Die globale Überlebensgesellschaft als Herausforderung für die Soziologie
In: Weltkultur und Weltgesellschaft: Aspekte globalen Wandels ; zum Gedenken an Horst Reimann (1929-1994), p. 229-243
"Wir leben heute in der weltgeschichtlich einmaligen Epoche, in der sich je nach Ausrichtung des menschlichen Handelns entscheiden wird, ob die Menschheit auf unserem begrenzten Erdball noch eine längere Zukunft haben wird." Ausgehend von dieser These werden vor allem die Probleme der vom Menschen verursachten Umweltbelastungen und -schäden als Indikator für eine drohende "Untergangsgesellschaft" gedeutet. In einem Szenario werden die einzelnen Stufen (von "a: starkes Wachstum der Weltbevölkerung bis o: Tod des letzten Menschen") dargestellt. Als Chance für die "rechtzeitige Umkehr" wird die soziologische Konstruktion einer Überlebensgesellschaft gesehen und anhand einiger Lösungsmodelle (Rationalität, Internalisierung, Norm-Sanktionsmodell, Strategiemodell) thematisiert. Der Autor kommt zu dem Ergebnis: "Es müssen vielmehr alle Chancen der Forschung, Aufklärung, Umwertung und Verhaltensänderung zugunsten eines vorbeugenden Umweltschutzes ausgeschöpft werden, und zwar mit großem Tempo und Engagement - eine Gegenwartsaufgabe, bei der sich auch die Soziologie zu bewähren hat." (pra)