissenschaftstheoretische Grundlegung politischer Bildung war. Herausragende 'Meinungsführer' machten ihr Schreibtalent für Konsensstrategien fruchtbar und trugen auf diese Weise dazu bei, daß Gegensätze und Spannungen ausgehalten werden konnten. Freilich haben diese Strategien eine aktuelle, für die Stellung der politischen Bildung an Schulen höchst nachteilige Seite: Wo im Konsensübereifer die unverkennbaren Dissenselemente der beiden Leitbilder überspielt werden, führt das zu einem falschen Gegenwartsprofil politischer Bildung. Hier wirkt unreflektiert ein Konsensdruck nach, der aus den fünfziger Jahren stammt und durch spätere Verunsicherungen bekräftigt wurde. Es kommt zur Schwächung eines Faches, das mehr Konsens verspricht, als es - unvermeidlich 'dissensgeladen' - erreichen kann." (Autorenreferat)
Politikwissenschaft in der Bundesrepublik und die jüngste deutsche Geschichte
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 27, Heft Sh. 17, S. 27-40
ISSN: 0032-3470
Die Auswirkungen der jüngsten deutschen Geschichtserfahrung auf eine spezifisch "demokratisch-ordnungspolitische" Ausrichtung politikwissenschaftlicher Fragestellungen werden nachgezeichnet. Forschungsthemen, die nicht in dieses normative Konzept hineinpaßten, hatten nirgends so geringe Entfaltungsmöglichkeiten wie in der Bundesrepublik. In dem Maße, in dem der Druck der jüngsten Geschichte nachließ und Gegenwartserfahrungen Raum gewannen, wurden bisher ausgeblendete Forschungskonzeptionen aufgegriffen. Dieser "wissenschaftskonzeptionelle Interaktionismus" wird seine Dynamik so lange entfalten, wie einerseits Erinnerungen an historische Erfahrungen und mit ihnen verbundene Forschungsantriebe wirksam bleiben und andererseits Gegenwartserfahrungen entgegengesetzt wirken. Eine weitere Dynamik für die deutsche Politikwissenschaft ergibt sich aus der Tatsache, daß sie in eine Reihe benachbarter Traditionsfächer (Geschichte, Rechtswissenschaft, Soziologie, Nationalökonomie) hineinragt, und daß diese Fächer auch umgekehrt gegenüber der Politikwissenschaft offene Grenzen haben. (BO2)
Die Nicht-Deduzierbarkeit des Rationalen. Horkheimer-Konferenz in Frankfurt am Main am 20. und 21. September 1985
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 27, Heft 1, S. 121-128
ISSN: 0032-3470
Bericht über die an der Frankfurter Universität veranstaltete Konferenz, die unter dem Thema "Kritik der instrumentellen Vernunft" stattfand und den Beitrag Max Horkheimers und der kritischen Theorie "zur Kritik der modernen Rationalität dokumentieren und zugleich Grenzen zu aktuellen irrationalistischen Strömungen ziehen" sollte
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Politikwissenschaft in der Bundesrepublik und die jüngste deutsche Geschichte
In: Politikwissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, S. 27-40
"Spielregel-Demokratie" im Widerstreit. Politische Bildung auf dem Weg zu mehr Dissensfähigkeit?
