Die gesamtwirtschaftliche Produktion in Deutschland erholt sich aktuell von dem tiefen Einbruch während des Shutdowns, der zur Eingrenzung der Corona-Pandemie von Mitte März bis Mitte Mai verhängt wurde. Insgesamt ging das BIP im zweiten Quartal um 9,7% gegenüber dem Vorquartal zurück. Zu dem Rückgang trugen nahezu alle Verwendungskomponenten bei. Lediglich die Konsumausgaben des Staates und die Bauinvestitionen wurden im zweiten Quartal ausgeweitet. Für die konjunkturelle Dynamik ist dabei entscheidend, wie schnell die Folgen des Shutdowns in den einzelnen Bereichen der Wirtschaft überwunden werden können und in welchem Maße sie nachwirken. Die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wird ebenfalls stark von dem Verlauf der Covid-19-Pandemie abhängen. Unter der Annahme, dass die Infektionszahlen im Winter wieder etwas ansteigen, dürfte es lokal begrenzt zu erneuten Einschränkungen des Wirtschaftsgeschehens kommen. Dies wird die wirtschaftliche Entwicklung insbesondere im Winterhalbjahr belasten. Im Frühjahr dürften diese Effekte dann wieder abnehmen. Zu einem nachhaltigen Anstieg der Wirtschaftsaktivität wird es aber erst kommen, wenn die Ansteckungsraten deutlich gesenkt werden, etwa weil ein Impfstoff zur Verfügung steht oder es auf andere Weise gelingt, Infektionsketten frühzeitig zu durchbrechen, z.B. durch den massenweisen Einsatz von Schnelltests. Wir erwarten für dieses Jahr einen Rückgang des BIP von 4,7%. Damit revidieren wir unsere Prognose vom Juni um 1,1%-Punkte nach oben. Der Hauptgrund der Revision ist, dass der Einbruch im zweiten Quartal weniger stark war, als wir dies in der Juni-Prognose erwartet hatten. Allerdings gehen wir nun auch von einer etwas schwächeren Erholung im zweiten Halbjahr aus. Im kommenden Jahr dürfte sich die Normalisierung der Wirtschaftsaktivität fortsetzen. Im Jahresdurschnitt erwarten wir einen Anstieg des BIP um 4,5%. Bei dieser Prognose dürfte die Produktion das Vorkrisenniveau erst Ende 2021 wieder erreichen. Danach wird sich der Produktionsanstieg wohl auf 2,3% verlangsamen. Im Jahresverlauf erwarten wir für 2022 eine Rate von 1,1%, die nur noch leicht über dem Potenzialwachstum liegt. Die Lage am Arbeitsmarkt dürfte vorerst angespannt bleiben. Die Arbeitslosenquote, die im ersten Halbjahr 2020 auf 5,4% gestiegen ist, dürfte sich auch in der zweiten Jahreshälfte weiter erhöhen. Dazu dürfte beitragen, dass krisenbedingte Insolvenzen zum Jahresende zunehmen werden. In den kommenden beiden Jahren wird sich der Arbeitsmarkt voraussichtlich langsam erholen. Die Finanzpolitik dürfte im kommenden Jahr weiter expansiv ausgerichtet bleiben. Dadurch entstehen über den gesamten Prognosezeitraum defizitäre Finanzierungssalden. Damit steigt die Schuldenstandsquote in 2020 wohl auf über 70% an. In den Folgejahren fällt sie aufgrund des geringeren negativen Finanzierungssaldos und der raschen Erholung der Gesamtwirtschaft. 2022 wird die Schuldenstandsquote voraussichtlich wieder unter 70% liegen.
Die deutsche Konjunktur hat sich im zweiten Halbjahr 2018 deutlich abgeschwächt. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) stagnierte mehr oder weniger. Eine wesentliche Rolle dabei spielten hier jedoch Sonderentwicklungen in der Automobilindustrie und in der Chemischen Industrie. Allerdings verlangsamte sich auch die konjunkturelle Grundtendenz, unter anderem als Folge der an Tempo verlierenden weltwirtschaftlichen Expansion. Ungeachtet dessen nahm aber die Beschäftigung bis zuletzt zu, und auch die Investitionen blieben aufwärtsgerichtet. In den ersten Monaten des Jahres 2019 dürfte das BIP wieder zugenommen haben. Die Herstellung von PKW, die aufgrund von Problemen bei der Einführung des neuen Verbrauchs- und Abgastest WLTP im Herbst vergangenen Jahres eingebrochen war, näherte sich wieder ihrem Normalniveau. Zudem wurde die Produktion in der Chemischen Industrie nicht mehr durch fehlende Transportkapazitäten aufgrund des Niedrigwassers behindert. Hinzu kommen Impulse durch die expansiv ausgerichtete Finanzpolitik. Da dies alles die Konjunktur nur vorübergehend stimuliert, dürfte im weiteren Prognosezeitraum die Wirtschaftsleistung wieder langsamer expandieren. Alles in allem erwarten wir für dieses Jahr einen Zuwachs des BIP von 0,9%. Im kommenden Jahr dürfte sich das Plus auf 1,5% belaufen. In der für 2020 etwas höheren Rate spiegelt sich vor allem wider, dass deutlich mehr Arbeitstage zur Verfügung stehen. Der Beschäftigungsaufbau wird sich voraussichtlich fortsetzen, aber im Einklang mit der schwächeren gesamtwirtschaftlichen Expansion wohl etwas an Tempo verlieren. Die Arbeitslosenquote dürfte damit auf 4,8% in diesem und 4,6% im kommenden Jahr sinken. Die Verbraucherpreise werden wohl etwas geringer steigen als im vergangenen Jahr. Der Rückgang des Ölpreises seit Herbst vergangenen Jahres wirkt in diesem Jahr dämpfend auf die Inflation. Die Kerninflation (Preise ohne Energie) wird sich im Prognosezeitraum, bei anhaltend hoher Kapazitätsauslastung der Wirtschaft, leicht beschleunigen. Wir prognostizieren eine Inflationsrate von 1,4% in diesem und 1,6% im kommenden Jahr. Die öffentlichen Haushalte schlossen das Jahr 2018 mit einem Überschuss von 1,7% in Relation zum nominalen BIP ab. Insbesondere in diesem Jahr, aber auch 2020 ist die Finanzpolitik expansiv ausgerichtet. Zudem nehmen die Staatseinnahmen aufgrund der nachlassenden konjunkturellen Dynamik langsamer zu. Damit dürfte die Überschussquote des Staates auf 1,0% in diesem und 0,8% im kommenden Jahr sinken. ; The German economy markedly lost momentum in the second half of 2018. Real GDP almost stagnated mostly owed to special factors influencing the automotive and the chemical industry. However, also the underlying trend slowed down, mainly because of the global economy losing momentum. Nevertheless, employment continued to grow, and investment has been rising until most recently, too. There is some indication that GDP has grown in the first quarter of 2019. The production of passenger cars started to move towards its long-term average after having plunged in the fall of 2018 due to problems introducing the Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure (WLTP). Furthermore, production of chemicals was no longer hampered by low water which had led to a shortage in transportation capacity. In addition, growth is stimulated by fiscal measures that became effective at the beginning of 2019. Summing up, we forecast GDP to grow by 0.9 percent in 2019. For 2020, an increase by 1.5 percent is expected. The higher rate, however, mainly reflects a working day effect. Employment is forecasted to continue growing but will slow down somewhat parallel to the slowing of aggregate output. The unemployment rate will decline further to 4.8 percent in this year and 4.6 percent in 2020. Inflation will be somewhat lower compared to 2018, dampened by the decline of oil prices observed since fall 2018. At the same time, core inflation (inflation excluding energy prices) will increase slightly in the wake of capacity utilization remaining strong. We forecast inflation rates of 1.4 percent in this year and 1.6 per cent in the next. In 2018, fiscal surplus reached 1.7 percent in relation to nominal GDP. In this year and the next, fiscal stance will become more expansionary, particularly in 2019. Furthermore, public revenues will grow less buoyantly due to the economy slowing. Consequently, fiscal surplus will go down to 1.0 percent in relation to GDP in this year and to 0.8 percent in the next.
