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"Seit wann funktioniert die Hierarchie der katholischen Kirche als internationale Organisation? Im römischen Reich war die Alte Kirche zwar universalistisch eingestellt, blieb aber auf Zwischenräume oder Ränder der vorgegebenen institutionellen Ordnung bezogen; auch das bischöfliche Netzwerk von Mikro-Christenheiten, das den Untergang des Westreiches überlebte, hatte nur beschränkte Autonomie. Die Entstehung einer eigenen internationalen Hierarchie ist erst das Ergebnis zweier Zentralisierungsunternehmen: der 'päpstlichen Revolution' wider die Suprematie christlicher Monarchen im 11. Jahrhundert und der 'ultramontanen Reaktion' auf die Ergebnisse der Französischen Revolution, vor allem wider den Nationalstaat als neues Realitätsprinzip. Aber erst das II. vatikanische Konzil mit seinem auch dogmatisch bewussten Verzicht auf kirchliche Machtansprüche verschafft dem Papsttum eine plausible 'raison d'etre' als globaler (meta-)politischer Akteur. Das Pontifikat Johannes Pauls 11. hat mit dieser neuen Rolle des Vatikans als 'moralischer Supermacht' zum ersten Mal in großem Stil Erfahrungen gesammelt. Nicht alle waren Erfolge." (Autorenreferat)

Der Verfasser stellt mit Norberto Bobbio den führenden Vertreter des modernen italienischen "liberalsocialismo" vor, einer politischen Richtung, die sich gleichzeitig als antifaschistisch und antistalinistisch versteht. Er zeichnet den Lebensweg Bobbios seit der Gründung der in der Resistenza aktiven Aktionspartei in den 40er Jahren nach, wobei auch andere Vertreter des italienischen Liberalsozialismus vorgestellt werden. Bobbio verstand die sozialliberale Ideologie selbst als "klassische Konzeption intellektueller Eliten". Als Rechtspositivist und geschichtsphilosophischer Skeptiker kommt Bobbio dem amerikanischen Pragmatismus nahe. Bobbio selbst sah sich als einen "ethischen Individualisten". (ICE)

Richard Rorty's critique (1999) of the biblical New Testament & the Communist Manifesto (1848) of Karl Marx & Friedrich Engels is challenged, & the inability of contemporary societies to produce a universal class is explored. It is asserted that Rorty fails to discuss Christianity's & Marxism's concern with social hope; in addition, Rorty is charged with offering a utilitarian account of religious & political ideas. It is contended that the creation of a universal class under the conditions of capitalist modernity is highly unlikely. Nevertheless, it is suggested that Marx's disavowal of religion as a force for instituting a universal class was premature. The underlying theme of Christian universal charity throughout the Manifesto & other seminal communist & socialist political writings is discussed. Speculation is offered about what would constitute a "postcommunist manifesto.". J. W. Parker

Clarifies aspects of the US discussion of communitarianism in light of its German reception, which has been marked by suspicions that communitarianism relies on authoritarian & harmonistic conceptions of a Volksgemeinshaft & promotes nationalism. To this end, three contexts of the US discussion, & what communitarianism means in each, are described. In the context of the sociology of religion & culture, communitarianism refers to certain utopian societies. In conversations about republicanism & civil society, communitarianism refers to the search for political common sense, civic tolerance, increased democratic participation, & community revitalization. In the context of ethics & the social sciences, communitarianism is a set of critical objections to an individualistic, functional, & purely scientific definition of modernity. Communitarianism should be seen as an attempt to address the crisis in political participation, the disintegration of social solidarity, the erosion of the public sphere, & the self-destructive tendencies of unchecked individualism. 31 References. Adapted from the source document.

Der Autor geht auf die deutsche Rezeption der amerikanischen Kommunitarismus-Debatte ein, die zur Vermeidung von Mißverständnissen eine ideengeschichtliche Rekonstruktion des Gemeinschaftsdenkens in der europäischen Tradition erfordert und die Besonderheiten des amerikanischen 'communitarianism', d.h. die unterschiedlichen Interpretationszusammenhänge berücksichtigen muß. Diese sind im wesentlichen auf drei Ebenen anzusiedeln: in der amerikanischen Religions- und Kultursoziologie bezieht sich der Kommunitarismusgedanke erstens auf gegenkulturelle und utopische Gemeinschaften; auf der politischen Ebene von Demokratie und Partizipation ist er zweitens auf einen republikanischen, politischen Gemeinsinn ausgerichtet; drittens wendet er sich im Kontext von Ethik und Sozialwissenschaften gegen einen methodischen Individualismus und Systemfunktionalismus. Der Kommunitarismus stellt allgemein betrachtet keinen 'traditionalistischen Rückfall', sondern eine sinnvolle Rückkehr zu vernachlässigten Aspekten der Aufklärung dar. (ICI)