Sexualität gehört zum Alltag in Wohngruppen für Jugendliche und stellt sowohl für die Fachkräfte als auch für die Jugendlichen oftmals eine Herausforderung dar. Dieses Buch richtet sich an Fachkräfte der Sozialen Arbeit, Studierende und Wissenschaftler_innen, die sich mit der Gestaltung von Sexualerziehung in Wohngruppen für Jugendlichen auseinandersetzen wollen und eine an die einzelnen Jugendlichen und die jeweilige Gruppe individuell angepasste Sexualerziehung, die gleichermaßen Schutz und Entwicklungsmöglichkeiten realisiert, umsetzen möchten. Es bietet das wichtigste Hintergrundwissen, konkrete Handlungsanregungen, individuelle und teambezogene Reflexionsanregungen sowie praktische Werkzeuge, die im Wohngruppenalltag umgesetzt werden können. Zentrale Themen sind u.a. die Begleitung einzelner Jugendlicher, die Durchführung sexualpädagogischer Gruppenveranstaltungen, die Entwicklung von Regeln, Elternarbeit, die Gestaltung der organisationalen Strukturen sowie Medien, Materialien und Ressourcen der Sexualerziehung.
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Im Rahmen dieser qualitativen Untersuchung analysiert Judith Hilgers ein junges Gewaltphänomen Jugendlicher, das in der Öffentlichkeit unter dem Begriff 'Happy slapping' diskutiert wird. Jugendliche inszenieren Gewalt, dokumentieren diese mit der Handykamera und geben die Clips anschließend weiter. Methodisch basiert die Untersuchung auf einer Dunkelfeldbefragung von jugendlichen Tätern, einer qualitativen Befragung von Experten und einer Analyse von Gewaltclips. Als Ergebnis identifiziert die Autorin unterschiedliche Erscheinungsformen des Phänomens und verschiedene Motive der jugendlichen Täter, die sich zum Teil von nicht gefilmter Jugendgewalt unterscheiden. Die Gewaltinszenierungen und Gewaltdokumentationen sind als radikale Form einer Selbstpräsentation beschreibbar, als eine Herstellung und visuelle Verbreitung der eigenen individuellen Marke. Dieses Selbstmarketing basiert bei den befragten Jugendlichen auf Gewalt, wobei Gewalt hier nicht zwingend eine Antwort auf Marginalisierungen ist, sondern ein selbstgewähltes Leistungsfeld sein kann.
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Die Sexualdelinquenz erfuhr in den letzten Jahren verstärkt öffentliches und wissenschaftliches Interesse. In Bezug auf Sexualstraftaten gegen Kinder und Jugendliche richtete sich die Aufmerksamkeit vor allem auf die sexuelle Gewalt von Erwachsenen gegen Minderjährige. Belastbare Befunde zu sexuellen Übergriffen unter altersgleichen Minderjährigen liegen bislang wenig vor. Die Metaanalyse nimmt sich diesem Problem an und geht zunächst der Frage nach, welche empirisch gesicherten Befunde zur Prävalenzrate der sexuellen Gewalt an Minderjährigen durch Altersgleiche auf internationaler Ebene vorliegen. Daran anknüpfend wird untersucht, welche Faktoren die Höhe der Prävalenzraten bedingen und welche methodischen Einflüsse auf die Viktimisierungsrisiken bestehen. Überdies ist das Untersuchungsinteresse auf die ermittelten Risiko- und Schutzfaktoren gerichtet, sexuelle Übergriffe durch eine altersgleiche Person zu erleben.
