Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen: Demokratie im integrierten Europa? (Kommentar)
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 39, Heft 29, S. 369-380
ISSN: 0032-3470
Der Beitrag diskutiert einige Aspekte der "demokratietheoretischen Unterbestimmheit" der Europäischen Union und eine "demokratische Unmöglichkeit" (C. Offe), die entsteht, wenn man die demokratische Überschreitung bestehender politischer Grenzen oder das demokratische "Regieren in entgrenzten Räumen" betrachtet. Das Dilemma ist hier folgendes: Politische Grenzen wirken zivilisierend, insofern sie jene Schutzräume bilden, innerhalb derer sich die Ressourcen zur demokratischen Selbstbestimmung reproduzieren und entfalten können. Barbarisierend wirken sie dadurch, daß damit allen anderen das Recht vorenthalten oder zumindest die Chance minimiert wird, ihr Selbstbestimmungsrecht gegenüber "majorisierenden Mehrheiten" in symmetrischer Weise zur Geltung zu bringen. (pre)