Der Begriff des Leitbilds umfasst in der Stadtplanung zum einen übergreifende Vorstellungen der städtebaulichen Entwicklung, an denen sich der Berufsstand der Stadtplanung für eine bestimmte Epoche mehrheitlich orientiert, zum anderen bezeichnet er ein aufeinander abgestimmtes Bündel von Stadtentwicklungszielen einer Gemeinde.
Rezension: Die Buchbeiträge wurden ausgewählt und kommentiert von Mitgliedern der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung. Herausgegeben wurde das Buch von Heidede Becker und Johann Jessen im Verlag DOM publishers in Berlin. Das Lesebuch erscheint anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Akademie in 2022. Die Auswahl enthält Auszüge aus Klassikern, neu entdeckte wissenschaftliche Aufsätze, kraftvolle Reden und einflussreiche Manifeste, aber auch Zeitungsartikel, Reiseberichte und sogar Gedichte. Das Spektrum der Autoren reicht von Cornelius Gurlitt über Rudolf Hillebrecht bis Thomas Sieverts, von Walter Benjamin über Jane Jacobs bis Erika Spiegel. Die Schwerpunkte streuen so weit wie die Fachdisziplinen, die in der Akademie vertreten sind: nicht nur Stadt- und Regionalplanung, auch Architektur und Landschaftsarchitektur, Verkehrsplanung, Bau- und Planungsrecht, Stadtsoziologie und Stadtökonomie. Dazu Texte aus anderen Wissenschaftsdisziplinen wie Philosophie und Ökologie, die mit ihrem Blick von außen schon immer die Fachdebatten in der Praxis und Theorie des Städtebaus bereicherten.
Stadtforschung ist ein Sammelbegriff für wissenschaftliche Fachdisziplinen, die sich theoretisch und empirisch mit der Stadt oder Teilen von ihr in sozio-ökonomischer, funktional- und sozialräumlicher sowie in historischer Perspektive befassen, vor allem Stadtsoziologie, Stadtgeographie und Stadtgeschichte. Das Verständnis von Stadt als Gegenstand der Forschung konstituiert sich über das jeweilige Fachverständnis und unterliegt im Laufe der Zeit Veränderungen.
Als Reurbanisierung wird eine Entwicklungsphase von Agglomerationsräumen westlicher Industriestaaten bezeichnet, in deren Verlauf die Kern- und Innenstädte durch den Zuwachs an Wohnbevölkerung und/oder Arbeitsplätzen wieder an sozialer, kultureller und ökonomischer Dynamik gewinnen. Erklärungen der Reurbanisierung verweisen auf ein komplexes Ineinandergreifen demografischer, ökonomischer, sozialer und politischer Faktoren.
Wirtschaftliche, bauliche und sozioökonomische Beschreibung von städtischen Sanierungsgebieten in der Bundesrepublik in Form von Aggregatdaten auf der Ebene der einzelnen Sanierungsgebiete.
Themen: Lage des Sanierungsgebiets in der Gemeinde; Bebauungsdichte; Größe des Sanierungsgebiets; Betriebs- und Dienststellenstruktur; Anteil von Handwerksbetrieben, Einzelhandelsbetrieben, Dienstleistungsbetrieben und landwirtschaftlichen Betrieben; Beschäftigte in den einzelnen Betriebsarten; Größe, Anzahl und Eigentumsverhältnisse der Grundstücke im Sanierungsgebiet; Gebäudealter; Gebäudezustand und Gebäudenutzung; Anteil der Wohnungen ohne Toilette und ohne Bad; Sozialstruktur der Wohnbevölkerung; Ausländeranteil; Jugendlichenanteil und Rentneranteil; Gesamterwerbstätigenzahl; Arbeiteranteil und Anteil von Selbständigen; Anzahl der Einpersonenhaushalte und 5-Personen-Haushalte; Anteil der Mieterhaushalte.
