GESCHICHTE DES AUFGELASSENEN STIFTES DER REGULIRTEN CHORHERREN DES HEILIGEN AUGUSTIN ZU RANSHOFEN IN OBERÖSTERREICH Geschichte des aufgelassenen Stiftes der regulirten Chorherren des heiligen Augustin zu Ranshofen in Oberösterreich ( - ) Einband ( - ) Titelseite ([1]) Quellen zur Geschichte des Stiftes Ranshofen. ([3]) Erste Abtheilung. Ranshofen in der ältesten Zeit bis zum Tode des Propstes Konrad I. im Jahre 1311. (7) §. 1. Über Ranshofen in der ältesten Zeit bis zur Gründung eines regulirten Chorherrenstiftes daselbst im Jahre 1125. (7) §. 2. Von der Gründung des regulirten Chorherrenstiftes zu Ranshofen im Jahre 1125 bis nach Ablauf eines Jahrhunderts. (14) §. 3. Innere Einrichtung. - Lebensweise der Mitglieder des Stiftes Ranshofen. (17) §. 4. Stand des Stiftes Ranshofen unter dem Propste Manegold. (20) §. 5. Ranshofen unter den Pröpsten Meginhard und Altmann von 1157 - 1178. (22) §. 6. Die Pröpste Alhard, Liutold und Eticho, von 1178 bis 1196. (24) §. 7. Ranshofen unter den Pröpsten Berthold, Wiehard und Marquard von 1196 - 1230. (27) §. 8. Ranshofens Schicksale und Erwerbungen unter den Pröpsten Heinrich, Ortlieb und Sifrid von 1229 - 1277. (32) §. 9. Propst Konrad I. und sein kraftvolles Wirken von 1277 - 1311. (41) Pröpste: Äbte: Nonnen ohne Jahresangabe: (51) Zweite Abtheilung. Vom Propste Konrad II. bis zum Propste Augustin, von 1311 - 1529. (58) §. 10. Ranshofen unter den Prälaten Konrad II. und Ulrich I. (58) §. 11. Ranshofen unter den Pröpsten Werner und Heinrich II. von 1342 - 1375. (61) §. 12. Ranshofen zur Zeit der Pröpste Stephan I., Heinrich III., Mathias, Heinrich IV. und Erasmus, von 1376 - 1444. (63) §. 13. Die Pröpste Friedrich, Ulrich II., Thomas, Erhard und Wolfgang, von 1444 - 1491. (66) §. 14. Schicksale von Ranshofen unter den Pröpsten Leonhard, Blasius und Kasper, von 1491 - 1529. (70) Dritte Abtheilung. Geschichte des Stiftes Ranshofen vom Propste Augustin bis zum Tode des Propstes Simon, von 1529 - 1665. (77) §. 15. Ranshofen unter den Pröpsten Augustin und Adam, von 1529 bis 1587. (77) Vierte Abtheilung. Von dem Propste Stephan II. bis zum Tode des Propstes Philipp, von 1587 - 1634. (82) §. 16. Ranshofen unter den Pröpsten Stephan und Hilarius. (82) §. 17. Propst Philipp, seine Anordnungen und Schicksale des Stiftes unter ihm. (86) Fünfte Abtheilung. Ranshofens Schicksale unter den Pröpsten Simon und Benno. (92) §. 18. Regierung des Propstes Simon. (92) §. 19. Das Stift Ranshofen unter dem Propste Benno. (96) Sechste Abtheilung. Von dem Propste Ivo bis zur Auflösung des Stiftes im Jahre 1810 - 1811. (98) Die Pröpste Ivo, Augustin II., Gregor I., Ubald, Michael, Gregor II. und Johann von Nepomuk. - Ende des Stiftes. (98) Erster Anhang. (103) I. (103) II. (104) III. (104) IV. (105) V. (105) Zweiter Anhang. Reihenfolge der Pröpste des Stiftes Ranshofen. (106) Dritter Anhang. Erklärung einiger uns bekannter Ortsnamen. (107) Einband ( - )
Beschreibung der Haushaltskonstellation (Haushaltsmatrix genannt). Familienstand und Angaben zur Partnerschaft. Sprache im Haushalt. Bildung, Beruf, Erwerbstätigkeit, Mobilität. Migrationshintergrund der Auskunftsperson, der Eltern und Großeltern. Kinder im Haushalt und außerhalb.
Themen: Erfassung der Haushaltsstruktur: In der Haushaltsmatrix wurden detailliert die Personenmerkmale aller Personen im Haushalt abgefragt sowie deren Beziehungen um das Zielkind zu identifizieren.
Haushaltsgröße; Kinderzahl; Anzahl der Kinder unter 18 Jahren im Haushalt; Beziehung der Auskunftsperson zur Zielperson; Angaben zu Familienstand und Partnerschaft der Auskunftsperson: Hochzeitsjahr, Trennungsjahr bzw. Scheidungsjahr, feste Partnerschaft und Beginn des gemeinsamen Haushalts mit dem Partner;
Für max. 9 Kinder: Geschlecht; Alter (Geburtsmonat und Geburtsjahr); leibliches, Adoptiv-, Pflege- oder Stiefkind; gemeinsames Kind mit dem Partner; gemeinsames Sorgerecht bzw. Sorgeberechtigter; Geburtsland; deutsche Staatsbürgerschaft; Bildung: höchster Schulabschluss; abgeschlossene Berufsausbildung; Hauptaktivität; Schulbesuch; Betreuungssituation (Kindertageseinrichtung, Tagesmutter, andere Person oder ausschließliche Betreuung in der Familie); Wochenstunden in der Betreuungseinrichtung; besuchte Schulform; Art der beruflichen Ausbildung.
Angaben über das Zielkind von 0 bis 6 Jahren: Sprache zwischen Zielperson und Auskunftsperson bzw. zwischen Zielperson und Geschwistern; konkrete Angaben zur Betreuungssituation: Betreuungsperson und Wochenstunden; Gründe für die Nichtinanspruchnahme einer Kindertageseinrichtung; hypothetische Entscheidung für eine Kindertagesstätte bei Vorliegen ausgewählter Voraussetzungen; frühere Unterbringung des Kindes in einer Kindertageseinrichtung oder bei einer Tagesmutter und Alter des Kindes zum damaligen Zeitpunkt; Angaben zur derzeit besuchten Kindertageseinrichtung: Träger; Eintrittszeitpunkt; Höhe der monatlich anfallende Kosten; Öffnungszeit; Schließzeit, Schließung über Mittag; Öffnungszeiten entsprechen dem persönlichen Bedarf; Wunsch nach Anpassung der Öffnungszeiten morgens, mittags oder abends; passende Öffnungszeiten an Samstagen und in den Ferien; übliche Bring- und Abholzeit; Bring- und Abholzeit jeden Tag gleich; Mittagstischangebot; Inanspruchnahme des Mittagessens; weitere Angebote der KITA: Sprachförderung, Naturwissenschaften, Computer, Fremdsprachen; Teilnahme des Kindes an diesen Angeboten; Nutzung ausgewählter Zusatzangebote für die Eltern; Häufigkeit von Elterngesprächen im letzten Jahr; Zufriedenheit mit der Kinderbetreuung in der Einrichtung hinsichtlich ausgewählter Aspekte (z.B. Gruppengröße und Öffnungszeiten) sowie insgesamt; Wohlfühlen des Kindes in der Einrichtung; Schwierigkeiten einen KITA Platz zu bekommen; Bedeutung ausgewählter Aspekte bei der Wahl der Betreuungseinrichtung; Wunschalter für die Einschulung des Kindes; Einstellung zu Kindertageseinrichtungen (Skala); Teilnahme an einem Test zur Sprachentwicklung und Alter des Kindes bei diesem Test; Fördermaßnahme im Anschluss an den Test; Rahmen der Sprachförderung (Förderprogramm in der KITA oder logopädische Behandlung); Durchführung des Förderprogramms in einer Fördergruppe oder im Alltag der KITA.
Inanspruchnahme Tagesbetreuung (Tagesmutter): Zeitpunkt der ersten Betreuung durch eine Tagesmutter; früherer Besuch einer Kindestagesstätte; Zeitpunkt des Beginns der Betreuung durch die jetzige Tagesmutter; Betreuung im Haushalt der Tagesmutter, im eigenen Haushalt oder an einem anderen Ort; monatlich anfallende Kosten einschließlich Mittagessen; Art des Zustandekommens dieser Betreuung (Vermittlungsinstanz); Zuschuss vom Jugendamt; Wichtigkeit ausgewählter Gründe für eine Tagesmutter; Nationalität der Tagesmutter; Zufriedenheit mit ausgewählten Betreuungsaspekten und mit der Betreuung durch die Tagesmutter insgesamt; Wohlfühlen des Kindes bei der Tagesmutter; Tagesmutter übernimmt Aufgaben im Haushalt neben der Kinderbetreuung; Tagesmutter betreut gleichzeitig eigene Kinder; Anzahl der mitbetreuten eigenen Kinder und der Kinder insgesamt; Alter des jüngsten und des ältesten betreuten Kindes; Alter der Tagesmutter; feste oder flexible Betreuungszeiten; Notfalllösung bei Ausfall der Tagesmutter; frühere Betreuung durch eine andere Tagesmutter; Auswahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Tagesbetreuungsangeboten.
Freizeit und andere Aktivitäten: Häufigkeit ausgewählter Elternaktivitäten mit dem Kind; Teilnahme des Kindes an Musikschule, Sportverein, Sprachkurs, Malkurs, Babyschwimmen, Prager-Eltern-Kind-Programm (PEKiP) oder Eltern-Kind-Gruppen.
Detaillierte Fragen zu kindlichen Verhaltensweisen (je nach Altersgruppe unterschiedlich). Fragen zur elterlichen Kindererziehung: Häufigkeit ausgewählter Verhaltensweisen bei der Kindererziehung; Wichtigkeit wünschenswerter Eigenschaften des eigenen Kindes (Leistungsbereitschaft, Selbstbeherrschung, gutes Auskommen mit anderen Kindern, Gehorsam, Verantwortungsbewusstsein, Rücksichtnahme, Interesse, eigene Interessen verfolgen und zur eigenen Meinung stehen); Häufigkeit von Meinungsverschiedenheiten mit dem Partner bezüglich der Kindererziehung in ausgewählten Bereichen; präferierte Art der Kinderbetreuung in den verschiedenen Altersstufen des Kindes.
Über das Zielkind von 5-8 Jahren, Auskunftsperson Mutter): Monat und Jahr der Einschulung; Besuch einer Betreuungseinrichtung vor der Einschulung; Alter des Kindes beim ersten Besuch einer Betreuungseinrichtung; Art der derzeitigen organisierten Betreuung; Anzahl der Tage pro Woche in der Betreuung; Schließzeit der Betreuung; Kind geht gerne in die Einrichtung; Zufriedenheit mit ausgewählten Aspekten der Betreuungseinrichtung; Häufigkeit der Betreuung außerhalb der Schule durch andere Personen; Schwierigkeiten bei der Suche einer kurzfristigen Betreuung, während der Ferienzeit bzw. bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf; Umgang mit nicht abgedeckten Betreuungszeiten; Höhe des monatlichen Elternbeitrages für die Betreuung in der Schule bzw. im Hort; Präferenz für Ganztagsschule oder Hort; derzeit besuchte Schulart; Klassenstufe; Klasse wiederholt (Klassenstufe); Angebote der Schule; Nutzung dieser Angebote; letzte Zeugnisnote in den Fächern Mathematik und Deutsch; außerschulische Aktivitäten (kostenlose bzw. bezahlte Nachhilfestunden, Musikunterricht, Computerkurs); Vereinsmitgliedschaften; ausgeübte Sportart; Freundeskreis insgesamt und Anteil der deutschen Freunde; Charakterisierung des Kindes; Aussagen zum Selbstvertrauen des Kindes; zuhause gesprochene Sprache mit der Auskunftsperson und den Geschwistern; Beurteilung der sprachlichen Fähigkeiten; Freizeitaktivitäten des Kindes und Häufigkeit dieser Aktivitäten; Häufigkeit ausgewählter gemeinsamer Aktivitäten mit dem Kind; gemeinsame Aktivitäten vor der Einschulung; Häufigkeit übernommener Aufgaben im Haushalt; Tätigkeiten ohne Eltern (z.B. bei Freunden übernachtet, einkaufen); Charakterisierung des Kindes anhand ausgewählter Aussagen; wünschenswerte Eigenschaften des Kindes; Häufigkeit von Problemen mit dem Partner bei der Kindererziehung; Beschreibung der eigenen Kindererziehung.
Demographie der Auskunftsperson: Geschlecht; Alter (Geburtsmonat und Geburtsjahr); Wohnen und Haushaltsgröße: Wohndauer am Wohnort; Art der Wohnform (Wohnstatus); Zimmeranzahl; Wohnfläche in qm; Migrationshintergrund; gesprochene Sprache im Haushalt; hauptsächliche Sprache; Geburtsland; Wohndauer in Deutschland; Geburtsbundesland; Geburt in West- oder Ostberlin; Staatsbürgerschaften; Lebenslauf: Auszug aus dem Elternhaus; Jahr des ersten Auszugs; Jahr der ersten festen Partnerschaft; Jahr des Zusammenziehens mit dem Partner; Jahr der ersten Heirat; Ausbildung und Erwerbstätigkeit; höchster Schulabschluss; Jahr des Erwerbs des Schulabschlusses; Berufsvorbereitungsjahr; Jahr des Berufsausbildungsbeginns; abgeschlossene Berufsausbildung bzw. höchster Bildungsabschluss; Zeitpunkt der ersten Berufstätigkeit; Aktivitätsstatus; derzeitige Haupttätigkeit; Art der Beschäftigung; derzeitiger Schulbesuch: angestrebter Schulabschluss; Art der derzeitigen Berufsausbildung; zusätzlicher Nebenerwerb; Wochenstunden der Nebentätigkeit; aktuelle Erwerbstätigkeit: mehrere Beschäftigungsverhältnisse; Art der Haupttätigkeit; Erwerbstätigkeit und Haupttätigkeit bis zum Beginn der Elternzeit; berufliche Tätigkeit und berufliche Stellung; Charakteristika der beruflichen Tätigkeit; Größe der landwirtschaftlich genutzten Fläche bei Landwirten, Anzahl der Mitarbeiter bei Selbständigen; Wochenstundenzahl; Erwerbstätigkeit und Mobilität: beruflich bedingter Nebenwohnsitz; Arbeitsweg länger als eine Stunde;
letzte Erwerbstätigkeit der Auskunftsperson bzw. der Zielperson: erwerbstätig bis zum Beginn des Mutterschutzes bzw. der Elternzeit; Tätigkeit vor Beginn des Mutterschutzes; Zeitpunkt der Beendigung bzw. Unterbrechung der Erwerbstätigkeit; frühere Erwerbstätigkeit und Charakteristika der früheren Tätigkeit; Lebenszufriedenheit; gerechter Anteil am Sozialprodukt.
Für den Partner wurde erfragt: Geschlecht; Alter (Geburtsmonat und Geburtsjahr); Geburtsland; Geburtsbundesland; Geburt in West- oder Ostberlin; deutsche Staatsbürgerschaft bzw. weitere Staatsbürgerschaft; höchster Schulabschluss; höchster Ausbildungsabschluss; Haupttätigkeit; Art der Tätigkeit; angestrebter Schulabschluss bei derzeitigem Schulbesuch; Art der Ausbildung bei derzeitiger Berufsausbildung; Nebenerwerbstätigkeit und Wochenstunden; detaillierte Erfassung der aktuellen Erwerbstätigkeit.
Für alle anderen Personen im Haushalt wurde erfragt: Geschlecht; Alter (Geburtsmonat und Geburtsjahr); Geburt in Deutschland; deutsche Staatsbürgerschaft; höchster Schulabschluss; höchster Bildungsabschluss; Haupttätigkeit; Art der Schule (Schüler); Art der Ausbildung (Personen in beruflicher Ausbildung).
Gemeinsame Aktivitäten der Familie und soziales Netz: Gemeinsames Essen; Häufigkeit von Urlaub mit den Kindern im letzten Jahr; nicht verwandtschaftliche Kontexte: Beurteilung des Zusammenhalts in der Nachbarschaft; Hilfspersonen außerhalb des Haushalts; Pflege: pflegebedürftige Person im Haushalt; Verwandtschaftsverhältnis zum Befragten; pflegende Personen bzw. professionelle soziale Dienste; Pflegeleistung durch den Befragten oder seinen Partner außerhalb des Haushalts; Person des Pflegebedürftigen; persönliche Belastung durch die Pflege; Generationsbeziehung: Generationentreffen und Häufigkeit solcher Treffen; Kinder außerhalb des Haushalts;
Für alle externen Kinder der Auskunftsperson und des Partners wurde erfragt: Anzahl externer Kinder; Geschlecht; Alter (Geburtsmonat und Geburtsjahr); leibliches Kind, Adoptiv-, Pflege- oder Stiefkind; gemeinsames Kind mit dem Partner; derzeitige Unterbringung; Todeszeitpunkt; Sorgerecht; Entfernung vom Wohnort; Häufigkeit persönlicher Treffen und sonstiger Kommunikation; in Deutschland geboren; deutsche Staatsbürgerschaft; höchster Schulabschluss; höchster Bildungsabschluss; Haupttätigkeit; derzeitiger Schulbesuch; Betreuungssituation; besuchte Schulform; Art der beruflichen Ausbildung; externe Kinder des Partners sind leibliche Geschwister der Zielperson.
Externer Elternteil der Zielperson (Kind/Jugendlicher): Elternteil lebt außerhalb des Haushalts; Entfernung zum Wohnort; Häufigkeit von Treffen bzw. sonstiger Kommunikation der Zielperson mit diesem Elternteil; höchster Bildungsabschluss der Mutter bzw. des Vaters.
Externe Eltern der Auskunftsperson und des Partners: leibliche Eltern leben beide noch; Zusammenleben der Eltern; Entfernung zum Wohnort der Eltern; Entfernung zum Wohnort der Mutter bzw. des Vaters; Häufigkeit von Treffen bzw. sonstiger Kommunikation mit der Mutter bzw. dem Vater; Eltern in Deutschland geboren; deutsche Staatsbürgerschaft der Mutter bzw. des Vaters; Enkel der Auskunftsperson bzw. des Partners; Anzahl der Enkel.
Wunsch nach weiteren Kindern; bestehende Schwangerschaft; beabsichtigte Inanspruchnahme der Elternzeit; geplanter Zeitpunkt für ein weiteres Kind; präferierte Wunschkinderzahl; allgemeiner Kinderwunsch; geplanter Zeitpunkt für das erste Kind.
Konfession; Kirchgangshäufigkeit; Religiosität; Konfession des Partners; Kommunion des Zielkinds; Einschätzung des Gesundheitszustands der Zielperson; Bezug staatlicher Transferleistungen; Höhe des Elterngeldes; Haushaltsnettoeinkommen und persönliches Nettoeinkommen (insgesamt und kategorisiert).
Zusätzlich verkodet wurde: Panelbereitschaft; Adressabgleich und Zusatzkommentare.
Kinderfragebogen 9- bis 12-Jährige: Selbstcharakterisierung (Skala); Freizeitaktivitäten; Anzahl der guten Freundinnen und Freunde; Anzahl deutscher Freunde; Kommunikationsverhältnis mit Freunden; Kontaktfreudigkeit; Vereinsmitgliedschaften; ausgeübte Sportart; Besuch eines Jugendtreffs; Aktivitäten ohne Eltern; Einschätzung des Familienzusammenhalts und Familienklima; mit den Eltern und Geschwistern gesprochene Sprache; Beziehung zu Mutter und Vater; Häufigkeit übernommener Aufgaben im Haushalt; Einstellung zur Schule und zum Lernen; selbständiges Lernen bzw. Unterstützung; Zeugnisnoten in den Fächern Deutsch und Mathematik; Wiederholung einer Klasse; Klassenstufe; derzeit besuchte Schulform; zukünftige weiterführende Schule; gewünschter Schulabschluss; Sorgen um Schulabschluss; gewünschte weiterführende Schulform; Vergleich der derzeitigen Schule mit der Grundschule; Schulschwänzen; eigenes Verhalten bei schlechten Noten; Wichtigkeit ausgewählter Personen des sozialen Umfelds; Selbsteinschätzung des Problemlösungsverhaltens; Selbstbeschreibung (Skala).
