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"Wer nach Gründen für den allseits beklagten 'Reformstau' in Deutschland sucht, landet früher oder später auch beim Bundesrat. Die parteipolitische Durchdringung der Länderkammer, so der Vorwurf, führe immer öfter zu Politikblockaden. Doch eine Auswertung der statistischen Daten seit 1949 zeigt, dass von einer permanenten Blockadepolitik des Bundesrats nicht die Rede sein kann. Seine Vetomacht führte weniger zu Blockaden als vielmehr zu konkordanzdemokratischen Prozessen. Solche Konkordanzmechanismen produzieren zwar nicht automatisch vorteilhafte Ergebnisse, aber bevor über eine Reform des Bundesrats nachgedacht wird, sollten zunächst diejenigen Entwicklungen gebremst werden, die zu seiner Aufwertung geführt haben. Dazu gehören der Dauerwahlkampf der politischen Parteien und die Zunahme der Zustimmungsgesetze." (Autorenreferat)