Globalisierung und Frieden: die Perspektive der Politischen Ökonomie
In: Konflikt, Macht und Gewalt aus politökonomischer Perspektive, S. 163-176
"Die Globalisierung werfe eine 'Friedensdividende' ab und reduziere so die innere und äußere Aggressivität von Nationalstaaten, heißt es oft. Obwohl wirtschaftlich integrierte Staaten tatsächlich im Durchschnitt weniger Kriege führen als Autarkien, ist die außenwirtschaftliche Öffnung - der Weg hin zu Globalisierung - zuweilen mit einem erhöhten Konfliktrisiko verknüpft. Ferner kann eine unheilige Allianz zwischen dem Exportsektor und dem 'militärisch-industriellen Komplex' eine opportunistische Regierung dazu verleiten, das eigene Land zugleich in die Weltwirtschaft zu integrieren und außenpolitisch aggressiv auftreten zu lassen. Schließlich lässt sich empirisch zeigen, dass bei Kriegsaus-brauch häufig auf den Finanzmärkten sog. Kriegsrallies auftreten und besonders Aktien des Rüstungssektors einen Auftrieb erfahren. Aufgrund dieser Befunde ist die These, wonach Freihandel Frieden schafft, deutlich zu qualifizieren." (Autorenreferat)