Kinderfragebogen 13- bis unter 18-Jährige: Freizeitaktivitäten; beste Freundin bzw. bester Freund und deren Herkunftsländer; feste Freundschaft; Herkunftsland der Familie des Partners; Größe des Freundeskreises; Herkunftsland der Familien der Freunde; Freizeitpartner; Wichtigkeit ausgewählter Personen des sozialen Umfelds; Unterstützungsperson in schwierigen Situationen (Bezugsperson); genutzte Freizeit- und Kultureinrichtungen; derzeitige Hauptbeschäftigung; höchster Schulabschluss; Schüler wurden gefragt: Klassenstufe; besuchte Schulform; Wechsel des Schulzweigs und Schulzweigart; angestrebter Schulabschluss; Privatschule; Schulnoten in Mathematik und Deutsch; Wiederholung einer Klasse; Übernahme sozialer Aufgaben in der Schule (Schulämter); Wechsel des Schultyps; Schultypen nach der Grundschule; Häufigkeit von Schulschwänzen allgemein sowie ganzer Unterrichtstage; Schularbeitenunterstützung durch die Familie; Wunsch nach mehr Unterstützung; Nachhilfe; private Bezahlung der Nachhilfe; Nebenjob und Praktikum; Selbsteinschätzung von Schulerfahrungen; Zukunftspläne nach dem Schuljahr; derzeitige Ausbildung entspricht dem Berufswunsch;
Wichtigkeit ausgewählter Berufsaspekte; Berufswunsch; Jahr des ersten allgemein bildenden Schulabschlusses; Tätigkeiten zwischen Schule und Ausbildung; Zeitpunkt des Ausbildungsbeginns; Ausbildungsberuf; Ausbildungsstatus; Übernahme von Funktionen und Ämtern in der Berufsschule oder Ausbildungsstelle; verfügbares Geld pro Monat und Geldquellen; Wichtigkeit ausgewählter Lebensbereiche; Aktivitäten ohne Eltern; Beziehung zur Mutter sowie zum Vater (Häufigkeit von Gesprächen über Erlebnisse, über Belastendes und über Ausbildungs- und Berufsfragen, Mitsprache der Eltern bei Entscheidungen, politischen Diskussionen); Häufigkeit übernommener Haushaltsaufgaben; Sprache im Haushalt und hauptsächliche Sprache; Fremdsprachenkenntnisse; Selbsteinschätzung (Skala: Verantwortungsbewusstsein, Entscheidungsfähigkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Leistungsorientierung, Fremdbestimmung, Außenorientierung); Wichtigkeit ausgewählter Verhaltensweisen (Pflichtbewusstsein, Verantwortungsbewusstsein, Ehrgeiz, Hedonismus, Kritikfähigkeit, Altruismus, Fähigkeiten entfalten, Rücksichtnahme, keine Bevormundung, hohes Einkommen); Konfession; Kommunion, Konfirmation oder Jugendweihe; Kirchgangshäufigkeit; negative Erlebnisse und Schicksalsschläge (z.B. Tod einer Bezugsperson, Suizidgedanken, schwere Krankheit); Alter zum Zeitpunkt des ersten Erlebnisses; Selbsteinschätzung (Stress, Selbstbestimmung, Sorgen, alle Möglichkeiten stehen offen, innovationsfreudig, Verantwortung); Zufriedenheit mit dem persönlichen Leben (Lebensgestaltung, Wohnsituation, Umfang der freien Zeit, Wohnsituation, berufliche Perspektiven, verfügbares Geld); Aktivität in Vereinen oder Gruppen; Teilnahmehäufigkeit an Vereinsaktivitäten; Funktion im Verein; aktive ehrenamtliche Mitarbeit bzw. gelegentliche Teilnahme an ausgewählten Gruppen und Organisationen; Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands; Politikinteresse; Einstellung zur Gleichberechtigung (Skala); Kinderwunsch; Zukunftspläne.
Fragebogen 18-32: Geschlecht des Zielkindes; Kinderzahl im Haushalt; Heirat unter 18 Jahren; geplanter gemeinsamer Haushalt bzw. Heiratsabsicht; Glücklichsein in der Partnerschaft; Streithäufigkeit mit dem Partner; Schwierigkeiten bei der Lösungsfindung; Sprachkenntnisse; Entfernung des Wohnortes des Partners; Häufigkeit der Treffen und der Kommunikation mit dem Partner; Herkunftsland des Partners; Erwerb des Schulabschlusses unter 14 Jahren; Wehrdienst oder Zivildienst; Freiwilligendienst; Freiwilligendienst anstelle des Zivildienstes; Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit und Zeitpunkt der Wiederaufnahme; Besuch einer Privatschule; Schulzweig gewechselt; Zeitraum für Jobben; Übernahme von Schulämtern; Pläne für die Zeit nach dem Schuljahr; übernommene Ämter in der Berufsschule bzw. im Studium; Tätigkeit zwischen Schule und Ausbildungsbeginn; detaillierte Angaben zur Ausbildungsbiographie; Beschäftigung nach Abbruch der Ausbildung bzw. des Studiums; derzeitige sowie erste Tätigkeit entspricht der Ausbildung; erste Stelle befristet oder unbefristet; Wahlbeteiligung an Betriebsratswahl; Mitgliedschaft im Betriebsrat; Arbeitslosigkeit, Einschätzung der Chancen auf einen Arbeitsplatz (nur Arbeitslose); Wunsch nach Reduzierung der Vollzeitarbeit bzw. nach Vollzeitarbeit; Charakterisierung der Erwerbstätigkeit (Arbeitszufriedenheit); Unterbrechung der Berufstätigkeit wegen der Geburt oder Betreuung eines Kindes; Beginn und Ende der jeweiligen Unterbrechung; Inanspruchnahme der gesetzlichen Elternzeit; Monate der gesetzlichen Elternzeit; präferierte Erwerbssituation von Eltern mit Kindern unter 3 Jahren im Haushalt sowie mit Kind im Kindergartenalter; Elternteil, der Vollzeit arbeiten sollte bzw. generell arbeiten; Partner hat Zivildienst gemacht; Jahr des Zivildienstabschlusses; Zufriedenheit mit der Zeitverwendung im Hinblick auf Beruf, Hausarbeit, persönliche Freizeit, Partnerschaft, Kinder und Freunde; empfundene Belastung durch Hausarbeit, Kinderbetreuung, Beruf bzw. Ausbildung; Häufigkeit von Zeitdruck aufgrund beruflicher Anforderungen im Hinblick auf die Familie; Zufriedenheit mit ausgewählten Aspekten und Lebenszufriedenheit; Fühlen als Jugendlicher oder Erwachsener; derzeitiges Lebensgefühl: Vieles derzeit nicht endgültig zu entscheiden; Sicherheitsdenken; Geburtsland weiterer Personen im Haushalt; Häufigkeit der Vollzähligkeit der Familie beim Frühstück, Mittagessen und beim Abendessen; Häufigkeit von auswärts Essengehen mit der Familie; Häufigkeit von Essenslieferungen nach Hause (Pizza Taxi); haushaltsnahe Dienstleistungen im letzten Monat; Gesamtdauer der Urlaube mit den Kindern im letzten Jahr; Häufigkeit von Unternehmungen mit dem Partner ohne Kinder und allein oder mit Freunden ohne Familie; für alle externen Kinder des Befragten wurde erfragt: Ferien im Haushalt bzw. gemeinsamer Urlaub innerhalb des letzen Jahres und Urlaubsdauer; Geburtsland und Bildungsabschluss von Mutter und Vater; Großeltern leben noch und Anzahl lebender Großeltern; präferierter Zeitpunkt für eigene Elternschaft; Häufigkeit der Übernahme von ausgewählten Aufgaben im Haushalt und Aufgabenverteilung; Häufigkeit ausgewählter Freizeitaktivitäten; Häufigkeit von Aktivitäten mit ausgewählten Freizeitpartnern am Wochenende und unter der Woche; derzeitige Wichtigkeit der eigenen Kinder; Aktivität in Vereinen und Teilnahmehäufigkeit und Gruppen; Vereinsmitgliedschaften; Übernahme einer Funktion; präferierte Möglichkeiten der politischen Partizipation; Unterstützungspersonen in schwierigen Situationen; im letzten Jahr genutzte Einrichtungen (z.B. Berufsberatung, Jugendamt, Verbraucherzentrale); negative Erlebnisse und Alter zum erstmaligen Zeitpunkt des Erlebnisses; Charakterisierung der Beziehung zum jüngsten Kind und der Kommunikation mit dem jüngsten Kind; Selbsteinschätzung der Rolle als Mutter bzw. Vater (Überforderung, Freude); Charakterisierung des Familienklimas; Dauer aktiver Beschäftigung mit dem Kind an Sonntagen sowie unter der Woche pro Tag; Art der Unternehmungen mit den Kindern; Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands.
Zivildienst: Beginn des Zivildienstes; Dauer des Zivildienstes in Monaten; Bundesland des Zivildienstes; Tätigkeit vor dem Zivildienst; Art der Auswahl des Zivildienstplatzes; Gründe für die Auswahl; Tätigkeitsbereich; Typ der Einrichtung der Zivildienststelle; Träger bzw. Spitzenverband der Zivildienststelle; Motivation für die Zivildienstentscheidung (Skala); Zivildiensttätigkeit aus der Rückschau; Kompetenzentwicklung: Weiterentwicklung ausgewählter Kenntnisse und Fähigkeiten im Zivildienst; Gestaltung des Zivildienstes in der Zivildienststelle (Skala: Einschätzung der Zivildienststelle); Zusammensetzung des Teams (weiblich oder männlich); Gelegenheiten zum Lernen (´Lernarrangements´); Einfluss des Zivildienstes auf die weitere Berufswahl; langfristiger Einfluss auf Berufswahl durch Zivildienst; Nutzen des Zivildienstes in Ausbildung oder Beruf; Nutzungsaspekte; verändertes Verständnis von Frauen- und Männerberufen (Geschlechterrollen) durch den Zivildienst; Einschätzung der Zusammenarbeit mit weiblichen Kolleginnen; weibliche Vorgesetzte im Zivildienst und Einschätzung der Zusammenarbeit; Erweiterung der Kenntnisse und Fähigkeiten in Betreuung, Pflege oder Hauswirtschaft durch den Zivildienst; mehr Verständnis für ältere, behinderte oder benachteiligte Menschen; gesteigertes Interesse an sozialen Fragen; ehrenamtliches Engagement neben dem Zivildienst und Einsatzort; retrospektive Bewertung des Zivildienstes; Art des sozialen oder gesellschaftspolitischen Engagements aufgrund des Zivildienstes; Partner ist derzeit Zivildienstleistender.
Für männliche Kinder über 17 Jahre im Haushalt und extern wurde erfragt: derzeit Zivildienstleistender; Eltern-Kind-Beziehung bzw. Beziehung der Auskunftsperson zu externen Kindern; Jahr des höchsten Bildungsabschlusses; Wichtigkeit ausgewählter Lebensbereiche; Aufgabenverteilung im Haushalt; Besitz von Haustieren und Haustierart; Befragter leistet Hilfe für Personen außerhalb des Haushalts; Person des Hilfeempfängers; Größe des Freundeskreises; Unterstützungspersonen in schwierigen Situationen; Nutzen von sozialen Einrichtungen; Beziehung zur Mutter und zum Vater; Geschwister und Geschwisterzahl; Kindheit und Jugend bei den leiblichen Eltern verbracht; Gründe für Aufwachsen außerhalb des Elternhauses; Enkel und Enkelzahl; Freizeitaktivitäten; Fernsehkonsum an einem Werktag; Häufigkeit der Freizeitaktivitäten am Wochenende mit ausgewählten Freizeitpartnern; Häufigkeit von Zeitdruck wegen Berufsanforderungen im Hinblick auf das Privatleben; Zufriedenheit mit ausgewählten Lebensbereichen; Sohn derzeit Zivildienstleistender.
Zusätzlich verkodet wurde: Bundesland; Regierungsbezirk; Ortsgröße; Feldinstitut; Interviewsprache; Interviewmonat und Interviewjahr mit der Zielperson bzw. der Auskunftsperson;
Auskunftsperson männlich oder weiblich, hat Kind; Kinder im Haushalt; Kinderzahl im Haushalt unter 3 Jahren, unter 8, 14 und 18 Jahren, zwischen 4 und 18 Jahren, Kinder älter als 2 und jünger als 18 Jahre (Jungkind), Kind über 7 und über 18 Jahre im Haushalt; Schülerstatus des Kindes, Familiensituation; derzeitige bzw. letzte berufliche Stellung der Auskunftsperson bzw. der Zielperson; letzte berufliche Stellung des Partners;
Soziales Prestige der Auskunftsperson und des Partners; beruflicher Abschluss; Bildungsjahre nach Ostermeier/Blossfeld 1998; höchster Bildungsabschluss nach CASMIN sowie nach Bildungsjahren des Befragten und des Partners; Zeitpunkt des ersten Auszugs aus dem Elternhaus; Heiratsdatum der derzeitigen bzw. letzten Ehe; Trennungsdatum; Scheidungsdatum; Beginn des Lebens der Auskunftsperson in Deutschland; Enkel im Haushalt; Eltern im Haushalt; Alter des jüngsten und des ältesten Kindes im Haushalt; Alter bei der Geburt des ältesten Kindes; Äquivalenzeinkommen nach OECD-Skala; Prozentanteil unter Medianeinkommen von 2008; Migrationshintergrund (Herkunftsland, Nationalität, ausländische Staatsangehörigkeit oder Geburtsland) der Zielperson; Staatsbürgerschaft der Auskunftsperson bzw. der Zielperson und des Partners; Aktivitätsstatus; Partner im Haushalt oder außerhalb; Lebensform; Familien- und Lebensform nach dem Mikrozensus, Generationen im Haushalt; erwerbstätige Personen im Haushalt; Erwerbskonstellation im Haushalt; Lebensform der Zielperson; im Haushalt neben Deutsch gesprochene Sprache; Sprachpraxis im Haushalt, Herkunftsland; Herkunftsland nach ökonomischer Situation, nach Mikrozensus und nach dominanter Religion; Arbeitnehmerfreizügigkeit; erweiterte Wohlfahrtstypologie; Herkunftsland in Anlehnung an Klassifikation des Bildungsberichts 2006; Jahr des Schulabschlusses; Wunsch nach weiteren Kindern, Zeitpunkt des nächsten Kindes; gewünschte Kinderzahl insgesamt; Aktivität vor dem Mutterschutz bzw. der Elternzeit; Zusammenzug mit dem derzeitigen Partner; Alter der Mutter und des Vaters im Haushalt bei Geburt; Bildungsabschluss des Vaters und der Mutter der Zielperson; Altersgruppen 13- 32-Jährige im Haushalt; Ausbildungs- und Erwerbsstatus; Ausbildungs- und Erwerbsstatus (13 bis 32-Jährige); Lebensformen junger Erwachsener (13- bis 32-Jährige); allgemeinbildenden Schulabschluss erreicht oder angestrebt; Schulabschluss erreicht oder angestrebt; Geschlecht; derzeitige Betreuungsform; Schichtindikator (Einkommen, Bildung, Beruf); Betreuungsform des Zielkindes; monatliches Haushaltsnettoeinkommen (gruppiert); Indizes: Erikson-Goldthorpe-Portocarero-Klasse (EGP) für Auskunftsperson; ausgeübter bzw. angestrebter Beruf und Ausbildungsbiographie (ISCO-88, SIOPS, ISEI, Mps); höchster ISEI im Haushalt; Aggregatdaten für das Wohnumfeld.
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Die bühnenreifen Bund-Länder-Verhandlungen um die Startchancen gehen in den Schlussakt. Welche Knackpunkte bleiben – und warum das Ziel der Beteiligten nicht bloße Gesichtswahrung sein darf. Ein Gastbeitrag von Markus Warnke.
Markus Warnke ist Jurist und seit 2013 Geschäftsführer der privaten Wübben-Stiftung. Diese engagiert sich in der Förderung von sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern.
Foto: Peter Gwiazda, Wübben Stiftung.
SEIT WOCHEN ist es still geworden um das Startchancen-Programm, das 4000 Schulen im Brennpunkt mit besserer Ausstattung, Schulsozialarbeit sowie einem frei verfügbaren finanziellen Budget unterstützen soll. In Intervallen gab es immer wieder zum Teil heftige Kontroversen zwischen dem Bund und den Ländern, die oft auf offener Bühne ausgetragen wurden. Klar ist, dass es jetzt bald einen finalen Schlussakt geben muss. Erleben wir also die Ruhe vor dem nächsten Höhepunkt oder stehen wir kurz vor einem hoffentlich glücklichen Ende? Ginge es nicht um eine so wichtige Sache, wie die Unterstützung von Schulen im Brennpunkt und damit um die Verbesserung der Lebenschancen junger Menschen, wäre das ganze ein interessantes Theaterstück mit Höhen und Tiefen und vor allem Drama.
In der Hauptrolle für die Bundesregierung agiert öffentlich sichtbar zunächst die Bundesbildungsministerin. Auf der anderen Seite werden die Länder vertreten durch Ihre Kultusministerinnen und Kultusminister, die sich unterschiedlich stark in den Vordergrund drängen. Die Eröffnung bietet der Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung, in dem erstmals, und für viele überraschend, dieses Startchancen-Programm auftaucht. Offensichtlich sollten die positiven Erfahrungen einzelner Länder mit ihren spezifischen Programmen für Schulen im Brennpunkt durch den Bund unterstützt und in alle Länder gebracht werden. Es wäre ein wichtiges und gutes Signal für fairere Bildungschancen.
Der Prozess für die Erarbeitung des Programms war zu Beginn geradezu mustergültig angelegt. Hinter den Kulissen gab es Workshops mit Wissenschaft und Experteninnen und Experten aus dem Feld. Auf dieser Arbeitsebene war das Verhältnis stets konstruktiv. Vielleicht, so schien es, gelinge tatsächlich ein neuer Geist der Kooperation zwischen Bund und Ländern.
Nicht ungewöhnlich war an dieser Stelle, dass die Finanzierung des Vorhabens erst im Schlussakt geklärt werden würde. Über wie viel Geld verhandelt wurde, war und blieb allen Beteiligten so lange unklar, bis der Bundesfinanzminister in seine Rolle die Bühne betrat, als er eine "Bildungsmilliarde" in Aussicht stellte. Ein weiterer Höhepunkt. Ob für den Digitalpakt oder das Startchancen-Programm konkretisierten weder er noch seine Parteifreundin und Bildungsministerin.
Der unterschätzte Namensbeitrag des Bundesfinanzministers
Vom bildungspolitischen Publikum unterschätzt blieb ein Namensbeitrag, den Bundesfinanzminister Lindner am 31. August 2022 in der FAZ veröffentlichte. Der Bund, so die Überschrift und der Tenor, solle keine Länderaufgaben finanzieren. Nun gibt es nachvollziehbare Gründe für eine solche Position, dass damit das Startchancen-Programm oder auch der weitere Digitalpakt gemeint sein könnten, denen die FDP im Koalitionsvertrag zugestimmt hatte, wurde offenbar nicht gesehen.
Ob solche Gedanken oder Vorgaben nun das Vorgehen der Bundesbildungsministerin bestimmt haben bzw. bestimmen, ist nicht gesichert. Interessant bleibt aber, dass beim Startchancen-Programm keine besondere Eile im Bundesbildungsministerium gegeben war. Erste Haushaltsmittel wurden nicht für 2023, sondern erst für die zweite Hälfte 2024 angemeldet. Es gab offenbar kein Interesse daran, das Programm möglichst rasch, zumindest noch in dieser Legislatur zu starten.
Viele offene Punkte blieben sehr lange ungeklärt. Einen klaren Fahrplan mit konkreten zeitlichen Vorgaben wurde lange nicht präsentiert. Die Länder fragten nach, wurden ungeduldig, preschten irgendwann vor, wurden dann von der Bundesministerin wieder überholt. Interne Papiere wurden hüben wie drüben durchgestochen. Es entwickelte sich eine Inszenierung wie in den schönsten Dramen, denn nun ging es ums Eingemachte, nun ging es ums Geld. Bis heute sind die Finanzierungsanteile von Bund und auch der Länder ungeklärt. Wieviel gibt es etwa für die Ausstattung, wieviel für das frei von den Schulen verfügbare Chancenbudget?