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In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, p. 2743-2755
"In Anlehnung an Opp (1978, 18) kann von einer 'Krise' dann gesprochen werden, wenn Individuen in einer bestimmten Anzahl einen auf die Produktion eines Kollektivgutes (wie z.B. Gesundheit) bezogenen Sachverhalt wahrnehmen, der als unerwünscht betrachtet wird. Das Vorliegen einer tatsächlichen Krise ist grundsätzlich an die Existenz des perzipierten Sachverhalts gebunden. In dem anderen Fall, nämlich dass der Sachverhalt real gar nicht vorhanden ist, spricht man von einer 'eingebildeten Krise' (ebd.). Eine 'soziale Krisenkonstruktion', also die Zuschreibung einer spezifisch negativ eingeschätzten Qualität zu einem sozialen, auf die Produktion von Kollektivgütern bezogenen Sachverhalt, verläuft unabhängig davon, ob der perzipierte Sachverhalt vorhanden ist oder nicht. Am Beispiel der Diskussion über sportmotorische Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen soll demonstriert werden, wie mit Hilfe der massenmedialen Darstellung besorgniserregender Zustände eine Krise in den genannten Bereichen konstruiert und nachfolgend ihre Legitimationsfunktion für die (Sport-)Wissenschaft sowie für Sportorganisationen illustriert wird (vgl. Emrich i. Dr.). Entsprechend der Definition Opps ist zunächst zu klären, ob es die behauptete Krise überhaupt gibt. Anhand einer empirischen Studie zur motorischen Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Kindern kann dabei gezeigt werden, dass die in der Diskussion unterstellten Sachverhalte in der Realität nicht in der Eindeutigkeit belegbar sind, wie dies vielerorts dargestellt wird. Die Datenerhebung geschah im Rahmen der IDEFIKS-Studie im Saarland. Insgesamt wurden 931 Schülerinnen und Schüler verschiedener Schularten (Gymnasien, Erweiterte Realschulen und Gesamtschulen) im Saarland (überwiegend der 9. Klassenstufe) sowie deren Eltern zu verschiedenen Aspekten des Gesundheits- und Bewegungsverhaltens befragt. 222 dieser Schülerinnen und Schüler wurden weiterhin medizinisch und sportmotorisch untersucht. Eine krisenhafte Verschlechterung von motorischen Leistungen sowie eine Zunahme gesundheitlicher Defizite im Vergleich mit älteren Studien lassen sich mit den Daten nicht belegen. In der medialen Darstellung auch durch Vertreter der Sportwissenschaft zeigen sich dagegen Muster von öffentlicher Aufmerksamkeitserzeugung durch krisenhafte Darstellungen und eine Inflation starker Wörter (negatives Kassandra-Syndrom, vgl. Weingart, 2001, ähnlich in der Argumentation Kurucz, 1986). Dies bildet die Legitimationsbasis für in der Gesundheitspolitik mit Unterstützung des organisierten Sports reklamierte Ansprüche einer 'Reglementierung' des Umgangs mit dem Körper zur Herstellung des Kollektivgutes Gesundheit." (Autorenreferat)
Warum sind einige junge Menschen anfälliger für rechtsextreme Ideologien, während andere, die unter ähnlichen Bedingungen aufwachsen, dies nicht sind? Warum beteiligen sich einige Jugendliche an gewalttätigen Angriffen, andere aber wiederum nicht? Diese Fragen standen im Zentrum des wissenschaftlichen Projektes von Thomas Gabriel, das er im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms NFP 40plus «Rechtsextremismus – Ursachen und Gegenmassnahmen» leitete. Seit Frühling 2007 ist es abgeschlossen, Ergebnisse liegen vor. Untersucht wurden der Einfluss von Familie (Eltern und Grosseltern) und wichtigen erwachsenen Personen des sozialen Umfelds auf die Entwicklung rassistischer und rechtsextremer Einstellungen und Handlungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Von besonderem Interesse für die Forscher