Angebote der islamischen Gemeinden in Deutschland: der integrative Beitrag des organisierten Islams
In: Gehört der Islam zu Deutschland?: Fakten und Analysen zu einem Meinungsstreit, S. 389-418
Es stellt sich nach Meinung der Autoren die Frage, inwieweit die eigenkulturelle Vergesellschaftung ein Ausdruck der Bildung sogenannter "Parallelgesellschaften" oder aufgrund der Auseinandersetzung mit der Migrationssituation auch als Zeichen der Hinwendung zur Aufnahmegesellschaft zu verstehen ist, und inwieweit die Verbände der muslimischen Gemeinden tatsächlich das gesamte Segment der Muslime in Deutschland abdecken. Der wissenschaftlichen Analyse kommt im Zusammenleben mit dem Islam in Deutschland eine wichtige Rolle zu, weil das Bild des Islam in Deutschland durch kontroverse politische Positionen geprägt ist. Im vorliegenden Beitrag werden zwei Aspekte der Debatte um die Rolle der muslimischen Organisationen im Integrationsprozess untersucht: Die sozialintegrationsrelevanten Angebote der Gemeinden sowie die Bedeutung der Verbände für den organisierten Islam. Auf der empirischen Grundlage einer umfassenden Befragung von 1.141 islamischen einschließlich alevitischer Organisationen zu ihren Strukturen und Angeboten werden Anhaltspunkte für die Beurteilung des Beitrags der Gemeinden zur Integration der muslimischen Zuwanderer geliefert und Bedingungen herausgearbeitet, die solche Beiträge unterstützen. Da kaum wissenschaftliche Analysen vorliegen, die Anhaltspunkte für die Hypothesenbildung liefern können, greift die vorliegende Untersuchung auch die politischen Debatten auf. (ICI2)