Zu all den vorgenannten Themen sind jeweils Informationen über Qualität und Herkunft der Variablen zusätzlich verkodet worden. Über diese Daten hinaus wurden Informationen darüber aufgenommen, ob weitere Merkmale in den zugrunde liegenden Untersuchungsberichten erhoben worden sind. Die Information in diesen Variablen beschränkt sich auf die Dichotomie "Information in den Quellenberichten vorhanden" oder "Information in den Quellenberichten nicht vorhanden".
In diesem Sinne wurden folgende Variablen erhoben: soziale Verflechtung; Wohndauer; Einkommen; Miethöhe; Weg zur Arbeit; Wunsch nach Ersatzwohnung; Wohnungsgröße; Wohnungsausstattung; Qualität der Bausubstanz; Verflechtung der Region; Möglichkeiten und Durchführung der Planung; Mitwirkungsbereitschaft der Bewohner und Eigentümer; Charakterisierung der Verkehrssituation und des Stadtbildes; Fragen des Denkmalschutzes.
Beschreibung der Wohnsituation in Sanierungsgebieten aus der Sicht von Sanierungsbetroffenen. Informiertheit über Sanierungspläne und Mitwirkungsbereitschaft. Datenpool von 8 unterschiedlichen Befragungen.
Themen: Informiertheit und Quellen der Information über Sanierungsmaßnahmen; Mitwirkungsbereitschaft; Umzugsbereitschaft; Nachbarschaftskontakte im Viertel; Beurteilung der Infrastruktur sowie der Belästigung durch Lärm und Abgase; Beurteilung des Zustands des Wohngebäudes; Wohnfläche; Wohnräume und Wohnungsausstattung mit sanitären Anlagen; Empfang von Wohngeld; Wohnstatus; Miethöhe; Gemeindegrößenklasse.
Demographie: Haushaltseinkommen; Haushaltsgröße; Charakteristika des Haushaltsvorstands; Nachbarschaftskontakte; Ortsansässigkeit; Altersverteilung im Haushalt; Geschlechtsverteilung im Haushalt.
Stadtwohnen ist wieder im Gespräch IBM Architekten, Planer und Investoren propagieren neue und neueste urbane Wohnungstypen und Stadthäuser: »Townhouses«, gestapelte Maisonettewohnungen, Stadtvillen, Hochhausappartements, Lofts und anderes mehr. Häufig wird dabei übersehen, dass wir bereits auf eine lange Tradition anspruchsvollen urbanen Wohnungsbaus zurückblicken können. Erstmals hat nun IBM bezogen auf Deutschland, aber auch auf die wichtigsten Entwicklungen im europäischen Ausland IBM ein interdisziplinäres Team eine umfassende, bis ins 16. Jahrhundert reichende Geschichte dieses gehobenen Stadtwohnens vorgelegt. Die Untersuchung der städtebaulichen Qualitäten und der Nutzungsgeschichte der Wohntypen fundiert die gegenwärtige Diskussion um »neue« Qualitäten des Stadtwohnens historisch und gibt ihr frische Impulse. Ein Forschungsprojekt der Wüstenrot Stiftung.
0. Einleitung -- 0.1 Die wissenschaftliche und politische Aktualität der informellen Ökonomie -- 0.2 Überblick für den eiligen Leser -- 0.3 Zur Vorgehensweise -- 1. Wächst die informelle Ökonomie -- 1.1 Definitionsversuche -- 1.2 Messungen des Wachstums der informellen Ökonomie -- 1.3 Theoretische Begründungen des Wachstums der informellen Ökonomie -- 1.4 Nicht Wachstum, sondern Marktintegration -- 2. Wandel der informellen Arbeit von Industriearbeitern -- 2.1 Informelle Arbeit beim Hausbau -- 2.2 Wartung und Reparatur technischer Geräte im Haushalt -- 2.3 Gartenarbeit — Produktion pflanzlicher Lebensmittel -- 2.4 Nutztierhaltung — Produktion tierischer Lebensmittel -- 2.5 Die Marktintegration informeller Arbeit -- 3. Informelle Arbeit von Industriearbeitern heute -- 3.1 Arbeit nach der Arbeit — ein Überblick -- 3.2 Erklärungen -- 4. Produktivität und Rationalität informeller Arbeit — Versorgungsstrategien in Arbeiterhaushalten -- 4.0 Fragestellung -- 4.1 Eigenarbeit und Besitz. Hausbesitz als Ergebnis der formellen oder der informellen Ökonomie -- 4.2 Die Verflechtung von Arbeitsstrategien — Zur Organisation des Arbeitsvermögens in privaten Haushalten -- 4.3 Versorgungsstil und die Besonderheit der Ressource Arbeitsvermögen -- 4.4 Verflechtungsthese und Ökonomie der ländlichen Lebensweise -- 5. Wertewandel? Berufliche und informelle Arbeit im Bewußtsein der Werftarbeiter -- 5.1 Zur Kritik der Wertwandelforschung -- 5.2 Untersuchungsansatz -- 5.3 Die subjektive Bedeutung betrieblicher und außerbetrieblicher Arbeit -- 6. Zusammenfassung und politische Schlußfolgerungen -- Anmerkungen.
