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Der Verfasser arbeitet zunächst Grundzüge des Konzepts Delegationsdemokratie heraus. Dieses Konzept beschreibt eine Mischform aus demokratischen Normen und autoritärer Praxis, bei der ein nach dem Mehrheitsprinzip gewählter Präsident für die Dauer seiner Amtszeit mit autoritärer Machtfülle regiert. Den Hintergrund für die Entstehung eines solchen Systems bilden die tiefe sozioökonomische Krise, bestehende Traditionen der politischen Kultur sowie das Fehlen demokratischer Institutionen. Dies wird am Beispiel der Entwicklung in Rußland und in der Ukraine nach dem Zerfall der Sowjetunion verdeutlicht. Der Verfasser zeigt, daß Delegationsdemokratien die Voraussetzungen für den Aufbau repräsentativ-pluralistischer Demokratien unterminieren, und weist auf Alternativen in der institutionellen Gestaltung des politischen Systems hin. (BIOst-Wpt)

Während die Konversion und Diversifikation der Rüstungsindustrie in Rußland in den Jahren bis 1993 wenig Fortschritte machte, scheint nunmehr ein Wendepunkt erreicht zu sein. Angesichts einer sich vertiefenden Rezession, einer drastischen Kürzung der Rüstungsausgaben, eines Rückgangs der Waffenexporte und der andauernden Haushaltskrise ist der politischen Führung ebenso wie der Führung der Rüstungsunternehmen klar geworden, daß die für Konversionsprojekte erforderlichen Mittel nicht als staatliche Zuschüsse zu erwarten sind, sondern über die Privatisierung der Unternehmen selbst erwirtschaftet werden müssen. Das Fehlen aussagekräftiger Statistiken macht eine Evaluation des Fortschritts der Rüstungskonversion in Rußland unmöglich. (BIOst-Wpt)

Angesichts der langen Tradition totalitärer und autoritärer Strukturen in Rußland ist es wenig verwunderlich, daß die Fortschritte beim Aufbau demokratischer Strukturen bislang begrenzt waren. Die Verfasserin gibt einen Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand demokratischer Institutionen wie Verfassung, politische Parteien, Rechtswesen und Medien. Sie arbeitet die Bemühungen der russischen Führung zur Stärkung der Exekutive heraus und macht deutlich, welche Gefahren für eine demokratische Entwicklung des Landes sich aus der auf den gegenwärtigen Präsidenten zugeschnittenen Verfassung ergeben. Abschließend weist sie auf zunehmende Autonomiebestrebungen von Republiken und Regionen hin, die in den kommenden Jahren eine Schwächung des russischen Zentralismus bewirken werden. (BIOst-Wpt)