Im Kontext des Globalisierungsprozesses befasst sich der Autor mit den damit einher gehenden sozialstrukturellen Ausrichtungen in den Wohlfahrtsstaaten, insbesondere der Bundesrepublik Deutschland. Dabei orientieren sich die Ausführungen an den folgenden Fragen: Was bedeutet soziale Integration im Zeitalter der Globalisierung, das heißt jenseits des Nationalstaates, und welche Rückwirkung auf die solidarische Integration des Nationalstaates hat Globalisierung? Welche Formen der solidarischen Integration werden sich im Zeitalter der Globalisierung herausbilden? Was bedeuten die grundlegend veränderten Teilnahmebedingungen am Wirtschaftssystem für die soziale Integration der Mitglieder von sozialen Systemen? Die Beantwortung umfasst die Aspekte (1) nationale Entsolidarisierung, (2) Verlust der Integrationsfähigkeit des Nationalstaates, (3) Strukturwandel von Gerechtigkeit sowie (4) Auswirkungen der Steuerreform vom Dezember 2003 in Deutschland. In einer zusammenfassenden Schlussbemerkung weist der Autor darauf hin, dass soziale Integration ohne Wohlfahrtsstaat das Modell von sozialer Integration im Zeitalter der Globalisierung ist. Es ist zu erwarten, dass in Zukunft die staatlichen Regulierungen immer mehr abgebaut werden. Es bedarf insofern anderer und neuer Formen der sozialen Integration, die an einer Selbstorganisation der Gesellschaftsmitglieder ausgerichtet sind. Das damit einhergehende Modell wird nicht mehr eine stellvertretende Definition von Gemeinwohl und Gerechtigkeit von Großorganisationen sein, sondern an seine Stelle wird der faire Interessenausgleich zu treten haben. Allerdings wird bei der Abmilderung der durch Marktöffnung herbeigeführten negativen Folgen dem sozialen Engagement der Kirchen und der Sozialunternehmen eine neue Rolle zukommen. Insgesamt heißt dies, auf die Subventionierung von Milieus der Armut zu verzichten. (ICG2)
Vor dem Hintergrund der bevorstehenden und weitreichenden Sozialstaatsreform in der Bundesrepublik Deutschland mittels der so genannten Hartz-Gesetze erörtert der Beitrag die Frage nach einem notwendigen neuen Gesellschaftsmodell, an dem sich das soziale Zusammenleben orientieren kann. Denn sowohl die Proteste gegen Hartz IV als auch die wachsende Nichtakzeptanz und Konfliktanfälligkeit von Politik drängt viele Fragen auf: Wie ist politische Steuerung unter dieser Voraussetzung überhaupt noch möglich? Ist sie von der Anlage her verfehlt? Sollte sie den Teilsystemen selbst überlassen werden, indem sich das politische System aus den ihm zugewachsenen Aufgaben zurückzieht? Die Beantwortung umfasst zunächst die Darstellung der Gesellschaftsmodelle des Nationalstaates und des Wohlfahrtsstaates. Auf dieser Grundlage wird das Modell der globalen Mehrebenendemokratie vorgestellt, das jenseits von Nationalstaat und Wohlfahrtsökonomie angesiedelt ist. Das wird zur Folge haben, dass die Aufgabe der sozialen Integration nicht mehr durch Transferzahlungen zu gewährleisten ist, sondern an kleinere Einheiten zurückgegeben wird. Gerade durch den Verlust des Steuerungsmonopols der Nationalstaaten und des Wohlfahrtsstaates eröffnet sich ein neuer Spielraum für eine Neufassung von Demokratie auf der Ebene der Städte und Gemeinden. Es ist nicht davon auszugehen, dass die nationale Repräsentationsdemokratie gänzlich verschwinden wird. Es zeichnet sich aber ihre Reorganisation in einem Mehrebenenmodell von lokaler Demokratie, supernationaler Koordination und globaler Kooperation ab. Global Governance ist dazu eine günstige Voraussetzung. (ICG2)
Die modernen Kommunikationstechnologien auf der Basis von Hochleistungsdatennetzen führen zu einem kulturellen Einschnitt, der die Etablierung eines neuen Rationalisierungsparameters beinhaltet, auf dem die Erzeugung und der Umgang mit einer virtuellen Realität beruhen. Das Denken, Operieren und Simulieren in Netzwerken bedeutet eine Revolution unserer Denkungsart. Die virtuelle Wirklichkeit entwickelt sich weiter zu einem 'Organisationsmedium von Organisation'. Dadurch wird die Kommunikationstechnologie zu einer neuen Realität, die es erlaubt, mit den Softwarerealitäten so weit zu kommunizieren, als ob es natürliche Wirklichkeiten wären. Dadurch wird das kooperative Handeln beeinflusst. Soziale Kommunikation wird zunehmend durch Mediensimulation ersetzt, die globale Ausformungen besitzt. Dies evoziert das Erfordernis der Angepasstheit der Kommunikationsteilnehmer an die Netzwerke, durch die sich das Interaktionssystem prozessualisiert und stabilisiert. (ICC2)
This volume features a critical evaluation of the recent work of the philosopher, Prof. Raimo Tuomela and it also offers it offers new approaches to the collectivism-versus-individualism debate. It specifically looks at Tuomela's book Social Ontology and its accounts of collective intentionality and related topics. The book contains eight essays written by expert contributors that present different perspectives on Tuomela's investigation into the philosophy of sociality, social ontology, theory of action, and (philosophical) decision and game theory. In addition, Tuomela himself gives a comprehensive response to each essay and defends his theory in terms of the new arguments presented here. Overall, readers will gain a deeper insight into group reasoning and the "we-mode" approach, which is used to account for collective intention and action, cooperation, group attitudes, social practices, and institutions as well as group solidarity. This book will be of interest to a wide range of readers and graduate students and researchers interested in contemporary philosophy of sociality, sociological theory, social ontology as well as the philosophy of mind, decision and game theory, and cognitive science
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