Am 24. April 1996 veröffentlichte die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) die endgültigen Regulierungsvorschriften nach den Bestimmungen des Energy Policy Act (EPAct) von 1992. Diese Vorschriften schaffen für den Wettbewerb im Großhandel mit Strom grundlegend neue Rahmenbedingungen. Sie schreibt den Versorgungsunternehmen vor, ihre Übertragungsnetze für Dritte zu öffnen. Dabei müssen transparente und nichtdiskriminierende Nutzungstarife erstellt werden. In diesem Beitrag werden die einzelnen Aspekte der neuen Regulierungsvorschriften diskutiert sowie einige Parallelen und Unterschiede zu den derzeitigen Reformen auf der Ebene der Europäischen Union aufgezeigt.
Gegenstand des Beitrages sind die Umstrukturierungen der Stromwirtschaft in den Vereinigten Staaten. Im Gefolge von Gesetzesreformen auf der Bundesebene - dem Public Utilities Regulatory Policies Act von 1978 und dem Energy Policy Act von 1992 - beginnt sich zunehmender Wettbewerb in der Stromversorgung zu entfalten. Das Modell des vertikal integrierten Gebietsmonopols wird abgelöst durch entflochtene Formen der Stromversorgungsunternehmen. Insbesondere in der Stromerzeugung gewinnen neue Unternehmen erhebliche Marktanteile. Die föderale Struktur der Vereinigten Staaten bedingt eine Entwickung zum Teil heterogener wettbewerblichen Strukturen in den einzelnen Bundesstaaten. In diesem Beitrag werden die gesetzlichen Änderungen auf der Bundesebene und deren Auswirkungen auf Markstrukturen und Regulierungen diskutiert. Dabei wird ausführlich auf die neuere Politik der Federal Energy Regulatory Commission eingegangen, die als Ziel die Etablierung eines Common Carrier-Modells auf der Ebene des Stromübertragung hat. Angestrebt wird die Etablierung eines funktionsfähigen Großhandelsmarktes für Strom.
In diesem Jahr sind auf europäischer Ebene rechtliche Entwicklungen eingeleitet worden, die zu einer stärkeren Integration der bisher separierten nationalen Strommärkte führen sollen. Beabsichtigt ist die Liberalisierung des Marktes für Elektrizität. Insbesondere im Bereich der Stromerzeugung soll die direkte Einflußnahme der Staaten zurückgedrängt werden. Gegenstand des Beitrages ist ein aktueller Überblick über die nationalen Marktstrukturen der Stromversorgung innerhalb der Europäischen Union. Hierzu wird zunächst der Primärenergieeinsatz in der Stromerzeugung, der Anteil der Eigenerzeugung an der gesamten Stromerzeugung und die Strompreise in den betreffenden Mitgliedsländern betrachtet. Ergänzend wird der grenzüberschreitende Handel mit Elektrizität innerhalb der Europäischen Union skizziert. Im Anschluß werden wesentliche Strukturmerkmale der nationalen Strommärkte dargestellt. Dabei wird auf die Unternehmens- und Eigentumsstrukturen und auf die staatliche Regulierung sowohl der Inlandsmärkte als auch des Außenhandels eingegangen. Schließlich werden die nationalen Besonderheiten bei der Stromerzeugung und der Unterstützung bestimmter Primärenergien sowie die Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz auf der Nachfrageseite skizziert. Aus der Bestandsaufnahme kann der Schluß gezogen werden, daß von der Existenz eines Europäischen Binnenmarktes für Strom bislang nicht die Rede sein kann. Die Umsetzung der aktuellen Richtlinie wird weitreichende Anpassungmaßnahmen in den jeweiligen nationalen Energiepolitiken und Markstrukturen nach sich ziehen müssen. ; This year legal activities were started which are meant to lead to a higher integration of the electricity supply industry in the European Union. It is intended to liberalize the national markets simultaneously restraining the influence of the national governments. This article provides an up-to-date survey on the different national structures of the electricity supply industries in the European Union. It provides information on the structure of electricity generation and on electricity prices within the EU, and the trade with electricity between the states of the European Union. Furthermore, the national characteristics as to the ownership, governmental regulation, electricity production, the regulation on fuel choice, and measures to improve the energy efficiency are portrayed. It can be concluded that a European Single market for electricity does not exist so far. The implementation of the new European directive requires a fundamental revision of the national energy policies in some member states of the EU.
Hybrid governance structures between markets and hierarchies in many industries, e.g., in energy and telecommunications, challenge antitrust and regulation policy. The paper focuses on the theoretical and methodological basis provided by the New Institutional Economics (NIE) for analyzing the economics of complex vertical and horizontal coordination problems. It sketches the specific view of NIE at industrial organization, antitrust and regulation, discusses three current issues - the European policy concerning complex vertical contracts, regulatory reform of the electricity industry and the allocation of regulatory competencies in the EU - and presents some implications of NIE for economic policy making, research and advisory activities.
Verfügbarkeit an Ihrem Standort wird überprüft
Dieses Buch ist auch in Ihrer Bibliothek verfügbar:
Hybrid governance structures between markets and hierarchies in many industries, e.g., in energy and telecommunications, challenge antitrust and regulation policy. The paper focuses on the theoretical and methodological basis provided by the New Institutional Economics (NIE) for analyzing the economics of complex vertical and horizontal coordination problems. It sketches the specific view of NIE at industrial organization, antitrust and regulation, discusses three current issues – the European policy concerning complex vertical contracts, regulatory reform of the electricity industry and the allocation of regulatory competencies in the EU – and presents some implications of NIE for economic policy making, research and advisory activities.