Die deutsche Konjunktur hat in der ersten Hälfte dieses Jahres merklich an Fahrt verloren. Die dämpfenden Einflüsse kommen von der außenwirtschaftlichen Seite. Die Exporte sind im ersten Quartal gesunken, und die Indikatoren lassen keine rasche Erholung erwarten. Die Exporterwartungen haben sich verschlechtert, worin sich auch die erhöhte Unsicherheit über die künftige Handelspolitik niederschlagen dürfte. Der Aufschwung der Binnenwirtschaft ist dagegen intakt. Die Bauinvestitionen expandieren wohl weiterhin kräftig, und die privaten Konsumausgaben profitieren von einer voraussichtlich weiter zunehmenden Beschäftigung, kräftigeren Lohnerhöhungen und von 2019 in Kraft tretenden Abgabensenkungen sowie steigenden Transfers. Unter diesen Voraussetzungen ist eine Zunahme des BIP um 1,8% in diesem und um 1,5% im kommenden Jahr zu erwarten. Damit revidiert das RWI seine Prognose gegenüber der vom März um 0,6 bzw. 0,4%-Punkte nach unten. Der Beschäftigungsaufbau dürfte sich mit vermindertem Tempo fortsetzen. Der Budgetüberschuss des Staates dürfte sich wegen der schwächeren Konjunktur und einer expansiveren Finanzpolitik von 41 Mrd. € in diesem Jahr auf 27 Mrd. € im kommenden Jahr verringern. ; The upswing in the German economy lost momentum in the first half of this year. External factors have been a matter of concern, which had a dampening impact on economic activity in the first six months of 2018. Thus, exports declined in the first quarter and available indicators do not suggest a quick recovery. Moreover, export expectations of the private sector have deteriorated, partly reflecting uncertainty about future trade policy. Domestic demand, on the other hand, is expected to remain strong. Hence, investment in construction continues to grow strongly and private consumption benefits from both increasing employment and wages. Furthermore, tax cuts and transfer payments are expected to give a further boost to private consumption in 2019. Against this background, GDP is expected to grow by 1.8 percent this year and by 1.5 percent in 2019. Thus, RWI revises its economic growth forecast down by 0.6 and 0.4 percentage points, respectively, compared to its March forecast. Employment growth is expected to lose momentum. Due to cyclical factors and a more expansionary fiscal stance, the fiscal surplus is projected to fall from € 41 bn this year to € 27 bn in 2019.
Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft hat sich in der ersten Hälfte des Jahres 2018 fortgesetzt, wenn auch die Zuwachsraten etwas niedriger waren als im Jahr davor. Getragen wurde er von der Inlandsnachfrage. Der Konsum wurde bei günstiger Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung spürbar ausgeweitet und die Investitionen nahmen lebhaft zu. Dabei stößt die Bautätigkeit allem Anschein nach an Kapazitätsgrenzen, was sich auch in einem beschleunigten Anstieg der Baupreise äußert. Im Prognosezeitraum dürfte die konjunkturelle Dynamik weiter von der Binnennachfrage geprägt sein. Für die Exporte hingegen zeichnet sich nicht zuletzt aufgrund der verbreiteten protektionistischen Tendenzen eine weiterhin nur langsame Zunahme ab, allenfalls im weiteren Verlauf könnten die deutschen Ausfuhren etwas rascher zunehmen. Der Konsum profitiert hingegen von einem voraussichtlich anhaltenden Beschäftigungsaufbau, insbesondere im Jahr 2019 auch von Impulsen seitens der Finanzpolitik. Die hohe gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung dürfte sich in einer Ausweitung der Investitionen niederschlagen. Alles in allem erwarten wir eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,8% in diesem, und um 1,7% im kommenden Jahr. Der prognostizierte Zuwachs im Jahr 2020 um 1,9% wird wesentlich von einem Arbeitstageeffekt beeinflusst; im konjunkturellen Verlauf wird der Zuwachs schwächer. Der Beschäftigungsaufbau wird sich voraussichtlich in etwas geringerem Tempo fortsetzen. Treibende Kraft bleibt wohl der Dienstleistungssektor. Da das Erwerbspersonenpotenzial verlangsamt wächst, haben sich die Arbeitsmarktchancen von Arbeitslosen in jüngster Zeit verbessert. Wir erwarten, dass sich dies fortsetzt und die Zahl der registrierten Arbeitslosen sich gegen Ende des Prognosezeitraums der Marke von zwei Millionen nähert. Die Teuerung hat sich in den vergangenen Monaten insbesondere aufgrund von Energiepreissteigerungen beschleunigt, während sich die Kerninflation kaum veränderte. Für den Prognosezeitraum gehen wir aufgrund der hohen Kapazitätsauslastung von einem Anziehen der Kerninflation aus, während wir ein Auslaufen des Einflusses der gestiegenen Energiepreise erwarten. Insgesamt werden die Verbraucherpreise nach einem Anstieg um jeweils 1,9% in diesem Jahr und im kommenden Jahr um 1,7% in 2020 zunehmen. Der Staat dürfe in diesem Jahr einen hohen Budgetüberschuss von 57 Mrd. € erzielen, wozu insbesondere die von der Inlandsnachfrage getriebene und damit sehr abgabenergiebige Konjunktur beiträgt. Insbesondere für das kommende Jahr zeichnet sich eine deutlich expansiver ausgerichtete Finanzpolitik ab. Auf der einen Seite werden Steuern gesenkt, auf der anderen Seite Transfers aufgestockt. Der Budgetsaldo dürfte sich damit auf 46 Mrd. € (2019) bzw. 47 Mrd. € (2020) verringern - im längerfristigen Vergleich dennoch hohe Werte. Der konjunkturbereinigte Überschuss sinkt hingegen deutlicher. Diese Prognose ist mit erheblichen Abwärtsrisiken verbunden, die sich insbesondere aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld ergeben. Eine Verschärfung der internationalen Handelskonflikte, ein 'harter' Brexit oder eine Ansteckung anderer Schwellenländer durch die derzeitigen Probleme in der Türkei hätten erhebliche negative Auswirkungen auf eine exportorientierte Wirtschaft. ; In the first half of 2018 the upswing of the German economy continued, even if it lost momentum to some degree. Growth was driven by domestic demand. Private consumption was supported by favorable developments in the labor market, and investment expanded strongly. However, construction activity seems to be hampered by capacity restrictions, which has already led to a stronger increase of construction costs. Over the forecast period, economic momentum will continue to be driven by domestic demand, whereas exports will remain subdued, owed to an increasingly protectionist stance in many countries. Private consumption, on the other hand, will benefit from a sustained increase in employment, but will also be supported by expansionary fiscal measures, in particular in 2019. High capacity utilization will be reflected by a further increase in investment. In sum, we expect GDP to increase by 1.8 percent this year and by 1.7 percent in 2019. In 2020, GDP is forecasted to grow by 1.9 percent. However, this figure is strongly affected by a working day effect. Adjusting for this, the economy will grow more slowly compared to the year before. Employment will continue to grow but lose some momentum. New jobs will be created primarily in service industries. Since the expansion of the labor force has slowed down, new employees are increasingly recruited among the unemployed. We expect this trend to continue, which will decrease the number of unemployment persons to the two million mark. Inflation has accelerated to 2 percent in the recent months, reflecting a strong increase in energy prices. At the same time, core inflation has remained unchanged. For the next two and a half years, core inflation is expected to rise due to high capacity utilization, whereas the effect of energy prices is assumed to phase out. Consumer prices will increase by 1.9 percent this year and the next and by 1.7 percent in 2020. Fiscal surplus will rise to € 57 bn this year, since the current composition of GDP growth is rather beneficial for creating tax revenues. For 2019, fiscal stance can be expected to be more expansionary. Thus, fiscal surplus will be reduced to € 46 bn in 2019 and to € 47 bn in 2020. However, the cyclically adjusted balance will decline more markedly owed to the looser fiscal stance. However, this forecast is associated with considerable downside risks, mostly originating from the international environment. It cannot be ruled out that trade conflicts will aggravate, that there will be a hard Brexit, and that the current economic problems in Turkey will lead to a contagion effect in other emerging markets. All these developments could have significant negative effects on an economy with a strong export sector.
