Im Oktober 2019 hat das Bundeskabinett einen Entwurf für ein Klimaschutzgesetz vorgelegt und begleitend das Klimaschutzprogramm 2030 beschlossen. Im Ergebnis sollen damit unter Einbeziehung aller Wirtschaftsbereiche die im Klimaschutzplan 2050 gesetzten Ziele für das Jahr 2030 erreicht werden. Dementsprechend werden auch für die Bereiche Landwirtschaft sowie Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen. Im nachfolgenden Beitrag werden die aktuellen Treibhausgasemissionen aus dem Bereich Landwirtschaft erläutert und die derzeitige Einbindung in die Klimapolitik und der Minderungsbedarf bis 2030 aufgezeigt. Im Anschluss werden die Potenziale und die Folgen einer Einbeziehung der Landwirtschaft in ein CO2-Bepreisungssystem diskutiert.
In den Diskussionen über die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2013 nimmt die Honorierung nicht marktgängiger gesellschaftlicher Leistungen der Landwirtschaft eine zentrale Rolle ein. Unterschiedliche Ansichten bestehen darüber, was unter diesen Leistungen genau zu verstehen ist und wie sie quantifiziert und monetarisiert werden können. Die hierzu durchgeführte Auswertung von rund 80 Studien zeigt einerseits, dass in der Bevölkerung eine generelle Zahlungsbereitschaft für solche Leistungen besteht, und andererseits, dass die ausgewerteten Fallstudien nicht auf Deutschland hochgerechnet werden können. Die Leistung "Offenhaltung der Landschaft" verursacht - wenn sie nicht als Koppelprodukt unentgeltlich anfällt - Kosten, deren Höhe in starkem Maße davon abhängen, ob mit dem geringsten Aufwand nur die Fläche offen gehalten werden soll oder darüber hinaus Naturschutzziele verfolgt werden. Die Einhaltung strikterer Umweltregulierungen wird oftmals ebenfalls als Leistung angeführt. Die Ergebnisse der wenigen Studien zu den durch Um-weltregulierung verursachten Kosten und der exemplarische Vergleich zweier Ackerbau-betriebe in Sachsen-Anhalt und der Ukraine deuten darauf hin, dass diese Kosten im Vergleich zu anderen Kostenkomponenten in Deutschland einen eher geringen Einfluss auf die gesamten Produktionskosten haben. -- Gesellschaftliche Leistungen der Landwirtschaft ; Koppelprodukte ; Zahlungs-bereitschaft ; Offenhaltung der Landschaft ; Kosten für Umweltregulierung
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In den Diskussionen über die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2013 nimmt die Honorierung nicht marktgängiger gesellschaftlicher Leistungen der Landwirtschaft eine zentrale Rolle ein. Unterschiedliche Ansichten bestehen darüber, was unter diesen Leistungen genau zu verstehen ist und wie sie quantifiziert und monetarisiert werden können. Die hierzu durchgeführte Auswertung von rund 80 Studien zeigt einerseits, dass in der Bevölkerung eine generelle Zahlungsbereitschaft für solche Leistungen besteht, und andererseits, dass die ausgewerteten Fallstudien nicht auf Deutschland hochgerechnet werden können. Die Leistung 'Offenhaltung der Landschaft' verursacht - wenn sie nicht als Koppelprodukt unentgeltlich anfällt - Kosten, deren Höhe in starkem Maße davon abhängen, ob mit dem geringsten Aufwand nur die Fläche offen gehalten werden soll oder darüber hinaus Naturschutzziele verfolgt werden. Die Einhaltung strikterer Umweltregulierungen wird oftmals ebenfalls als Leistung angeführt. Die Ergebnisse der wenigen Studien zu den durch Umweltregulierung verursachten Kosten und der exemplarische Vergleich zweier Ackerbaubetriebe in Sachsen-Anhalt und der Ukraine deuten darauf hin, dass diese Kosten im Vergleich zu anderen Kostenkomponenten in Deutschland einen eher geringen Einfluss auf die gesamten Produktionskosten haben. ; The remuneration of public goods provided by agriculture plays a central role in the discussion about the Common Agricultural Policy after 2013. Various opinions exist on what exactly these pubic goods constitute and how they can be quantified and assigned monetary values. The results of about 80 studies analysed show that, on the one hand, a general willingness to pay for such public goods is present, and on the other hand, that the evaluated case studies cannot be applied to the whole of Germany. The service 'keeping the landscape open' - if not provided costless as a by-product - incurs costs that are strongly dependent on whether the land areas are to be held open with the least amount of effort, or if, in addition, natural protection goals are to be pursued. The compliance of stricter environmental regulations is also often seen as a service which provides public goods. The results of the few studies on the costs generated by environmental regulations, and the exemplary comparison of two arable farms in Saxony Anhalt and the Ukraine indicate that these costs - in comparison to other cost components in Germany -, tend to have less influence on the total production costs.
