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Im Dietz-Verlag der DDR wurden und werden verschiedene Aufsätze und Reden von Gorbatschow veröffentlicht. "Unsere Partei hat klar zum Ausdruck gebracht, daß sie wie die KPdSU diesen Umgestaltungsprozeß in der Sowjetunion für unbedingt notwendig hält, daß sie ihn mit Interesse und Sympathie verfolgt und entsprechend unseren Möglichkeiten unterstützt." Es gehe darum, nach neuen, den heutigen und künftigen Erfordernissen entsprechenden Lösungen und Wegen zu suchen; "Schlüsselfrage der weiteren Entwicklung" sei, die führende Rolle der Partei unter neuen Bedingungen jederzeit zu gewährleisten und die zentrale Leitung und Planung der Wirtschaft zu sichern. Für die internationale Politik ist die Friedenspolitik der Sowjetunion bestimmend, "das gemeinsame Haus Europa" zu bauen. (IGW-Byr)

Die Wechselbeziehungen zwischen Wirtschaftsstrategie, der raschen, ökonomisch effektiven Anwendung der modernen Schlüsseltechnologien und der Gesellschaftsstrategie der SED werden immer deutlicher und enger. Der von anderen Gesellschaftswissenschaftlern geäußerten Auffassung, daß auch im Sozialismus "eine bestimmte geringe Arbeitslosigkeit nicht zu umgehen sei und auch nicht schaden könne, daß man zuerst eine Modernisierung und dynamische Entwicklung der Wirtschaft sichern und dabei zeitweilig auch soziale Widersprüche, Stagnation oder gar eine Verschlechterung des sozialen Lebens in Kauf nehmen müsse", wird widersprochen. Es gelte, mit dem Tempo des sich international vollziehenden wissenschaftlich-technischen Fortschritts Schritt zu halten und auf einzelnen Gebieten Spitzenpositionen zu erringen. (IGW-Byr)

Aus Sicht der DDR

Der sozialreaktionäre Kurs im staatsmonopolistischen Kapitalismus beeinflußt tief die Arbeits- und Lebensbedingungen der Werktätigen. Sein Ausgangspunkt ist das Bestreben, die Lasten der Hochrüstungspolitik sowie der kapitalistischen Krise auf die Werktätigen abzuwälzen. Die imperialistische Hochrüstung ist nicht nur wachsende Gefährdung des Weltfriedens, sondern zugleich eine schwere ökonomische und soziale Bürde, eine grundlegende Ursache der Verschärfung aller Krisenprozesse. Neben der kapitalistischen Nutzung der Ergebnisse des wissenschaftlich-technischen Fortschritts bewirkt sie die heutigen Bedingungen der Massenarbeitslosigkeit. Rüstungsproduktion ist im Vergleich zur zivilen Produktion weit weniger arbeitskräfteintensiv. Daher werden mit einem gleich großen Kapitalaufwand in der Rüstungswirtschaft erheblich weniger Arbeitsplätze geschaffen und damit weniger Arbeitskräfte beschäftigt als in der zivilen Wirtschaft. Imperialistische Hochrüstung bindet umfangreiche materielle und finanzielle Mittel, die sinnvoller zur Lösung akuter sozialer Probleme in der kapitalistischen Welt eingesetzt werden könnten. (IGW/WA)

Aus Sicht der DDR

In den letzten Jahren ist das System der Planwirtschaft "qualitativ" vervollkommnet worden. Dadurch konnten neue Wachstumsquellen erschlossen werden. Bei der "ständigen Vervollkommnung" spielen Wissenschaft und Technik eine zentrale Rolle. Erforderlich ist jetzt der Übergang zur "umfassenden Intensivierung"; hierbei handelt es sich um einen "prinzipiell neuen Typ der gesellschaftlichen Reproduktion", bei dem vom Planungssystem ein Höchstmaß an Flexibilität gefordert wird. (IGW/LTB)

"Der Verfasser erläutert die Konzeption der entwickelten sozialistischen Gesellschaft im Kontext der Aussagen von Marx, Engels und Lenin und der historischen Erfahrungen bei der Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Er setzt sich mit Ansichten auseinander, die die eigenständigen und langfristig orientierten Entwicklungsaufgaben des Sozialismus ignorieren oder ihnen ungenügend Rechnung tragen. Ein Übergang zum Kommunismus erscheint nur nach und mit der vollen Entfaltung der Entwicklungspotenzen des Sozialismus möglich. Bei der Darstellung der Merkmale des entwickelten Sozialismus geht der Verfasser insbesondere auf die spezifischen sozialökonomischen Grundlagen, die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik im Prozeß der Produktivkraftentwicklung und die Gestaltung der sozialistischen Gesellschaft ein." (Autorenreferat)