Die Auseinandersetzung über das Einkommen von Funktionsträgern der verfassten Ärzteschaft macht deutlich, dass die Angemessenheit der Entlohnung beruflicher Tätigkeit in unserer Gesellschaft nach verschiedenen Maßstäben bemessen wird.
Von Beschäftigten und Kommunalpolitikern in der Landeshauptstadt Wiesbaden wird derzeit Front gegen die Option einer Teilprivatisierung der Horst-Schmidt-Kliniken gemacht.
Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sollen "ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich" sein; sie dürfen "das Maß des Notwendigen nicht überschreiten".
Zum einjährigen Bestehen der schwarz-gelben Bundesregierung vergab die Wirtschaftsredaktion der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung Schulnoten für die Minister: Philipp Rösler erhielt eine "fünf". Ein harsches Urteil.
Der diesjährige Hauptstadtkongress in Berlin wird wieder viele der wichtigsten Akteure der deutschen Gesundheitswirtschaft versammeln: Regierungsmitglieder und Parlamentarier aus Bund und Ländern, Vorstände und Geschäftsführer privater und öffentlicher Klinikbetreiber, Spitzenfunktionäre der Kostenträger, Repräsentanten der Berufsverbände und Topmanager der Industrie. Nicht zu vergessen Berater und andere Dienstleister mit dem Branchenfokus Gesundheitswirtschaft.
Alle Beteiligten im Gesundheitswesen warten auf den großen Wurf des Gesundheitsministers Philipp Rösler hin zu einem marktwirtschaftlichen Gesundheitssystem auf Grundlage der Bürgerpauschale. Die staunende Öffentlichkeit kann im täglichen koalitionären Kleinkrieg auch beobachten, wie der ehemalige Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer den Amtsinhaber Philipp Rösler quält. So ist scheinbar der Status quo die beste aller gesundheitspolitischen Welten; vor allem sozial gerecht. Damit macht sich kurioserweise die CSU zum Erbwalter der sozialdemokratischen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt. So viel "S" im Namen der bayerischen C-Partei war nie.
In diesen Wochen und Monaten gewöhnt sich eine staunende Öffentlichkeit an unfassliche Minuszahlen: schuldenfinanzierte öffentliche Mehrausgaben in Milliardenhöhe; ein Absturz der Wirtschaftsleistung um fünf Prozent; 2010 wieder eine Arbeitslosenquote in Richtung fünf Millionen.
Bevor die Gesundheitswirtschaft sich zur Branche entwickelte, gab es nur das Gesundheitswesen und einen unumschränkten "Herrscher": den Arzt, seltener die Ärztin. Er hatte die Deutungshoheit, war "Halbgott in Weiß" in Klinik und Praxis; die Politik hatte einen Heidenrespekt vor ihm.
Für Leser dieser Zeitschrift ist die Antwort klar: Auf dem Hauptstadtkongress trifft sich in diesem Jahr zum elften Mal die deutsche (und internationale) Gesundheitswirtschaft. Eine Erfolgsgeschichte, auf die Initiator Ulf Fink mit Recht stolz ist. Die Teilnahme vieler hochrangiger Repräsentanten des öffentlichen Lebens macht deutlich, in wie vielen Terminkalendern der HSK "geblockt" wird. Für Manager und Akteure der Gesundheitswirtschaft ist er vielfach Pflicht und Kür gleichermaßen geworden.
Auf der Medica in Düsseldorf – der Weltleitmesse der Gesundheitswirtschaft – wird im November ein besonders dynamischer Wirtschaftszweig Deutschlands zu besichtigen sein.
Am 20. Juni beginnt der zehnte jährliche Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit in Berlin. Kongresspräsident Ulf Fink wird Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zum Eröffnungsvortrag begrüßen. Die versammelte Gesundheitswirtschaft wird aus berufenem Mund hören, wie es um das deutsche Gesundheitswesen bestellt ist.