An den entgegengesetzten Rändern des Bühnenbildes
Mitten in diese bekannten Auseinandersetzungen zwischen Bund und Ländern platzte die Erkenntnis, dass die Erzählung eines anderen Stückes hier Relevanz hätte: Denn die Mittel des Bundes für den Digitalpakt waren offenbar, wie von den Ländern vermutet, keine Selbstverständlichkeit. Das bereits seit dem ersten Akt angespannte Verhältnis von Bund und Ländern bringt beide spätestens jetzt an die entgegengesetzten Ränder unseres Bühnenbildes.
Ob und wie sie wieder zusammenkommen ist zu beobachten. Die Öffentlichkeit schaut zu. Alle auf der Bühne wissen, dass sie diese Bühne erst nach dem Schlussakt, nicht ohne Ergebnis verlassen dürfen. Die Performance der Akteure und Akteurinnen darf aber nicht wichtiger werden als der eigentliche Anlass der Inszenierung: Die Ausgestaltung des Programms.
Zu den drei Säulen (Ausstattung, Chancenbudget, Schulsozialarbeit) ließe sich viel sagen. Überbordende Erwartungen an das Programm, die so nicht erfüllt werden können, helfen niemanden. Mit einer Schulsozialarbeiterin oder einem Schulsozialarbeiter mehr an einer Schule und etwas Geld wird es jedenfalls keine besseren Leistungsergebnisse der Schülerinnen und Schüler in wenigen Jahren geben. Und die vom Bund angedachte Unterstützung bei der Ausstattung ist in diesem Programm falsch verortet und wird den Unterricht zeitnah nicht besser machen. Am wichtigsten ist die Begleitung der Schulen in ihren Entwicklungsprozessen. Die Konzentration auf die Vermittlung von basalen Kompetenzen der Kinder muss prioritär sein. Auf diesem Weg brauchen die Schulen Hilfe.
Eine Einigung nur zur Gesichtswahrung könnte genauso schlecht sein wie keine Einigung
Wenn das Programm stimmt, wären wir wieder beim spannenden Schlussakt, in dem es um die Finanzierung geht. Die Länder haben sich, so ist zumindest der Eindruck, mit einer vom Bund geforderten zielgerichteten Verteilung der Bundesmittel arrangiert. Die Abkehr vom Königsteiner Schlüssel, sollte sie kommen, wäre ein nicht zu unterschätzender Erfolg – auch wenn sie faktisch vielleicht nicht so stark ausfällt, wie es sich Bund und nahezu alle Experten und Expertinnen hätten vorstellen können. Doch wie viel werfen die Länder in den großen Topf? Als Verlierer auf offener Bühne zu stehen, kann sich niemand leisten. Eine Einigung aber, bei der die öffentlichkeitswirksame Wahrung der Gesichter im Vordergrund steht, könnte am Ende genauso schlecht sein, wie keine Lösung. Die Kritik wäre in jedem der beiden Fälle hart und berechtigt und träfe alle gleichermaßen.
Am Ende geht es nicht darum, dass die politischen Akteure, sondern die Schulen gewinnen und nicht zum Leidtragenden von Kompromissen werden, die ihnen nicht helfen. Die Schulen brauchen zeitnah ein gutdurchdachtes Programm, das nicht an ihnen vorbei geplant wird, sondern ihnen wirklich in ihrer Situation nachhaltig und langfristig hilft. Die Schulen warten und brauchen ein Happy End.
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Noch im Mai 2023 sah es für die Partei Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość, PiS), die seit Herbst 2015 das Land regiert, zuversichtlich und optimistisch aus: Auf einem Sonderparteitag in Warschau zeigte sich die Partei um inhaltliche Projekte vereint, die internen Querelen schienen vergessen und der PiS-Vorsitzende Jarosław Kaczyński konnte neue Wahlversprechen verkünden. Unerwartet verpuffte aber seine Botschaft schnell: Mit der ungewöhnlichen Attacke der Opposition begann die mühsam aufgebaute Parteitagsbotschaft zu bröckeln, als der Chef der oppositionellen Bürgerplattform (Platforma Obywatelska, PO), Donald Tusk, das wichtigste PiS-Versprechen bloßstellte, die Erhöhung des Kindergeldes von 500 auf 800 PLN: Er forderte nämlich, das Kindergeld ab Juni, also quasi ab sofort zu erhöhen und nicht erst nach den Wahlen. Das Versprechen konnte kaum Wirkung entfalten, die Meinungsumfragen zeigten keine Reaktion, und was besonders schmerzte, war die Tatsache, dass dieses Projekt das größte finanzielle Volumen aller Wahlversprechen besaß. Schnell hat man in der PiS verstanden, dass der Zeitpunkt für die Ankündigung schlecht gewählt war und dass die Erhöhung von Sozialausgaben kein Selbstläufer mehr ist. Hinzu kommt noch die Schmach durch Tusks Forderung, hatte doch die PiS bisher immer wieder behauptet, die Opposition würde das Kindergeld und andere durch die PiS eingeführte Leistungen wieder streichen. So verpufften auch die anderen Wahlversprechen, etwa die kostenlose Abgabe von Medikamenten an Kinder und Senioren oder die Gebührenaufhebung für staatliche Autobahnen.Noch schlimmer erging es einer Sonderkommission zur "Verfolgung russischer Einflüsse" in Polen in den Jahren 2007–2022, also seit der Zeit der ersten Amtszeit der Regierung Tusk. Das Ziel der Kommission, die ein Verbot der Ausübung öffentlicher Ämter von bis zu 10 Jahren verhängen sollte, war allzu offensichtlich. Es ging einzig und alleine darum, zu verhindern, dass Donald Tusk nach eventuell gewonnener Wahl die Regierungsgeschäfte übernimmt. Präsident Andrzej Duda, selbst Jurist von Beruf, unterzeichnete das Gesetz nach nur wenigen Stunden, bekam dann nach massiver internationaler Kritik aber doch Zweifel und schlug eine Novellierung vor, die dem Gesetz die Schärfe nehmen sollte. Scherze tauchten auf, Duda sei der erste Präsident, der ein Veto gegen seine eigene Unterschrift eingelegt habe. Peinlich waren seine Aussagen, der Westen würde die polnische Spezifik nicht verstehen, er – Duda – würde Präsident Biden schon überzeugen, worum es hier geht.Die Unterschrift des Präsidenten erfolgte in einer Woche, an deren Ende die wichtigste Oppositionspartei PO zu einer großen Demonstration am Jahrestag der ersten, damals noch nicht ganz freien, Wahlen vom 4. Juni 1989, aufgerufen hatte. Es folgte eine enorme Mobilisierung der oppositionellen Kräfte (außer der antiliberalen Konfederacja/Konföderation), auch derer, die ursprünglich nicht unbedingt daran teilnehmen wollten, wie etwa der Bauernpartei (Polskie Stronnictwo Ludowe, PSL) und der Bewegung Polska 2050, die sich nun beide unter dem Namen Der Dritte Weg zusammengetan haben. Die PiS unterschätzte die Kraft der 4.-Juni-Demonstration und hatte ihr – außer der üblichen TV-Kommentare – nichts entgegenzusetzen. Die PiS-Wahlkampagne bekam einen schmerzenden Stoß.Konkurrenz von rechtsEin neuer Wahl-Parteitag der PiS im Juni in Bogatynia an der deutsch-polnischen Grenze – in der Nähe des Braunkohlekraftwerks Turów, um das es einen umweltpolitischen Streit mit Tschechien gibt – offenbarte innere Schwächen der Partei. Denn kurz zuvor hatte sie ihren Wahlkampf-Beauftragten austauschen müssen. Ihre eigenen Ideen wirkten jedoch phantasielos und altbacken: Das Schüren von Angst vor der Opposition, die Loblieder auf die eigenen Großprojekte (etwa ein neuer Mega-Flughafen bei Warschau), eine Propaganda, die Polen unter den höchst entwickelten Ländern sieht – all das schien heute weitaus weniger zu verfangen als noch in den Jahren zuvor. Vielmehr zeigten sich Risse nach innen und nach außen – der andauernde Fraktionskampf in der PiS selbst und mit dem unberechenbaren Koalitionspartner Suwerenna Polska (Souveränes Polen) des Justizministers Zbigniew Ziobro, der Dauerkonflikt mit der Europäischen Kommission und das Ausbleiben der EU-Fördergelder – die PiS steht vor einem Scherbenhaufen. Und dann folgte auch noch eine Überraschung: Ende Juni trat der Parteivorsitzende Jarosław Kaczyński wieder einmal als stellvertretender Ministerpräsident in die Regierung ein, genau an dem Tag, an dem er ein Jahr zuvor die Regierung verlassen hatte. Seinen Schritt hatte er 2022 mit dem Argument begründet, er könne die Parteiarbeit mit dem Engagement in der Regierung nicht vereinbaren, diesmal störte er sich wenig daran, denn das Ziel liegt auf der Hand – er kommt nun, um die Regierung zu stabilisieren, die Attacken der Ministerkollegen gegen Regierungschef Mateusz Morawiecki abzuwehren und vor allem, um Ziobro klein zu halten. Bei der Berufung Kaczyńskis in die Regierung mussten alle fünf bisherigen stellvertretenden Ministerpräsidenten gehen. Für viele Kommentare sorgte ein Foto von dem Termin, bei dem alle Beteiligten, inklusive Kaczynski, müde wirkten. Allerdings brodelt es unter der Oberfläche. Es ist kein Geheimnis, dass der Kampf um das Kaczyński-Erbe schon jetzt in vollem Gange ist – die Fraktionen um Ministerpräsident Morawiecki und den mächtigen Minister für Staatsaktiva Jacek Sasin sind auf der Hut. Einer der bisherigen "Musterknaben", der sich bis vor Kurzem Hoffnungen machen konnte – Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak – fällt derzeit tief, konnte die polnische Armee doch monatelang eine irregeleitete russische Rakete nicht finden.[1]Ein weiteres Problem für die PiS stellen die noch weiter rechts verorteten Parteien dar – Souveränes Polen und Konföderation. Die Ziobro-Partei tritt nicht als selbständige Partei an, sondern ihre Kandidaten erhalten ausgewählte PiS-Listenplätze (ohne die PiS würde Ziobros Partei die 5%-Hürde nicht überschreiten). Der Preis dafür ist die Loyalität gegenüber der PiS, die aber nur schwer zu erreichen ist, liegt der Justizminister doch im Dauerstreit mit Mateusz Morawiecki wegen den unzähligen Justizreformen und der EU-Politik. Bisher hat die PiS auch keine Antwort auf den rasanten Aufstieg der Konföderation gefunden, die sich langsam auch auf das PiS-nahe konservative Elektorat ausdehnen könnte. Bisher fischte die Partei unter den bisher kaum politisch aktiven jungen Menschen (vor allem jungen Männern), mit ihrer antieuropäischen und antimigrantischen Rhetorik kann sie aber auch der PiS gefährlich werden. Die große PiS äußert sich bisher nicht – weder zu der Partei selbst noch zu einer möglichen Koalition mit ihr.Ein Sieg des Zynismus?Hat die PiS – wegen dieser zahlreichen Pleiten, Pech und Pannen – schon verloren? Das ist nicht sicher, denn die Kernwählerschaft der PiS bleibt stabil. Es gab nach den neusten Umfragen zwar keine Zugewinne mehr und der Abstand zur oppositionellen PO schrumpft leicht, die PiS-Werte bleiben aber stabil bei etwa 33 %. Zur Erinnerung: Etwas mehr als 37% reichten 2015 aus (19% aller Stimmberechtigten), um die absolute Mehrheit zu erreichen. Davon ist die Partei aber diesmal weit entfernt. Ihre Chance bleibt die Zersplitterung der Opposition und deren Scheitern beim Aufbau eines Anti-PiS-Blocks. Ansonsten hat die PiS auch an der Wahlordnung herumgedoktert, um ihre Chancen zu vergrößern – die Grenzen einiger Wahlkreise wurden geändert, neue Wahllokale werden in kleineren Ortschaften eingerichtet, zu denen weit entfernt lebende Wähler mit Bussen gebracht werden sollen. Dies bevorzugt vor allem eine PiS-nahe Klientel – ältere Leute auf dem Lande.Die PiS hat mehrmals gezeigt, dass sie ihre Wählerschaft stärker motivieren kann als alle anderen Parteien. Die ihr nahe stehenden Wähler interessieren sich wenig für all das, was in der oppositionsnahen Presse über die Affären und Skandale der Regierung steht. Die Soziologen Przemysław Sadura und Sławomir Sierakowski schreiben in ihrer neuesten Analyse: "Die PiS verliert in allen Umfragen, wenn wir nach Verfassungsgericht, EU-Konflikt, Abtreibungsrecht, LGBT fragen, aber wenn gewählt wird, gewinnt sie. Den Unterschied machen die 'Zyniker' aus, die eigentlich liberale Einstellungen vertreten, aber eine Partei wählen, die ihnen Cash verspricht. Und das ist unter diesen Umständen rational und verständlich. Dass die auch stehlen und Vetternwirtschaft treiben? Egal, die Kernwähler glauben das sowieso nicht oder es gefällt ihnen womöglich, denn das stärkt die geliebte Partei, und die 'Zyniker' scheinen nicht überrascht zu sein. Solange sie mit Leistungen rechnen können, verlassen sie die Partei nicht."AusblickWas werden die nächsten Wochen für die Regierungspartei bringen? Wie wird sich das Kriegsgeschehen in der Ukraine gestalten? Wie werden sich die Wagner-Söldner in Belarus verhalten? Die PiS hat mehrmals gezeigt, dass sie auf der Zielgeraden häufig mit emotional aufgeladenen Themen punktet. In diesen Tagen ist allerdings die Nervostität überall zu spüren. Zwar wird die Propaganda der vereinnahmten öffentlich-rechtlichen Medien sicherlich dafür sorgen, dass sich die meisten konservativen Wähler weiterhin für die PiS entscheiden, aber eine absolute Mehrheit der Parlamentssitze wie vor vier bzw. vor acht Jahren wird diesmal wohl nicht möglich sein. Das läuft auf eine mögliche Koalition mit der Konföderation hinaus, keine Liebesheirat, eher eine Vernunftehe, was allerdings angesichts des Protestpotentials der jungen Partei und ihres Anspruchs als Anti-Establishment-Kraft nichts Gutes für die PiS und letzten Endes auch für das Land selbst ahnen lässt.
[1] Im Dezember 2022 registrierte die polnische Flugabwehr ein nicht identifiziertes Flugobjekt über Polen, konnte es aber nicht orten. Erst im April 2023 fand eine Reiterin eine russische Rakete im Wald in der Nähe von Bydgoszcz. In Folge wollte keiner die Verantwortung übernehmen: Minister Błaszczak beschuldigte die Armeeleitung, erbwäre nicht rechtzeitig informiert gewesen, diese bestritt die Aussage, es entstand der Eindruck, dass es trotz massiver Raketenabwehrpräsenz im Osten Polens (u.a. durch zahlreiche Patriot-Stellungen) es keinen ausreichenden Schutz des Luftraums über Polen gebe.
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Soziale Ungleichheit, Lernrückstände, Geflüchtete: Die Herausforderungen in den Schulen sind groß, die Zahl der Lehrkräfte zu klein, ihre Ausbildung hat mit den Veränderungen nicht Schritt gehalten. Wie kommen wir weg vom Flickwerk? Ein Interview über einen Plan, das Lehramtsstudium neu zu erfinden.
Karin Vach (rechts) ist Rektorin der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Havva Engin (links) ist dort Professorin für Allgemeine Pädagogik. Fotos: privat.
Deutschlands Kultusminister wollen die Lehrerbildung reformieren. An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hätten Sie da ein paar Vorschläge im Angebot, richtig?
Havva Engin: Es ist doch so: Uns alle treibt die Sorge um, was da gerade in unserem Bildungssystem passiert. Die Schülerschaft verändert sich rasant, die sozialen Unterschiede wachsen, mehr und mehr Schülerinnen und Schüler verlieren den Anschluss. Und dann sind da über 300.000 Kinder und Jugendliche, die seit Februar 2022 allein aus der Ukraine eingewandert sind. All das trifft auf einen immer eklatanter werdenden Lehrkräftemangel. Die Politik in allen Bundesländern reagiert mit Notmaßnahmen, mit immer neuem Flickwerk. Das geht zwangsläufig auf Kosten der Qualität. Was fehlt, ist ein ganzheitliches Konzept der Lehrerbildung, das flexibel auf all diese Bedarfe reagiert, aber gleichzeitig hohen inhaltlichen und wissenschaftlichen Standards genügt.
Karin Vach: Wir nennen es das Integrierte Lehramt, und wir meinen damit eine Integration auf verschiedenen Ebenen. Die Wichtigste: In unserem Modell bringen wir eine Qualifizierung von Quereinsteigern mit einem grundständigen Lehramtsstudium zusammen. Das heißt: Sie können nach dem Abitur einsteigen im ersten Semester oder als Quereinsteigerin zu einem späteren Zeitpunkt; zum Beispiel wenn Sie Germanistik studiert haben und bei uns die Didaktik und ein zweites Fach nachholen.
Engin: Wir schauen uns jeden Studienbewerber und jede Studienbewerberin genau an und stufen sie ein entsprechend ihrer individuellen Voraussetzungen und Kompetenzen. Solche, die sich durch Zeugnisse und Zertifikate nachweisen lassen, und andere mehr informelle, die wir selbst anerkennen.
"Wir sind quasi startklar."
Ist das nur ein Gedankenspiel oder mehr?
Vach: Wir sind quasi startklar. Wir könnten zum Wintersemester 2024 mit dem ersten Studienjahrgang loslegen. "Integriertes Lehramt" meint aber noch viel mehr: Unsere Studierenden sind vom ersten Semester an in der Hochschule und in der Schule, und auch hier gilt: Jede:r bekommt in der Schule die Aufgabe, die zu ihrer Erfahrung hat. Das heißt, Studienanfänger werden zur Unterstützung der Lehrkraft eingesetzt, während etwa Lehrkräfte aus dem Ausland schon eigene Unterrichtseinheiten gestalten.
Engin: In den ersten drei Semestern sind das nur ein oder zwei Tage die Woche in der Schule. Doch schon hier beginnt die besondere Herausforderung für unsere Studierenden: Berufspraxis und Wissenschaft zusammendenken, Schule und Studium miteinander organisieren. Ab dem 4. Bachelorsemester sind es dann zum Beispiel 13 Stunden in der Schule, das ist die eine Hälfte, die andere ist an der Hochschule und im Studienseminar. Im Master bleibt es bei dieser Verteilung, aber der praktische Anteil wird dann durch den Vorbereitungsdienst ausgefüllt.
Das Referendariat ist also auch noch ins Studium integriert?
Vach: Das Referendariat ist eingerechnet in die Studiengangsplanung, ja.
Und trotzdem schaffen Sie das alles in den üblichen fünf Jahren? Drei Jahre bis zum Bachelor, zwei weitere bis zum Master? Das klingt so, als ob Sie die bisherigen Inhalte eines Lehramtsstudiums ziemlich zusammenkürzen müssten.
Engin: In einem herkömmlichen Lehramtsstudium gibt es ja auch Praxisanteile. Darum kürzen wir eigentlich nur an einer Stelle: beim Referendariat. Normalerweise dauert das 17 oder 18 Monate, bei uns sind es studienintegriert zwölf Monate. Wir können das, weil in unserem Modell Referendariat und Studium miteinander abwechseln, also eine Verzahnung und gegenseitiges Reflektieren möglich wird, die in der normalen Lehrerbildung fehlt. Was habe ich schon im Studium gelernt, das mir jetzt in der Praxis hilft? Und wo stoße ich im Unterricht noch an Grenzen, weil mir die theoretischen Grundlagen fehlen? Aus der Forschung wissen wir, dass genau hierin ein großes Defizit des traditionellen Modells besteht. Da sind sie als Referendarin schon komplett raus aus der Hochschule.
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Und wie funktioniert das jetzt mit den Quereinsteigern?
