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Der Autor thematisiert die Ziele des im Jahr 2002 in Kananaskis verabschiedeten G8-Afrika-Aktionsplans und weist darauf hin, dass die meisten Ziele bisher nicht erreicht worden sind. Es muss insbesondere das Oberziel der "Millennium Development Goals" - die Halbierung der absoluten Armut bis zum Jahr 2015 für Afrika südlich der Sahara - in Frage gestellt werden. Der Autor geht der Frage nach, ob fünf Jahre danach eine positivere Bilanz beim Treffen in Heiligendamm im Juni 2007 zu verzeichnen ist. Er skizziert die Vielfalt von Initiativen, deren wirksame Umsetzung jedoch auf erhebliche Defizite in den jeweiligen interafrikanischen Institutionen sowie den Regierungen und Verwaltungen der einzelnen Länder stößt. Er wirft die Frage auf, ob daher von einer schädlichen Entwicklungshilfe gesprochen werden kann und betont, dass die Bewährungsprobe der G8-Strategie für Afrika noch bevorsteht. Denn die von den internationalen Finanzinstitutionen und der EU-Kommission entworfene "technokratische Großstrategie" stößt sichtbar an ihre Grenzen. (ICI)

Die Entwicklungszusammenarbeit der EU mit Afrika vollzog sich traditionell im Rahmen der AKP-Staatengruppe. Mit ihrer Afrikastrategie hat die EU 2005 die Entschlossenheit zu einem Neuanfang bekundet. Zur Umsetzung dieser Strategie erarbeitete die Kommission einen Vorschlag, der eine bessere Verzahnung der EU-Politik mit der Politik der EU-Staaten bewirken sollte. Ziel der EU-Kommission ist es, die Partnerländer mit Hilfe verschiedener Instrumente zu einer Orientierung auf Good Governance und Menschenrechte zu bringen. Der am schwersten wiegende Einwand gegen die Kommissionsstrategie ist ihr geringer Realitätssinn bezüglich der künftigen Entwicklung der afrikanischen Wirtschaft und Gesellschaft. Die Realisierung der Strategie hängt von Bedingungen ab, auf die die Kommission nur geringen Einfluss hat. (ICE2)

Max Webers Theorie der ethnischen Vergemeinschaftung bietet in Verbindung mit seiner Soziologie der Herrschaft und ihrer Legitimation sowie seiner Modernisierungstheorie nach Meinung des Autors immer noch den besten Erklärungsansatz über die Ursachen des deutsch-polnischen Konflikts und seiner Verschärfung bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Der Autor stellt die Komplexität dieses Konfliktes ausführlicher dar, da trotz der heutigen Versöhnung immer noch viele der alten, offenbar fest in die jeweiligen nationalen Mentalitäten eingebrannten Stereotype lebendig sind. Ein Beispiel hierfür ist die umstrittene Errichtung eines "Zentrum gegen Vertreibungen", das die Erinnerung an die Vertreibung der Deutschen aus Osteuropa bewahren soll und dafür am Herderschen Volksbegriff und an die deutsche Nationalgeschichtsschreibung mit ihren vielfachen Mythen anknüpft. Der Autor beleuchtet u.a. die Staatenbildung und das Entstehen ethnischer Minderheiten im Deutschland des 19. Jahrhunderts, die wirtschaftlichen und herrschaftlichen Interessen in Ostelbien, die Entstehung des ethnischen Gegensatzes sowie die Entwicklung von Migration und Assimilation. Weitere Themen seiner historischen Analyse sind Umsiedlung, Vertreibung und Genozid als "Lösung" der ethnischen Frage, der deutsch-polnische Konflikt und die Theorie der ethnischen Vergemeinschaftung. (ICI2)