During the Euro-Crisis Ireland as well as Portugal lost access to the capital markets. Both countries sought for financial assistance granted by European institutions, the IMF, and bilateral credit agreements. The funds were disbursed conditional on implementing structural reforms. These reforms were agreed upon by conjoint consent and finally settled in a Memorandum of Understanding (MoU). The key objective of these reforms aimed at regaining competitiveness. In this report, we analyze whether and to what extent the agreed upon reforms have been implemented. In specific, we analyze, whether the reforms have already influenced competitiveness. Finally, we are interested in the expected impact of the reforms on future economic dynamics. The starting situation has been different in the countries under scrutiny: Ireland experienced a period of high growth, which was partly fueled by low interest rates finally culminating into a real estate and credit bubble. Thus, a large part of the reforms focused on restructuring the financial sector. Portugal in contrast showed a rather slow growth performance over a longer time period. After joining the Euro area, Portugal benefited from lower interest rates as well. However, the improved financial conditions mainly spurred consumption. Capital formation was low since the corporate sector was burdened by highly regulated labor and product markets and an oversized government sector. We find that both countries have successfully implemented most of the agreed upon reforms, even if hesitantly in some cases. Indices of product market regulation improved in both countries. This is mirrored in the product market efficiency sub-index of the Global Competitiveness Indicator as well as in the Indicators of Product Market Regulation of the Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD). Furthermore, labor market reforms correlate with an increase of labor market efficiency. Considerable progress was made in restructuring the financial sector. However, if measured in growth, the outcome of the reforms is quite different in the two countries. As of today, Ireland is back on a growth path with the negative output gap closing, if not turning into positive; a major revision of Irish GDP impedes a definite answer. In Portugal, potential growth is still extremely low and the recovery after the crisis is not supported by significant empirical evidence. However, international experience suggests that labor market reforms will stimulate growth, as they reduce structural unemployment. Facilitating dynamics in the corporate sector will pay off in terms of higher investment and an increase and modernization of capital stocks. However, these effects will not be visible in the short run because they require some time to unfold. ; Endbericht - Forschungsauftrag fe 2/16, Bundesministerium der Finanzen, Referat I A 3.
Die wirtschaftliche Expansion in Deutschland hat sich gegen Ende des Jahres 2016 wieder beschleunigt, nachdem das BIP im dritten Quartal nur verhalten ausgeweitet worden war. Positive Impulse kamen ausschließlich von der inländischen Verwendung, während vom Außenbeitrag dämpfende Effekte auf die gesamtwirtschaftliche Expansion ausgingen. Für den Jahresbeginn 2017 weisen die Konjunkturindikatoren auf eine Fortsetzung des binnenwirtschaftlich getragenen Aufschwungs hin, wenn auch mit etwas verhaltenerem Tempo als im vergangenen Jahr. Die Realeinkommen der privaten Haushalte werden voraussichtlich aufgrund der inzwischen deutlich höheren Teuerung schwächer expandieren und den Anstieg des privaten Konsums dämpfen. Auch wird der Schub seitens des staatlichen Konsums nachlassen, weil der Staat weniger für Sachleistungen an Asylbewerber aufwenden muss. Impulse dürften hingegen von den Ausrüstungsinvestitionen kommen, wenn sie auch wohl weiterhin schwächer ausgeweitet werden als in früheren Aufschwüngen. Unverändert dynamisch werden sich aller Voraussicht nach die Bauinvestitionen entwickeln. Von der Außenwirtschaft gehen hingegen keine Impulse für die deutsche Konjunktur aus. Zwar ist eine leichte Beschleunigung der Ausfuhren zu erwarten. Allerdings lässt die robuste Inlandsnachfrage wohl auch den Bedarf an Importen deutlich zunehmen. ; Economic growth in Germany has gained momentum at the end of 2016, after a slowdown in the third quarter. The expansion was driven exclusively by domestic demand while net exports contributed negatively to the expansion of GDP. The domestic demand-led expansion is expected to continue, however, at a slightly slower pace compared to the previous year. Because inflation will pick up, households' real disposable income will increase less, which will curb private consumption growth. Public consumption is expected to lose momentum as well given that the government will spend less on benefits in kind for refugees. In contrast, equipment investment will pick up, even though at a slower pace compared to previous economic upswings. According to our forecast, investment in construction remains lively. Net exports, however, continue to be a drag on the economic expansion. Even though exports are expected to gain momentum, imports should benefit from robust domestic demand and hence will increase significantly faster.