Engin: Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Da ist eine Kollegin, eine Deutschlehrerin, die 14 Jahre lang in der Ukraine Deutschunterricht gegeben hat. Ihr fehlt aber das zweite Fach, um sich in Deutschland für eine reguläre Stelle bewerben zu können. Da würden wir alles erheben, was sie mitbringt, Didaktik, Methodik, Fachlichkeit, und vielleicht kämen wir zum Ergebnis, das sie nur noch die vier Mastersemester macht und darin integriert das Referendariat in der Schule. Das heißt, sie könnte sofort in die Schule, was sie ja will, und die Schule hätte eine versierte Referendarin, die nebenher in Studienseminar und Hochschule begleitet wird. Am wichtigsten ist, dass wir Menschen, die mit teilweise großartigen Qualifikationen zu uns kommen, nicht in einer Warteposition lassen wollen. Sie können von Anfang an ihrer Expertise an den Schulen einbringen und erhalten nebenher all das bei uns, was ihnen noch fehlt.
Klingt faszinierend. Aber mal ehrlich: Das klappt doch nur, wenn zufällig alle ideal zusammenwirken: Hochschule, Studienseminar – und ein ganzes Netzwerk eingebundener Schulen. Vielleicht gibt es diesen Glücksfall bei Ihnen in Heidelberg, dann herzlichen Glückwunsch. Aber wie übertragbar ist so ein Idealmodell in die Fläche?
Vach: Sie sprechen da einen wichtigen Punkt an. Wir müssen mehr herausfinden über die Gelingensbedingungen. Darum wollen wir ja ein Pilotprojekt mit zwei aufeinanderfolgenden Studienjahrgängen starten, also mit zwei Kohorten. Außerdem lassen wir von Anfang an eine Evaluation mitlaufen, um solide Daten zu erhalten. Vor allem kommt es auf die Rückmeldungen aus den Schulen an, was brauchen sie, was hilft ihnen wirklich? Mit den Studienseminaren wird der Kommunikationsbedarf sicher auch groß sein. Aber seien wir mal ehrlich: Wenn wir wirklich eine Innovation erreichen wollen, wenn wir wirklich etwas für die Schule, für die Bildung, für die Gesellschaft als Ganzes tun wollen, dann müssen wir alle weg von unserem gewohnten Revierverteidigungsverhalten.
"Im Moment ist es doch so, dass oft einer auf den anderen wartet und so gute Ideen zur Reform der Lehrerbildung ausgebremst werden."
Engin: Das wird nicht gehen ohne einen Runden Tisch, an dem Ansprechpersonen von allen Partnerinstitutionen sitzen, vom ersten bis zum letzten Semester zusammenarbeiten und sich abstimmen. Am Ende müssen eine Struktur und ein Prozess entstehen, die weiter funktionieren, wenn die Verantwortlichen irgendwann wechseln. Wenn wir das schaffen, kann unser Modell auch schnell auf sich abzeichnende neue Bedarfe in den Schulen reagieren. Im Moment ist es doch so, dass oft einer auf den anderen wartet und so gute Ideen zur Reform der Lehrerbildung ausgebremst werden.
Was sagen denn die für Wissenschaft und Kultus zuständigen Ministerinnen in Stuttgart zu Ihrem Projekt?
Vach: Wir hatten die Gelegenheit, unser Konzept beiden Ministerinnen vorzustellen, und haben in den Gesprächen eine gewisse Wertschätzung wahrgenommen. Dann haben wir allerdings eine Weile nichts gehört. Bis vergangene Woche der Auftrag aus dem Wissenschaftsministerium kam, unser Modell weiter zu konkretisieren und die anderen Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg einzubeziehen – und Schulen und Studienseminare außerhalb Heidelbergs. Das freut uns sehr.
Engin: Sie haben es selbst am Anfang gesagt. Nicht nur Baden-Württemberg, ganz Deutschland hat erkannt, dass die Lehrerbildung grundlegend reformbedürftig ist. Wir glauben, dass die Antwort ein Konzept ist, das sich um den konkreten Bedarf an den Schulen herum entwickelt und die Schulpraxis wirklich in einen Austausch mit der Wissenschaft und der Pädagogik bringt. Die Alternative, die wir fürchten, ist, dass angesichts des Lehrkräftemangels Schmalspur-Modelle entstehen – eigens konzipiert für Quereinsteiger, die dann zwar auch schnell, aber ohne ausreichenden Forschungsbezug und wissenschaftliche Fundierung qualifiziert werden. Dann wären wir zurück in den 60er Jahren bei den damaligen Lehrerausbildungsseminaren. Das kann keiner wollen, oder?
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Traditioneller Urnengang oder Briefwahl? Mai 2020 oder 2022? Verfahren und Zeitpunkt der anstehenden Präsidentschaftswahl in Polen waren zuletzt Gegenstand immer neuer politischer Volten und medialer Spekulation. Dass die Wahlen in Zeiten der Corona-Krise nicht am 10. Mai stattfinden können, war bereits seit Längerem abzusehen. Allein, als offizieller Wahltermin blieb das Datum bis zum Schluss bestehen, einschließlich der großen TV-Debatte am 6. Mai mit allen Kandidaten. Der folgende Beitrag analysiert die politische Debatte in Polen rund um die Frage, wie und wann die Wahlen stattfinden sollen und zeigt das derzeit wahrscheinlichste Entwicklungsszenario auf.Gemäß der polnischen Verfassung obliegt es dem Sejmmarschall (Parlamentspräsident), den Termin für die Präsidentschaftswahlen festzulegen. Diese dürfen nicht früher als 100 und nicht später als 75 Tage vor dem Ende der laufenden Amtszeit stattfinden und müssen auf einen arbeitsfreien Tag fallen. Den Vorgaben entsprechend terminierte die Sejmmarschallin die Wahlen auf den 10. Mai, eine möglicherweise notwendige Stichwahl zwischen den beiden stärksten Kandidaten hätte zwei Wochen später stattgefunden. Dann kam die Corona-Krise.Polen reagierte früh und mit resoluten Maßnahmen auf die Pandemie (Grenzschließung, Versammlungsverbot, Ausgangsbeschränkungen). In der Folge forderten zahlreiche Experten und Kommentatoren eine Verschiebung der Wahlen, weil sie unter den gegebenen Umständen nicht frei und fair verlaufen könnten. Es gebe keine Chancengleichheit zwischen den Kandidaten was die Wahlkampfführung betrifft. Während sich die Herausforderer aufgrund der Restriktionen vor allem auf den Wahlkampf in den sozialen Medien beschränkten, war Andrzej Duda als amtierender Präsident während der Krise in Funk und Fernsehen dauerpräsent, was sich auch in den Zustimmungsraten bemerkbar machte. Hatten vor Beginn der Corona-Krise bereits rund 40 Prozent der Befragten angegeben, dem derzeitigen Amtsinhaber ihre Stimme zu geben, so stieg der Anteil der potenziellen Duda-Wähler während der Krise auf über 50 Prozent, was ihm einen Sieg im ersten Wahlgang beschert hätte.In dieser Situation, etwa zeitgleich mit der Verhängung des Epidemie-Zustands am 20. März, signalisierte Jarosław Kaczyński, Chef der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), in dessen Händen die eigentliche Regierungsmacht liegt, am 10. Mai als Wahltermin festhalten zu wollen. Das politische Kalkül hinter diese Entscheidung war offensichtlich: in Krisenzeiten sammelt sich die Wählerschaft um Amtsinhaber Duda, für den eine zweite Amtsperiode zum Greifen nahe war. Im gleichen Zeitraum sprachen sich laut Umfragen jedoch über 70 Prozent der Polen für eine Verschiebung der Wahlen aus. Zudem gaben über 40 Prozent der Befragten an, im Falle eines Festhaltens am ursprünglichen angesetzten Termin den Wahlen fernbleiben zu wollen. Während sich Kaczyński bei "seinem" Präsidentschaftskandidaten der Unterstützung der Wähler relativ sicher sein konnte, galt dies nicht für den von ihm anvisierten Wahltermin.In der Nacht vom 27. auf den 28. März überraschten die PiS-Abgeordneten dann mit einer Änderung des Wahlgesetzes im Rahmen der parlamentarischen Arbeiten zum sogenannten Antikrisenschild, der vor allem die negativen Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft abmildern sollte. Demnach sollte die Briefwahl, die bislang nur Menschen mit Behinderung offenstand, fortan auch für sich in Quarantäne befindliche Personen sowie für Wähler über 60 Jahren möglich sein. Kritiker monierten, dass das Gesetz laut einer Fallentscheidung des Verfassungstribunals nicht verfassungskonform sei, da grundsätzliche Änderungen des Wahlgesetzes nicht später als sechs Monate vor der Wahl vorgenommen werden dürften.Zwar wies der von der Opposition dominierte Senat, die erste Kammer des polnischen Parlaments, den Entwurf Ende März zurück und verwies ihn zurück an die von der PiS dominierte erste Kammer, den Sejm. Abgeordnete der Regierungspartei warteten aber sogleich mit einem neuen Gesetzesentwurf auf, der die Einführung der allgemeinen Briefwahl vorsah (siehe DPI-Blog-Beitrag #5). Es stand zu erwarten, dass der Senat von seinem Recht, 30 Tage über das Gesetz zu beraten, Gebrauch machen würde, sodass es dem Sejm erst kurz vor dem Wahltermin am 10. Mai erneut zur Abstimmung vorgelegen hätte. Eine landesweite allgemeine Briefwahl unter diesen Umständen zu organisieren, schien schlechterdings unmöglich. Und doch setzte die PiS in den Folgewochen sämtliche Hebel in Bewegung, um eben dieses Szenario zu verwirklichen. Sie entzog der Staatlichen Wahlkommission (PKW) die Kompetenz, die anstehenden Wahlen zu organisieren und übertrug diese Aufgabe der Polnischen Post unter der Aufsicht des Ministers für Staatsvermögen Jacek Sasin. Obwohl das Gesetz noch nicht verabschiedet worden war und es somit keine Rechtsgrundlage gab, wurden die Anstrengungen zur Einhaltung des Wahltermins fortgesetzt: der Druck und Versand der Wahlunterlagen wurden in Auftrag gegeben und die Post forderte von den Kommunen die Wählerverzeichnisse an.Mit ihrem Vorgehen brachte die PiS nicht nur die Parteien der Opposition gegen sich auf, sondern auch den eigenen Koalitionspartner von der gemäßigt konservativen Partei Porozumienie, allen voran Parteichef Jarosław Gowin, zugleich Vizepremier und Minister für Wissenschaft und Hochschulbildung. Während das Gesetz zur Einführung der allgemeinen Briefwahl noch immer vom Senat bearbeitet wurde, präsentierten Gowin und Vertreter der Opposition mehrere Vorschläge, die allesamt das Ziel hatten, die auf den 10. Mai terminierten Wahlen zu verschieben.Der Vorschlag von Porozumienie-Chef Gowin sah eine Verfassungsänderung vor, die die Amtszeit des Präsidenten um 2 Jahre auf insgesamt 7 verlängert und eine Wiederwahl ausgeschlossen hätte. Die Präsidentschaftswahlen hätten demnach erst 2022 stattgefunden, und zwar traditionell mit der Stimmabgabe im Wahllokal. Allerdings gelang es Gowin nicht, neben der Regierung auch die Opposition von seinem Vorhaben zu überzeugen, auf deren Unterstützung der Vorschlag angewiesen war, da eine Verfassungsänderung zwei Drittel der Abgeordnetenstimmen benötigt. Nachdem dieses Vorhaben gescheitert war, versuchte Gowin Kaczyński davon zu überzeugen, eine 90-tägige Legisvakanz in den Gesetzesentwurf zur Wahlrechtsänderung einzufügen und auf diese Weise die Wahlen zu verschieben. Kaczyński lehnte ab, Gowin trat am 6. April von seinen Regierungsämtern zurück, blieb aber gleichwohl Parteichef und plädierte für einen Fortbestand der Regierungskoalition.Doch auch die Bürgerkoalition (KO) um ihren Vorsitzenden Borys Budka versuchte sich durch einen eigenen Vorschlag wieder ins Spiel zu bringen. Demnach sollten die Wahlen auf den 16. Mai 2021 verschoben werden, die Stimmabgabe sollte sowohl im Wahllokal als auch per Brief- und Online-Wahl möglich sein. Grundlage hierfür wäre die Verhängung des Ausnahmezustands, was auch viele andere Oppositionspolitiker forderten. Der Ausnahmezustand kann im Falle einer Naturkatastrophe wie der COVID-19-Pandemie vom Ministerrat für maximal 30 Tage verhängt und vom Sejm anschließend verlängert werden. Während des Katastrophenfalls und bis 90 Tage nach seiner Aufhebung dürfen weder Wahlen noch Referenden abgehalten werden. Die Opposition rechnete sich bei einer Verschiebung der Wahlen bessere Chancen gegenüber Amtsinhaber Duda aus, falls dieser angesichts der sich anbahnenden wirtschaftlichen Rezession an Zustimmung in der Wählerschaft verlieren würde. Aus den gleichen Gründen dürfte die Regierung dem Ausnahmezustand stets ablehnend gegenübergestanden haben. Zur Umsetzung seines Vorhabens wäre Budka auf die Unterstützung anderer Parteien angewiesen gewesen, doch es gelang ihm weder Porozumienie-Chef Gowin – mit dem Gespräche stattfanden – noch die Abgeordneten der Linken – die eine Verfassungsänderung vehement ablehnten – von seinem Vorschlag zu überzeugen.Je näher der 6. Mai rückte, an dem der Senat über die Gesetzesinitiative zur Einführung der allgemeinen Briefwahl zu entscheiden hatte, desto mehr spitzte sich der Konflikt zwischen PiS-Parteiführer Kaczyński und Porozumienie-Chef Gowin zu. So versuchte Kaczyński, mit der Aussicht auf einflussreiche Posten, einzelne Abgeordnete der Opposition und von Porozumienie auf seine Seite zu ziehen, letztlich erfolglos. Angesichts der unsicheren Mehrheitsverhältnisse im Sejm stand kurzfristig sogar der Fortbestand der Regierungskoalition auf dem Spiel.Am Abend des 6. Mai, kurz nach der abendlichen TV-Debatte der Präsidentschaftskandidaten, kam dann die große Überraschung. Jarosław Kaczyński und Jarosław Gowin hatten nach intensiven Gesprächen doch noch zu einer Einigung gefunden: der Wahltermin bleibt offiziell bestehen, aber die Wahlen finden nicht statt. Das Oberste Gericht hätte demnach die Wahlen für ungültig erklären sollen. Anschließend würden der Sejmmarschallin vierzehn Tage bleiben, um einen neuen Wahltermin innerhalb der folgenden sechzig Tage festzulegen. Die Wahl würde dann als reine Briefwahl stattfinden. Als mögliche Wahltermine wurden der 28. Juni und der 12. Juli gehandelt. Auf dieser Grundlage stimmten die Porozumienie-Abgeordneten dem PiS-Gesetzesentwurf am 7. Mai schließlich zu.Die Regierungskoalition hat in der bislang schwersten Krise seit ihrem Bestehen zwar etliche Blessuren davongetragen, die Regierung hat aber weiterhin Bestand. Dass die Krise letztlich durch die beiden Partei-Chefs, ohne Zutun der Regierung, auf fragwürdigen rechtlichen Annahmen basierend, im Hinterzimmer ausgehandelt wurde, hinterlässt einen faden Beigeschmack. Gleichzeitig scheint das Rennen um die Präsidentschaft wieder offen zu sein. Zudem hat die PiS am 12. Mai einen weiteren Gesetzentwurf zur Änderung des Wahlrechts vorgelegt, der es den Wählern freistellt ihre Stimme im Wahllokal oder per Briefwahl abzugeben und die Organisation wieder in die Hände der Staatlichen Wahlkommission legt. Damit scheint nicht ausgeschlossen, dass den jüngsten Volten rund um die polnische Präsidentschaftswahl bald neue folgen werden.
Politische Orientierung, Charakteristika der Erwerbstätigkeit, Erwerbsbiographie, Arbeitsorientierung und Familienbiographie der Schweizer.
A. Telefonische Befragung:
1. Haushaltsstruktur und Nationalität: Haushaltsgröße, für bis zu neun Personen im Haushalt wurde erfragt: Alter und Geschlecht; Alter und Geschlecht und Geburtsdatum (Geburtstag, Geburtsmonat und Geburtsjahr) des Befragten; Nationalität; Befragte mit ausländischer Nationalität wurden gefragt: Aufenthaltsstatus und Aufenthaltsdauer in der Schweiz.
2. Soziopolitische Orientierung: Häufigkeit politischer Diskussionen im Freundeskreis; Einschätzung der Macht der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber in der Schweiz; Einstellung zur Aufrechterhaltung des Friedensvertrages zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften; Einstellung zur Vertretung aller vier großen Parteien im Bundesrat; Einstellung zum Ausmaß der Initiativen und Referenden; Einstellung zum Vernehmlassungsverfahren von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen bei Gesetzesprojekten; Postmaterialismus (Inglehart-Skala); Gefühl der persönlichen Interessenvertretung durch ausgewählte Gruppen und Institutionen; wichtigste Gruppe; Mitgliedschaft in dieser wichtigsten Gruppe; Existenz eines kulturellen und wirtschaftlichen Grabens zwischen der Deutschschweiz und der Westschweiz (sog. Röstigraben); Einstellung zum Beitritt der Schweiz zur Europäischen Union, zur Chancengleichheit für Ausländer sowie zum Verteidigen schweizer Traditionen; fehlende Gemeinsamkeit von Interessen zwischen Arbeitnehmern; Forderung nach einem Zusammenschluss von Arbeitnehmern zur Durchsetzung ihrer Interessen; Einschätzung der Macht der Gewerkschaften und Angestelltenverbände, der Schweizer Wirtschaft und des Staates; derzeitige oder frühere Gewerkschaftsmitgliedschaft; Interesse an einer Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft; Funktionsträger in einer Gewerkschaft; Gewerkschaft, in der der Befragte Mitglied ist; Gewerkschaftsmitglied im Haushalt; Politikinteresse; Selbsteinschätzung auf einem Links-Rechts-Kontinuum.
3. Erwerbsstatus: Beschäftigungsstatus; Grund für Nicht-Erwerbstätigkeit; Befragter ist mindestens einmal erwerbstätig gewesen; Erwerbsstatus bei der letzten Arbeitsstelle.
4. Nicht-Erwerbstätige (Arbeitssituation der letzten Stelle): Grund für Teilzeitarbeit; letzter ausgeübter Beruf; gelernter Beruf; Beschäftigungsstatus und Art der Arbeitsstellenbeschaffung; falls die Stelle durch persönlichen Kontakt gefunden wurde: Kontaktintensität; Tätigkeit im Dienstleistungsbereich; ausgeübte Tätigkeit; Tätigkeitsschwerpunkt; Hauptbeschäftigungsgegenstand; Hauptaufgabenbereich bzw. ausgeführte Dienstleistung; Beurteilung der Tätigkeit, des Verdienstes und der Aufstiegsmöglichkeiten bei der damaligen Stelle im Vergleich zur vorletzten Stelle; zeitliche Begrenzung der Anstellung bzw. des Arbeitsvertrages; Arbeitszeitenregelung (flexible Arbeitszeit, Zeiterfassung); Wochenarbeitszeit gemäß Arbeitsvertrag und tatsächlich; Grund für Überstunden; Art der Entschädigung für Überstunden; präferierte Arbeitszeit in Prozent von einer vollen Stelle; Führungsposition; Einflussmöglichkeiten auf betriebliche Entscheidungen; Verhalten bei Problemen mit dem Arbeitgeber; Umfang der Teamarbeit; Erfordernis harter Arbeit; Umfang körperlicher und geistiger Anstrengung; Bemühen um mehr Leistung im Beruf als gefordert; Wegezeit zur Arbeit; Computernutzung am Arbeitsplatz; verwendete Software; Vorhandensein von E-Mail Anschluss und Internetzugang am Arbeitsplatz; Wochenstunden der beruflichen Internetnutzung; Ausübung von Heimarbeit und Art der Heimarbeit (Telearbeit); Vorhandensein eines Computers für Heimarbeit; Verbindung von Heim- und Firmencomputer; Wochenarbeitsstunden für Heimarbeit; Betriebsbranche; Betriebsgröße; Betriebskommission; Unternehmensgröße und Hauptbranche des eigenen Unternehmens.