war die Aufdeckung von «Entwicklungspfaden» in den Biografien dieser Jugendlichen. Ebenso interessierten die Mechanismen, wie rechtsextreme und rassistische Einstellungen von einer Generation zur anderen weitergegeben werden. Insgesamt 26 Jugendliche (6 junge Frauen, 20 junge Männer, der Altersdurchschnitt lag bei 19 Jahren), die eine politisch rechtsextreme Einstellung besitzen und zu gewalttätigen Handlungen neigen, wurden von den Forschenden zum emotionalaffektiven Klima innerhalb der Familie, zum Umgang mit Konflikten, Erziehungsstil und der Qualität der innerfamiliären Beziehungen befragt. Dies ermöglichte dem Forscherteam, biografische Verläufe zu rekonstruieren und nach wichtigen «Knotenpunkten» im Leben des Jugendlichen/des jungen Erwachsenen, die zur Herausbildung von rechtsextremen Einstellungen führen, zu analysieren. Solche «Knotenpunkte» wurden nicht nur von den Forschenden festgemacht, auch die Interviewten selbst deuteten wichtige biografische Ereignisse als solche. Fast die Hälfte der befragten Jugendlichen war Mitglied in einer rechtsextremen Gruppe (PNOS, Schweizer Nationalisten, Helvetische Jugend, Schweizer Demokraten, Blood & Honour, Hammerskins). Rund zwei Drittel gehörten einer Gruppierung wie Hooligans, Skinheads und Skingirls an. Sieben Elternpaare, Grosseltern und weitere erwachsene Bezugspersonen von Jugendlichen wurden ebenfalls befragt und in die Studie mit einbezogen. Kurze Zusammenfassung der Hauptergebnisse Die Jugendlichen und ihre Familien sind keine «Modernisierungsverlierer». Sie sind weder Opfer von ökonomischem noch von gesellschaftlichem Wandel. In den 26 untersuchten Beispielen lässt sich ein grosses Mass an «Normalität» der Lebensentwürfe und -welten nachweisen. Die Jugendlichen und ihre Familien gelten als gut integriert. Hingegen spielten häusliche Gewalt und die Folgen von Elternkonflikten eine wichtige Rolle. Überrascht hat die Forschenden die hohe Anzahl Jugendlicher, die in Jugendhilfemassnahmen leben. Für die Entwicklung von rassistischen Einstellungen und Handlungsanlagen bei Jugendlichen spielen die Familien, das soziale Umfeld sowie ihre Kultur und Geschichte eine entscheidende Rolle. Auch wenn der Kontakt zu rechten Szenen auf Zufälligkeiten und Gelegenheitsstrukturen beruht, ist die für die Jugendlichen damit verbundene Bedeutung keinesfalls zufällig, sondern biografisch bedingt. Die vom Forschungsteam erfassten biografischen Verläufe geben Auskunft darüber, warum einige Jugendliche anfälliger für rechtsextreme Ideologien sind oder sich an gewalttätigen Angriffen beteiligen, während andere, die unter vergleichbaren gesellschaftlichen Bedingungen leben, dies nicht tun. Aus dem umfangreichen Datenmaterial haben die Forschenden drei unterschiedliche familiäre Muster und biografische Verlaufsformen fest gemacht, die rechtsextreme Einstellungen und Gewalttaten begünstigen: - Abgrenzung durch Überanpassung - Radikalisierung der Werte und Normen des Herkunftsmilieus - Gewalt, Missachtung und Suche nach Anerkennung - Nicht-Wahrnehmung und Suche nach Erfahrung, Sicherheit und Differenz.
Wie kann die Arbeitsmarktpolitik Jugendliche beim Berufseinstieg unterstützen? Alban Knecht analysiert politische Diskurse und institutionelle Veränderungen der Beschäftigungsförderung benachteiligter Jugendlicher in Österreich vor dem Hintergrund der Ressourcentheorie. Er diskutiert die Einführung von Maßnahmen wie überbetrieblicher Lehre, Ausbildungsgarantie und Ausbildungspflicht und verdeutlicht dabei die Bedeutung sozialinvestiver, befähigungsorientierter, neoliberaler und rechtspopulistischer Leitbilder für die praktische Arbeit der Fachkräfte und die Jugendlichen.
