Die Aufklarung und ihr Gegenteil. Die Rolle der Geheimbunde in Wissenschaft und Politik
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 37, Heft 4, S. 789-792
ISSN: 0023-2653
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In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 37, Heft 4, S. 789-792
ISSN: 0023-2653
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 34, Heft 2, S. 299-315
ISSN: 0023-2653
Missionsschulen und Kaderausbildungsstätten gehören zu den wichtigsten Instrumenten, die neue religiöse und revolutionäre Glaubensgemeinschaften einsetzen um ihre Lehrer zu verbreiten. Nach 1917 widmeten die Bolschewiki der Ausbildung ausländischer Kader besondere Aufmerksamkeit. Die Ausbildung in den transnationalen Erziehungsstätten stand unter dem Druck der messianischen Aufbruchsstimmung und unter dem Anspruch, das Licht des neuen Glaubens in das Dunkel unwissender Völker zu bringen. Dabei ging es nicht um die Vermittlung wissenschaftlicher und technischer Kenntnisse und politischer Kampfmethoden, sondern vor allem um Bekehrung und Läuterung der Novizen. Der Konversionsprozeß unterwarf die Studenten einer totalen Veränderung der personalen Identität. In der Fallstudie über die 1925 in Moskau gegründete Sun Yat-sen Universität wird dieser Konversionsprozeß anhand von biographischen Dokumenten nachgezeichnet. Der totale Charakter der Universität bewirkte eine vollständige zeitliche, soziale und sachliche Einbindung der Schüler in eine neue, disziplinierte und reglementierte Lebenswelt. Ziel der qualvollen Läuterungsexerzitien, der wechselseitigen Überwachung und der demütigenden Schuldbekenntnisse durch Kritik und Selbstkritik war die Vernichtung der traditionellen Sinnbezüge und die Herbeiführung einer Identitätskrise, die der Konversion zum Durchbruch verhelfen sollte. In Bezug auf die chinesischen Studenten hatten die Organisatoren des Konversionsprozesses fast zufällig das zentrale traditionelle Kulturmuster des "Gesichtsverlustes" gefunden, dessen Ausbeutung die Zerstörung der Identität bewirken konnte. Für die Studenten hatte die Krise vielfach tödliche Folgen. (KA)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 34
ISSN: 0023-2653
In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft ; (NPL), Band 25, Heft 1, S. 26-42
ISSN: 0028-3320
World Affairs Online
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 31, Heft 1, S. 109-123
ISSN: 0023-2653
S.N. Eisenstadt unterscheidet drei Selektionskomplexe zur Interpretation seiner Theorie des Sozialismus als universalistische Tradition der Modernität. Zum ersten Selektionskomplex zählt er sozialistische Staaten Afrikas, wo solidarisches Handeln und kollektive Verpflichtungen der alten Stammesgesellschaften als moderne sozialistische Komponenten hervorgehoben werden. Beispiel für den zweiten Selektionskomplex ist Burma, wo Sozialismus als Mittel zur Realisierung vorgegebener traditioneller buddhistischer Leitziele betrachtet wird. Vom afrikanischen und burmesischen Sozialismus, der durch partikularistische und traditionelle Solidaritätsorientierungen geprägt ist, heben sich Rußland und China durch eine universalistische Außenorientierung ab, was sich in missionarischen Bemühungen niederschlägt, den Sozialismus weltweit zu verbreiten. Der evolutionären Grundströmung im Argumentationsprozeß Eisenstadts liegt die Vorstellung zugrunde, daß der von Europa ausgehende Modernisierungsprozeß nicht nur alle nichtwestlichen Gesellschaften erfaßt und verändert, sondern sie auch in die Entwicklungsrichtung drängt, die westliche Gesellschaften zuvor durchgemacht haben. Diese Fixierung auf einen westlich orientierten Modernisierungsprozeß blockiert alternative Interpretationsmöglichkeiten. Als eine solche wird die chinesische Interpretation des Sozialismus nach Donald Murro (1977) dargestellt. (MW)
