Editorial
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 62, Heft 9, S. 466-466
ISSN: 0342-300X
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In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 62, Heft 9, S. 466-466
ISSN: 0342-300X
Das Produktionspotenzial zeigt an, wie schnell eine Volkswirtschaft mittelfristig wachsen kann, ohne dass es zu inflationären Spannungen kommt. Die Produktionslücke ? also der Unterschied zwischen dem Produktionspotenzial und der tatsächlichen Produktion ? misst den Auslastungsgrad der Kapazitäten und damit den wirtschaftspolitischen Stabilisierungsbedarf. Entsprechend wird er als Indikator für den Inflationsdruck verwendet. Dieses theoretisch sinnvolle Konzept weist in der Praxis jedoch gravierende Schwächen auf. So sind alle gängigen Schätzungen des Produktionspotenzials mit einer erheblichen Revisionsanfälligkeit behaftet. Ein empirisch so ungenaues Konzept taugt aus Sicht der IMK-Wissenschaftler nicht als mittelfristige wirtschaftspolitische Orientierungsgröße. Zur Früherkennung von Überhitzungstendenzen sollten sich Zentralbanken stärker auf die Lohnstückkostenentwicklung stützen. ; Potential output indicates how fast an economy can grow in the medium run without causing inflationary pressures. The output gap - i.e. the difference between potential and actual output - measures capacity utilisation and, thus, the need for economic stabilisation policies. Correspondingly, it is used as an indicator of inflationary pressures. From a theoretical point of view potential output is a useful concept. In practice, however, it shows serious deficiencies. According to the IMK researchers, all estimates of potential output are subject to substantial revisions over time. However, a concept which is difficult to measure empirically is not much use as medium-term economic policy variable. In order to detect any tendencies of overheating early, central banks should pay more attention to the change of unit labour cost.
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In: International economics and economic policy, Band 3, Heft 2, S. 105-136
ISSN: 1612-4812
In: Scottish journal of political economy: the journal of the Scottish Economic Society, Band 53, Heft 4, S. 409-429
ISSN: 1467-9485
ABSTRACTThis paper analyses the Nairu in the Euro Area and the influence that hysteresis had on its development. Using the Kalman‐filter technique we find that the Nairu has varied considerably since the early 1970s. The Kalman‐filter technique is applied here using explicit exogenous variables. In order to test for hysteresis, the dependence of the Nairu on actual unemployment and long‐term unemployment is estimated and found to be significant for the Euro Area and Germany, respectively. The existence of hysteresis effects implies the possibility of a long‐run non‐superneutrality of monetary policy.
This paper analyses the Nairu in the Euro Area and the influence that monetary policy had on its development. Using the Kalman-filter technique we find that the Nairu has varied considerably since the early seventies. The Kalman-filter technique is applied here for the first time using explicit exogenous variables. In particular real interest rates were found to explain a quarter of the increase in the Nairu between 1980 and 1995. This indicates the possibility of a long-run non-superneutrality of monetary policy.
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Über die geldpolitische Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB) ist in den vier Jahren ihres Bestehens vielfach diskutiert worden. Für dieses Jahr plant nun die EZB selbst eine Überprüfung ihrer Zwei-Säulen-Strategie. Um den Marktteilnehmern eine eindeutige Richtschnur zu geben, sollte die EZB ein Inflationsziel explizit festlegen. Die Bedeutung einer "strukturellen" Inflation (Balassa-Samuelson-Effekt) für die Bemessung des Inflationsziels wird hier relativiert. Ein gewisser "Puffer" in der Zielinflationsrate erscheint dennoch sinnvoll, um angesichts des in allen Ländern zu beobachtenden überproportionalen Anstiegs der Dienstleistungspreise positive Preissteigerungsraten auch im Bereich handelbarer Güter zu ermöglichen. Für ein deutlich über null liegendes Inflationsziel der Zentralbank spricht zudem, dass Qualitätsverbesserungen bei der Inflationsmessung unvollständig erfasst werden und die Zentralbank bei konjunkturellen Übersteigerungen oder Einbrüchen einen gewissen Handlungsspielraum haben sollte. Es wird daher dafür plädiert, dass die EZB ein explizites Inflationsziel von 2 % in ihre Strategie aufnimmt und dessen Einhaltung fortan in mittlerer Frist gewährleistet. Zudem sollte die EZB die beiden Säulen der geldpolitischen Strategie ihrem Informationsgehalt entsprechend neu ausrichten und dabei der Inflationsanalyse die ihr bereits in der Praxis zukommende Bedeutung verleihen.
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In: DIW-Wochenbericht, Band 70, Heft 5, S. 69-73
World Affairs Online
In: DIW-Wochenbericht, Band 70, Heft 19, S. 110-117
World Affairs Online
In: Economic bulletin, Band 39, Heft 6, S. 195-202
ISSN: 1438-261X
Dem Beitritt zur Europäischen Union (EU), den zahlreiche Länder anstreben, wird mit einiger Verzögerung die Einführung des Euro folgen. Schon jetzt stellen sich daher zwei grundsätzliche Fragen: Erstens, ist die Europäische Zentralbank (EZB) auch dann mit den derzeit gegebenen Entscheidungsstrukturen in der Lage, zügig auf geldpolitische Erfordernisse im Euroraum zu reagieren, und zweitens, weist die Inflationsentwicklung in den Beitrittsländern strukturelle Besonderheiten auf, durch die die Geldpolitik voraussichtlich erschwert wird? Der vorliegende Bericht plädiert für eine Reform der Entscheidungsstrukturen. Die Entscheidungsfähigkeit verlangt ein überschaubares Gremium. Dabei dürfte die Bildung von Gruppen, innerhalb derer rotiert wird, den Erfordernissen der Geldpolitik im Euroraum am ehesten entsprechen. Eine Beeinträchtigung der Geldpolitik durch strukturelle Besonderheiten in den Beitrittsländern ist allerdings nicht zu erwarten. Das Gewicht der Beitrittskandidaten ist zu gering und der theoretisch mögliche Balassa-Samuelson-Effekt zu schwach, als dass hiervon eine spürbare Auswirkung auf den Euroraum insgesamt ausgehen dürfte.