Die internationale Konjunktur hat sich seit Jahresbeginn stabilisiert, nachdem sich der Produktionsanstieg zum Ende des vergangenen Jahres deutlich verlangsamt hatte. Vor allem für einige fortgeschrittene Volkswirtschaften mehren sich die Anzeichen eines Endes der konjunkturellen Schwäche. Eine durchgreifende Besserung lässt aber auf sich warten. In den Schwellenländern hält die schwache Wirtschaftsentwicklung an. In China gehen vor allem die Exporte zurück und belasten die Investitionstätigkeit. Die nachlassenden chinesischen Importe strahlen auf rohstoffproduzierende Länder aus. Auch deshalb befindet sich Brasilien in einer ausgeprägten Rezession. In den kommenden Monaten dürfte die internationale Konjunktur wieder etwas an Fahrt gewinnen. Insbesondere in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften laufen die belastenden Faktoren wohl aus, z.B. die Lageranpassungen in den USA und die witterungsbedingte Konsumzurückhaltung in Japan, die zum Ende des vergangenen Jahres die Expansion gedämpft hatten. Dabei dürfte der private Konsum angesichts steigender Beschäftigung der wichtigste Treiber der Produktionsausweitung bleiben. In den Schwellenländern wird die Wirtschaftsaktivität nicht so stark zunehmen wie in den vergangenen Jahren. Der wirtschaftliche Strukturwandel in China dürfte dazu führen, dass die Verlangsamung des Wachstums anhält. In Russland wird sich die Rezession wohl zunächst fortsetzen, auch weil sich keine Lockerung der Sanktionen abzeichnet, und Brasilien verharrt aufgrund ungelöster innenpolitischer Probleme voraussichtlich in der Rezession. Vor diesem Hintergrund dürfte das weltwirtschaftliche Expansionstempo im Prognosezeitraum niedrig bleiben. Insgesamt dürfte die weltwirtschaftliche Produktion (gewichtet mit Kaufkraftparitäten) in diesem Jahr um lediglich 2,9% und im kommenden Jahr nur wenig stärker um 3,2% ausgeweitet werden. Für den Welthandel erwarten wir eine nur sehr schwache Ausweitung um 2,4% in diesem Jahr und um 3,4% im kommenden Jahr. 4209 The state of the global economy has stabilized since the beginning of this year, following a major slowdown in output growth at the end of last year. While economic conditions have brightened in advanced economies, growth remains weak in emerging markets. In China, exports are declining with negative effects on domestic investment. Moreover, the reduction of Chinese imports spills over to commodity-exporting economies and contributes to the recession in Brazil. In the coming months, the global economy is likely to gain momentum again. In advanced economies negative effects, such as inventory adjustments in the US as well as the weather-based consumer restraint in Japan, will subside. The economic expansion in these countries is driven by increases in consumption expenditures based on rising employment. Economic activity will remain weak in emerging economies. Economic growth in China will decelerate further due to structural change. Recession is likely to continue in Russia, also because the ongoing sanctions with no relaxation in sight. Brazil is stuck in recession since internal political problems remain unsolved. Against this background, the global economy is expected to expand only modestly over the forecast horizon. In sum, the world GDP (PPP-weighted) will increase by merely 2.9 percent this year and by 3.2 percent next year. Expansion of world trade will be very weak throughout this period. We expect an increase of only 2.4 percent this year and 3.4 percent next year. China still constitutes the main risk factor for the global economy. So far output growth has mostly decelerated in industry. However, a reduction in the existing excess capacities is likely to result in a cut-back of employment. Another risk results from the potential withdrawal of the UK from the EU. The economic consequences are hard to assess and depend on the specific circumstances of the withdrawal. In any case, numerous treaties will have to be renegotiated. Under this assumption, temporary trade restrictions might result in lower economic growth for all trading partners.
Die Weltwirtschaft ist auch in diesem Sommer nicht in Fahrt gekommen. Im Gegenteil haben zunehmende strukturelle Probleme in den Schwellenländern zu einer deutlichen Wachstumsverlangsamung geführt und belasten die internationale Konjunktur. Vor allem in China mehren sich - trotz massiver wirtschaftspolitischer Stützungsmaßnahmen - die Anzeichen einer erneuten Verlangsamung der gesamtwirtschaftlichen Expansion. Die sich abschwächende Nachfrage aus China belastete den internationalen Handel und traf insbesondere die rohstoffexportierenden Schwellenländer. Sie war allerdings auch in den exportorientierten fortgeschrittenen Volkswirtschaften, wie Deutschland und Japan, zu spüren. Die schwache Ausweitung der weltwirtschaftlichen Produktion im ersten Halbjahr war auch auf Sonderfaktoren zurückzuführen, z.B. auf witterungs- und streikbedingte Behinderungen in den USA. Dort nahm die Produktion im Verlauf des ersten Halbjahres aber wieder rascher zu. Im Euro-Raum setzte sich die konjunkturelle Erholung trotz der wieder gestiegenen Unsicherheit über den weiteren Reformkurs in Griechenland fort. ; Global economic growth did not gain pace in the second quarter of this year. On the contrary, the increasing structural problems in emerging markets have resulted in a marked slowdown in the global growth and a worsening of business climate. The weakening in Chinese demand in the first half of 2015 induced a slowdown in international trade, which primarily affected commodity-exporting countries. Furthermore, the slowing in Chinese imports growth was a drag on growth in export-oriented advanced economies such as Germany and Japan. In addition, there are increasing indications pointing to the continuation of the already prevailing downward trend in the growth rates of the Chinese economy, despite its timely implementation of macroeconomic support measures.
Die Expansion der Weltwirtschaft hat in der zweiten Jahreshälfte 2014 an Schwung gewonnen. Die Belebung ging erneut von den fortgeschrittenen Volkswirtschaften aus. Insbesondere in den USA wurde die Produktion im zweiten Halbjahr deutlich stärker ausgeweitet als im ersten. Im Euro-Raum setzte sich die Belebung fort. Dagegen ging in Japan die Produktion nach der Anhebung des Mehrwertsteuersatzes deutlich zurück. In den Schwellenländern hat sich die Konjunktur nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Nachfrage aus den fortgeschrittenen Volkswirtschaften stabilisiert. Kurzfristig sind deutliche Impulse von den gesunkenen Rohölpreisen auf die Konjunktur zu erwarten. Dabei ist unterstellt, dass der Ölpreis im Durchschnitt dieses Jahres 58 $/b und im kommenden Jahr 60 $/b beträgt. Die Geldpolitik dürfte insgesamt gesehen nochmals etwas expansiver geworden sein. Der Einbruch der Produktion in Japan und die geringe Inflation im Euro-Raum hatten im vergangenen Jahr die dortigen Notenbanken veranlasst, den Expansionsgrad ihrer Geldpolitik zu erhöhen. Auch einige Notenbanken in den Schwellenländern haben die Zinsen gesenkt. Dort ist eine Wende der geldpolitischen Ausrichtung zu