In: Parler de soi sous Staline, S. 103-123
In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung: BzG, Band 44, Heft 2, S. 149-150
ISSN: 0942-3060
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 39, Heft 3, S. 670-671
ISSN: 0032-3470
In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung: BzG, Band 46, Heft 1, S. 167
ISSN: 0942-3060
In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung: BzG, Band 45, Heft 1, S. 161-162
ISSN: 0942-3060
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 38, Heft 1, S. 206-207
ISSN: 0032-3470
In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung: BzG, Band 44, Heft 2, S. 151-153
ISSN: 0942-3060
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 875-878
Die kommunistische Kaderpartei versuchte die Literaten zu einer kollektiven Künstleragentur zu formen, welche den Anforderungen des sozialistischen Realismus zu genügen und als Parteisoldaten im Klassenkampf ihren Kampfauftrag zu erfüllen hatte. Alle Prozesse freier Selbstorganisation werden von der Parteiführung als Disziplinbruch stigmatisiert. Unter Berufung auf ihre künstlerische Identität als Literaturproduzenten sollen die Literaten auch als Parteisoldaten kämpfen, dabei sollten die Mitglieder der deutschsprachigen Sektion des sowjetischen Schriftstellerverbandes im Exil als Virtuosen des sozialistischen Realismus ihren Klassenkampfauftrag wahrnehmen. In Anlehnung an Max Webers Theorie der Virtuosengemeinschaft von religiös Qualifizierten kann die leninistische Kaderpartei als eine Virtuosengemeinschaft gekennzeichnet werden. Die stalinistische Anstaltskirche formt den "Anstaltsgehorsam" (Weber) über Inquisitionstribunale. Die stalinistischen Säuberungswellen erfassen auch die Exilschriftsteller. Nach festen Inszenierungsregeln sind Läuterungs- und Säuberungsprozeduren dokumentiert. (ICB2)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 871-875
"Stepun bezeichnet die revolutionäre Intelligencija von 1905 als 'kämpferischen Orden', welcher als pneumatisch bewegte Gesinnungsgemeinschaft auftrat und die Revolutionierung der zaristischen Gesellschaft als messianischen Sendungsauftrag im Rahmen der Sendungstradition des Dritten Roms begriff. Dieser messianische Sendungsauftrag präsentierte sich nach Stepun als innerweltliche Erlösungslehre, welche ihre wichtigsten Denkfiguren der selektiven Übernahme westlicher Geschichtsphilosophien, insbesondere der Marxschen Erlösungslehre verdankte. Die Vertreter dieser revolutionären Intelligencija legitimierten in öffentlichen Beichten und Bekenntnissen ihr Sendungsmandat und versuchten durch die Organisation der eigenen Anhängerschaft politischen Einfluss zu nehmen und Machtpositionen zu erringen. Die verschiedenen Formen der Selbstorganisation der revolutionären Intelligencija schwankten zwischen den Extremen pneumatischer Bewegung, chiliastischer Ergriffenheit, messianischem Sendungsbewusstsein, terroristischem Aktivismus und moralischem Rigorismus. Dem Bolschewismus wirft Stepun vor, diese Sendungstradition der revolutionären Intelligencija moralisch und physisch vernichtet und ihre sittlichen Ideale pervertiert zu haben. Insbesondere die Intelligencija des Stalinismus wird als Leistungselite von Spezialisten ohne 'schöpferische Ideen in Kopf und Herz' geschildert. Stepun begreift sich selbst als moralische Stimme einer untergegangenen Tradition intellektueller Wahrhaftigkeit und christlicher Opferbereitschaft. Im Unterschied zu der revolutionären Intelligencija von 1905 tritt Stepun aus dem Bannkreis einer innerweltlichen Erlösungslehre, welche die gesellschaftliche Revolutionierung als Voraussetzung individueller Befreiung anstrebte. Stattdessen stützt sich Stepun auf die christlichen Ideale der wahren Orthodoxie, die aber aus ihrer cäsaropapistischen Gefangenschaft befreit werden müsse." (Autorenreferat)