In den Diskussionen über die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2013 nimmt die Honorierung nicht marktgängiger gesellschaftlicher Leistungen der Landwirtschaft eine zentrale Rolle ein. Unterschiedliche Ansichten bestehen darüber, was unter diesen Leistungen genau zu verstehen ist und wie sie quantifiziert und monetarisiert werden können. Die hierzu durchgeführte Auswertung von rund 80 Studien zeigt einerseits, dass in der Bevölkerung eine generelle Zahlungsbereitschaft für solche Leistungen besteht, und andererseits, dass die ausgewerteten Fallstudien nicht auf Deutschland hochgerechnet werden können. Die Leistung "Offenhaltung der Landschaft" verursacht - wenn sie nicht als Koppelprodukt unentgeltlich anfällt - Kosten, deren Höhe in starkem Maße davon abhängen, ob mit dem geringsten Aufwand nur die Fläche offen gehalten werden soll oder darüber hinaus Naturschutzziele verfolgt werden. Die Einhaltung strikterer Umweltregulierungen wird oftmals ebenfalls als Leistung angeführt. Die Ergebnisse der wenigen Studien zu den durch Umweltregulierung verursachten Kosten und der exemplarische Vergleich zweier Ackerbaubetriebe in Sachsen-Anhalt und der Ukraine deuten darauf hin, dass diese Kosten im Vergleich zu anderen Kostenkomponenten in Deutschland einen eher geringen Einfluss auf die gesamten Produktionskosten haben. ; The remuneration of public goods provided by agriculture plays a central role in the discussion about the Common Agricultural Policy after 2013. Various opinions exist on what exactly these pubic goods constitute and how they can be quantified and assigned monetary values. The results of about 80 studies analysed show that, on the one hand, a general willingness to pay for such public goods is present, and on the other hand, that the evaluated case studies cannot be applied to the whole of Germany. The service "keeping the landscape open" - if not provided costless as a by-product - incurs costs that are strongly dependent on whether the land areas are to be held open with the least amount of effort, or if, in addition, natural protection goals are to be pursued. The compliance of stricter environmental regulations is also often seen as a service which provides public goods. The results of the few studies on the costs generated by environmental regulations, and the exemplary comparison of two arable farms in Saxony Anhalt and the Ukraine indicate that these costs – in comparison to other cost components in Germany –, tend to have less influence on the total production costs.
Das von Bundesministerin Klöckner eingesetzte Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung (KNW) unter Leitung von Bundesminister a.D. Jochen Borchert hat im Februar 2020 weitreichende Empfehlungen zur Transformation der Nutztierhaltung vorgelegt. Ziel der KNW-Empfehlungen ist es, schrittweise alle tierhaltenden Betriebe in Deutschland auf ein hohes Tierwohlniveau zu bringen, das deutlich oberhalb des bisherigen gesetzlichen Standards liegt. Hierzu werden drei Tierwohlstufen definiert. Ab 2040 sollen alle Nutztiere mindestens in der Stufe 2 gehalten werden. Sie bekommen dann wesentlich mehr Platz, eine strukturierte Haltungsumgebung, intensivere Tierbetreuung und Kontakt zum Außenklima (im Stall oder in einem befestigten Auslauf). Das erfordert in den meisten Betrieben bauliche Änderungen an der Stallhülle oder Stallneubauten, außerdem einen höheren Arbeitseinsatz. Betrieben, die diesen Schritt (noch) nicht gehen können oder wollen, wird die Tierwohlstufe 1 angeboten, die innerhalb der bestehenden Ställe eine gewisse Verbesserung der Situation ermöglicht (vor allem: mehr Platz, Beschäftigungsmaterial). Die landwirtschaftlichen Betriebe sollen durch Investitionsförderung, Tierwohlprämien und eine staatliche Produktkennzeichnung wirtschaftlich in die Lage versetzt werden, ihre Tierhaltung auf diese neuen Ziele auszurichten. Außerdem wird angestrebt, die für alle Tierhaltungen verpflichtenden Standards im Ordnungsrecht 2030 auf Stufe 1 und 2040 auf Stufe 2 anzuheben. Die vorliegende Politikfolgenabschätzung hat das Ziel, die tierwohlbedingten Mehrkosten, den Fördermittelbedarf und die wirtschaftlichen Folgen einer Umsetzung der KNW-Vorschläge abzuschätzen. Hierzu wird ein modular aufgebauter Analyserahmen entwickelt, mit dem in Folgeaufträgen schnell und transparent untersucht werden kann, wie sich eine Veränderung von Einzelkomponenten der KNW-Vorschläge auf das Gesamtergebnis auswirkt. Solche Folgeaufträge sind zu erwarten, denn aktuell sind wichtige Eckwerte der Nutztierstrategie noch nicht abschließend geklärt, sodass die vorliegende Folgenabschätzung nur ein Zwischenergebnis liefern kann. Offene Fragen gibt es vor allem zur endgültigen Spezifikation der Kriterien (nach Tierarten und Tierwohlstufen), zu den bau- und umweltrechtlichen Regelungen insbesondere für Offenställe, zur Höhe der Investitionsförderung und zu den Vertragsmodalitäten für die Tierwohlprämie (Fristigkeit, Prämienhöhe mit/ohne Verschärfung des Ordnungsrechts). Legehennen und Puten konnten in der vorliegenden Folgenabschätzung noch nicht einbezogen werden, da für diese Tierarten noch keine Spezifikationen von Kriterien zur Ausgestaltung der Tierwohlstufen vorliegen.