erwarten, wenn die US-amerikanische Notenbank beginnt, die Zinsen zu erhöhen. Dies dürfte das weltwirtschaftliche Expansionstempo nach und nach dämpfen. Vor diesem Hintergrund dürfte sich die weltwirtschaftliche Aktivität in diesem Jahr etwas beleben und im Verlauf des kommenden Jahres wieder an Schwung verlieren. Insgesamt dürften sich dabei die Zuwachsraten in den verschieden Regionen angleichen. Für dieses Jahr erwarten wir eine Ausweitung der weltwirtschaftlichen Produktion von 3,3%, für das kommende Jahr eine um 3,5%. Damit dürfte eine Ausweitung des Welthandels um 4,0% bzw. 4,5% einhergehen. Risiken für die konjunkturelle Entwicklung sind vor allem mit der Zinswende in den USA verbunden. Angesichts der langen Phase extrem expansiver Geldpolitik ist nicht auszuschließen, dass die realwirtschaftlichen Wirkungen der Zinswende deutlich stärker sind als bei früheren Zinserhöhungen. Auch die Wachstumsverlangsamung der chinesischen Wirtschaft ist mit Risiken für die internationale Konjunktur verbunden, da der Abbau der Ungleichgewichte z.B. im Immobiliensektor mit deutlich stärkeren Friktionen verbunden sein könnte als in dieser Prognose unterstellt. Weiterhin bestehen Risiken für die Weltwirtschaft durch internationale Konflikte, insbesondere dem zwischen Russland und der Ukraine. ; The expansion of the world economy accelerated in the second half of 2014. Last year's global revival can be attributed primarily to growth in advanced economies, and particularly to the strong growth in the US Also the euro area has seen a continuation of the recovery. By contrast, Japan's output declined sharply after the increase in the value-added tax rate last year. The ongoing economic stabilization in the emerging markets was additionally supported by increased demand from advanced economies. In the view of low crude oil prices, world economic activity is expected to further pick up in the near term. This consideration is based on the assumption that the average crude oil price in 2015 will amount to 58 $/b and will reach the price of 60 $/b in 2016. The overall monetary policy stance has become more expansive in 2014. Due to the sharp drop of production in Japan and the sluggish pace of economic recovery in the euro area, the local central banks decided to ease their monetary policies even further last year. In reaction to this, additional central banks in developing countries
Die deutsche Konjunktur war in der ersten Hälfte des Jahres 2012 aufwärtsgerichtet, nach einem leichten Rückgang im vierten Quartal 2011. Die Impulse gingen dabei ungeachtet der nachlassenden Expansion der Weltwirtschaft vom Außenhandel aus. Die verbesserte preisliche Wettbewerbsfähigkeit stimulierte die Exporte. Die Importe nahmen hingegen nur verhalten zu, auch weil die inländische Verwendung leicht rückläufig war. Zwar wurden die privaten wie auch die staatlichen Konsumausgaben ausgeweitet. Jedoch verstärkte sich der Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen. Auch die Bauinvestitionen waren rückläufig. In den Sommermonaten hat sich die Konjunktur eingetrübt. Auftragseingänge und Produktion in der Industrie blieben in der Tendenz leicht rückläufig, der Beschäftigungsanstieg hat sich mittlerweile verlangsamt, und die Arbeitslosigkeit nimmt wieder zu, wenn auch nur leicht. Insbesondere aber haben sich die Erwartungen der Unternehmen spürbar verschlechtert. Im Prognosezeitraum dürfte die Wirtschaft nur verhalten expandieren. Dämpfend wirkt insbesondere das ungünstige außenwirtschaftliche Umfeld. Es schlägt erfahrungsgemäß auf die Investitionen der Unternehmen durch, die zunächst voraussichtlich weiter sinken werden. Deutlich robuster dürften die privaten Konsumausgaben sein, die von der nach wie vor günstigen Beschäftigung und den voraussichtlich weiterhin steigenden Löhnen profitieren. Beides begünstigt die Wohnungsbauinvestitionen, die zudem von historisch niedrigen Hypothekenzinsen stimuliert werden. Alles in allem dürfte das BIP im Durchschnitt dieses Jahres um 0,8% expandieren. Im kommenden Jahr werden die privaten Konsumausgaben bei nur noch wenig steigender Beschäftigung wohl an Tempo verlieren. Die Unternehmensinvestitionen hingegen werden sich voraussichtlich etwas beleben, da sich die Absatzerwartungen aufhellen und die Modernisierung des Maschinenparks dringlicher werden dürfte. Recht kräftig zunehmen werden wohl weiterhin die Wohnungsbauinvestitionen. Die Exporte dürften zwar aufgrund der wieder kräftigeren Nachfrage aus dem Ausland stärker, im längerfristigen Vergleich allerdings nur verhalten zunehmen. Vom Außenhandel geht dann wohl kein Beitrag zur Zunahme des BIP aus; es dürfte um 1,0% zunehmen. Trotz der schwächeren Zunahme der gesamtwirtschaftlichen Produktion dürfte sich der Preisanstieg nicht nennenswert verlangsamen. Zum einen erhöhen sich die Lohnkosten weiterhin. Zum anderen verteuert sich aufgrund der Vorgaben durch die Wirtschaftspolitik Energie. Dämpfend auf die Überwälzungsmöglichkeiten der Unternehmen wirkt die voraussichtlich sinkende Kapazitätsauslastung. Wir erwarten einen Anstieg der Verbraucherpreise um jeweils 2% in diesem und im kommenden Jahr. Der Beschäftigungsaufbau wird sich aufgrund der nur schwachen Ausweitung der Produktion voraussichtlich verlangsamen, im Verlauf des kommenden Jahres dürfte die Zahl der Erwerbstätigen nur noch um 90 000 zunehmen nach 275 000 in diesem Jahr. Für beide Jahre erwarten wir eine Arbeitslosenquote von 6,8%. Die Finanzlage des Staates wird sich in diesem Jahr bessern, da die Finanzpolitik auf Konsolidierung ausgerichtet ist und die Struktur der wirtschaftlichen Expansion steuerund abgabenergiebig ist. Voraussichtlich wird nach einem Budgetdefizit von 20 Mrd. € ein annähernd ausgeglichener Haushalt erzielt werden. Im nächsten Jahr ist keine weitere Besserung zu erwarten. Die Risiken für die Konjunktur sind allerdings beträchtlich, insbesondere weil die Staatsschuldenkrise im Euro-Raum nach wie vor ungelöst ist. Vordringliches Ziel ist es derzeit, die Abwärtsspirale aus sich verschlechternden Staatsfinanzen, wachsenden Solvenzproblemen im Bankensektor und sich verschlechternden Finanzierungsbedingungen für Unternehmen zu durchbrechen. Dass Mittel der EFSF nun vermehrt für die Bankenrestrukturierung eingesetzt werden sollen, könnte ein wichtiger Schritt in diese Richtung sein. Zugleich muss Zeit gewonnen werden, damit sich die positiven Wirkungen der Konsolidierung der Staatshaushalte und der Strukturreformen entfalten können. Dieses soll wohl das Outright Monetary Transaction-Programm der EZB bewirken, mit dem diese in unbegrenztem Umfang Staatsanleihen von Ländern aufkauft, die sich in einem EFSF- oder ESM-Programm befinden. Dieses Programm ist ordnungspolitisch bedenklich und mit erheblichen Risiken verbunden, insbesondere für die Preisstabilität auf mittlere Sicht. Allerdings bieten sich angesichts der Schwerfälligkeit, mit der die europäische und nationale Wirtschaftspolitik auf die sich rasch wandelnden Probleme anscheinend nur reagieren kann, derzeit keine Alternativen an. Die Kosten eines Auseinanderfallens des Euro-Raums, das bei einer Untätigkeit der Politik droht, wären unabsehbar hoch.