Vorwort der Reihenherausgeber -- Inhaltsverzeichnis -- Tabellenverzeichnis -- Abbildungsverzeichnis -- Abkürzungsverzeichnis -- 1 Einleitung -- 2 Theoretische Rahmenkonzeption -- 2.1 Begriffsklärungen zum Handlungsfeld Sport -- 2.1.1 Informelles versus formelles Sportsetting -- Informelles Sportsetting -- Formelle Sportsetting -- 2.1.2 Sportaktivität, -teilnahme, -partizipation oder -engagement -- 2.2 Entwicklungs- und sozialisationstheoretischer Rahmen -- 2.2.1 Allgemeine sozialisationstheoretische Annahmen -- 2.2.2 Sportbezogene Sozialisationsforschung -- 2.2.3 Implikationen für die vorliegende Studie -- 2.3 Lebensphase Jugend -- 2.3.1 Jugend als Entwicklungsphase im Lebenszyklus -- 2.3.2 Ambivalente Bedingungen des Aufwachsens -- 2.3.3 Jugend zwischen Moratorium und Transition -- 2.3.4 Exkurs: Grundbedürfnisse und Selbstbestimmungstheorie -- 2.3.5 Lebensbereiche von Jugendlichen -- 2.3.6 Entwicklungsförderung durch Sport im Jugendalter? -- 2.3.7 Zusammenfassung -- 2.4 Soziale Ungleichheiten im Jugendalter -- 2.4.1 Allgemeine Annahmen der Ungleichheitsforschung -- 2.4.2 Ungleichheitsdimensionen im Jugendalter -- 2.4.3 Soziale Ungleichheiten im Sport -- 2.4.4 Ungleichheitsdimensionen in der Sportpartizipation -- 2.4.5 Zusammenfassung: Jugendliche mit Hauptschulbildung - eine mehr-fach benachteiligte Gruppe -- 2.5 Ableitungen für die eigene Untersuchung -- (1) Wie partizipieren Jugendliche mit Hauptschulbildung am Sport? -- (2) Wie und warum finden Jugendliche mit Hauptschulbildung Zugang zum Sporttreiben? -- (3) Welches sind förderliche und hinderliche Erfahrungen und Bedingungen für eine längerfristige Sportpartizipation von Jugendlichen mit Hauptschulbil-dung? -- (4) Welche konkreten Entwicklungschancen aber auch -risiken liegen in der Sportpartizipation von Jugendlichen mit Hauptschulbildung? -- 3 Untersuchungskonzeption
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Ist für eine Mehrzahl von Jugendlichen, die keinen Ausbildungsplatz finden, die Risikobildungsbiographie schon zum Normalfall geworden? Aus Sicht der berufsorientierten Religionspädagogik tritt die Problematik einer "Risikobiographie" vor allem bei jugendlichen Schüler(inne)n berufsvorbereitender Bildungsgänge auf: Viele dieser Jugendlichen haben kaum eine Chance, in eine voll qualifizierende Ausbildung zukommen. Oftmals nennen sie als Karriereziel "Hartz IV". Diese Jugendlichen gehen davon aus, nicht gebraucht zu werden und keinen anerkannten Platz in der Gesellschaft zu finden. Die Beiträge des Bandes reflektieren und entfalten die skizzierte Situation von Jugendlichen des Übergangssystems ausbildungspolitischer, berufspädagogischer, gesellschaftspolitischer und religionspädagogischer Sicht. Die Mehrzahl der Beiträge entstand aus Veranstaltungen, die am "Bonner evangelischen Institut für berufsorientierte Religionspädagogik" (bibor) im Rahmen des Projektes "Zwischen allen Stühlen. Jugendliche im Übergangssystem und der Berufsschulreligionsunterricht" in den Jahren 2011–2012 durchgeführt wurden. Die Dokumentation einer empirischen Erhebung zum Übergangssystem schließt den Band ab.
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