Unabhängigkeit statt Union, Unabhängigkeit in der Union?
In: Zeitschrift für Politik, Band 70, Heft 2, S. 177-196
Devolution hat die Auseinandersetzungen um den Status und die Zukunft Schottlands im UK und in Europa verändert, aber nicht beendet. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert die zentralen institutionellen und theoretischen Konfliktlinien, die die mehrdimensionalen Debatten um Schottlands Status und konstitutionelle Zukunft gerade auch im europäischen Kontext prägen. Er zeigt, dass Argumentationsmuster aus den Debatten um Devolution in den Unabhängigkeitsdebatten 2013/2014 und infolge des Brexits weitergeführt, weiterentwickelt und in je spezifischer Weise zugespitzt werden. Aktuell zeichnet sich eine Polarisierung der Debatte ab, die sich an Fragen der konstituierenden Macht kristallisiert. Die Wahl zwischen einem Verbleib im UK und schottischer Unabhängigkeit bleibt aber auch in diesem Kontext unentschieden.