Hauptbeschreibung: Seit der Jahrtausendwende hat sich die Zahl internationaler Gerichte mehr als verdreifacht, so dass zwischenstaatliche Konflikte immer häufiger durch rechtsförmliche Verfahren beigelegt werden. Dies hat Befürchtungen hervorgerufen, die geringe externe Koordination der Gerichte könne zu einer Fragmentierung des Völkerrechts führen und so auch die friedliche Streitbeilegung schwächen. Michael Nunner widerlegt diese These anhand einer Untersuchung von knapp 300 Entscheidungen sieben bedeutender Gerichtsbarkeiten. Internationale Gerichte wahren die Einheit des Rechts, indem sie ei
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"Trotz rückläufiger Häufigkeit bleibt Krieg eine bedeutsame Form des Konfliktaustrages zwischen und vor allem innerhalb von Staaten. In seiner äußeren Erscheinungsform ist Krieg ein 'wahres Chamäleon': Er reicht von gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen politisch autonomen Lokalgruppen bis zum Terrorismus, der Geißel des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts." (Autorenreferat)
Seit der Jahrtausendwende hat sich die Zahl internationaler Gerichte mehr als verdreifacht, so dass zwischenstaatliche Konflikte immer häufiger durch rechtsförmliche Verfahren beigelegt werden. Dies hat Befürchtungen hervorgerufen, die geringe externe Koordination der Gerichte könne zu einer Fragmentierung des Völkerrechts führen und so auch die friedliche Streitbeilegung schwächen. Michael Nunner widerlegt diese These anhand einer Untersuchung von knapp 300 Entscheidungen sieben bedeutender Gerichtsbarkeiten. Internationale Gerichte wahren die Einheit des Rechts, indem sie einen herrschaftsfreien Diskurs etablieren und Entscheidungen anderer Gerichte rezipieren. Der Autor identifiziert die langfristigen Interessen der Gerichte und das Wirken zwischengerichtlicher Reziprozität als wesentliche Ursachen dieser Rezeption und belegt die evolutionäre Entwicklung zwischengerichtlicher Kooperation.
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Der Beitrag begründet die These, dass "nichts einfacher und schwieriger zugleich ist, als im ex-jugoslawischen Raum Grenzen zu ziehen", am Beispiel der slowenisch-kroatischen Grenzkonflikte im Golf von Piran. Auch hier handelt es sich wie im übrigen Rest-Jugoslawien um eine kleine Parzelle, um die jahrelang erbittert mit immer gleichem Ablauf gestritten wurde: Wilde Anklagen ("Okkupation"), wilde Bekenntnisse ("keinen Fußbreit Boden abgeben") und stillschweigendes Vertragen. Der vorliegende Beitrag analysiert die Gründe für die berechtigten Hoffnungen, dass auch der slowenisch-kroatische Grenzkonflikt ein ähnlich unauffälliges, pragmatisches Ende findet. Die jüngsten Entwicklungen zwischen den beiden Ländern sind insgesamt eine Rückkehr zu "europäischer Normalität", die politische Konflikte im Rahmen von Dialog, Vertrag und rechtlicher Absicherung löst. (ICA)
Durch die Auflösung der Sowjetunion und die damit möglich gewordene Selbständigkeit der zentralasiatischen Republiken haben sich die Wasserprobleme verschärft. Die neuen nationalen Entwicklungsstrategien der Staaten führten zu widerstreitenden Nutzungsansprüchen an die Ressource Wasser, die sich in zahlreichen bilateralen Konfliktkonstellationen manifestiert. Wasser ist seit jeher in Trockengebieten ein strategischer Rohstoff wie in anderen Regionen das Erdöl und damit konfliktträchtig. Je knapper dieses Gut ist, desto größer ist die Gefahr kriegerischer Auseinandersetzungen. Es sei darauf hingewiesen, dass Wasserkriege in der Geschichte Mittelasiens keine Seltenheit sind. So sei zum Beispiel an die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Khan von Chiva und den benachbarten Jomutenstämmen um die Nutzung des Amudarja-Wassers 1850 - 1869 erinnert (Moskovskie Novostii No. 18, 1994; S. 8) oder an die wiederkehrenden Auseinandersetzungen um die Nutzung des Serafschan-Wassers zwischen Buchara und Samarkand. Häufig wurden auftretende Konflikte dadurch gelöst, dass man Städte und Oasen durch den Bau eines Staudamms von der Wasserversorgung abschnitt. Dieser Methode bediente sich aus der russische General Kaufmann im Jahre 1868, als er versuchte, Samarkand einzunehmen (vgl. Knobloch 1972, S. 146; Machatschek 1921, S. 278). Die weiterhin zunehmende Verknappung der Wasserressourcen in den Trockengebieten Zentralasien, von der vor allem Turkmenistan, Usbekistan und Xinjiang/VR China betroffen sind, erhöhen die Konfliktträchtigkeit zwischen den Oberanlieger- und Unteranliegerstaaten. Eine Bedrohung durch "Wasser-Kriege" , wie sie vor allem zu Beginn der 90er Jahre prognostiziert wurde, ist jedoch unserer Einschätzung nach derzeit nicht gegeben; gewaltsam ausgetragene Konflikte auf lokaler Ebene sind dagegen nicht auszuschließen und kommen auch vereinzelt vor. Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass Wasser nicht nur Ursache für Konflikte ist, sondern auch Anlass zur Kooperation sein kann. Im Widerspruch zu weit verbreiteten Annahmen haben zahlreiche Studien in den vergangenen Jahren aufgezeigt, dass geteilte Wasserressourcen im Allgemeinen eher zu einer Kooperation als zu Konflikten führen. Damit jedoch die Wasserverteilung den beteiligten Staaten nicht als "Null-Summen-Spiel" erscheint sondern als "win-win-Situation", müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Eine effektive Kooperation setzt den politischen Willen der Eliten und die Überwindung von gegenseitigem Misstrauen, das die momentanen Beziehungen der zentralasiatischen Staaten untereinander prägt, voraus. Nur so ist eine Akzeptanz für ein regionales integriertes Wassermanagement auf politischer und gesellschaftlicher Ebene zu erreichen. ; The water resources in Central Asia are distributed highly unequal between the republics: in Kyrgyzstan and Tajikistan most of the resources are formed, while they are used mainly in Kazakhstan, Turkmenistan and Uzbekistan for irrigation agriculture. After the break-up of the Soviet Union several disagreements about water usage due to different usage priorities developed. As the energysystem of the Soviet Union disappeared, the upper riparian states began to use more water from the reservoirs for hydro energy production in winter instead storing it for irrigation purposes at the lower reaches in summer. Further there are a couple of new irrigation projects that are leading to greater water withdrawal of one state on the costs of the other riparian owners and the dying Aral Sea. The most important conficts are between Kyrgyzstan and Uzbekistan as well as Kazakhstan at the Syrdarja concerning the use of the Toktogul reservoir; between Turkmenistan and Uzbekistan about the amount of water withdrawal in the Karakum and Tujamujun canals as well as the new constructed Golden Century lake; and betweeen Tajikistan and Uzbekistan as well as Turkmenistan at the Amudarja because of the plans for building the Rogun dam. Although regional institutions have been set up to regulate the water courses, they don't work effectively due to mutual distrust of the republics and the threat of conficts persists.
Durch die Auflösung der Sowjetunion und die damit möglich gewordene Selbständigkeit der zentralasiatischen Republiken haben sich die Wasserprobleme verschärft. Die neuen nationalen Entwicklungsstrategien der Staaten führten zu widerstreitenden Nutzungsansprüchen an die Ressource Wasser, die sich in zahlreichen bilateralen Konfliktkonstellationen manifestiert. Wasser ist seit jeher in Trockengebieten ein strategischer Rohstoff wie in anderen Regionen das Erdöl und damit konfliktträchtig. Je knapper dieses Gut ist, desto größer ist die Gefahr kriegerischer Auseinandersetzungen. Es sei darauf hingewiesen, dass Wasserkriege in der Geschichte Mittelasiens keine Seltenheit sind. So sei zum Beispiel an die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Khan von Chiva und den benachbarten Jomutenstämmen um die Nutzung des Amudarja-Wassers 1850 - 1869 erinnert (Moskovskie Novostii No. 18, 1994; S. 8) oder an die wiederkehrenden Auseinandersetzungen um die Nutzung des Serafschan-Wassers zwischen Buchara und Samarkand. Häufig wurden auftretende Konflikte dadurch gelöst, dass man Städte und Oasen durch den Bau eines Staudamms von der Wasserversorgung abschnitt. Dieser Methode bediente sich aus der russische General Kaufmann im Jahre 1868, als er versuchte, Samarkand einzunehmen (vgl. Knobloch 1972, S. 146; Machatschek 1921, S. 278). Die weiterhin zunehmende Verknappung der Wasserressourcen in den Trockengebieten Zentralasien, von der vor allem Turkmenistan, Usbekistan und Xinjiang/VR China betroffen sind, erhöhen die Konfliktträchtigkeit zwischen den Oberanlieger- und Unteranliegerstaaten. Eine Bedrohung durch "Wasser-Kriege", wie sie vor allem zu Beginn der 90er Jahre prognostiziert wurde, ist jedoch unserer Einschätzung nach derzeit nicht gegeben; gewaltsam ausgetragene Konflikte auf lokaler Ebene sind dagegen nicht auszuschließen und kommen auch vereinzelt vor. Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass Wasser nicht nur Ursache für Konflikte ist, sondern auch Anlass zur Kooperation sein kann. Im Widerspruch zu weit verbreiteten Annahmen haben zahlreiche Studien in den vergangenen Jahren aufgezeigt, dass geteilte Wasserressourcen im Allgemeinen eher zu einer Kooperation als zu Konflikten führen. Damit jedoch die Wasserverteilung den beteiligten Staaten nicht als "Null-Summen-Spiel" erscheint sondern als "win-win-Situation", müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Eine effektive Kooperation setzt den politischen Willen der Eliten und die Überwindung von gegenseitigem Misstrauen, das die momentanen Beziehungen der zentralasiatischen Staaten untereinander prägt, voraus. Nur so ist eine Akzeptanz für ein regionales integriertes Wassermanagement auf politischer und gesellschaftlicher Ebene zu erreichen. ; The water resources in Central Asia are distributed highly unequal between the republics: in Kyrgyzstan and Tajikistan most of the resources are formed, while they are used mainly in Kazakhstan, Turkmenistan and Uzbekistan for irrigation agriculture. After the break-up of the Soviet Union several disagreements about water usage due to different usage priorities developed. As the energysystem of the Soviet Union disappeared, the upper riparian states began to use more water from the reservoirs for hydro energy production in winter instead storing it for irrigation purposes at the lower reaches in summer. Further there are a couple of new irrigation projects that are leading to greater water withdrawal of one state on the costs of the other riparian owners and the dying Aral Sea. The most important conficts are between Kyrgyzstan and Uzbekistan as well as Kazakhstan at the Syrdarja concerning the use of the Toktogul reservoir; between Turkmenistan and Uzbekistan about the amount of water withdrawal in the Karakum and Tujamujun canals as well as the new constructed Golden Century lake; and betweeen Tajikistan and Uzbekistan as well as Turkmenistan at the Amudarja because of the plans for building the Rogun dam. Although regional institutions have been set up to regulate the water courses, they don't work effectively due to mutual distrust of the republics and the threat of conficts persists.
Beispielhaft am System der Vereinten Nationen (VN-System), d.h. der Vereinten Nationen und ihrer Sonderorganisationen, werden in dem Beitrag Probleme globaler und regionaler zwischenstaatlicher Organisationen behandelt. Die vier Phasen der Entwicklung des VN-Systems werden geschildert: (1) 1946 - 1953: Kalter Krieg und Phase der Blockbildung; (2) 1954 - 1960: Kalter Krieg und Entstehung der Dritten Welt; (3) 1961 - 1970: der Weg zur Universalität und Beginn des Nord-Süd-Konflikts; (4) 1971 - 1985: Krisen und Programme zur "Neuen Weltwirtschaftsordnung". Dann werden einige regionale zwischenstaatliche Organisationen vorgestellt, die die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Mitglieder zum Ziel haben. Für Europa werden skizziert: EG, RGW, OECD. Für Nahost werden beschrieben: Arabische Liga, OPEC. In Amerika gibt es die OAS und den Andenpakt, in Afrika die OAU und in Asien die ASEAN. (RW)
Der Autor informiert über den Forschungsstand der internationalen Krisenforschung und formuliert auf der Basis der aufgeführten Definitionen sowie deren Analyse mittels der empirisch-funktionalen Kriterien des Neorealismus einen eigenen Krisenbegriff, anhand dessen die Kuba-Krise (1962) und der Krisenzeitraum vor dem arabisch-israelischen Krieg 1967 analysiert werden. In einer Synopse werden die jeweiligen krisenentschärfenden bzw. eskalationsfördernden Elemente miteinander verglichen und anschließend aus der Gegenüberstellung der beiden Krisen Hypothesen zur Krisenschlichtung abgeleitet. (STR)
Die Bestimmung der Ursachen von inner- und zwischenstaatlichen Kriegen ist seit jeher das wichtigste Ziel der quantitativen Konfliktforschung. Doch zweifellos kann die quantitative Kriegsursachenforschung der letzten Jahre kaum mehr Schritt halten mit den Veränderungen im Konfliktaustrag aktueller oder neuer Kriege. Die vorliegende Studie begegnet diesem Problem auf zwei Ebenen: Zunächst wird nach den essentiellen Definitionsmerkmalen politischer Konflikte gefragt, in einem zweiten Schritt werden die Theorien und Methoden in der Kriegsursachenforschung analysiert. Die Erkenntnisse aus beiden Teilen bilden die Grundlage für die Entwicklung eines neuen, auf die Konfliktdynamiken fokussierten Konfliktforschungsansatzes: CONIS. Dieser wird in dieser Arbeit erstmals dargestellt und erläutert. Die eigens für CONIS neu erhobenen Konfliktdaten werden zunächst im Hinblick auf die globalen, regionalen und konfliktspezifischen Merkmale des Konfliktgeschehens ausgewertet und dargestellt. Darauf aufbauend werden anhand der erstmals verwendeten Ereignisdatenanalyse Risikofaktoren für die kriegerische Eskalationen politischer Konflikte ermittelt
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