5. Erwerbstätige wurden in einer angepassten Form wie die Nicht-Erwerbstätigen unter Punkt 4 zur Arbeitssituation der aktuellen Stelle befragt.
6. Erwerbsbiographie: Für bis zu zwanzig berufliche Tätigkeiten wurde erfragt: Art der Tätigkeit; Zeitraum der ausgeübten Tätigkeit.
7. Bildungsbiographie: Höchster Bildungsabschluss; Art des ersten und des folgenden Schul- oder Ausbildungsabschlusses; gesamte Ausbildungsdauer.
8. Familienbiographie: Familienstand; Zusammenleben mit einem Partner; höchster Bildungsabschluss des Partners; Erwerbsstatus des Partners; Grund für Nicht-Erwerbstätigkeit des Partners; Beruf und Beschäftigungsstatus des Partners; mehrfache Heirat; Zeitpunkt (Monat und Jahr) der ersten Heirat und der gemeinsamen Haushaltsgründung; Altersverhältnis zum Partner; Altersabstand zum Partner in Jahren; höchster Bildungsabschluss des Partners bei Beziehungsbeginn; Schweizer Staatsangehörigkeit des Partners; Zusammenleben mit dem ersten Partner; Zeitpunkt der Trennung und Scheidung vom ersten Partner (Monat und Jahr); Todeszeitpunkt des ersten Partners; Kinderzahl; Geburtsmonat und Geburtsjahr der Kinder; Kinder im Haushalt; Kinderbetreuungsperson; alternative Kinderbetreuungsmöglichkeiten; Geschwister; Betreuungsperson des Befragten bis zum 15. Lebensjahr; aufgewachsen bei Pflegeeltern; Alter zum Zeitpunkt der Scheidung der Eltern; höchster Bildungsabschluss des Vaters und der Mutter; Beruf und Beschäftigungsstatus des Vaters und der Mutter während der Jugend des Befragten.
9. Demographie: Parteimitgliedschaft; Parteiverbundenheit; Parteipräferenz; Religionszugehörigkeit; Religionsverbundenheit; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; monatliches Bruttoeinkommen; monatliches Nettoeinkommen; Haupteinkommensquelle; Haushaltseinkommen; wöchentlicher Zeitaufwand für Hausarbeit und Kindererziehung in Stunden; Militärdienst geleistet; Grund für nicht geleisteten Militärdienst; militärischer Rang; Einfluss der Militärkarriere auf den Beruf; Wahlbeteiligungsabsicht und Parteipräferenz (Sonntagsfrage); Teilnahme an der Eidgenössischen Abstimmung vom 28.09.1997; Stimmverhalten bei dieser Abstimmung; Einstellung zur Stimmbeteiligung bei Volksabstimmungen; Ortsgröße des Wohnortes in der Kindheit und Jugend; Urbanisierungsgrad der derzeitigen Wohnregion; Wohndauer am derzeitigen Wohnort.
Interviewerrating: Kooperationsbereitschaft des Befragten; Zuverlässigkeit der Antworten; Sprachprobleme während des Interviews.
B. Schriftliche Befragung:
Einstellung zu einer Einkommensumverteilung durch den Staat; Einstellung zu staatlichen Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft (Skala: Gesetzliche Kontrolle der Löhne, Gehälter sowie der Preise, Kürzung der Staatsausgaben, Finanzierung von Beschäftigungsprogrammen, weniger gesetzliche Vorschriften für die Wirtschaft, Subventionen für die Industrie bei der Entwicklung neuer Produkte und Technologien, Sicherung von Arbeitsplätzen durch Unterstützung niedergehender Industriezweige, Schaffung neuer Arbeitsplätze durch Arbeitszeitverkürzungen); Einstellung zur Höhe der Staatsausgaben für Umweltschutz, Gesundheitswesen, Polizei und Strafverfolgung, Bildungswesen, Militär und Verteidigung, Renten und Pensionen, Arbeitslosenunterstützung sowie Kultur und Kunst; Einstellung zur Verantwortlichkeit des Staates (Skala: Arbeitsplätze für alle, Preiskontrolle, Sicherstellung der Gesundheitsversorgung, Lebensstandard für Alte sichern, Hilfe für Industrie, Sicherung des Lebensstandards für Arbeitslose, Abbau der Einkommensunterschiede zwischen Arm und Reich, finanzielle Unterstützung von einkommensschwachen Studenten, Bereitstellen von Wohnraum, strenge Auflagen für die Industrie zum Eindämmen von Umweltschäden); Politikinteresse; politische Wirksamkeit (Efficacy-Skala); Meinung zum Funktionieren der Schweizer Demokratie; Präferenz für Steuersenkungen oder für mehr Sozialleistungen; Bewertung der Steuer- und Abgabenlast, jeweils für hohe, mittlere und niedrige Einkommen; Präferenz für niedrige Inflation oder niedrige Arbeitslosenquote; Einstellung zur Höhe der Staatsausgaben für Sozialleistungen bei konstantem Steueraufkommen; Einstellung zu ausgewählten politischen Zielen (Föderale versus zentrale Organisation, Neutralität, Ausbau versus Abbau des Initiativrechts und des Referendumsrechts, Milizparlament versus Berufsparlament, Revision versus Beibehaltung der Verfassung); derzeitige oder frühere Gewerkschaftsmitgliedschaft des Befragten bzw. eines Haushaltsmitglieds; Name der Gewerkschaft bzw. des Angestelltenverbandes; Institutionenvertrauen; politische Partizipation (Schreiben von Briefen an Behörden, Unterschriften sammeln, Unterschreiben von Initiativen und Referenden, Teilnahme an Demonstrationen, Sprayen von Slogans, Streikteilnahme, sich Demonstranten oder Polizisten widersetzen, Sachbeschädigungen); Einstellung zum Umweltschutz (Skala); Wunsch nach mehr Zeit für bezahlte Arbeit, Hausarbeit, Familie, Freunde oder Freizeitaktivitäten; Einstellung zur beruflichen Arbeit und Arbeitsorientierung; Befragter ist haushaltsführende Person; Wichtigkeit ausgewählter Kriterien für Arbeit und Beruf (Skala: Sichere Berufsstellung, hohes Einkommens, gute Aufstiegsmöglichkeiten, interessante Tätigkeit, selbstständiges Arbeiten, helfender Beruf, nützlicher Beruf für die Gesellschaft, selbständige Festlegung von Arbeitszeiten); präferierte Determinanten für die Festlegung einer Entlohnung (Arbeitsleistung, familiäre Verpflichtungen, Ausbildung und Senioritätsprinzip); zukünftige Auswirkungen neuer Technologien auf die Zahl der Arbeitsplätze und interessante Arbeit; präferierte Beschäftigungsalternativen (abhängige versus selbständige Beschäftigung, kleine versus große Firma, Privatwirtschaft versus öffentlicher Dienst), präferierter Beschäftigungsgrad (Vollzeit mit 40 oder mehr Wochenstunden, Teilzeit mit 10-30 Wochenstunden, weniger als 10 Wochenstunden, oder keine Erwerbstätigkeit); Einschätzung der Möglichkeiten eine neue Arbeitsstelle zu finden; derzeitige Erwerbstätigkeit.
Erwerbstätige wurden gefragt: Einstellung zum Beruf; Arbeitsorientierung; Charakterisierung der persönlichen Arbeit hinsichtlich Sicherheit der Berufsstellung, Einkommenshöhe, Karrierechancen, interessante Tätigkeit, selbständiges Arbeiten, Hilfe für andere, Nützlichkeit für die Gesellschaft; Häufigkeit ausgewählter Arbeitsbedingungen (Erschöpfung, schwere körperliche Arbeit, Stress, gefährliche Arbeitsbedingungen); Selbstbestimmung über die Festlegung der Arbeitszeiten; Arbeitsort im Unternehmen oder außerhalb; Befristung der Arbeitsstelle; Verwendbarkeit der Berufserfahrungen bzw. Arbeitsfertigkeiten für die derzeitige Tätigkeit; Wichtigkeit der Schul- bzw. Hochschulausbildung und der Berufserfahrungen für die derzeitige Tätigkeit; Beurteilung des Arbeitsklimas zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern und zwischen Kollegen; Berufszufriedenheit; Firmenidentifikation (Skala), Fehltage in den letzten 6 Monaten; Einschätzung der Wahrscheinlichkeit einer neuen Stellensuche im nächsten Jahr (Kündigungsabsicht); Sorgen um die eigene Arbeitsplatzsicherheit.
Nichterwerbstätige wurden gefragt: Erwerbstätigkeit für mindestens ein Jahr in der Vergangenheit; Jahr, bis zu dem der Befragte zuletzt erwerbstätig war; Hauptgrund für Beendigung der Erwerbstätigkeit; Wunsch nach Erwerbstätigkeit; Wahrscheinlichkeit eine Arbeitsstelle zu finden; derzeitige Arbeitssuche; unternommene Maßnahmen zur Arbeitssuche.
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsmonat und Geburtsjahr); Konfession; Kirchgangshäufigkeit.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewdatum des telefonischen Interviews (Tag und Monat); Anzahl der Kontaktversuche, Interviewdauer des telefonischen Interviews in Minuten; Anfangszeit und Endzeit des Interviews; Sprache des telefonischen und des schriftlichen Interviews; Ortsgröße, Kanton, Region; Gewichtungsfaktor; Unsicherheit bei der Identität der telefonisch und schriftlich befragten Person; Anzahl Perioden der Erwerbsbiographie; sämtliche abgefragten Berufe nach ISCO-88.
Die rund 240 Seiten umfassende Gemeinschaftsarbeit von Anna Wall und Johannes Hudelmaier beschäftigt sich mit aktuellen Veränderungen der Bildungssysteme und einer veränderten Bedeutung von Bildung. Johannes Hudelmaier und Anna Wall spannen für ihre Analysen einen weiten Bogen, der die Positionen von Karl Marx, Pierre Bourdieu und Michel Foucault umschließt. Das so bereitete Instrumentarium wenden sie auf das Feld "Schule" und die aktuellen Bildungsreformen in der Hochschule an. Vor diesem Hintergrund formulieren sie eine scharfe Kritik an den gegenwärtigen bildungspolitischen Entwicklungen. Um es vorwegzunehmen, es handelt sich nicht um eine oberflächliche und wohlfeile Kritik, sondern um eine fundierte Auseinandersetzung. Die Arbeit ist in 24 Kapitel gegliedert, wobei mit "Kapitel" alles gemeint ist, also auch Prolog und Literaturverzeichnis. Im Prolog wird geklärt, worauf sich der Titel der Arbeit bezieht: der Begriff "Replikant" entstammt dem Film "Blade Runner" und bezeichnet menschliche "Klone", die alle menschlichen Eigenschaften außer der Empathiefähigkeit verkörpern. Frau Wall und Herr Hudelmaier sehen in diesem Science Fiction Film einen Spiegel aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen, und der Replikant ist ihnen ein wichtiges Symbol hierfür. In der Einleitung erfolgt die nähere Begründung der Themenwahl: das zunehmende Zurückdrängen eines Verständnisses von Bildung als Selbstzweck zugunsten von gesellschaftlichen Verwertungsinteressen. Um diese These zu beleuchten, befassen sich die Autorin und der Autor der Arbeit zunächst mit Theorienangeboten, die dazu beitragen, die gesellschaftlich vermittelten Bildungsverhältnisse zu betrachten: Marx, Bourdieu und Foucault, um diese dann auf die beiden von ihnen bestimmten Anwendungsfelder zu beziehen: Schule und Hochschule. Zum Selbstverständnis ihrer Arbeit schreiben sie: "Die vorliegende Arbeit sieht sich ferner im Gestus einer radikalen Kritik: einer Kritik, die sich weder einem Ergebniszwang noch einem Zwang zur Formulierung konkreter, alternativer Handlungsanweisungen unterwirft, die sich darüberhinausgehend nicht darauf beschränkt, innerhalb eines politisch festgelegten Koordinatensystems Stellung zu beziehen und sich ebensowenig scheut, sich in Gegensatz zu diesem zu stellen." (S. 14) Im Teil "Theorie" geht es im ersten Kapitel um Karl Marx. Dieser Teil wurde von Johannes Hudelmaier verfasst und fokussiert vor allem die Schrift "Das Kapital". Eingehend diskutiert der Autor die zentralen Begriffe und Zusammenhänge der Marx'schen Theorie, wobei er die Bezüge zum Erkenntnisinteresse der Arbeit klar herausarbeitet. Aus der Perspektive der Marx'schen Theorie betrachtet, stellt sich Bildung vor allem als mehrwertorientierte Bildung dar, in der "Bildung, Forschung und Lehre zunehmend den Verwertungsinteressen des Kapitalismus unterworfen werden." (S. 32). Im Anschluss an Holger Schatz identifiziert Johannes Hudelmaier vor allem den Bologna Prozess als exemplarisch für die Verengung von Bildung auf arbeitsmarktbezogene Qualifikation. Das vierzig Seiten umfassende Kapitel zu Bourdieu ist von Anna Wall verfasst und beschäftigt sich mit zentralen Bestandteilen Bourdieu'scher Theorie: Frau Wall beginnt mit Ausführungen zum Bourdieu'schen Konzept der symbolischen Gewalt, weil es hier um die zentrale Frage der Akzeptanz eigentlich unerträglicher sozialer Verhältnisse geht. Zur Diskussion steht also die Verstrickung der Beherrschten an ihrer Beherrschung, denn diese ist entscheidend an der Aufrechterhaltung und Legitimation der bestehenden Ordnung beteiligt. In diesem Kontext also steht die symbolische Gewalt. In einem nächsten Schritt wird die entscheidende Modifizierung des Kapitalbegriffs durch Pierre Bourdieu vorgestellt, der wiederum mit den Begriffen "Sozialer Raum" und "Soziales Feld" sowie dem mit Bourdieu besonders eng assoziierten Begriff des "Habitus" verbunden ist. Besonders letzterer wird aufgrund seiner großen Relevanz für das Erkenntnisinteresse der Arbeit intensiv diskutiert und mit anderen Themen in Beziehung gesetzt, vor allem der Sozialisation und der Entwicklung von Dispositionen. Nach dieser Fokussierung auf das Individuum nimmt Frau Wall Bourdieus Ausführungen zu Herrschaft, Macht und gesellschaftlicher Ordnung in den Blick. Das Kapitel schließt mit einer Betrachtung des Verhältnisses der Beherrschten an herrschenden Verhältnissen. Das fünfte, ebenfalls über vierzig Seiten umfassende Kapitel stammt wiederum von Johannes Hudelmaier. Es beginnt mit einer kurzen Kommentierung der Vielschichtigkeit und Diskontinuität des Foucault'schen Werkes und einer ersten Nennung der im weiteren Gang der Darstellung eine wichtige Rolle spielenden zentralen Begriffe. Der erste der eingehend erörterten Begriffe ist die Foucault'sche Fassung von Wissen, der wiederum eng mit dem foucauldianischen Verständnis von Macht zusammenhängt. Daran wird eine Präsentation des Diskursbegriffes angeschlossen, der im Theoriegebäude Foucaults eine besonders wichtige Rolle spielt. Dieser wiederum hängt zusammen mit Foucaults Verständnis von Dispositiv. Intensiv setzt sich Johannes Hudelmaier mit Foucaults Machtanalytik auseinander und grenzt den Machtbegriff von den benachbarten Begriffen Regierung und Herrschaft ab. In mehreren Unterkapiteln widmet sich der Verfasser wichtigen Facetten des Foucault'schen Machtbegriffs: mit dem Handlungsaspekt, dem Produktivitätsaspekt; dem Problem des Widerstands und der Repressivität von Macht. Subjektivierungsprozesse sind immer machtförmig, denn Subjekt meint nicht nur emphatisch das autonome Individuum, sondern auch das unterworfene. Von hier aus ist es kein großer Schritt mehr zur Erörterung von Fremd- und Selbstregierungsprozessen und -formen, für die Foucault den Begriff der Gouvernementalität geprägt hat. In den anschließenden Überlegungen, werden die Stränge der bisherigen Darstellung zusammengeführt, historisch vertieft und mit Foucaults Gesellschaftstypologie verbunden. Eine besonders wichtige Rolle spielen hierbei die Bezeichnungen Disziplinargesellschaft und in Weiterentwicklung dieser durch Gilles Deleuze die Bezeichnung Kontrollgesellschaft. Johannes Hudelmaier nimmt dies zum Anlass, um den Begriff des Neoliberalismus als eine mögliche Charakterisierung spätmoderner Gesellschaftsverhältnisse einzuführen. Im von beiden: der Autorin und dem Autor verfassten sechsten Kapitel werden die Theorieansätze zusammengeführt und vergleichend diskutiert. Ab S. 120 beginnt der zweite große Teil der Arbeit: die Anwendung auf spezifische Felder: Schule und Hochschule. Zunächst werden unter Kapitel 7 (Anna Wall) die Funktionen von Schule erläutert und mit den vorgestellten Theorien in Verbindung gebracht. Unter 7.2. "Qualifikationsfunktion" wird beispielsweise der Begriff der Bildung nochmals auf den Bourdieu-Teil bezogen und als inkorporierte Akkumulation von Kulturkapital gefasst. Weitere wichtige Qualifikationsziele sind die Persönlichkeitsentwicklung und die Qualifikation für den Arbeitsmarkt. Die Frage nach der Legitimität spielt eine besonders wichtige Rolle, denn die schulischen Inhalte, an denen die Bildung der Schüler gemessen wird, brauchen eine entsprechende Fundierung. In diesem Zusammenhang ist das "Passungsverhältnis" zwischen der schulischen und der Herkunftskultur anzuführen. Dies diskutiert Frau Wall unter den Stichworten homologer und bildungsferner Habitus. In Kapitel 8 nimmt Johannes Hudelmaier den schulischen Leistungsimperativ in den Blick und beleuchtet diverse zentrale Aspekte wie die Leistungsbeurteilung, die daraufhin orientierte spezifische Form schulischen Lernens, aber auch die Verknüpfung von Leistung mit sozialen Hierarchiebildungen. Die folgenden Kapitel zu symbolischer Gewalt im pädagogischen Feld sowie die Prüfung als zentraler Subjektivierungsmechanismus, Schule als Dispositiv und Reformpädagogik als Gouvernementale Strategie - alle Teile von Johannes Hudelmaier - zeigen den Ertrag der Verknüpfung von Theorie und Feld. Denn erst vor dem Hintergrund der im ersten Teil vorgestellten theoretischen Ansätze erhält die feldspezifische Analyse ihre Tiefe und Schärfe. Besonders hervorzuheben ist, dass sich das 13. Kapitel mit dem Konzept der Entfremdung auseinandersetzt und damit nochmals explizit die Brücke zu Marx schlägt. Damit wird deutlich, dass es sich bei dem Referat zum "Kapital" nicht nur um die Vorgeschichte moderner Theorieentwürfe handelt, sondern um einen zentralen Baustein der Arbeit. Dies trifft ebenso auf den von Anna Wall verfassten Teil zu den Hochschulreformen zu. In Kapitel 14 befasst Anna Wall sich kritisch mit dem Bologna-Prozess und ordnet diesen in das politische Projekt der Europäischen Union ein. Dazu passt ihre Diskussion von PISA in Kapitel 15 als einem zentralen bildungspolitischen Instrument einer weiteren großen Internationalen Organisation – der OECD. Diese Maßnahmen und Programme relationiert sie in Kapitel 16 mit dem Neoliberalismus. Hier setzt sie sich sehr eingehend mit der veränderten Rolle des Staates auseinander, mit der Re-konstellierung von Politik und Ökonomie unter dem Primat des Ökonomischen, der wiederum für den neuen Imperativ der internationalen Wettbewerbsfähigkeit verantwortlich ist. In diesen Kontext ist die Konjunktur des bereits in der vergangenen Jahrhundertmitte geprägten Begriffs des Humankapitals einzuordnen. Auch das Lebenslange Lernen ebenso wie die Rede von der Wissensgesellschaft gliedert Anna Wall in diesen übergreifenden Zusammenhang ein. In den folgenden Kapiteln vertieft sie diese Zuordnung mit einer primär an Foucault orientierten Analyse. Kapitel 20 – auch dieses wurde von Frau Wall verfasst – bezieht die beiden Felder: Schule und Hochschule aufeinander, in dem als tertium comparationis das Thema Standard und Qualität als gemeinsamer Bezug definiert wird. Ein gemeinsam verfasstes Finale, in dem der Ertrag der Arbeit auf 30 Seiten nochmals zusammengefasst wird, vervollständigt die Schrift. In diesem nehmen sie die These der Arbeit nochmals auf, dass es sich bei den aktuellen Reformen um Anpassungen der "Ware Mensch" an einen "entfesselten Kapitalismus" handelt. Sie begründen ihre Argumentation und stellen als Fazit fest, dass die Mikrophysik der Macht, die feingliedrigen Regierungstechniken, die vielfältigen und gut aufeinander abgestimmten Instrumente so wirken, dass sie einen bestimmten Subjekttypus erzeugen sollen – entsprechend der gesellschaftlichen Erwartungen und Erfordernisse. Sicher bleibt dabei die Frage der Freiheit, obwohl angesprochen, so doch eher ausgeklammert; andererseits haben Wall und Hudelmaier an keiner Stelle ihrer Arbeit Absicht und Wirkung kurzgeschlossen.
