Die Konservativen in der Bundesrepublik Deutschland in der Wende: Nach dem Besuch von Franz Josef Strauß und Lothar Späth in Moskau
In: Beiträge zur Konfliktforschung: Grundlagen-Informationen, Band 18, Heft 2, S. 47-62
ISSN: 0045-169X
Die Konservativen machen - nach dieser Analyse - etwa die Hälfte der Bevölkerung der Bundesrepublik aus. Der Neokonservativismus selbst ist uneinheitlich. Er wird vor allem durch CDU und CSU repräsentiert, aber auch durch eine "buntgescheckte ultrarecht Opposition". Drei Hauptrichtungen lassen sich unterscheiden: Ein Zentrum um Kanzler Kohl, ein "liberaler" Konservativismus um Lothar Späth und ein "rechter Flügel" um Strauß und Dregger. Um Struktur, Ideen und Ziele des Konservativismus darzustellen, werden seine Denker (K. Hornung, B. Willms u.a.) vorgestellt. Eine neue nationalistische Welle ist das Ergebnis, mit der das Mißverhältnis zwischen Wirtschaftskraft und außenpolitischer Ohnmacht der Bundesrepublik kompensiert werden soll. Andererseits ist festzuhalten, daß gerade die deutschen Konservativen zu realistischen Einschätzungen fähig sind. Daß dies auch im Verhältnis zur Sowjetunion mit dem Ziel von Dialog und Kooperation gilt, zeigen beispielhaft Strauß und Späth. (SWP-Hld)