Das von Bundesministerin Klöckner eingesetzte Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung(KNW) unter Leitung von Bundesminister a.D. Jochen Borchert hat im Februar 2020 weitreichende Empfehlungen zur Transformation der Nutztierhaltung vorgelegt. Ziel der KNW-Empfehlungen ist es, schrittweise alle tierhaltenden Betriebe in Deutschland auf ein hohes Tierwohlniveau zu bringen, das deutlich oberhalb des bisherigen gesetzlichen Standards liegt. Hierzu werden drei Tierwohlstufen definiert. Ab 2040 sollen alle Nutztiere mindestens in der Stufe 2 gehalten werden. Sie bekommen dann wesentlich mehr Platz, eine strukturierte Haltungsumgebung, intensivere Tierbetreuung und Kontakt zum Außenklima (im Stall oder in einem befestigten Auslauf). Das erfordert in den meisten Betrieben bauliche Änderungen an der Stallhülle oder Stallneubauten, außerdem einen höheren Arbeitseinsatz. Betrieben, die diesen Schritt (noch) nicht gehen können oder wollen, wird die Tierwohlstufe 1 angeboten, die innerhalb der bestehenden Ställe eine gewisse Verbesserung der Situation ermöglicht (vor allem: mehr Platz, Beschäftigungsmaterial). Die landwirtschaftlichen Betriebe sollen durch Investitionsförderung, Tierwohlprämienund eine staatliche Produktkennzeichnung wirtschaftlich in die Lage versetzt werden, ihre Tierhaltung auf diese neuen Ziele auszurichten. Außerdem wird angestrebt, die für alle Tierhaltungen verpflichtenden Standards im Ordnungsrecht2030 auf Stufe 1 und 2040 auf Stufe 2 anzuheben. Die vorliegende Politikfolgenabschätzung hat das Ziel, die tierwohlbedingten Mehrkosten, den Fördermittelbedarf und die wirtschaftlichen Folgen einer Umsetzung der KNW-Vorschläge abzuschätzen. Hierzu wird ein modular aufgebauter Analyserahmen entwickelt, mit dem in Folgeaufträgen schnell und transparent untersucht werden kann, wie sich eine Veränderung von Einzelkomponenten der KNW-Vorschläge auf das Gesamtergebnis auswirkt. Solche Folgeaufträge sind zu erwarten, denn aktuell sind wichtige Eckwerte der Nutztierstrategie noch nicht abschließend geklärt, sodass die vorliegende Folgenabschätzung nur ein Zwischenergebnis liefern kann. Offene Fragen gibt es vor allem zur endgültigen Spezifikation der Kriterien (nach Tierarten und Tierwohlstufen), zu den bau- und umweltrechtlichen Regelungen insbesondere für Offenställe, zur Höhe der Investitionsförderung und zu den Vertragsmodalitäten für die Tierwohlprämie (Fristigkeit, Prämienhöhe mit/ohne Verschärfung des Ordnungsrechts). Legehennen und Puten konnten in der vorliegenden Folgenabschätzung noch nicht einbezogen werden, da für diese Tierarten noch keine Spezifikationen von Kriterien zur Ausgestaltung der Tierwohlstufen vorliegen.
Zielsetzung des Forschungsprojekts ist die Identifikation der gesellschaftlichen Erwartungen an die Landwirtschaft und darauf aufbauend die Analyse und Bewertung von Handlungsoptionen für Landwirtschaft und Politik. Anhand von 3 ausgewählten landwirtschaftlichen Themenfeldern werden die spezifischen Kritikpunkte der Gesellschaft an der Landwirtschaft analysiert. Diese Themenfelder sind Bioenergie in der Landwirtschaft (v.a. Biogas), Haltung von Mastschweinen und Agrarstrukturwandel (Quelle: Thünen-Institut).
The Federal Government of Germany regards organic farming as particularly resource-efficient and environmentally sustainable economicactivity. It therefore supports the expansion of organic farming up to 20% of the agricultural area. Against this background, the German Agricultural Research Alliance (DAFA) together with a broad alliance of representatives from business, science, and public policy developed this research strategy in a theme-finding and prioritization process that ran overmore than 2 years. It sets out how German agricultural research can make a substantial contribution to noticeably improving the performance and competitiveness of organic food and farming while at the same time helping the sector meet itsowngoalsandbeanexampleasanespecially sustainable type of economic activity in terms of the four international umbrella organization of the organic world (IFOAM) principles of organic farming (health, environment, fairness, and care). The DAFA recommends that three approaches be pursued in parallel: (1) focusing of research on the most important themes, (2) the establishment of efficient structures for research and funding, and (3) more funding for research on organic farming. The following most important research topics in crops were identified: plant breeding tailored to the need of organic agriculture, plant– microbe and plant–plant interactions, autonomous field micro-robots, alternative control of fungal diseases and management of nutrients, and soil fertility.