Die deutsche Konjunktur blieb in der ersten Hälfte dieses Jahres aufwärts gerichtet. Die Zuwächse entsprachen in etwa der Ausweitung des Produktionspotenzials, womit sich die im Jahr 2014 leicht negative Produktionslücke nicht nennenswert geschlossen haben dürfte. Getragen wurde die Expansion weiterhin von den privaten Konsumausgaben, die allerdings im Zeitverlauf an Schubkraft verloren. Zuletzt trug der Außenbeitrag nach zwei negativen Quartalen wieder deutlich zur Expansion bei - wohl vor allem wegen der anziehenden Konjunktur im Euro-Raum und der Abwertung des Euro. Allerdings lassen die Auftragseingänge erwarten, dass sich die Ausfuhren in den kommenden Monaten wenig dynamisch entwickeln. Insbesondere die Bestellungen aus Ländern außerhalb des Euro-Raums sind zuletzt spürbar eingebrochen. Gleichwohl dürfte die deutsche Konjunktur im Prognosezeitraum aufwärtsgerichtet bleiben. Die gute Lage am Arbeitsmarkt beschert den privaten Haushalten Einkommenszuwächse, die durch höhere staatliche Transfers verstärkt werden. Dadurch dürften die privaten Konsumausgaben und die Investitionen in Wohneigentum spürbar ausgeweitet werden. Dazu tragen auch die niedrigen Zinsen bei. Auch bei den Unternehmensinvestitionen sind kräftigere Zuwächse zu erwarten. Allerdings wird die Investitionsdynamik voraussichtlich deutlich hinter der in früheren Aufschwungphasen zurückbleiben. Der Export dürfte von gegenläufigen Tendenzen geprägt sein - der Konjunkturbelebung im Euro-Raum einerseits, der langsameren Expansion in den Schwellenländern andererseits. Alles in allem prognostizieren wir eine Zunahme des BIP in diesem Jahr um 1,8%. Für das kommende Jahr erwarten wir einen Zuwachs in gleicher Höhe. Das Expansionstempo dürfte im Jahresverlauf etwas zurückgehen, weil die stimulierenden Wirkungen sinkender Rohölpreise auf die Kaufkraft auslaufen. Die Inflationsrate wird voraussichtlich 0,3% in diesem und 1,4% im kommenden Jahr betragen. Die Lage am Arbeitsmarkt wird sich weiter verbessern, aber langsamer als in den vergangenen Jahren. Bremsend auf den Beschäftigungsaufbau wirkt allem Anschein nach die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns. Sie ließ zum Jahresanfang 2015 die geringfügige Beschäftigung zurückgehen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat demgegenüber deutlich zugenommen, was nahelegt, ass Minijobs zum Teil in sozialversicherungspflichtige Stellen umgewandelt wurden. Auf Dauer dürften aber die durch den Mindestlohn in einigen Segmenten des Arbeitsmarktes kräftig gestiegenen Arbeitskosten sich negativ auf die Beschäftigung auswirken. Auf die Arbeitslosigkeit schlägt der Beschäftigungsaufbau weiterhin nur unterproportional durch. Im kommenden Jahr wird der derzeit hohe Zustrom von Asylsuchenden und Flüchtlingen nach und nach am Arbeitsmarkt ankommen. Dies kann einerseits dazu beitragen, dass offene Stellen, deren Zahl bis zuletzt kräftig zunahm, rascher besetzt werden. Andererseits wird sich wohl die registrierte Arbeitslosigkeit erhöhen. Wir erwarten daher für dieses und für das kommende Jahr eine Arbeitslosenquote von 6,4%. Der Staat konnte 2014 einen Budgetüberschuss von 8,9 Mrd. € erzielen, was 0,3% in Relation zum Bruttoinlandsprodukt entspricht. In diesem Jahr dürfte aufgrund der guten Konjunktur und rückläufiger Zinsausgaben eine höhere Überschussquote von 0,6% erzielt werden. Für das kommende Jahr ist ein geringerer Überschuss von 0,3% in Relation zum Bruttoinlandsprodukt zu erwarten. Zum einen ist die Finanzpolitik expansiv ausgerichtet, zum anderen führt der derzeit hohe Zustrom an Asylsuchenden und Flüchtlingen zu Mehrausgaben des Staates. Risiken drohen der deutschen Wirtschaft vor allem aus dem internationalen Umfeld. Die in den vergangenen Jahren schwächere Expansion des internationalen Warenaustauschs scheint kein konjunkturelles Phänomen zu sein, sondern lässt auf eine dauerhafte Veränderung der Relation von Welthandel zu Weltproduktion schließen. Für eine exportorientierte Wirtschaft wie die deutsche birgt dies die Gefahr, dass es zu strukturellen Anpassungsreaktionen kommt, die nicht ohne Reibungsverluste verlaufen dürften. ; The German economy grew steadily in the first half of this year. The growth rates corresponded approximately to the expansion of potential output. Thus, the negative output gap has likely not closed. Private consumption remained the main driver of the economic upturn, although it has lost momentum over time. Most recently, the external balance contributed to a great extent to the economic expansion, after being negative for two consecutive quarters, which is most likely due to the ongoing recovery of the Euro area and the depreciation of the Euro. However, incoming orders indicate that exports will not significantly expand during the next months. In particular orders from outside the Euro area have substantially declined lately. Nevertheless the German economy is likely to keep expanding over the forecast horizon. The income of private households benefits from favourable conditions on the labour market and higher public transfer payments. Hence, private consumption and investments in residential property can be expected to increase considerably. Furthermore, corporate investments are likely to be enhanced more extensively, although not as strong as during past economic upturns. Exports are likely to be influenced by two opposed effects: on the one hand the Euro area economy is recovering, on the other hand emerging market economies are growing at lower rates. Altogether, we expect the German GDP to expand by 1.8 percent this year, and also next year. The rate of growth is likely to decrease during the course of the year as the positive stimulus of declining crude oil prices for the purchasing power subsides. The favourable conditions on the labour market are likely to improve further, althoughat a slower rate than before. Apparently, the introduction of statutory minimum wages has slowed down employment growth. At the beginning of this year marginal employment has been substantially reduced, whereas employment subject to social insurance contributions has considerably increased, which suggests that employers have substituted these employment relationships to a certain extent. However, in the long run employment will likely be negatively affected considering the extensive increase in labour costs due to the minimum wage in certain sections of the labour market. Next year, current incoming asylum seekers and refugees will gradually be integrated in the labour market. While job vacancies could be filled more quickly, unemployment is likely to rise to a certain degree. Altogether, we expect an unemployment rate of 6.4 percent for this and for next year. In 2014 the budgetary surplus of the state amounted to € 8.9 bn, which equals 0.3 percent of nominal GDP. This year this share is likely to be 0.7 percent. Next year it will be 0.3 percent. This is due to fiscal policy being more expansive and to the additional expenditures resulting from the current inflow of asylum seekers and refugees. The main risks for the German economy arise from the international environment. The slow expansion of international trade appears to be a result of a permanent change in the relation between global trade and global production. Since the Germany economy is export-oriented, this structural change could lead to adjustments, which are not likely to take place without frictions
Die gesamtwirtschaftliche Produktion in Deutschland wurde zum Jahresende 2014 unerwartet kräftig ausgeweitet. Das reale BIP war im vierten Quartal 2014 um 0,7% höher als im Vorquartal. Auch für die ersten Monate dieses Jahres ist eine deutliche Expansion zu erwarten; darauf deuten die Konjunkturindikatoren hin. Im Industriebereich dürfte dabei der Aufschwung schwächer ausfallen als im Dienstleistungssektor. Hier dürfte sich auswirken, dass die Konjunktur zuletzt vor allem vom privaten Konsum getragen wurde, in dem Dienstleistungen überproportional vertreten sind. Treibende Kraft war dabei die Verbilligung von Mineralölprodukten, die die Realeinkommen der privaten Haushalte beschleunigt steigen ließ. Die Voraussetzungen sind günstig, dass die deutsche Wirtschaft im Prognosezeitraum deutlich expandieren wird, und zwar rascher als das Produktionspotenzial. Wesentliche Triebkraft wird voraussichtlich die Inlandsnachfrage bleiben. Die Realeinkommen der Privaten Haushalte dürften außerordentlich kräftig zunehmen und dem privaten Konsum Schub verleihen. Die steigende Kaufkraft lässt in Verbindung mit guten Arbeitsmarktaussichten und historisch niedrigen Finanzierungskosten auch die Wohnungsbauinvestitionen spürbar zunehmen. Die Investitionen der Unternehmen werden hingegen erst allmählich mit wachsender Kapazitätsauslastung an Fahrt aufnehmen. Vom Außenhandel kommen hingegen nur geringe Beiträge zur Expansion. Mit fortschreitender Erholung der Weltwirtschaft und aufgrund der Abwertung des Euro ist zwar ein beschleunigter Anstieg der Exporte zu erwarten. Die Einfuhren dürften aber wegen der lebhaften Inlandsnachfrage noch etwas stärker ausgeweitet werden. Alles in allem erwarten wir einen Anstieg des BIP um 2,1% in diesem Jahr. Im kommenden Jahr dürfte die Expansion des privaten Konsums und der Wohnungsbauinvestitionen an Schwung verlieren, weil die positiven Wirkungen des niedrigen Rohölpreises auf die Realeinkommen