Inhaltsangabe: Einleitung: Familienunternehmen spielen eine bedeutende Rolle in der Wirtschaftslandschaft der Bundesrepublik Deutschland. Manche bezeichnen sie gar als das 'Rückgrat der deutschen Wirtschaft'. Zahlreiche Zeitungen haben ihren Ausgaben familienunternehmerspezifische Rubriken beigefügt. Hierbei werden Familienunternehmen immer wieder als Unternehmensform dargestellt, die langfristigen Erfolg hat, unabhängig vom Finanzmarkt ist und sich durch Loyalität, Nachhaltigkeit sowie Standortverbundenheit auszeichnet. Jedoch wird dieses Bild vorrangig von einem Kreis aus Experten oder Interessenverbänden gezeichnet. Ob dieses Bild auch von der Öffentlichkeit so akzeptiert und wahrgenommen wird, war Anlass einer ersten Studie innerhalb der Bevölkerung. Im Rahmen des X. Kongresses für Familienunternehmen an der Universität Witten/Herdecke wurde zum ersten Mal die Außenwirkung von Familienunternehmen empirisch erhoben. Hierzu wurde mit dem Methodeninstitut nextpractice GmbH kooperiert, mit deren Softwaretool nextexpertizer die Befragung durchgeführt wurde. Diese Studie beschäftigte sich mit der Fragestellung, ob in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit eine 'Marke Familienunternehmen' entstanden sei und welche Erwartungen an diese Marke geknüpft werden. Die Studie kam zu den Ergebnissen, das Familienunternehmen von der Gesellschaft als hochgradig sozial und nachhaltig angesehen werden, diese Werte in Zukunft jedoch eine weniger bedeutende Rolle spielen würden. Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat die internationale wie nationale Wirtschaftslage seitdem drastisch verschärft. Die Stimmung in der Bevölkerung ist zunehmend angstvoller geworden, da viele Menschen ihre Arbeitsplätze und Existenzen bedroht sehen. Diese Entwicklung ist als Prüfstein für die Marke Familienunternehmen zu sehen. Familienunternehmen werden insbesondere daran gemessen, ob ihre Kerneigenschaften wie Nachhaltigkeit oder Langfristigkeit grade dann ihre Wirkung entfalten, wenn sie gebraucht werden. In Zeiten der Krise bekommt die Erwartungshaltung gegenüber Familienunternehmen deshalb eine besondere Bedeutung. Beweisen sich Familienunternehmen auch in der Krise als Rückgrat der deutschen Wirtschaft? Hat sich die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit verändert? Nimmt die Öffentlichkeit Familienunternehmen auch in der Krise noch als sozialen Sicherungsanker wahr? Diese Fragen sollen im Rahmen dieser Arbeit durch die Analyse einer Anschlussstudie zur Marke Familienunternehmen geklärt werden, die in den Monaten Januar bis März 2009 - zur 'Hochzeit' der Wirtschaftskrise - durchgeführt wurde. Die erste Studie aus dem Jahr 2008 soll als Referenz genutzt werden, um die Veränderungen in der Wahrnehmung deutlich zu machen. Zudem soll eine weitere Frage geklärt werden. Im Rahmen des Kongresses von 2008 wurde die Wahrnehmung von Familienunternehmen in der Öffentlichkeit schnell zu einer 'Marke Familienunternehmen' gemacht. Ob es jedoch, nach verschiedenen theoretischen Ansätzen, legitim ist, von einer Marke zu sprechen, wurde seinerzeit nicht weiter betrachtet. Deshalb soll diese Arbeit eine detaillierte Einführung in das Phänomen Marke geben, ihre Funktionsweisen herausarbeiten und Voraussetzungen untersuchen, unter denen Marken überhaupt erst entstehen können. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise sollen die daraus gewonnenen Erkenntnisse auf die vermeintliche Marke Familienunternehmen übertragen werden. Die Implikationen der Finanzkrise werden dadurch in Beziehung gesetzt zu etwaigen Veränderungen in der Wahrnehmung der Bevölkerung und zu ihrer Bedeutung für die Marke Familienunternehmen. Die Arbeit teilt sich in einen Grundlagen-, einen Theorie- und einen Empirieteil auf. Die Grundlagen in Kapitel 1 schaffen ein allgemeines Verständnis von Familienunternehmen und beleuchten die Hintergründe der Finanzkrise, die möglicherweise zu anderen Bewertungsgrundlagen bei den Befragten geführt haben. Kapitel 2 behandelt das Phänomen Marke. Einer chronologischen Betrachtung der Entwicklung des Markenbegriffs folgen detaillierte Erklärungen zu zwei Modellen, die im weiteren Verlauf der Arbeit zur theoretischen Reflektionsgrundlage der Marke Familienunternehmen dienen. Hierbei handelt es sich um den Ansatz zur identitätsorientierten Markenführung sowie ein soziologisch orientiertes Markenverständnis. Kapitel 3 beschäftigt sich eingehend mit der Methodik der empirischen Erhebung. Die theoretische Fundierung des nextexpertizer sowie seine Funktionsweisen werden beschrieben und in Beziehung zu gängigen qualitativen und quantitativen Verfahren gesetzt. In den Kapiteln 4 und 5 werden die Studien aus 2008 und 2009 getrennt voneinander im Detail analysiert. Der Fokus liegt dabei auf der Einschätzung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeldes sowie der Betrachtung unterschiedlicher Unternehmensklassen. In Kapitel 6 werden die beiden Studien zusammengeführt und auf die wesentlichen Veränderungen eingegangen. Diese Erkenntnisse werden in Bezug zur Finanzkrise und zu dem in Kapitel 2 gewonnenen Verständnis von Marken gesetzt. Kapitel 7 fasst die Ergebnisse dieser Arbeit zusammen und gibt einen kurzen Ausblick auf mögliche künftige Forschungsfelder. Zuerst sollen jedoch die Erklärungen zu Familienunternehmen und zu der Finanzkrise die Grundlagen für theoretische Reflektionen und empirische Erhebungen bieten.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: ABBILDUNGSVERZEICHNIS6 TABELLENVERZEICHNIS7 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS8 1.EINLEITUNG UND GRUNDLAGEN9 1.1AUSGANGSSITUATION UND ZIEL DER ARBEIT10 1.2GANG DER ARBEIT11 1.3EINFÜHRUNG IN DIE GRUNDLAGEN DER ARBEIT13 1.3.1DEFINITION UND EINORDNUNG VON FAMILIENUNTERNEHMEN13 1.3.2DIE FINANZ- UND WIRTSCHAFTSKRISE UND IHRE AUSWIRKUNGEN15 1.4ZUSAMMENFASSUNG KAPITEL 126 2.DAS PHÄNOMEN MARKE27 2.1EINLEITUNG28 2.1.1HISTORISCHE ENTWICKLUNG DER MARKE29 2.1.2DIE FUNKTIONEN EINER MARKE35 2.2IDENTITÄTSORIENTIERTE MARKENFÜHRUNG36 2.2.1EINLEITUNG UND KONZEPT36 2.2.2DAS AUSSAGENKONZEPT39 2.2.3DAS AKZEPTANZKONZEPT41 2.2.4IDENTITÄTSORIENTIERTER ANSATZ UND DIE MARKE FAMILIENUNTERNEHMEN41 2.3FAMILIE ALS MARKE UND ALS MYTHOS44 2.3.1DIE BEDEUTUNG VON MYTHEN44 2.3.2MYTHEN ALS GRUNDLAGE STARKER MARKEN45 2.3.3FAMILIE ALS MYTHOS DES FAMILIENUNTERNEHMENS47 2.3.4DIE FAMILIE ALS ARCHAISCHER HELD52 2.4ZUSAMMENFASSUNG KAPITEL 254 3.METHODIK DER EMPIRISCHEN ERHEBUNG55 3.1EINLEITUNG56 3.1.1GEORGE A. KELLYS PSYCHOLOGIE DER PERSÖNLICHEN KONSTRUKTE56 3.1.2REPERTORY-GRID ALS ANWENDUNG DER THEORIE DER PERSÖNLICHEN KONSTRUKTE59 3.1.3EINORDNUNG DES REPERTORY-GRID IN DIE METHODEN DER MARKTFORSCHUNG60 3.1.4DAS REPERTORY-GRID-VERFAHREN UND TESTGÜTEKRITERIEN61 3.2DER NEXTEXPERTIZER - EINFÜHRUNG64 3.2.1DER NEXTEXPERTIZER - ENTWICKLUNG DES ELEMENTE-SETS65 3.2.2DER NEXTEXPERTIZER - DURCHFÜHRUNGSPHASE65 3.2.3DER NEXTEXPERTIZER – KONSENSUELLE VALIDIERUNG68 3.2.4DER NEXTEXPERTIZER- INTERVIEWAUSWERTUNG69 3.3ZUSAMMENFASSUNG KAPITEL 371 4.DIE MARKE FAMILIENUNTERNEHMEN IM JAHR 200873 4.1EINLEITUNG74 4.2STUDIENDESIGN74 4.2.1STICHPROBENAUSWAHL74 4.2.2DIE ENTWICKLUNG DES ELEMENTESETS76 4.2.3ANALYSELOGIK FÜR ELEMENTE79 4.3DIE ERGEBNISSE DER STUDIE 200881 4.3.1THEMENCLUSTERUNG81 4.3.2SPOTLIGHT - WAS MIR PERSÖNLICH WICHTIG IST85 4.3.3SPOTLIGHT - UNTERNEHMENSTYPEN88 4.3.4SPOTLIGHT - GLOBALISIERUNG ALS HERAUSFORDERUNG99 4.3.5SPOTLIGHT - IMAGE FAMILIENUNTERNEHMEN IM ZEITVERLAUF101 4.4ZUSAMMENFASSUNG KAPITEL 4106 5.DIE MARKE FAMILIENUNTERNEHMEN IM JAHR 2009107 5.1EINLEITUNG108 5.2STUDIENDESIGN109 5.2.1STICHPROBENAUSWAHL109 5.2.2DIE ENTWICKLUNG DES ELEMENTE-SETS110 5.2.3ANALYSELOGIK FÜR ELEMENTE110 5.3DIE ERGEBNISSE DER STUDIE 2009111 5.3.1THEMENCLUSTERUNG111 5.3.2SPOTLIGHT - WAS MIR PERSÖNLICH WICHTIG IST114 5.3.3SPOTLIGHT - UNTERNEHMENSTYPEN117 5.3.4SPOTLIGHT - GLOBALISIERUNG ALS HERAUSFORDERUNG126 5.3.5SPOTLIGHT - IMAGE FAMILIENUNTERNEHMEN IM ZEITVERLAUF129 5.4ZUSAMMENFASSUNG KAPITEL 5133 6.DIEMARKE FAMILIENUNTERNEHMEN IN DER FINANZKRISE134 6.1EINLEITUNG135 6.2VERGLEICH DER STUDIEN 2008 UND 2009135 6.2.1VERÄNDERUNGEN DES BEDEUTUNGSRAUMES135 6.2.2VERÄNDERUNGEN DER GLOBALISIERUNG140 6.2.3VERÄNDERUNGEN DER BEWERTUNG VON FAMILIENUNTERNEHMEN141 6.3EINFLUSS DER FINANZKRISE AUF DIE MARKE FAMILIENUNTERNEHMEN145 6.3.1IDENTITÄTSORIENTIERTER ANSATZ145 6.3.2FAMILIENUNTERNEHMEN ALS MARKE UND ALS MYTHOS146 7.ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK149 7.1ZUSAMMENFASSUNG150 7.2AUSBLICK151 LITERATURVERZEICHNIS153 MONOGRAPHIEN UND ZEITSCHRIFTENARTIKEL153 INTERNETQUELLEN157 SONSTIGE QUELLEN160 ANHANG161Textprobe:Textprobe: Kapitel 4.3.3, Spotlight – Unternehmenstypen: Positionierung im dreidimensionalen Raum (Abbildung im Original): Durch räumliche Nähe bzw. Distanz wird die Ähnlichkeit bzw. Unterschiedlichkeit von Zentroiden ausgedrückt. Zentroide, die nah am Idealzentroid liegen haben mit diesem viele Gemeinsamkeiten und einen hohen Idealzentroid-Erfüllungsgrad, weit entfernte Zentroide sind durch eine hohe Unterschiedlichkeit gekennzeichnet. Nach der grafischen Validierung scheinen 'Kleinunternehmen', 'mittelständische Familienunternehmen' und 'mittelständische Unternehmen' am nächsten an dem Idealzentroid zu liegen und sind damit die am positivsten bewerteten Unternehmenstypen. Je größer Unternehmen werden, desto weiter entfernen sie sich vom Ideal. 'Großkonzerne in Familienbesitz' liegen mittig im Raum und sind beeinflusst von sowohl positiv als auch negativ konnotierten Resonanzfeldern. Dies kann zwei Ursachen haben: Zum einen sind innerhalb der Stichprobe zwei opponierende Gruppen möglich, die 'Großkonzerne in Familienbesitz' gegensätzlich bewerten. Eine dieser Gruppen hat eine durchweg positive Meinung, die andere eine durchweg negative Meinung. Beide zusammen neutralisieren sich und ergeben ein in der Mitte des Raumes liegendes Zentroid. Zum anderen können 'Großkonzerne in Familienbesitz' von der gesamten Befragungsgruppe als in sich gegensätzlich beurteilt worden sein und es können ihnen sowohl positive als auch negative Eigenschaften zugeschrieben werden. Das 'börsennotierte Unternehmen' liegt von allen Unternehmenstypen am deutlichsten im negativen Bereich des Bedeutungsraumes. Es ist am weitesten vom Ideal entfernt und derjenige Unternehmenstypus, der den persönlichen Präferenzvorstellungen am wenigsten entspricht. Eine Betrachtung des Rankings zeigt die genauen Übereinstimmungen der einzelnen Unternehmenstypen mit dem Ideal (Abbildung im Original). 'Mittelständische Familienunternehmen' haben die größten Übereinstimmungen mit den Präferenzvorstellungen der Befragten. Nach der Beurteilung der räumlichen Positionierung im dreidimensionalen Raum waren grafisch keine Unterschiede zwischen den 'Kleinunternehmen' und den 'mittelständischen Unternehmen' auszumachen. Das Ranking zeigt jedoch, dass 'Kleinunternehmen' weniger Übereinstimmungen mit dem Ideal haben, als Mittelständler. Die Betrachtung der großen Unternehmenstypen bestätigt oben genannte erste Eindrücke – 'Großkonzerne in Familienbesitz' distanzieren die andere großen Unternehmensklassen deutlich und weisen ähnlich hohe Präferenzkongruenzen mit dem Ideal auf, wie 'Kleinunternehmen'. 'Deutsche Großkonzerne' und 'börsennotierte Unternehmen', werden deutlich schlechter bewertet und sind, gemessen an der Idealvorstellung von Unternehmen, am weitesten hiervon entfernt. In den folgenden Abschnitten wird mittels einer Analyse der Erfüllungsgrade eine qualitative Betrachtung durchgeführt, welche die Bewertungen der unterschiedlichen Unternehmensformen präzisiert.
Die vorliegende Arbeit versucht in Verbindung von soziologischer, politik- und wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive das amerikanische Beschäftigungswachstum um die Jahrtausendwende zu analysieren. Die Arbeit skizziert in einem ersten Anlauf das "amerikanische Beschäftigungswunder", indem seine wesentlichen Eigenschaften im Blick zurück auf die zeithistorische Schichtung des amerikanischen Wirtschaftsbooms verbunden werden. Dabei werden sechs sich wesentlich verstärkende Faktoren für den amerikanischen Wirtschaftsboom zusammengefasst: Diese in den Vordergrund gerückten Politikfelder sind zum ersten eine insbesondere über die Senkung der durchschnittlichen Stundenlöhne erreichte Niedriglohnpolitik von Mitte der 70er bis weit in die 90er Jahre, die die Beschäftigungsexpansion erst ermöglichte. Zweitens ein seit Anfang der 90er Jahre gelungenes makroökonomisches Management, drittens ein ebenfalls seit Beginn des abgelaufenen Jahrzehnts boomender Aktienmarkt, der sowohl Kapital für die Unternehmen bereitstellte als auch mit fortlaufender Dauer der Aktienhausse über eine Wohlstandsvermehrung der Aktienbesitzer einen Nachfrageschub auslöste. Viertens geoökonomische Spezifika, die die Vormachtstellung der amerikanischen Ökonomie und damit verbunden die immer noch oder mehr denn je bestehende Stellung des US-Dollars als Leitwährung auf den globalen Finanzmärkten betonen. Dabei werden Prosperitätsgewinne unterstellt, die für den sowohl nach außen als auch nach innen wachsenden Euro-Raum in der globalen Konkurrenz erst zu erringen sind. Fünftens wird gezeigt, dass die erfolgreichen Innovationsprozesse im Dienstleistungsbereich wie in den Informationsindustrien in regionalen Agglomerationen verankert sind, deren Beschreibung für eine moderne "schumpeterianische Innovationsökonomie" gewinnbringend erscheint. Der sechste Faktor ist der seit 1996 zu beobachtende Produktivitätsanstieg, der bislang immer als Achillesferse in den Vereinigten Staaten in Relation zu den europäischen Nationen angesehen wurde. Wichtig ist, dass diese Faktoren sich in der Realität zum Teil zeitlich überlappen bzw. die Teilpolitiken sich mehr oder weniger beeinflussen, um im Endeffekt in einem sich wechselseitig anfeuernden Zusammenspiel erst den langanhaltenden Boom zu bewirken. Die Erkenntnis, dass Produktivität die entscheidende Variable zur Beurteilung des Verbreitungsgrades der aufstrebenden und profitablen Branchen in den USA wird, während die Netzwerkspezifika das wirklich Neue am Typus der neuen Ökonomie darstellen, wird genutzt, um in verschiedenen Sektoren Zentralisierungs- und Dezentralisierungstendenzen mit ökonomischen Attrahierungseffekten für die USA zu diskutieren. Der Blick geht dann auf die Veränderungen der Arbeitswelt – die Auf- und Abstiegsprozesse, die durch die neuen Technologien, Märkte und Arbeitsverhältnisse ausgelöst werden. So wird die Innen- und Unterseite der neuen Ökonomie sichtbar, was zu einer entscheidenden Wendung dieser Arbeit überleitet. Fokussiert wird nun die Verteilungsfrage, um die Aufmerksamkeit neu auf die Beschäftigungsdebatte zu lenken. In diesem Abschnitt wird das Kernstück des "workfare-state" der EITC (Earned Income Tax Credit) vorgestellt, aber auch die vermeintlich "weicheren Faktoren" wie Bildungsressourcen und Nachhaltigkeitsstruktur des Wachstum erörtert. Dabei wird nicht vergessen, die relative Erfolgsgeschichte erhöhter weiblicher Erwerbstätigkeit und qualifizierter Erwerbstätigkeit in den Vereinigten Staaten zu dokumentieren. Dienstleistungsgesellschaften können nur im Zusammenhang mit dem Wandel von privaten Lebensformen und unterschiedlichen Individualisierungsprozessen in den einzelnen Kulturräumen einer umfassenden Betrachtung unterzogen werden. Eine wesentliche Aufgabe in Deutschland wird es sein, die Transformation von unbezahlter in bezahlte Arbeit, zum Beispiel auch im Haushaltsbereich zu forcieren. Bisher folgte Deutschland eher dem Modell des desintegrierten Sozialstaates mit traditionellem Familienmodell und "do-it-yourself-Kultur". Hier liegt die soziologische Herausforderung dieser Arbeit: mit der Verknüpfung von sozial-, politik- und wirtschaftswissenschaftlicher Argumentation auf diesen Strukturwandel von Wachstum, Beschäftigung und Lebensstil zu reagieren. Die Arbeit schließt mit einer klaren Stellungnahme gegen die Subventionierung von Niedriglöhnen und einem Plädoyer für eine geld- und wachstumspolitisch abgesicherte Qualitäts-offensive auf breiter Front, vor allem bei den Dienstleistungen und für eine entschiedene Rückkehr zur makroökonomischen Moderation in Europa. ; By linking sociological, political and economical perspectives this dissertation tries to analyze the growth within the American employment market at the turn of the millennium. It provides a rough draft of this so-called 'job-miracle' by examining its key characteristics in light of North America's contemporary economical history . Six major factors, still increasing, explain this boom: 1. a low-wage policy - achieved through major wage-cutting - from the middle of the 70's up until the late 90's made this job expansion at all possible 2. a functioning macroeconomic management, having been started in the early 90's 3. a booming stock market ever since the late 90's, providing not only the necessary financial resources for corporations but also triggering a huge demand through the growing wealth of stock-owners 4. geo-economic specifics, emphasizing the supremacy of the U.S. economy and the U.S.- Dollar as key currency in global financial markets – implicating prosperity profits that the internally and externally growing Euro 'space' has to aquire in the global competition 5. the seemingly useful description of successful innovations within the service sector and the information industry and their roots in regional agglomerates, in terms of a modern "schumpeterian innovation-economy" 6. the increasing productivity (since 1996), being the U.S.'s "Achilles heel" compared to the European Nations Important here is the aspect that these factors in reality partly overlay or that certain political decisions influence each other and thereby generate this extended boom through mutual interaction. Understanding productivity as the crucial variable to assess the expansion of the rising and profitable industries in the U.S. (network-specifics representing the actual 'new' within the 'new' economy) leads to a discussion of centralizing and de-centralizing tendencies in certain divisions and their economic effects on the U.S. This is followed by a closer observation of the changes within the 'work space' – rises and falls generated by new technologies, markets and labor relations. By showing the inside and the underside of this new type of economy, the work now concentrates on the problems of distribution, focusing mainly on the political discussion about labor. Besides introducing the core of the "workfare-state", the EITC (Earned Income Tax Credit), it also considers the allegedly "soft factors" of growth - such as education and structural duration. Another important factor to be mentioned is the relative success of increased female as well as skilled employment. A sufficient analysis of service-oriented societies is only possible in relation to changes within the ways of living and the various processes of individualization in certain cultural areas. One of the central tasks in Germany will be the transformation from non-paid to paid labor, i.e. in the house keeping sector. The temporary model of the disintegrated welfare-state revolving around the traditional family and "do-it-yourself-culture" is no longer functional. Herein lies the sociological challenge of the work: to react to the structural changes within growth, labor and ways of life by linking social, political and economical arguments. The thesis ends distinctly arguing against the subsidization of low wages and instead opting for a financially and politically safe "quality-offense", especially within the service sector and a return to macroeconomic moderation in Europe.
