In dem Beitrag geht es um das Forschungsgebiet der Entwicklungsverwaltung und dessen Forschungsstand. Ein Überblick zur Evolution der entwicklungsländerbezogenen Verwaltungswissenschaft wird präsentiert, der die Suche und Lernprozesse der Subdisziplin nachzeichnet, die noch um ihr wissenschaftliches Selbstverständnis ringt. Dabei wird der Prozeß von der Entwicklung der Verwaltung über die Entwicklungsverwaltung zur basisorientierten Verwaltung nachgezeichnet. Neuere Ansätze und Diskussionsfelder werden dargestellt, die in einem engen Bezug zur entwicklungspolitischen Diskussion stehen und daraus normative Prämissen für eine Reorientierung schöpfen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Dezentralisierungsdiskussion und das Konzept der Verwaltungskultur. Auf der Grundlage der Erörterungen der Realität der Öffentlichen Verwaltung in der Dritten Welt und der entwicklungspolitischen Verwaltungsförderung wird dann eine Programmskizze entwickelt, in der die Konturen des Vermittlungsprozesses zwischen wissenschaftlicher Forschung und entwicklungspolitischer Praxis gezeichnet werden, gleichsam als in die Zukunft greifendes Gerüst von Vermutungen über die Wirklichkeit und daraus abgeleiteten Handlungsanweisungen. (KW)
Der Verfasser des Handbuchartikels beschreibt zunächst die Entwicklung der puertoricanischen Arbeiterbewegung; dabei werden die Gewerkschaften in den Arbeitskämpfen der letzten fünfzig Jahre dargestellt. Im weiteren schildert der Autor die neueren Entwicklungen in der Gewerkschaftsbewegung des von den USA abhängigen Puerto Rico. Der Kampf der größeren Einheit in der Arbeiterbewegung, die extrem zersplittert ist, blieb bisher ohne Erfolg. Ergänzt wird die inhaltliche Darstellung durch Literaturhinweise und die Anschriften der Gewerkschaftsbünde. (KS)
Aus dem Vorwort: Im Jahre 1984 hat der Vorstand der Gesellschaft für Deutschlandforschung die Gründung einer Fachgruppe "Entwicklungspolitik" beschlossen und mich (Prof. Dr. Hans F. Illy) mit deren Leitung betraut. Dies bedeutet jedoch nicht, daß die Gesellschaft sich erst jetzt mit Fragen der Beziehungen beider deutscher Staaten zur sogenannten Dritten Welt beschäftigt; dies geschah schon seit Jahren, wenn auch nur punktuell, in den anderen Fachgruppen. Zudem hat sich seine Arbeitstagung (1982) ausschließlich diesem Themenkreis gewidmet und die Ergebnisse auch in einer Publikation vorgelegt. Die Beiträge dieses Bandes, von ausgewiesenen Fachleuten verfaßt, sind nach wie vor aktuell und stellen den Hintergrund für diese Veröffentlichungen dar. Die erste Tagung der Fachgruppe "Entwicklungspolitik" fand vom 14. bis 17. Juni 1985 im Gesamteuropäischen Studienwerk, Vlotho, statt und hatte einen Teilaspekt der Außenbeziehungen zum Gegenstand: die Ausbildung von Studenten aus der Dritten Welt in beiden deutschen Staaten. Auf den ersten Blick könnte man meinen, daß dieses Thema nicht viel Neues hergebe, da es ein selbsverständliches Faktum geworden sei, das zu hinterfragen sich kaum lohne. Die letzten Jahre haben jedoch gezeigt, wie wichtig gerade der Personenaustausch geworden ist: die auswärtige Kulturpolitik ist durchaus gewissen Wandlungen unterworfen, die ausländerrechtlichen Bestimmungen sind eine gewichtige Determinante für das Ausländerstudium geworden, die Hochschulen machen sich als Anbieter Gedanken über ihre Studenten aus der Dritten Welt, die deutsche Entwicklungspolitik stellt die bisherige Praxis des Ausländerstudiums in Frage. Die Tagung führte Experten zusammen - Wissenschaftler und Praktiker -, die in die einzelnen Problemfelder einführten, die bisherigen Erfahrungen ausbreiteten und bewerteten wie auch Wege in die Zukunft aufzeigten. Dabei stellt sich heraus, daß selbst die statistischen Unterlagen zum Ausländerstudium ungenügend und widersprüchlich sind.