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 36, Heft 51+52, S. 1-14
ISSN: 0479-611X
Anreize zur Relativierung von Bereichspolitologie
In: Politische Willensbildung und Interessenvermittlung: Verhandlungen der Fachtagung der DVPW vom 11.-13. Oktober 1983 in Mannheim, S. 483-495
Es werden Probleme der Politikwissenschaft diskutiert, die sich aus der gegenseitigen Abgrenzung verschiedener Forschungsbereiche innerhalb dieser Disziplin ergeben; dabei stehen Verflechtungsaspekte zwischen Parteiensystem und politischem System sowie politische Willensbildung und Interessenvermittlung im Blickpunkt. Es wird verdeutlicht, "daß wichtige Impulse zur Relativierung von Bereichspolitologie einerseits aus der empirischen Evidenz selbst kommen. Um das empirische Material zu meistern, muß andererseits nach geeigneten Untersuchungsansätzen Ausschau gehalten werden." Die Notwendigkeit der Verflechtungsforschung wird insbesondere durch die Schwächen der Parteienforschung und der Organisationsanalyse begründet. Es wird erläutert, daß angesichts real vorhandener starker Verflechtungen im politischen System und im Bereich von politischer Willensbildung und Interessenvermittlung die Erforschung von Organisationsbeziehungen nur mit der Analyse des sozialökonomischen Rahmens zusammen sinnvoll ist. Teilbereichs-Politologie wird daher größenteils als Forschungshemmnis betrachtet. (HA)
Anreize zur Relativierung von Bereichspolitologie
In: Politische Willensbildung und Interessenvermittlung, S. 483-495
Einführung: Zur Ergänzung und Relativierung von Bereichspolitologie
In: Politische Willensbildung und Interessenvermittlung, S. 404-408
Vom Nutzen und Nachteil innerparteilicher Geschlossenheit: Thesen zur Innenausstattung von CDU/CSU und SPD
In: Frankfurter Hefte: Zeitschrift für Kultur und Politik, Band 37, Heft 3, S. 30-35
ISSN: 0015-9999
In vier Thesen werden das sowohl in der CDU/CSU wie in der SPD praktizierte Prinzip rigoroser innerparteilicher Geschlossenheit kritisiert und Gründe für eine Auflockerung dieses Prinzips angeführt. Rechtfertigen beide Parteien geschlossenes Auftreten mit der Erwartung der Wählerschaft, so läßt sich auch eine gemeinsame Durchsetzungsstrategie innerhalb der Parteihierarchie von oben nach unten nachweisen, wobei jedoch die SPD stärker um programmatische und organisatorische Geschlossenheit bemüht ist. Folge der gemeinsamen Tendenz ist eine Beschränkung des innerparteilichen Diskussionsspielraums und damit eine Einschränkung des Innovationspotentials. Als weitere Folge könnte sich aus der Abstoßung des außerparteilichen und außerparlamentarischen Potentials dessen Verhärtung und organisatorische Verstärkung ergeben. Anhand von Beispielen versucht der Autor nachzuweisen, daß ein verstärkter innerparteilicher Diskussionsprozeß weder Wahlchancen vermindert hat noch zur Handlungsfähigkeit der Parteien führen müßte. In der Beibehaltung eines geringeren Organisationsgrades im CDU/CSU- und SPD-internen Gruppensystem sieht er eine Voraussetzung für den Ausgleich gegenläufiger Ideen und Interessen. (MI)
SPD
In: Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland, S. 470-475
Die andere Meinung in der SPD 1949, 1955/56, 1958/61: ein Beitrag zum Problem innerparteilicher Diskussionsfreiheit
In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 13, S. 23-52
ISSN: 0066-6505
In dem Beitrag werden drei ausgewählte Konflikt-Fälle in der SPD, die sich an Knotenpunkten der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland orientierten, analysiert. Dabei geht es um die gegenwartsorientierte Beantwortung der Frage, inwieweit die SPD unter veränderten Bedingungen (Regierungspartei) größere innerparteiliche Diskussionsspielräume gewähren und kritische Meinungen fördern kann. Zunächst wurde das Problem der innerparteilichen Diskussionsfreiheit und Parteigeschlossenheit erörtert. Dann erfolgte die Darstellung und Analyse der innerparteilichen Konflikte mit Fritz Löwenthal (1949), der "Anderen Zeitung" (1955/56) und mit dem SDS (1958/61). Dazu wurde jeweils die abweichende Meinung im innen- und außenpolitischen Problemzusammenhang dargestellt, die Reaktion der SPD und die Folgen beschrieben sowie die aus dem Konflikt resultierenden gegenwartsorientierten Fragen aufgezeigt. Dabei kommt der Autor zu dem Schluß, daß sich sich aus den Korrekturen des Organisationsstatuts der Verzicht auf die Übertragung des klassenorientierten Disziplinbegriffs auf die Gegenwart Ende der 60er Jahre andeutet. Gleichzeitig zeichnet sich eine "unbefangen-kalkulierende Einschätzung des Kommunismusproblems" ab, so daß auf günstigere Voraussetzungen für eine breitere innerparteiliche Diskussionsfreiheit zu schließen ist. (AG)
Regierungswechsel auf Raten — Zum Problem des partiellen Regierungswechsels und seiner Kontrollwirkungen
In: Parlamentarismus ohne Transparenz, S. 105-123
Regierungswechsel auf Raten — Zum Problem des partiellen Regierungswechsels und seiner Kontrollwirkungen
In: Parlamentarismus ohne Transparenz, S. 105-123
Soziale und personale Merkmale gehörloser und schwerhöriger Jugendlicher: Aussagen zu Hörverlust, Intelligenz, Sozialstatus, Geschlecht, Erziehungsfeld, Schulerfolg
In: Wissenschaftliche Beiträge aus Forschung, Lehre und Praxis zur Rehabilitation behinderter Kinder und Jugendlicher 31