Inhaltsangabe:Einleitung: Mit der politischen Wende im November 1989 begann in der DDR ein republikweiter Frauenaufbruch. In vielen Städten der DDR entstanden zahlreiche Frauengruppen und -initiativen, von denen einige auf Frauen(friedens)gruppen in den 80er Jahren zurückgehen. Andere Fraueninitiativen, wie die Lila Offensive (LILO) und die Sozialistische Fraueninitiative (SOFI) entstanden bereits im Herbst 1989 in Berlin. Der Beginn einer Frauenbewegung in der DDR ist gleichzusetzen mit der Gründung des Unabhängigen Frauenverbandes der DDR (UFV) am 3. Dezember 1989 in der Berliner Volksbühne. Der UFV setzte sich zum Ziel, Dachorganisation für alle DDR-Frauengruppen und politische Interessenvertretung für Frauen zu sein. Die UFV-Gründung löste in der ganzen Republik Gründungen von Frauengruppen aus. Bereits auf dem Gründungskongress entstand die Frauengruppe "Erster weiblicher Aufbruch" (EWA), die sich den Aufbau eines Frauenzentrums im Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg zum Ziel setzte. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich die DDR-Frauenbewegung bzw. der UFV zu einer politischen Kraft, die nicht mehr übergangen werden konnte: die Frauen erkämpften sich ihre Plätze an den regionalen und zentralen "Runden Tischen", kandidierten für die Kommunal- und Volkskammerwahlen, erreichten, dass Tatjana Böhm als Ministerin ohne Geschäftsbereich in die Modrow-Regierung berufen wurde und zahlreiche Gleichstellungsbeauftragte in Städten und Gemeinden installiert wurden. Parallel dazu entwickelte sich eine breite Frauenkultur in Form von Frauenzentren, -cafes, -galerien, -bibliotheken. Die Entstehung und Entwicklung der DDR-Frauenbewegung weckte auch das Interesse der bundesdeutschen Frauenbewegung, so dass es schon im Herbst 1989 zu ersten Kontakten zwischen verschiedenen Frauengruppen aus Ost und West kam. Diese Treffen waren gekennzeichnet von gegenseitiger Neugierde und einem gewissen Nachholbedürfnis an Informationen über die Lebens- und Frauenrealitäten im jeweils anderen deutschen Staat. Es stellte sich sehr schnell heraus, dass die unterschiedlichen Wahrnehmungen erhebliche Verständigungsschwierigkeiten mit sich brachten. Erschwert wurde die Situation durch die Tatsache, dass Westfrauen mit "gutgemeinten Ratschlägen" aus "20 Jahren Erfahrung" den Ostfrauen unter die Arme greifen wollten. Auf diversen Treffen und Kongressen konnten zwar erste Informations- und Erfahrungsaustausche stattfinden, die aber keineswegs zu einer gemeinsamen gesamtdeutschen Frauenbewegung führten. In diesem Zusammenhang ist die EWA-Gruppe und das von ihnen aufgebaute Frauenzentrum ein positives Beispiel. Das EWA-Frauenzentrum ist den sich abzeichnenden Konflikt zwischen Ost- und Westfrauen von Anfang an sehr offensiv angegangen: Sie schlossen im Herbst 1990 einen Kooperationsvertrag mit dem Frauencomputerzentrum Westberlin (FCZ) ab, um ein gemeinsames Bildungsprojekt für Ostfrauen im Computerbereich durchzuführen. Außerdem sind Westfrauen und Ausländerinnen ins Team des Frauenzentrums sowie in den EWA-Verein aufgenommen worden. Insgesamt hat EWA gute Erfahrungen mit dieser Zusammenarbeit gemacht. Gang der Untersuchung: Mein persönlicher Ausgangspunkt für die Untersuchung der Probleme der Zusammenarbeit zwischen Ost- und Westfrauenbewegung beruht zum einen auf meinen Studienschwerpunkten Frauenforschung und DDR, und zum anderen auf meinem intensiven Kontakt zu den EWA-Frauen und dem EWA-Frauenzentrum seit April 1990. Die EWA-Frauen lernte ich auf dem ersten Ost-West-Frauenkongress im April 1990 in Berlin kennen und machte im Sommer 1990 ein zweimonatiges Praktikum im Frauenzentrum, seitdem arbeite ich im EWA-Verein mit. Darüber hinaus habe ich zahlreiche Ost-West-Frauenkongresse und Tagungen in den letzten beiden Jahren besucht und dort miterlebt, dass es oft Verständigungsschwierigkeiten zwischen Akteurinnen aus beiden Bewegungen gibt. Bei meiner Untersuchung steht vor allem die Frage im Vordergrund, warum sich die Zusammenarbeit zwischen der Ost- und Westfrauenbewegung so schwierig gestaltet, bzw. stellenweise unmöglich ist. In diesem Zusammenhang sind die nachfolgenden Fragen für meine Untersuchung von Bedeutung: Was hat sich für Ostfrauen durch die gesellschaftliche Veränderung (1. und 2. Staatsvertrag) verändert? Hängt diese neue Lebenssituation mit dem anderen Feminismusverständnis bzw. Frauenprojektarbeit zusammen? Welche Formen der (Frauen-) Unterdrückung erlebten Frauen in der DDR und der BRD vor der Wende und im vereinigten Deutschland? Welche Unterschiede gibt es im Gleichberechtigungsverständnis von West- und Ostfrauen? In Bezug auf das EWA-Frauenzentrum stellt sich die Frage, wie geht EWA mit dem Problem der Zusammenarbeit um, insbesondere hinsichtlich der Kooperation mit dem Frauencomputerzentrum und den Westmitarbeiterinnen? Ist diese Zusammenarbeit eine Chance oder Konfliktpotential? Ausgehend von der These, dass die Ursache für die Probleme in der Zusammenarbeit zwischen Ost- und Westfrauenbewegung, die unterschiedliche Geschichte und Sozialisation von Frauen aus der BRD und DDR ist, ist es sinnvoll, die Lebenssituation von Frauen in beiden deutschen Staaten hinsichtlich der Gleichberechtigung und die Entstehungsgeschichten der beiden Frauenbewegungen darzustellen. Dementsprechend stelle ich im Kapitel 2 sowohl die politische Situation in beiden Staaten hinsichtlich der Möglichkeit zur Bildung von Opposition bzw. sozialen Bewegungen, als auch die Situation der Frauen dar. In Kapitel 3 habe ich es für sinnvoll erachtet, die Entstehungsgeschichte der beiden Frauenbewegungen in den Kontext von neuen sozialen Bewegungen zu stellen, da aus der Geschichte Frauenbewegungen als soziale Bewegungen bekannt sind und die Neue soziale Bewegungen-Theorien einige Erklärungs- und Vergleichskriterien bieten. Die Frage der Übertragbarkeit der Neue soziale Bewegungen-Konzepte (insbesondere das von mir angewandte Konzept von Raschke) auf die Frauenbewegung der DDR wird im Kapitel 3.1 ausführlich behandelt. Hinsichtlich der generellen feministischen Kritik an der Zuordnung der Frauenbewegung zu den Neuen sozialen Bewegungen verweise ich auf die Diplomarbeit von Karin Zimmermann, FU Berlin 1991, die diesen Punkt ausführlich behandelt. Im Rahmen dieser Arbeit ist es nicht möglich und notwendig, genauer auf diese Diskussion einzugehen, da dies der Komplexität der Fragestellung nicht gerecht werden würde. Auf dieser Basis wird im Kapitel 4 die durch die beiden Staatsverträge erfolgten Veränderungen in den Lebenssituationen der DDR-Frauen und die daraus resultierenden inhaltlichen Veränderungen in den Frauenprojekten dargestellt, um dann ausführlich auf die Probleme einzugehen (Kap.4.3), die es in der Zusammenarbeit gibt. Im Anschluss daran stelle ich das EWA-Frauenzentrum und seine Erfahrungen in der Ost-West-Zusammenarbeit dar, um exemplarisch zu zeigen, wie eine funktionierende Ost-West-Zusammenarbeit aussehen kann. Die Analyse der Probleme (Kapitel 6) basiert auf den Ergebnissen der vorangegangenen vier Kapitel und dem Aufsatz von Eva Schäfer, der Ende 1990 erschien und eine erste Einschätzung der Zusammenarbeit beinhaltet. Im Fazit soll neben der Zusammenfassung der Ergebnisse auf die eingangs gestellten Fragen eingegangen werden und mögliche Wege für eine Annäherung der beiden Bewegungen benannt werden. An dieser Stelle muss ich noch einige einschränkende Hinweise zur Vorgehensweise nennen, die für die Untersuchung von Bedeutung sind. Es handelt sich bei der zu untersuchenden Problematik um ein politikwissenschaftlich noch wenig bearbeitetes Gebiet. Entsprechend wenig Literatur ist bisher zu dieser Problematik erschienen. Lediglich einige Zeitungsartikel und Zeitschriftenberichte sowie einen Aufsatz zur Ost-West-Zusammenarbeit fand ich bei den Recherchen. Im wesentlichen stütze ich mich bei den Kapiteln zur DDR-Frauengeschichte, Ost-West-Zusammenarbeit und über das EWA-Frauenzentrum neben Zeitschriften- und Zeitungsartikeln auf UFV- und EWA-interne Papiere, wie Protokolle von Sitzungen, programmatische Papiere und Flugblätter; auf Erfahrungsberichte und Protokolle von Ost-West-Frauentagungen bzw. -kongressen, die häufig persönlicher Art sind, weil selten Protokolle oder Dokumentationen der einzelnen Veranstaltungen vorliegen bzw. noch nicht fertiggestellt sind. Darüber hinaus stütze ich mich auf Informationen aus Interviews, die im Rahmen des Projekttutoriums "Ost-West-Feminismus" an der FU Berlin, an dem ich selbst auch teilnehme, gemacht wurden. Es wurden bisher 12 Interviews in Ost- und Westberliner Frauenprojekten nach der Methode der qualitativen Interviews mittels Interviewleitfaden durchgeführt. Einen Schwerpunkt der Befragung stellte die Ost-West-Zusammenarbeit dar, weshalb die Interviews sehr hilfreiche Informationen für meine Untersuchung liefern. Die Interviews wurden in der Zeit von Dezember 1991 bis März 1992 geführt, auf Tonband aufgenommen, transkribiert und mit Seitenzahlen versehen. Ich habe insgesamt fünf Interviews aufgrund ihres Informationsgehalts zur Ost-West-Zusammenarbeit ausgewählt und anonymisiert (I/1991/S.1): die römische Ziffer zeigt die Reihenfolge der Interviews an und nach der Jahreszahl folgt die Seitenzahl des Interviewmanuskriptes. In das EWA-Kapitel flossen neben einem der Interviews auch zahlreiche Gespräche mit ein, die ich im Laufe der letzten zwei Jahre mit EWA-Frauen geführt habe. Ansonsten konnte ich auf bereits vorhandene Literatur, Gesetztestexte usw. zurückgreifen. Eine weitere Einschränkung ist die Zentrierung auf Berlin, die einmal praktische Gründe (mein geringes finanzielles und zeitliches Budged), zum anderen aber aufgrund der Besonderheit Berlins (Ost und West innerhalb einer Stadt und eine bewegte Frauenszene in beiden Teilen der Stadt) durchaus repräsentativen Charakter für die bundesweite Situation hat. Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung1 2.Politische Situation in der BRD und DDR4 2.1Politischer Hintergrund in der BRD und DDR4 2.2Situation der Frauen vor der Wende in der BRD und der DDR in Bezug auf die formale und reale Gleichberechtigung, insbesondere im Bereich der Erwerbsarbeit9 2.2.1Bedeutung des Bergriffes Gleichberechtigung in der BRD und DDR9 2.2.2Situation der Frauen in der Bundesrepublik11 2.2.3Situation der Frauen in der DDR16 2.3Zusammenfassung21 3.Frauenbewegungen in der BRD und DDR22 3.1Begriffserklärung: Neue Soziale Bewegungen22 3.2Entstehungsgeschichte der BRD-Frauenbewegung25 3.3Entstehungsgeschichte der DDR-Frauenbewegung30 3.4Zentrale Zielsetzungen der Frauenbewegungen in der BRD und DDR35 3.5Zusammenfassung37 4.Veränderungen für Frauen durch die deutsche Vereinigung38 4.1Lebenssituation von Frauen nach den beiden Staatsverträgen38 4.2Veränderungen innerhalb der Ost-Frauenprojekte40 4.3Kontakte zwischen Ost- und Westfrauen42 4.4Zusammenfassung47 5.Ein Beispiel: Das EWA-Frauenzentrum48 5.1Entstehung des Projekts48 5.2Inhaltliche Konzeption und deren Umsetzung49 5.3Die Ost-West-Zusammenarbeit vom EWA-Frauenzentrum52 5.4Zusammenfassung56 6.Analyse57 6.1Problembenennung57 6.2Analyse: Ursachen der Probleme in der Zusammenarbeit58 6.3Zusammenfassung63 7.Fazit64 Literaturverzeichnis67 Quellenangaben70 Anhang71
BIBLISCHE GESCHICHTE DES ALTEN TESTAMENTS Biblische Geschichte des alten Testaments ([I]) Einband ( - ) Titelseite ([I]) Vorrede. ([III]) Kapitel ([9]) I. Die Erschaffung der Welt. 1 Mos. 1, 1-25. (10) II. DieSchöpfung der beyden ersten Menschen. I Mos. 1 und 2. (12) III. Adam und Eva im Stande der Unschuld. 1 Mos. 1 und 2. (14) IV. Von dem Fall der ersten Eltern. 1 Mos. 3, 1. und ferner. (17) V. Was folgte auf den Fall der ersten Eltern? 1 Mose 3, 7. u. f. (21) VI. Cain und Abel. 1 Mos. 4, 1. u. f. (23) VII. Von der Nachkommenschaft Adams bis auf Noah, unsern anderen Stammvater. 1 Mos. 5. (27) VIII. Noah. 1 Mos. 6. (30) IX. Die Sündfluth. 1 Mos. 7. 8. 9. (34) Die zwote Periode der biblischen Geschichte vom Jahr der Welt 1756 bis 2508. (38) I. Zeitrechnung der Begebenheiten dieser Periode. (38) II. Einleitung in die Geschichte Abrahams. (39) III. Abrahams Ausgang aus seinem Vaterlande. 1 Mos. 12. (41) IV. Abrahams Wandel in Canaan war himmlisch und erbaulich. 1 Mos. 12, 6-9. (44) V. Abrahams Leiden. 1 Mos. 12, 10-20. Cap. 20. (48) VI. Von der friedfertigen und uneigennützigen Liebe Abrahams. 1 Mos. 13. (50) VII. Abrahams schönes Betragen gegen Melchisedek. 1 Mos. 14, 17-20. (53) VIII. Abrahams Beständigkeit im Glauben. (54) IX. Abrahams Gastfreyheit und Fürbitte für Sodom. 1 Mos. 18. (57) X. Die Aufopferung Isaaks. 1 Mos. 22. (61) Die Geschichte Isaaks; (66) 1) bis an seine Ehe. (66) 2) bis an sein Ende. 1 Mos. 26. (69) I. Jacobs Flucht vor Esau. 1 Mos. 28. (72) II. Jacobs Aufenthalt bey Laban. (77) III. Jacobs Rückreise und Aussöhnung mit Esau. (81) IV.Jacobs Aufenthalt in Canaan. (85) V. Jacobs Aufenthalt in Egypten und sein Ende. (89) I. Joseph wird von seinen Brüdern verkauft. 1 Mos. 37. (93) II. Joseph in Potiphars Hause. 1 Mose 39. (98) III. Joseph im Gefängniß. 1 Mos. 39, 21-23. (102) IV. Joseph erklärt zween Mitgefangenen ihre Träume. 1 Mos. 40. (104) V. Joseph erklärt dem Könige Pharao seine Träume. 1 Mos. 41. (107) VI. Die beyden Reisen der Brüder Josephs nach Egypten. (112) VII. Joseph giebt sich seinen Brüdern zu erkenne. 1 Mos. 45. (119) VIII. Josephs kindliche Aufführung gegen seinem Vater. (122) IX. Schicksale der Nachkommen Jacobs in Egypten bis an die Geburt Mosis. 2 Mos. 1. (126) Die dritte Periode der biblischen Geschichte vom Jahr der Welt 2508- 2909. (130) Die erste Hälfte der Zeitrechnung dieser dritten Periode. (130) Moses, der Erreter Israels. (131) I. Die Kindheit Mosis, 2 Mos. 2, 1-10. (131) II. Mosis Erziehung und Flucht nach Midian. 2 Mos. 2, 11. u. f. (134) III. Moses wird von Gott berufen, Israel aus Egypten zu führen. 2 Mos. 3 u. 4. (138) IV. Mosis erstes Gehör bey Pharao. 2 Mos. 5. 6. (143) V. Fernere Unterhandlung Moses mit Pharao. (147) VI. Das Osterlamm wird eingesetzt. 2 Mos. 11. 12. (152) VII. Auszug der Kinder Israel aus Egypten; Durchgang durchs rothe Meer. 2 Mos. 12, 29. und Cap. 14. (155) VIII. Wie versorgte Gott Israel in der Wüste? 2 Mose 16 und 17. (161) IX. Gott giebt Israel Gesetze; (165) 1) den kurzen Auszug derselben auf Sinai. 2 Mos. 19-24. (165) 2) Die göttlichen Gesetze von der guten Seelenbeschaffeheit und dem innerlichen Dienst der Israeliten (170) 3) Die göttlichen Gesetze vom äußerlichen Gottesdienst der Israeliten. (174) 4) Die Gesetze Gottes von der Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Billigkeit, wegen der Gesundheit und Wohlstandes in allen Ständen. (181) X. Die Israeliten versündigen sich durch Bilderdienst; wie sich Gott dem Mosi nachhero geoffenbaret. 2 Mose 32 und 34. (186) XI. Ungehrosam und Strafe der Israeliten. 4 Mos. 11-21. (191) XII. Mosis Tod und Schriften. 5 Mose 1. bis zu Ende. Hiob. (195) I. Josua führt Israel in Canaan. Cap. 1 - 4. (202) II. Was hat sich mit Israel zugetragen, bis Josua Canaan vertheilen konnte? Jos. 5 - 10. (208) III. Austheilung des Landes Canaan; Josua stirbt. (212) Kurzer Inhalt des Buches der Richter. (216) Eli. 1 Sam. 1-4. (230) Samuel. 1 Sam. 1-7. (234) Die vierte Periode der biblischen Geschichte, von der Errichtung des Königreichs bis zur babylonischen Gefangenschaft, von dem Jahr der Welt 2925. bis zu dem 3406ten Jahr. (241) Saul regiert von 2925 bis 2945. 1 Sam. 8. u. f. (241) David regiert von 2945 bis 2985. (249) I. Er wird zum König gesalbt; kommt in Sauls Dienste; tödtet den Goliath. 1 Sam. 16,17. (249) II. Saul faßt einen unauslöschlichen Haß gegen David. 1 Sam. 18-20. (255) III. David lange Zeit ein Flüchtling. 1 Sam. 21-27. (260) IV. Saul kommt um ; David wird König. 1 Sam. 27 - 2 Sam. 5. (265) V. David holt die Bundeslade nach Jerusalem; erhält eine herrliche Verheißung. 2 Sam. 6 und 7. (269) VI. Davids blühende Glückseligkeit; schwere Versündigung. 2 Sam. 9 - 12. (273) VII. Davids Leben nach seiner Versündigung, sonderlich von Absalon. 2 Sam. 13 - 19. (277) VIII. Noch etwas zur rechten Kenntniß Davids. (282) Kurze Nachricht von den beyden Büchern Samuels. (287) Die Psalmen. (287) Salomo, vom Jahr der Welt 2985 bis 3024. (288) Theilung des israelitischen Reiches. 1 Kön. 12. (295) I. Geschichte des Königreichs Juda. (296) II. Geschichte des Königreichs Israel. (308) Was hat Gott in diesen verderbten Zeiten gethan, die wahre Religion unter seinem Volk zu erhalten? (316) 1) Elias.1 Kön. 17-19. Cap. 21, 17. u. f. 2 Kön. 1. 2. (318) 2) Elisa. 2 Kön. 2-8. (330) Jesaias. (336) Jeremias. (339) Die fünfte Periode der biblischen Geschichte, von der babylonischen Gefangenschaft bis zu der Geburt Christi, vom Jahre der Welt 3406-1400. (344) Die babylonische Gefangenschaft. (344) Daniel. (348) Die drey Männer im glüenden Ofen. Daniel 3. (357) Rückkehr der Jüden aus den babylonischen Ländern in Canaan. (360) Esra. (366) Nehemiä. (370) Esther. (377) Tobiäs der ältere. (380) Samariter. (384) Die Geschichte des Volkes Gottes, von Nehemia an bis zu der Zeit der Maccabäer. (388) Fortsetzung der Geschichte des Volkes Gottes, vom J. d. W. 3826 bis 4000. (394) Die Pharisäer und Sadducäer. (404) Die Kette der Weißagungen von dem wahren Meßias, die durch alle Zeiten vor seiner Zukunft geht, und die Kennzeichen lehret, welche er an sich haben muß. (409) Kurze Beschreibung von Palästina, oder dem gelobten Lande. ([419]) §. 1. Namen und Gränzen des Landes. ([419]) §. 2. Natürliche Beschaffenheit des Landes. (420) §. 3. Etwas von dem ehemaligen politischen Zustande des Landes. (427) §. 4. Eintheilung des Landes. (429) §. 5. Die vornehmsten Städte und Flecken. (430) §. 6. Länder, welche an Palästina stoßen. (436) Charte worauf das Iüdische Land vornemlich, wie es zu Christi und der Apostel Zeiten gewesen ist, vorgestellet wird. ( - ) Verzeichnis der Betrachtungen. ([441]) Verzeichnis der erheblichsten Druckfehler, die kleinern, deren viele sind, wolle der Leser verbessern. ( - ) Einband ( - ) Abschnitt ( - )
Zeitreihen zur Eisenproduktion, zu Eisenexporten und -importen und den Preis- und Kostenniveaus verschiedener Länder und Regionen (d.h.: Großbritannien, Belgien, Frankreich und Deutsches Reich und seine Regionen, ohne Elsaß Lothringen).
