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"Confronted with an utterly divided and quarrelling opposition, the coalition partners SPD and Greens managed to achieve an overwhelming victory in the Bremen state election and to win a two-thirds majority of seats in the parliament. This success represents an exception among all governing coalitions in the state elections held during the super election year 2011. The Opposition parties (CDU, the Liberal Party (FDP), and the LEFT), on the contrary, lost altogether 11.6 percent of the votes. For the first time in German state elections, the Greens left behind even the CDU, while the Liberal Party failed to cross the five per-cent hurdle. The victory of the governing parties can be traced back not only to the disastrous condition of the opposition parties but also to the positive evaluation of their competence in all relevant policy fields and of their government performance by the voters, and this despite of rather considerable financial and social problems in the state of Bremen. The SPD's vote increase can also be credited to their top candidate Jens Böhrnsen, who enjoyed high popularity and competence ratings. Considering the excellent result for the Greens, the analysis reveals that they benefited from their strong ecological profile alter the nuclear catastrophe in Japan. It reflects the shift of power relations between the coalition partners in favor of the Greens that they claimed to hold three instead of two seats in the new Senate." (author's abstract)

Confronted with an utterly divided and quarrelling opposition, the coalition partners SPD and Greens managed to achieve an overwhelming victory in the Bremen state election and to win a two-thirds majority of seats in the parliament. This success represents an exception among all governing coalitions in the state elections held during the super election year 2011. The opposition parties (CDU, the Liberal Party (FDP), and the LEFT), on the contrary, lost altogether 11.6 percent of the votes. For the first time in German state elections, the Greens left behind even the CDU, while the Liberal Party failed to cross the five percent hurdle. The victory of the governing parties can be traced back not only to the disastrous condition of the opposition parties but also to the positive evaluation of their competence in all relevant policy fields and of their government performance by the voters, and this despite of rather considerable financial and social problems in the state of Bremen. The SPD's vote increase can also be credited to their top candidate lens Bohrnsen, who enjoyed high popularity and competence ratings. Considering the excellent result for the Greens, the analysis reveals that they benefited from their strong ecological profile after the nuclear catastrophe in Japan. It reflects the shift of power relations between the coalition partners in favour of the Greens that they claimed to hold three instead of two seats in the new Senate. Adapted from the source document.

Der Beitrag betrachtet die politische Entwicklung der Parteien in Bremen. Kennzeichnend für die politische Lage in Bremen ist die Vormachtstellung der SPD, die bereits seit dem Kaiserreich zur stärksten Partei aufgestiegen war. Zunächst wendet sich der Autor der Entstehung der Parteien im 19. Jahrhundert zu, skizziert die politische Situation in der Weimarer Republik und geht dann auf die Neuformierung der Parteien nach 1945 ein. Die zeitgenössische Entwicklung bis zur Entstehung der großen Koalition und schließlich deren Auflösung 2007 wird abschließend behandelt. (ICB2)

Ein Vergleich des 20. Jahrestages der Herbstrevolution mit dem zweiten großen historischen Ereignis, das sich in diesem Jahr zum 60. Male jährt - die Verabschiedung des Grundgesetzes 1949 - macht nach Meinung des Autors deutlich, wie wenig bleibende Spuren die Bürgerbewegungen und ihr politisches Erbe im öffentlichen Gedenken der Bundesrepublik hinterlassen haben. Beide Daten symbolisieren politische Ereignisse, deren langfristige Folgen zum Zeitpunkt ihres Geschehens noch von niemandem überblickt wurden. Vergleicht man die Bedeutung des Grundgesetzes für die politische Fundierung der Demokratie in Deutschland mit der friedlichen Revolution von 1989 in der DDR, so sucht man für die letztere sowohl auf der politisch-institutionellen als auch auf der politisch-symbolischen Ebene vergeblich nach einem annähernd gleichwertigen Äquivalent. Dies ist umso erstaunlicher, als das Grundgesetz - mit Hilfe der Westalliierten - aus einer moralischen und politischen Katastrophe, die von den Deutschen selbst herbeigeführt worden war, hervorging, während 1989 einer der wenigen geglückten Momente in der deutschen Geschichte war, in denen "Einigkeit und Recht und Freiheit" eine erfolgreiche Symbiose bildeten. Wie ist diese Asymmetrie der institutionellen und symbolischen Bedeutung beider Ereignisse, die sich auch im öffentlichen Gedenken in diesem Jahr widerspiegelt, zu erklären? Der Autor thematisiert hierzu das Versagen des nachrevolutionären Denkens, die Bürgerbewegung und die "leere Stelle der Macht" sowie das verblichene und heimatlose Erbe der Bürgerbewegung. (ICI2)

Der Autor gibt einen Überblick über die Entwicklung des Bremer Parteiensystems nach 1945 und skizziert zunächst die Neukonstituierung des Bundeslandes nach dem Zweiten Weltkrieg sowie das Wahlrecht und die Besonderheiten der Landesverfassung. Er beschreibt anschließend folgende Entwicklungsphasen: die Reorganisations- und Neuformierungsphase von 1945 bis 1947, das Bündnis aus SPD und hanseatischem Bürgertum im fragmentierten Mehrparteiensystem von 1947 bis 1959, die Konzentration des Parteiensystems und das Ende der Koalitionsregierungen aus SPD und hanseatisch-liberalem Bürgertum von 1959 bis 1971, die Phase der SPD-Alleinregierung und den Wandel des Bremer Parteiensystems von 1971 bis 1991, schließlich die Entwicklung von der Ampel-Koalition zur Großen Koalition nach dem Ende der asymmetrischen Grundkonstellation von 1991 bis 2007. Die Besonderheiten Bremens lassen sich dem Autor zufolge aus der Geschichte, der Konstitution Bremens als Zwei-Städte-Staat, der Sozialstruktur und der politischen Kultur der alten Hansestadt erklären. Vor allem aber machen sie deutlich, dass die Entwicklung und Struktur des Bremer Parteiensystems nicht ohne Berücksichtigung der hegemonialen Stellung der SPD, die seit 1946 sowohl die politischen Geschicke als auch die Interaktionsbeziehungen der Parteien in Bremen maßgeblich bestimmt, verstanden werden können. (ICI)

Der Verfasser zeigt zunächst, was unter politischen Mythen und besonders unter einem Gründungsmythos zu verstehen ist. Er konkretisiert seine Überlegungen dann für die Bundesrepublik, wo der Holocaust seit den späten 1960er Jahren nach und nach die Funktion eines negativen Gründungsmythos übernommen hat. Im Sinne einer Selbstvergewisserung der politisch-moralischen Grundlagen der Bundesrepublik möglicherweise sinnvoll wirft dieser Gründungsmythos doch auch kritische Fragen auf. Es kann bezweifelt werden, dass er die Tiefenstrukturen der deutschen Gesellschaft in einer Weise erreicht, wie das positiv besetzte Gründungsmythen in anderen Nationen zu tun vermögen. Es ist fraglich, ob er seine Identität stiftende Wirkung in Zukunft behalten wird. (ICE2)