auslaufen. Da jedoch die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung voraussichtlich weiter zunehmen wird und die Zinsen niedrig bleiben, werden die Unternehmensinvestitionen wohl kräftiger ausgeweitet. Von der Außenwirtschaft sind weiterhin nur geringe Impulse zu erwarten. Im Verlauf des Jahres dürfte die Konjunktur etwas an Fahrt verlieren. Für den Jahresdurchschnitt prognostizieren wir eine Zunahme des realen BIP um 1,9%. Angesichts der kräftigen Ausweitung der wirtschaftlichen Aktivität dürfte die Beschäftigung weiter zunehmen. Zwar wirkt die Verteuerung gering qualifizierter Arbeit durch den flächendeckenden Mindestlohn für sich genommen dämpfend. Allerdings ist es in einigen betroffenen Bereichen allem Anschein nach gelungen, die höheren Kosten in den Preisen weiterzugeben. Neue Arbeitskräfte werden weiterhin wohl im Wesentlichen aus einem steigenden Erwerbspersonenpotenzial rekrutiert. Die Arbeitslosenquote sinkt dementsprechend nur auf voraussichtlich 6,4% in diesem und 6,2% im kommenden Jahr. Eine der Ursachen der in diesem Jahr kräftigen Konjunktur ist der Kaufkraftgewinn aufgrund der gesunkenen Rohstoffpreise. Entsprechend wird die Inflationsrate in diesem Jahr mit 0,4% wohl gering sein, die Kerninflation (Verbraucherpreise ohne Energie) dürfte 1,1% betragen. Im Verlauf des Prognosezeitraums werden die Effekte niedriger Rohstoffpreise auf die Inflation annahmegemäß auslaufen, so dass sich die Teuerung im kommenden Jahr auf 1,5% erhöhen dürfte, die Kerninflation sich auf 1,6% beschleunigen. Die Lage der öffentlichen Haushalte hat sich im vergangenen Jahr deutlich verbessert, alle staatlichen Ebenen erzielten einen Finanzierungsüberschuss. Im Prognosezeitraum wird der Staat ungeachtet der leicht expansiv ausgerichteten Finanzpolitik weiterhin Überschüsse erzielen, weil die gute Konjunktur die staatlichen Einnahmen weiter kräftig steigen lässt. Der Staat wird in diesem und im kommenden Jahr einen Überschuss von je rund 16 Mrd. € bzw. in Relation zum nominalen BIP von 0,5% erzielen. Die kräftige Expansion in diesem Jahr ist zum Teil dem Rückgang der Ölpreise, zum Teil der expansiv ausgerichteten Geldpolitik der EZB zu verdanken. Letztere stimuliert sowohl direkt über günstige Finanzierungsbedingungen als auch indirekt über die durch sie mitverursachte Abwertung des Euro. Die Finanzpolitik ist zwar leicht expansiv ausgerichtet, die aus den strukturellen Haushaltsüberschüssen sich ergebenden budgetären Spielräume werden aber nicht zur Stärkung des Wachstums genutzt. In anderen Feldern tendiert die Wirtschaftspolitik eher zu regulierenden Eingriffen. ; The German economy grew unexpectedly fast at the end of 2014. The increase in real GDP in the fourth quarter was 0.7% higher than in the previous quarter last year. Moreover, the latest economic indicators suggest that economic activity is expected to increase further during the first months of the current year. At the same time, industrial production is likely to expand at a slower rate than the service sector. This can be explained by the fact that the recent economic recovery was mainly driven by private consumption, where spending on services is disproportionately high. The main channel through which this happened was a sharp fall in oil prices that accelerated the increase in real value of wages and led to a strong expansion of household spending. In light of the currently favorable economic conditions, German economy is anticipated to expand significantly over the forecast horizon, while exceeding the growth rate of potential output. Domestic demand will remain the key driver of the expected economic upswing. Meanwhile, households' real disposable income is likely to increase considerably and support consumption growth further. The increasing purchasing power, combined with good conditions in the labor market and historically low interest rates are likely to result in a marked increase in residential investment. On the contrary, business investment is expected to pick up only gradually as capacity utilization grows. Furthermore, the contribution from net trade is likely to remain low over the forecast period. However, exports are projected to expand faster as a consequence of improving world economic outlook and appreciation of Euro. Nevertheless, given the strong domestic demand, Imports are expected to grow more rapidly. Based on these considerations, the GDP is projected to grow solidly by 2.1% in 2015. The expansion in household consumption, as well as housing construction investment are expected to lose momentum, as the positive effect of low oil prices on real income is assumed to decay in 2016. However, business investment is likely to expand further, as capacity pressures are projected to increase in a low interest rate environment. Meanwhile, the contribution from net trade will remain subdued. During 2016 the growth rate of German economy is projected to slow down gradually with an annual rate of 1.9%. Strong economic expansion is likely to be reflected in employment growth. While the increase in low-skilled labor costs resulting from the introduction of the nationwide statutory minimum wage is likely to have an overall dampening effect, some affected sectors already passed on the rise in labor costs in the form of higher prices. Furthermore, additional workforce will continue to be recruited mainly from the growing potential labor supply leading to a decrease in the unemployment rate to 6.4% in 2015 and 6.2% in 2016. Purchasing power gains associated with a drop in oil prices will be a strong driving force behind this year's economic growth. The inflation rate is therefore expected to fall 0.4% this year while the core inflation (which excludes energy prices) is projected to stand at 1.1%. Over the forecast horizon the effects of low oil prices on inflation are likely to decay and result in its increase to 1.5%. The core inflation is also expected to rise to 1.6% in 2016. The fiscal situation improved considerably last year with all government levels enjoying budgetary surpluses. Although the stance of fiscal policy will remain expansive over the forecast period, budgetary surpluses are projected to result from high government revenues. The latter are expected to rise due to strong economic activity. Budgetary surplus is projected to amount to €16 bn in 2015 and 2016, respectively, which is consistent with 0.5% of nominal GDP. Moreover, besides low energy prices, the expansionary monetary policy stance is also expected to boost economic growth this year. The latest monetary policy easing move is likely to increase economic growth through two channels: directly through the interest rate and indirectly through the exchange rate channels. Although fiscal policy will also remain expansive, structural budgetary surpluses are unlikely to be used to produce more economic growth. In what concerns other areas of economic policy making, regulatory interventions seem to dominate.
Die deutsche Konjunktur hat im Verlauf des Jahres 2018 an Schwung verloren. Die ohnehin nachlassende Grundtendenz wurde im zweiten Halbjahr durch Probleme in der Automobilindustrie bei der Einführung des Abgas- und Ver- brauchstest WLTP akzentuiert. Der davon au sgehende dämpfende Einfluss auf die Pro- duktion wird im Jahr 2019 allmählich schwinden . Zudem wird die expa nsive Finanzpolitik die Konjunktur anregen. Gleichwohl schwächt sich die Expansion in der Grundtendenz weiter ab. Aus dem Ausland sind keine Impu lse zu erwarten. Binnenwirtschaftlich wirken zudem Engpässe am Arbeitsmarkt, die berei ts stark gestiegenen Ba upreise und die An- passungsprobleme in der Automobilindustrie nach dem Dieselskandal und aufgrund des Übergangs zur Elektromobilität dämpfend. Wir prognostizieren eine Zunahme des BIP um lediglich 1,4% im Jahr 2019 und um 1, 6% in 2020, wovon allerdings 0,4%-Punkte auf einen Arbeitstageeffekt zurückzuführen sind. Der Preisauftrie b wird aufgrund des Rückgangs des Rohölpreises voraussichtlic h nachlassen. Der Beschäftigungsaufbau dürfte sich verlangsamen, die Arbeitslosigkeit aber weiter sinken. Aufgrund der expan- siven Ausrichtung der Finanzpolitik dürfte si ch der Finanzierungsüberschuss des Staates verringern von 1,6% in Relation zum BIP auf 1,0% im Jahr 2019 und 0,8% im Jahr 2020. ; In 2018, the upswing of the German economy lost momentum. In the second half of the year the moderation was aggrav ated by problems in the automotive sector implementing the Worldwide Harmonized Light Vehicle Test Procedure (WLTP). The latter will lose its dampening influence in the next months. Furthermore, the economy will be stimulated by an expansionary fiscal stance . Nevertheless, the expansion will continue to be moderate. Foreign demand remains la ckluster. On the domestic side, labor short- ages, strong price increases in the constructi on sector, and a restructuring in the auto- motive sector will weigh on growth. We forecast GDP to grow by only 1.4% in 2019 and 1.6% in 2020, of which 0.4 perc entage points represent a working day effect. Inflation will slow down in view of the oil price having already declined. Employment is expected to grow more slowly, but unemployment will continue to recede. The more expansionary fiscal stance will lead to a reduction of the general government surplus from 1.6% in relation to GDP in 2018 to 1.0% in 2019 and 0.8% in 2020.