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"Im ersten Teil des Aufsatzes setzen wir uns mit der Wachstumsthese, ihren empirischen und theoretischen Begründungen und ihren impliziten Annahmen auseinander. Wir kommen zu dem Ergebnis, daß ein Wachsen der informellen Ökonomie bisher weder durch Messungen noch durch schlüssige theoretische Beweisführungen nachgewiesen ist. Im zweiten Teil begründen wir, warum die sozialwissenschaftliche Forschung die Perspektive quantitativer Veränderungen der informellen Ökonomie verlassen sollte: Ihre Entwicklung ist eher als qualitativer Wandel zu beschreiben, weniger als quantitatives Wachstum. Im Zuge dieses Wandels verliert sie zunehmend ihre Eigenständigkeit. Informelle Ökonomie wird immer enger in die formelle eingebunden. Schließlich gehen wir auf die programmatischen Schlußfolgerungen ein, die in der Diskussion um die informelle Ökonomie gezogen werden. Empirischer Hintergrund unserer Argumentation ist eine eigene Untersuchung, die die informelle Ökonomie nicht an ihren Rändern (Schwarzarbeit/Alternativ-Ökonomie), sondern als ein alltägliches, eher traditionelles Phänomen erfaßt. Wir haben die gesamte außerbetriebliche Arbeit von Industriearbeitern untersucht, und für Industriearbeiter ist informelle Arbeit immer schon ein selbstverständlicher Bestandteil ihrer Versorgung gewesen." Im Zusammenhang von informeller Ökonomie und Arbeitslosigkeit wird unter Bezug auf eine englische Studie die Aussage getroffen, daß Arbeitslosigkeit die Haushalte von Aktivitäten in der Untergrundwirtschaft weitgehend ausschließt, sowohl als erfolgreiche Anbieter wie als zahlungsfähige Nachfrager. (IAB2)
In: Räumliche Konsequenzen des demographischen Wandels: T. 5, Demographischer Wandel im Raum: Was tun wir? Gemeinsamer Kongress 2004 von ARL und BBR, S. 82-85
Der demographische Wandel (Rückgang, Alterung, Internationalisierung durch Zuwanderung) wird alle deutschen Großstadtregionen treffen, allerdings zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit unterschiedlichem Gewicht - in Abhängigkeit von ihrer wirtschaftlichen Dynamik (schrumpfende vs. wachsende Regionen). Entsprechend ungleich sind die Chancen verteilt, die damit verbundenen Probleme zu bewältigen. Da Großstadtregionen auch in Zukunft die Zentren der Wirtschaftskraft, Standorte von Wissenschaft und Forschung sowie Schwerpunkte des kulturellen und sozialen Wandels sein werden, sollten sie gezielt als Motoren der Entwicklung gestützt werden. Dies erfordert vor allem eine eigenständige stadtregionale Politik- und Handlungsebene, wirtschafts- und sozialpolitische Strategien sowie an den Zielen der Nachhaltigkeit orientierte Entwicklungs- und Standortkonzepte im regionalen Maßstab.