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In this first argument of a colloquium, the question of whether an "academic heresy" can become the cause of "revolutions within the humanities" is explored in the author's personal reflections to articulate his five-step argument about a typically post-totalitarian situation in the humanities. The author disagrees with the presentation of the humanities as either religious or political institution, & with the assumption of the analogy between the sciences and humanities in the application of Kuhn's theory of "scientific revolutions." The post-totalitarian situation in the humanities is argued to rather be Blooms "mythology" of how innovation happens in literature. The author traces his intellectual genealogy as a family romance between him & his academic fathers. His Oedipal revolt was meant to be a complement to Jauss, & although rejected, revealed the value of taking visible distance from the philosopher. Reaching the limits of his career in Germany brought him to the US & to his fascination for phenomena & the text of "presence". Although Bloom assumes that the fathers are always & typically stronger than the son, the author recognizes that the Oedipal sons do not believe that they are doomed to forever to be inferior to their fathers. References. J. Harwell

Vor dem Hintergrund von philosophischen und literarischen Auseinandersetzungen mit dem Thema 'Stolz' vertritt der Verfasser die These, dass es heutzutage notwendig ist, die Potenz vom Stolz als einem Dispositiv zu erweisen, durch das man sich aus individueller Perspektive Zumutungen auf Distanz und vom Leib halten kann. Denn gerade die Einlösung jener Werte und jener Zielvorstellungen von historischer Entwicklung, die traditionell an die Richtung des Fortschritts gebunden waren, hat Situationen geschaffen, auf und gegen die der Stolz reagieren soll. Erst in einer Gesellschaft ohne nennenswerte Klassenhierarchien, wie sie sich vor allem Intellektuelle jahrhundertelang herbeigesehnt haben, wachsen soziale Zumutungen einer neuen Art ins Unerträgliche. Es wird argumentiert, dass unsere Kultur in vieler Hinsicht über die wünschenswerten Ziele jener Fortschrittsträume hinausgeschossen ist, so dass eine Reflexion über die Feineinstellung dessen angesagt ist, was zukünftig als erstrebenswert gelten soll. Im Kontext einer solchen Reflexion und Praxis macht der alte Wertekontrast zwischen links und rechts, zwischen progressiv und konservativ kaum noch Sinn. Denn weiter auf Fortschritt zu setzen, heißt ja nicht mehr selbstverständlich, dass wir unser individuelles und kollektives Leben verbessern. (ICG2)

Explores Martin Heidegger's philosophical stance with regard to National Socialism, his support of the ideology through the early 1930s, only to see its defeat in 1934, with its transition from an "emerging" totalitarianism of the folk-ish revolution to the hierarchical "towering" totalitarianism of Hitler's state in both ideology & domestic policy. Even then, he did not accept what had happened until 1935. With this realization, he became uncertain about his own judgment as to the institutional source of truth. He turned increasingly, though seemingly without conscious intent, toward an epistemology leading to a secularized structure in which the revelation of truth was taken over by "Being." His "unconcealment of Being" can perhaps today serve as an antidote to blind belief in either the Almighty or the Western "Subject" obsessed with identifying itself. Considered in this light is whether the West will ever understand that its intolerant "God-given" values may prevent it from seeing as an acceptable alternative the "equally God-given" values of Islam. J. Stanton

Der vorliegende - teilweise persönlich gehaltene - Essay unterscheidet drei sukzessive Phasen in Luhmanns Theoriebildung, die durch zentrale Unterscheidungen voneinander abgesetzt werden können. Unter dem dominierenden Einfluss von Talcott Parsons, seinem Lehrer in Harvard, legte er die Grundlinien seiner Theorie mit der Unterscheidung zwischen System und Umwelt. Luhmanns Reaktion auf die Arbeiten zweier chilenischer Biologen, Humberto Maturana und Francisco Varela, löste in den folgenden Jahren unter dem Leitbegriff "Autopoiesis" eine Konzentration auf systemintrinsische Mechanismen aus. Die dritte Phase ist durch die Rezeption der Differenzlogik von Georg Spencer-Brown, der Kybernetik 2. Ordnung (von Foerster) mit dem Begriff des Beobachters und der Ebenen der Metabeobachtung gekennzeichnet. Der Autor sieht in der Einführung dieser Beobachterpositionen nicht mehr als eine neue Variante der Hermeneutik, eingepasst in den Kontext von Luhmanns eigenem Begriffssystem. Luhmanns Faszination durch den Beobachterbegriff erklärt jedoch die gegenseitige Anziehung zwischen Systemtheorie und Geisteswissenschaften. Einige weitere Überlegungen beziehen sich auf Luhmanns Gründe für das Leerbleiben der Subjektstelle in seinem Werk, und vor allem die Folgen dieser "Leerstelle". (ICA2)

Der Aufsatz präsentiert sich als literarische Collage verschiedener Positionen und Ansichten von Anhängern sowie Gegnern des Kapitalismus bzw. des Sozialismus/Kommunismus. Diese Standpunkte sind eingebunden in Dialoge und Äußerungen von Personen aus dem universitären Umfeld (StudentInnen, Dozenten) zu dem Kapitalismus im 21. Jahrhundert. In einem Streifzug durch die (wissenschaftliche) Literatur werden unter anderem die Einstellungen zu der Frage nach der 'besseren' Ideologie von Jürgen Habermas, Jacques Lacan, dem französischen Dramaturg Sylvain Marechal aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, Adam Smith, Robert Musil, John Maynard Keynes, Karl Marx, dem Literaten und Sozialisten George Bernhard Shaw, dem Philosophen Anthony Appiah, den Literaturwissenschaftlern Fred Jameson und Masao Miyoshi und Voltaire skizziert und einander gegenübergestellt. Damit verwoben sind Einstellungen und Reflexionen der heutigen Generation, die den Konsumismus, die Solidarität mit Schlechtergestellten, ethisch verantwortliches Handeln, die soziale sowie die Geschlechterungleichheit, die voranschreitende Globalisierung und ihre Folgen, die Herausforderungen für Politik und Bildung und die angestrebte Zukunft der internationalisierten kapitalistischen Gesellschaften thematisieren. (ICG2)

In a first retrospective of Niklas Luhmann's work, it is surprising to see that concepts regarding time and temporality received comparatively little attention. This article starts with the hypothesis that, over the years, Luhmann tended to subsume and deal with topics regarding time under the notion of `contingency'. Identified as the central ` Eigenwert' of modern societies, Luhmann seems to suggest that contingency (that is, a view on phenomena as `neither necessary nor impossible') ended up modifying the three classical time dimensions. In the case of the future dimension (which has always been associated with contingency), the question arises of what effect a modification of contingency through contingency as social Eigenwert might yield. The answer proposed is that this effect lies in our contemporary tendency to see the future as a field of risk-calculation.

Résumé