Die Ankündigung von Außenministerin Wallström löste sofort Abwehrreflexe aus. Dabei geht es ihr doch um globale Gerechtigkeit und Frieden, die nur mit Geschlechtergleichstellung möglich sind. Es sind langfristige Ziele, nach zweieinhalb Jahren feministischer Politik ist es daher noch zu früh für eine Bilanz. Und der Gegenwind ist weiterhin stark. (IP)
Für die meisten Russen findet der Krieg in der Ukraine nur im Fernsehen statt - und dennoch glauben sie, an der Seite der "Guten" einen archetypischen, patriotischen Kampf gegen den Faschismus auszufechten. Das ist der Erfolg einer Geschichtspolitik, die alles Tragische verbannt und Russland zum alleinigen Kämpfer für die Gerechtigkeit stilisiert. (IP)
Darstellung der Erscheinungsformen der Armut in Lateinamerika und Übersicht über ihre Verbreitung aufgrund von Daten aus dem Zeitraum 1970-1981. Hinweis auf die Zuständigkeit des Staates für die Durchsetzung sozialer Gerechtigkeit und Diskussion der Möglichkeiten zur Beseitigung des Elends durch Maßnahmen zur Umverteilung der Einkommen und sozialpolitische Hilfsprogramme
Status-seeking behavior, the pursuit of a higher position on an international social hierarchy as perceived and defined by members of a community, has received considerable attention in recent years. Yet, much of what this recent literature calls status-seeking is difficult to distinguish from something else: the pursuit of fairness. We disentangle status-seeking from fairness-seeking by identifying where a pure status-seeking and a fairness-seeking argument diverge—in the degree to which state actors demand exclusive rights and privileges. Survey experiments of the Russian public concerning the country's membership in the G8 as well as a case study of Germany's behavior in the first Moroccan crisis provide strong support for our "biased fairness" account. Derived from the behavioral economics and psychology literature, it maintains that leaders demand entitlements that match their status and find any such denial as less fair than an equivalent discrepancy for other countries. However, once assured of what they deserve, they do not demonstrate any tendency to exclude others, the hallmark of the status motivation. Convergent evidence at multiple levels of analysis, country contexts, and widely different time periods gives strong indications that fairness concerns are driving much of what is attributed to status-seeking.
Today, claims for social justice seem to divide into two types: claims for the redistribution of resources and claims for the recognition of cultural difference. Increasingly, these two kind of claims are polarized against one another. As a result, we are asked to choose between class politics and identity politics, social democracy and multiculturalism, redistribution and recognition. These, however, are false antitheses. Justice today requires both redistribution and recognition. Neither alone is sufficient. As soon as one embraces this thesis, however, the question of how to combine them becomes paramount. I contend that the emancipatory aspects of the two paradigms need to be integrated in a single, comprehensive framework. In this lecture, I consider two dimensions of this project. First, on the plane of moral philosophy, I propose an overarching conception of justice that can accomodate both defensible claims for social equality and defensible claims for the recognition of difference. Second, on the plane of social theory, I propose an approach that can accomodate the complex relations between interest and identity, economy and culture, class and status in contemporary globalizing capitalist society. ; In der aktuellen Debatte erscheinen Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit in zwei Typen aufgespalten: Forderungen nach Umverteilung von Ressourcen und Forderungen nach Anerkennung kultureller Verschiedenheit. Diese beiden Typen von Forderungen werden zunehmend gegeneinander polarisiert. Entsprechend sollen wir wählen zwischen Klassenpolitik und Identitätspolitik, sozialer Demokratie und Multikulturalismus, Umverteilung und Anerkennung. Es handelt sich dabei jedoch um falsche Gegensätze. Gerechtigkeit erfordert heute beides: Umverteilung und Anerkennung. Eines allein ist unzureichend. Wenn man diese These akzeptiert, wird die Frage zentral, wie beide Forderungen zu vereinbaren sind. Ich vertrete den Standpunkt, daß die emanzipatorischen Aspekte der beiden Paradigmata in einem umfassenden Rahmen integriert werden müssen. In diesem Beitrag werden zwei Dimensionen dieses Vorhabens behandelt. Als erstes schlage ich auf der Ebene der Moralphilosophie eine übergreifende Konzeption von Gerechtigkeit vor, die sowohl vertretbare Forderungen nach sozialer Gleichheit umfaßt als auch vertretbare Forderungen nach Anerkennung von Differenz. Als zweites schlage ich auf der Ebene von Gesellschaftstheorie einen Ansatz vor, der den komplexen Beziehungen zwischen Interesse und Identität, Ökonomie und Kultur sowie Klasse und Status in der heutigen globalisierten, kapitalistischen Gesellschaft Rechnung trägt.