In: Sovremennaja Evropa: žurnal obščestvenno-političeskich issledovanij = Contemporary Europe : social and political research journal, Heft 4, S. 28-41
Der Autor, stellvertretender Außenminister der Russischen Föderation, stellt Überlegungen zur gegenwärtigen Rolle der außenwirtschaftlichen Beziehungen in der Wirtschaft Rußlands an und reflektiert über das Verständnis von wirtschaftlicher Sicherheit vor dem Hintergrund wachsender Globalisierungstendenzen. Breiten Raum nehmen in dem Beitrag Überlegungen hinsichtlich einer staatlichen Unterstützung des wirtschaftlichen Engagements russischer Firmen und Konzerne im Ausland ein. (BIOst-Mrk)
Der Verfasser legt eingangs die mit der Einführung des Euro verbundenen außenwirtschafts- und währungspolitischen Vorteile für die EU-Staaten dar und gibt anschließend einen Überblick über die durch die einheitliche Währungs- und Kreditpolitik erzwungenen organisatorischen und finanzpolitischen Neuerungen im Rahmen der Europäischen Währungsunion. Die mit der Umwandlung der nationalen Währungen in den Euro verbundenen Probleme werden gleichfalls beleuchtet. Abschließend gibt der Verfasser eine Prognose bezüglich der zukünftigen Bedeutung des Euro für die Weltfinanzmärkte und analysiert die Auswirkungen der Einführung des Euro auf die russische Außenwirtschaft angesichts des hohen Außenhandelsvolumens Rußlands (40%) mit der EU. (BIOst-Mrk)
Der Verfasser, stellvertretender Ständiger Vertreter Rußlands bei der Europäischen Union, legt die Probleme dar, die aus russischer Sicht mit einer längerfristigen Erweiterung der EU - insbesondere um mittel-, ost- und südosteuropäische Länder - von gegenwärtig 15 auf bis zu 26 Mitgliedstaaten verbunden sind. Er hebt insbesondere die zu erwartenden negativen Folgen im Hinblick auf eine wachsende Differenzierung innerhalb der EU, aber auch für die Beitrittsländer selber, hervor. Die für die Unterstützung des Transformationsprozesses der potentiellen Beitrittskandidaten seitens der EU zur Verfügung gestellten Mittel hält er - auch im Vergleich mit den Bedingungen für frühere Beitrittskandidaten - für unzureichend. Abschließend beleuchtet er die sich für Rußland aus der EU-Erweiterung ergebenden Folgeprobleme. (BIOst-Mrk)
Der Autor, Stellvertretender Vorsitzender der Staatlichen Außenwirtschaftlichen Kommission, stellt die vom ZK der KPdSU und vom Ministerrat der UdSSR im Oktober 1988 verabschiedete neue Strategie der Außenwirtschaftsbeziehungen der UdSSR dar. Der Entwicklung von Joint Ventures auf dem Territorium der UdSSR und der eigenen Investitions- und Produktionstätigkeit im Ausland wird dabei besondere Beachtung geschenkt. Die Rolle der Staatlichen Außenwirtschaftskommission und der außenwirtschaftlichen Fachbehörden, die veränderte Position der Unternehmen in bezug auf ihre außenwirtschaftliche Tätigkeit und die vorgesehene Einführung eines neuen Zolltarifs werden ebenfalls angesprochen. Abschließend werden Probleme der Preisbildungsreform, der Konvertierbarkeit des Rubels und der sozialistischen Wirtschaftsintegration im Rahmen des RGW diskutiert. (BIOst-Str)
Als zentrale Aufgabe der gegenwärtigen Wirtschaftsreform wird die Umgestaltung der Außenhandelstätigkeit angesehen. Die Außenhandelsreform ist somit ein erster Schritt auf dem Wege zur offenen Wirtschaft. Dieses Konzept fordert die Dezentralisierung des Systems der materiell-technischen Versorgung durch die Einführung des Großhandels und der Realisierung der Preisbildungsform. Um die Konvertibilität des Rubel zu erreichen, sind allerdings noch viele Anstrengungen erforderlich, insbesondere im Ausbau eines leistungs- und konkurrenzfähigen Exportsektors. Für die erfolgreiche Tätigkeit von Gemeinschaftsunternehmen mit ausländischem Kapitalanteil sind entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, die die reibungsvolle Abwicklung von Außenhandelsgeschäften rechtlich sichern. (BIOst-Ldg)
Dargestellt werden die ersten Ergebnisse der Reform der sowjetischen Außenwirtschaft. Die Reformkonzeption zielt auf die Integration der sowjetischen Wirtschaft in die Weltwirtschaft. Die Dezentralisierung der Leitung des Außenhandelssystems durch Reformmaßnahmen hat unter Beibehaltung des staatlichen Außenhandelsmonopols vielen Unternehmen, Betrieben und Vereinigungen eine selbständige Außenhandelstätigkeit ermöglicht. Am 1. August 1989 wurden im Ministerium für Außenwirtschaftsbeziehungen über 7.000 Unternehmen mit Außenhandelsrechten registriert, die Zahl von registrierten Gemeinschaftsunternehmen beläuft sich auf 780. Auch die Rahmenbedingungen für die Organisation von Wirtschaftssonderzonen werden vorbereitet. Die sowjetische Ausfuhr dagegen kann im Außenhandelssystem nicht als effektiv bezeichnet werden. Der Ausfuhrplan von Maschinen und Technik wurde 1988 nur zu 94% erfüllt. Durch die verzögerte Großhandelsreform sind die Binnenpreise der UdSSR noch nicht in das System der Auslandspreise einzuordnen. (BIOst-Ldg)
In: Sowjetwissenschaft: Zeitschrift der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Gesellschaftswissenschaftliche Beiträge, Band 41, Heft 1, S. 76-86