Der weltwirtschaftliche Aufschwung hat sich im vergangenen Jahr deutlich verstärkt. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften wurden der private Konsum und die Exporte kräftig ausgeweitet. Die Belebung des Welthandels ging mit einer Zunahme der Nachfrage nach Rohstoffen einher. Die begünstigte insbesondere die rohstoffexportierenden Schwellenländer, die in den vergangenen Jahren unter dem deutlichen Fall der Rohstoffpreisen gelitten hatten. Dadurch hat sich der Kreis der Länder mit einer positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im vergangenen Jahr deutlich erhöht. Die Geldpolitik wird im Prognosezeitraum ihren expansiven Kurs voraussichtlich nach und nach zurücknehmen. Für die USA ist sogar zu erwarten, dass angesichts der kräftigen fiskalischen Impulse die Zinsen schneller angehoben werden als dies noch Ende vergangenen Jahres zu erwarten war. Für dieses Jahr stehen die Zeichen insgesamt günstig, dass die weltweite Produktion weiter kräftig expandieren wird. Nicht zuletzt dürfte die Steuersenkung in den USA die Nachfrage dort anregen, insbesondere die privaten Investitionen. Allerdings dürfte das rauere handelspolitische Klima, dass in der Einführung von Zöllen auf Stahl und Aluminium seitens der USA einen vorläufigen Höhepunkt erreichte, weltweit das Investitionsklima verschlechtern, insbesondere weil das Risiko besteht, dass auch andere Länder handelspolitische Maßnahmen ergreifen und sich der Konflikt auf andere Gütergruppen ausweitet. Aufgrund der derzeitigen Breite des internationalen Aufschwungs dürften die dämpfenden Wirkungen aber vorerst begrenzt bleiben. Alles in allem erwarten wir eine Zunahme der globalen Wirtschaftsleistung um 3,4% (Tabelle 1). Für das kommende Jahr ist ein etwas verlangsamtes Expansionstempo zu erwarten. Vor allem in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften dürften die Notenbanken die Zinsen erhöhen. Zudem dämpfen voraussichtlich die bereits hoch ausgelasteten Kapazitäten zunehmend den Produktionsanstieg. Angesichts der nach wie vor schwachen Produktivitätsentwicklung ist zu erwarten, dass sich Lohnerhöhungen weiterhin nur schwer durchsetzen lassen. Die weltwirtschaftliche Produktion dürfte dann wohl um 3,2% ausgeweitet werden. ; The upswing of the world economy has strengthened considerably over the last year. Private consumption and exports have expanded substantially in the advanced economies. The recovery of the international trade has gone hand in hand with a rise in the commodities demand. This was especially beneficial for the commodity exporting developing countries, which have suffered from a decline in the demand in previous years. The expansive monetary policy stance should tighten throughout the forecast period. Due to the strong fiscal stimulus in the U.S. it is even to be expected that the interest rates will be raised more quickly than anticipated at the end of the last year. For this year we expect that world output will continue to expand considerably. The tax cut in the U.S. should stimulate domestic demand, especially private investment. Nevertheless, the harsh situation in international trade, which sharpened with the announcement of tariffs on steel and aluminium, should have a negative impact on the investment climate. Moreover, there is a risk that the conflict will escalate and affect other countries and spread to different goods. The current scope of the international expansion, however, should attenuate these effects. Overall, we expect an increase of the global economic performance of 3.4%. For the upcoming year, we expect a slight slowdown of the expansionary pace. The central banks in advanced economies are likely to raise the interest rates. Furthermore, the already high capacity utilisation may dampen the expansion increasingly. Given the continued lower pace of technological progress, wage increases are not likely to take hold easily. Therefore, the world output is expected to grow by 3.2%. The biggest risk for the world economy currently is that trade barriers will affect international trade. Another present risk is the continued high valuation of risky assets. The forthcoming tightening of monetary policy should lead to a correction of the respective asset prices, which gives rise to a risk of overshooting. A positive risk for the forecast is that the trade conflict is resolved, which would result in a larger than anticipated strengthening of the economy.
Die deutsche Konjunktur ist weiterhin spürbar aufwärtsgerichtet. Die Expansion hat an Breite gewonnen und wird mittlerweile auch von den Ausrüstungsinvestitionen und dem Außenhandel getragen. Allerdings gibt es Anzeichen konjunktureller Anspannungen, insbesondere in der Bauwirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt. Die Indikatoren deuten gleichwohl auf eine Fortsetzung des Aufschwungs hin. Dabei dürfte die private Konsumnachfrage von einem anhaltenden Beschäftigungsaufbau profitieren. Der Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) dürfte sich nur leicht von 2,3% im Jahr 2017 auf 2,2% im Jahr 2018 und 1,9% im Jahr 2019 abschwächen. Die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung nimmt damit weiter zu. Der Anstieg der Verbraucherpreise wird sich etwas verstärken auf jeweils 1,9% in den Jahren 2018 und 2019. Die Arbeitslosigkeit wird im Prognosezeitraum weiter sinken; die Arbeitslosenquote wird nach 5,7% im Jahr 2017 Werte von 5,4% bzw. 5,1% erreichen. Die gute Konjunktur lässt die Einnahmen des Staates weiter sprudeln. Und dies lässt den Budgetüberschuss des Staates von wohl 40 Mrd. € im Jahr 2017 auf 52 Mrd. € im Jahr 2019 zunehmen. Diese Rechnung berücksichtigt aber keine möglichen Änderungen in der finanzpolitischen Ausrichtung nach der Regierungsbildung. ; The German economy kept growing strongly. The expansion is gaining breadth, being also supported by investment in machinery and equipment and foreign trade. However, there are signs of tension, in particular in the construction sector and the labor market. Indicators suggest that the upswing will continue. It continues to be borne by private consumption, which benefits from increasing employment. Real GDP growth will moderate only marginally from 2.3 percent in 2017 to 2.2 percent in 2018 and 1.9 percent in 2019. Thus capacity utilization can be expected to increase. Inflation will accelerate slightly to 1.9 percent in 2018 and 2019. The situation in the labor market is expected to improve further with the unemployment rate coming down from 5.7 percent in 2017 to 5.4 percent and 5.1 percent in 2018 and 2019, respectively. Given the good economic situation, government receipts will grow strongly. Thus, fiscal surplus thus will grow from € 40 bn in 2017 to € 52 bn in 2019. However, this forecast does not take into account potential changes in the fiscal stance after a new government has been formed.