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There is some evidence that interdependencies among European banks have increased over the past 15 years and that the potential of systemic risks in banking has shifted from a national level to a European level. / Whereas wholesale financial markets are considered to be highly integrated within the European Union, integration in retail financial markets is less advanced, as a study on measuring financial market integration including an analysis of obstacles to financial market integration shows.
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In: DIW-Wochenbericht, Band 69, Heft 15, S. 229-237
World Affairs Online
Die Europäische Zentralbank (EZB) verfolgt eine geldpolitische Strategie, die in der Literatur als Inflations-Targeting bezeichnet wird. Einige Autoren betrachten dies als eine vorübergehende Notlösung, auf die die EZB angesichts verschiedener Unsicherheiten in der Anfangsphase der Europäischen Währungsunion zurückgreifen muß, und plädieren für einen baldigen geldpolitischen Strategiewechsel hin zur Geldmengensteuerung. Hier wird die Auffassung vertreten, daß die Strategie der EZB, die im Rahmen des Inflations-Targeting der Geldmenge eine bedeutende Rolle zumißt, auch für die Zukunft die geeignete geldpolitische Strategie zur Wahrung der Geldwertstabilität ist. Eine reine Geldmengensteuerung ist nicht zweckmäßig. Diese Schlußfolgerung ergibt sich bereits aus den theoretischen Überlegungen und empirischen Erfahrungen der vergangenen 25 Jahre. Ein Grund ist die kurzfristige Volatilität der Geldnachfrage. Die hier vorgestellte empirische Untersuchung deutet, wie auch frühere Studien, darauf hin, daß die Geldnachfrage im Euroraum eine langfristige Stabilität aufweisen wird. Es wird jedoch gezeigt, daß in der kurzen Frist Abweichungen der Geldnachfrage von dem langfristig stabilen Pfad auftreten, so daß sich die Zentralbank schon aus diesem Grund kurzfristig nicht allein an der Geldmenge orientieren kann. Zweitens spricht gegen eine reine Geldmengensteuerung, daß die Geldmenge bestenfalls ein adäquater Frühindikator dafür sein kann, ob von der Geldpolitik eine destabilisierende Wirkung auf den Geldwert ausgeht. Störungen, die ihren Ursprung in der realen Sphäre haben, zeigt die Geldmenge erst an, wenn sie bereits realwirtschaftliche Wirkungen entfaltet haben und damit zu spät für einen frühzeitigen stabilisierenden Eingriff der Geldpolitik.
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Mit der Überwindung der konjunkturellen Schwäche im Euroraum entfällt der Grund, der die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang April dieses Jahres veranlaßte, den Hauptrefinanzierungssatz um einen halben Prozentpunkt zu senken. Die EZB hat daher die Zinsen wieder angehoben. Dieser Schritt war insofern gerechtfertigt, als die Gefahr einer deutlichen Unterschreitung des Inflationsziels im Zuge der konjunkturellen Abschwächung nunmehr gebannt ist. Bereits durch die zuvor merklich gestiegenen Kapitalmarktzinsen war das monetäre Umfeld weniger expansiv geworden, eine Entwicklung, die durch die zu erwartende Aufwertung des Euro verstärkt werden dürfte. Weitere Zinserhöhungen sind daher vorerst nicht zu erwarten. Gesamtwirtschaftlich sind weder auf der Nachfrageseite noch auf der Angebotsseite Anzeichen für einen verstärkten Preisauftrieb zu erkennen; der Anstieg der Verbraucherpreise wird auf absehbare Zeit unterhalb der von der EZB festgelegten Obergrenze bleiben. Eine wichtige Rolle für die Beurteilung der monetären Lage und bei der Identifizierung eines möglichen Handlungsbedarfs der Zentralbank spielt das Produktionspotential und seine Veränderung. Gegenwärtig ist im Euroraum von einem Anstieg des Produktionspotentials in Höhe von knapp 2½ vH und einer leicht negativen Produktionslücke auszugehen. Das Einschwenken der Geldpolitik auf einen neutralen Kurs war somit vor dem Hintergrund eines zu erwartenden Anstiegs des Bruttoinlandsprodukts im Euroraum in Höhe von knapp 3 vH im Jahre 2000 angemessen. Aus heutiger Sicht erscheint zudem ein Referenzwert für das Geldmengenwachstum von 5 vH für das kommende Jahr angebracht. Angesichts der hohen Arbeitslosenquote im Euroraum liegt jedoch ein erhebliches Wachstumspotential brach, dessen Mobilisierung einen kräftigeren Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes und des Produktionspotentials ermöglichen würde.
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In: Social work in European and transnational context 1