Ziel dieser Studie ist es, einen Beitrag zur Klärung offener Fragen zum Technologietransfer zu leisten. Schwerpunkt der Betrachtung ist die Eisenindustrie. Es soll der räumliche und zeitliche Ablauf der tiefgreifenden Umgestaltung von Holzkohlen- zu den Steinkohlentechniken in Belgien, Frankreich und Deutschland beschrieben und erklärt sowie die außenwirtschaftlichen Verflechtungen dargelegt werden. Hierfür werden die Außenhandelsstatistiken herangezogen. Der Autor analysiert lange Reihen zur Eisenproduktion, zu Eisenexporten und -importen und den Preis- und Kostenniveaus verschiedener Länder und Regionen. Auf internationaler Ebene zeigen die Außenhandelsströme einen wichtigen Kanal zur Verbreitung der neuen Eisentechniken auf. Darüber hinaus wird durch die Analyse der politischen Entscheidungen einzelner Länder deutlich, wie staatliches Handeln (Zoll- und Eisenbahnpolitik) Bedingungen setzte, die den Entwicklungsablauf der Eisenindustrie beeinflussten.
Die Studie von Rainer Fremdling gliedert sich nach einzelnen Ländern, und hier wiederum mit einer durchgehenden Zweiteilung in die Zeit vor und nach dem Eisenbahnbau etwa um 1835 – der Eisenbahnbau in Europa bildet die Zäsur zwischen der Anbahnung und Durchsetzung der modernen Eisentechniken.
Thematisch ist die Studie folgendermassen untergliedert:
A. Die Britische Eisenindustrie A.1 Wandel der britischen Eisenindustrie im 18. Jahrundert A.2 Britische Eisenexporte im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts A.3 Britische Eisenexporte im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts A.4 Tabellen im Anhang zur britischen Eisenindustrie
B. Die Belgische Eisenindustrie B.1 Eisenproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts B.2 Eisenproduktion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts B.3 Tabellen im Anhang zur belgischen Eisenindustrie
C. Die Französische Eisenindustrie C.1 Eisenproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts C.2 Eisenproduktion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts C.3 Tabellen im Anhang zur französischen Eisenindustrie
D. Die Deutsche Eisenindustrie D.1 Eisenproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts D.2 Eisenproduktion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts D.3 Tabellen im Anhang zur deutschen Eisenindustrie
Themen:
Verzeichnis der Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (Thema: Innovation)
A. Die Britische Eisenindustrie
A.1 Wandel der britischen Eisenindustrie im 18. Jahrhundert A.1.01 Roheisenproduktion in Großbritannien, 1750-1790 A.1.02 Englische Stabeisenimporte, 1700-1799 A.1.03 Anteile der Importe am Stabeisenangebot (Produktion plus Importe) in Großbritannien, 1750-1815 A.1.04 Stabeisenpreise und Importzölle in Großbritannien, 1790-1815 A.1.05 Britischer Außenhandel mit Stabeisen, 1805-1818
A.2 Britische Eisenexporte im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts A.2.01 Britische Eisenexporte und Roheisenproduktion, 1821-1835 A.2.02.a Britische Roheisenexporte, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1821-1835 A.2.02.b Britische Stabeisenexporte (einschließlich Eisenbahnschienen), aufgegliedert nach Empfangsländern, 1821-1835 A.2.03.a Britische Exporte von Stangen- und Bolzeneisen, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1821-1835 A.2.03.b Britische Exporte von Gusseisenprodukte, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1821-1835 A.2.04 Französische Eisenimporte, 1815-1828 A.2.05 Französische Importe von Roh- und Stabeisen, aufgegliedert nach Herkunftsländern, 1820-1828 A.2.06 Britische Eisenexporte nach Frankreich, 1815-1828 A.2.07 Die Roheisenproduktion von Südwales und Schottland in Beziehung zur britischen Gesamtproduktion, 1823-1852
A.3 Britische Eisenexporte im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts A.3.01 Britische Roheisenexporte, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1836-1870 A.3.02 Britische Stabeisenexporte, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1836-1870 A.3.03 Britische Exporte von Eisenbahnschienen, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1856-1870 A.3.04 Britische Exporte von Stangen- und Bolzeneisen, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1836-1870 A.3.05 Britische Exporte von Gusseisenprodukten, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1836-1870
A.4 Tabellen im Anhang zur britischen Eisenindustrie A.4.01 Preise britischen Eisens, 1821-1870 A.4.02 Quotienten von Stabeisen zu Roheisen bei britischen Eisenexporten, 1821-1870 A.4.03.a Britische Eisenexporte, insgesamt, 1821-1870 A.4.03.b Britische Eisenexporte nach Russland, 1821-1870 A.4.03.c Britische Eisenexporte nach Schweden/Norwegen, 1821-1870 A.4.03.d Britische Eisenexporte nach Dänemark, 1821-1870 A.4.03.e Britische Eisenexporte nach Deutschland, 1821-1870 A.4.03.f Britische Eisenexporte nach Holland, 1821-1870 A.4.03.g Britische Eisenexporte nach Belgien, 1833-1870 A.4.03.h Britische Eisenexporte nach Frankreich, 1821-1870 A.4.03.i Britische Eisenexporte nach Spanien/Portugal, 1821-1870 A.4.03.j Britische Eisenexporte nach Italien/Österreich, 1821-1870 A.4.03.k Britische Eisenexporte nach Südosteuropa, 1821-1870 A.4.03.l Britische Eisenexporte nach Asien ohne Vorderasien, 1821-1834 A.4.03.m Britische Eisenexporte nach Vorderasien, 1821-1870 A.4.03.n Britische Eisenexporte nach Britisch-Asien, 1835-1870 A.4.03.o Britische Eisenexporte nach Asien ohne Vorderasien und Britisch-Asien, 1835-1870 A.4.03.p Britische Eisenexporte nach Afrika, 1821-1834 A.4.03.q Britische Eisenexporte nach Nordafrika, 1835-1870 A.4.03.r Britische Eisenexporte nach Afrika ohne Nordafrika, 1835-1870 A.4.03.s Britische Eisenexporte nach Britisch-Nordamerika, 1821-1870 A.4.03.t Britische Eisenexporte nach den Vereinigten Staaten von Amerika, 1821-1870 A.4.03.u Britische Eisenexporte nach Mittel- und Südamerika, 1821-1834 A.4.03.v Britische Eisenexporte nach Mittelamerika, 1835-1870 A.4.03.w Britische Eisenexporte nach Südamerika, 1835-1870 A.4.03.x Britische Eisenexporte nach Australien/Ozeanien, 1835-1870 A.4.03.y Britische Eisenexporte in übrige Länder, 1835-1870
B. Die Belgische Eisenindustrie
B.1 Eisenproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts B.1.01 Anzahl der betriebenen Hochöfen in Belgien, 1815-1844 B.1.02 Roheisenproduktion in Belgien, 1831-1844
B.2 Eisenproduktion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts B.2.01 Eisenproduktion, Importe und Exporte Belgiens, 1834-1870 B.2.02 Roheisenproduktion und –preise in Belgien, 1845-1870 B.2.03 Schmiedeeisenproduktion, Anzahl der Frischfeuer und Puddelöfen in Belgien, 1845-1870
B. 3 Tabellen im Anhang zur belgischen Eisenindustrie B.3.01 Belgische Roheisenimporte und –exporte, 1831-1870 B.3.02 Belgische Roheisenimporte aus Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland, 1831-1850 B.3.03 Belgische Roheisenexporte nach Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland, 1831-1870 B.3.04 Belgische Importe und Exporte von Stabeisen, 1831-1870 B.3.05 Belgische Stabeisenimporte aus Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und Schweden/Norwegen/Russland, 1831-1850 B.3.06 Belgische Stabeisenexporte nach Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland, 1831-1870 B.3.07 Belgische Importe und Exporte von Eisenbahnschienen, 1844-1870 B.3.08 Belgische Schienenexporte, nach Ländern gegliedert, 1857-1870
C. Die Französische Eisenindustrie
C.1 Eisenproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts C.1.01 Eisenproduktion in Frankreich, 1819-1828 C.1.02 Eisenproduktion in Frankreich, 1829-1835 C.1.03 Eisenproduktion und Eisenpreise im französischen Département Haute-Marne, 1809-1835
C.2 Eisenproduktion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts C.2.01 Eisenproduktion, Importe und Exporte Frankreichs, 1825-1870 C.2.02 Produktion aus Hochöfen in Frankreich, 1819-1870 C.2.03 Stabeisenproduktion in Frankreich, 1819-1870 C.2.04 Anteil der Eisenbahnschienen an der Stabeisenproduktion in Frankreich, 1842-1870 C.2.05 Roheisennachfrage für die französische Schienenproduktion, 1842-1870 C.2.06 Die Verbreitung der Winderhitzung bei französischen Hochöfen, 1837-1844 C.2.07 Stabeisenproduktion und –preise in Frankreich, 1831-1846 C.2.08 Anteile ausgewählter Regionen an der französischen Erzeugung von Roheisen und Stabeisen, 1834-1869
C.3 Tabellen im Anhang zur französischen Eisenindustrie C.3.01 Französische Importe und Exporte von Roheisen, 1821-1870 C.3.02 Französische Roheisenimporte aus Großbritannien, Belgien und Deutschland, 1827-1870 C.3.03 Französische Roheisenexporte nach Großbritannien, Belgien, Deutschland und die Schweiz, 1827-1870 C.3.04 Französische Importe und Exporte von Stabeisen, 1821-1870 C.3.05 Französische Stabeisenimporte aus Großbritannien, Belgien, Deutschland und Schweden, 1827-1870 C.3.06 Französische Importe von Holzkohlen- und Steinkohlenstabeisen, 1835-1852 C.3.07 Französische Stabeisenexporte nach Großbritannien, Belgien, Deutschland und der Schweiz, 1827-1870 C.3.08 Französische Importe und Exporte von Eisenbahnschienen, 1836(1841)-1870 C.3.09 Französische Importe von Eisenbahnschienen aus Großbritannien, Belgien und Deutschland, 1836-1870 C.3.10 Französische Exporte von Eisenbahnschienen nach Großbritannien, Belgien, Deutschland, der Schweiz, den italienischen Staaten, Algerien und Spanien, 1842-1870 C.3.11 Import- und Exportpreise von Roheisen und Eisenbahnschienen in Frankreich, 1847-1870 C.3.12 Import- und Exportpreise von Stabeisen in Frankreich, 1847-1870 C.3.13 Preise verschiedener Stabeisensorten am Werk und in Paris, 1826-1846 C.3.14 Roheisenproduktion und –preise im Département Nord, 1834-1870 C.3.15 Stabeisenproduktion und –preise im Département Nord, 1834-1870 C.3.16 Eisenproduktion und –preise im Département Loire, 1834-1870 C.3.17 Eisenproduktion und –preise im Département Aveyron, 1834-1870 C.3.18 Roheisenproduktion und –preise im Département Haute-Marne, 1834-1870 C.3.19 Stabeisenproduktion und –preise im Département Haute-Marne, 1834, 1847-1870 C.3.20 Roheisenproduktion und –preise im Département Moselle, 1834-1870 C.3.21 Stabeisenproduktion und –preise im Département Moselle, 1834-1870 C.3.22 Roheisenproduktion und –preise im Département Saône-et-Loire, 1834-1870 C.3.23 Stabeisenproduktion und –preise im Département Saône-et-Loire, 1834-1870
D. Die Deutsche Eisenindustrie
D.1 Eisenproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts D.1.01 Eisenproduktion, Importe und Exporte Preußens, 1825-1833 D.1.02 Preise für Stabeisen in Deutschland, 1830-1848 D.1.03 Eisenproduktion, Importe und Exporte des Zollvereins, 1834-1849 D.1.04 Veränderung der Roheisenproduktion, 1796-1837 D.1.05 Schlesische Eisenpreise am Werk, 1838-1850 D.1.06 Preise für Roheisen und Eisenerz, 1820-1855 D.1.07 Stabeisenproduktion nach Frischverfahren, 1825-1844
D.2 Eisenproduktion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts D.2.01 Preise verschiedener Eisensorten in den wichtigsten eisenschaffenden Bezirken Preußens, 1865-1870 D.2.02 Belgische Roheisenexporte nach Deutschland, 1841-1856 D.2.03 Stabeisenproduktion, Importe und Exporte des Zollvereins, 1850-1870 D.2.04 Roheisenproduktion, Importe und Exporte des Zollvereins, 1850-1870 D.2.05 Herkunft des Schienenbestandes preußischer Eisenbahnen, 1843-1863 D.2.06 Produktion aus Hochöfen in Preußen, Rheinland/Westfalen und Schlesien, 1823-1870 D.2.07 Stabeisenproduktion in Preußen, Rheinland/Westfalen und Schlesien, 1823-1870 D.2.08 Eisenherstellung in Preußen mit verschiedenen Brennmaterialien, 1836-1870 D.2.09 Roheisenproduktion aus Kokshochöfen und Anzahl dieser Hochöfen in Preußen, 1852-1870
D.3 Tabellen im Anhang zur deutschen Eisenindustrie D.3.01 Preise importierten Stangeneisens in Bremen, 1851-1870 D.3.02 Bremer Stangeneisenimporte, 1851-1870 D.3.03 Bremer Roheisenimporte, 1851-1870 D.3.04 Stabeisenpreise im Königreich Sachsen, 1825-1858 D.3.05 Preise für Holzkohlenroheisen in Deutschland, 1839-1850 D.3.06 Produktion, Kosten und Verkaufspreise von Roheisen der Hochdahler Hütte, 1861/62-1870/71 D.3.07 Produktion, Kosten, Verkaufspreise von Roheisen der Georgs-Marienhütte, 1858/59-1870/71 D.3.08 Eisenpreise in Deutschland, 1850-1870
Gegenstand der Datenkompilation: "Die Geschichte Deutschlands ist nicht erst seit Beginn der Bundesrepublik durch Zu- und Abwanderungen als Massenbewegung geprägt. Migration hat in Deutschland eine lange Tradition. Die Gründe hierfür sind seit Jahrhunderten im Wesentlichen die Gleichen: Das Streben nach einem besseren Leben für sich selbst oder für die Nachkommen, die Furcht vor politisch, ethnisch oder religiös motivierter Verfolgung oder die gewaltsame Vertreibung. Hinzu traten vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts millionenfache Zwangswanderungen während und im Gefolge der beiden Weltkriege." (Sächsisches Staatsministerium für Soziales, www.soziales.sachsen.de/open). Die Einwanderung hat unter demografischen Gesichtspunkten zunächst für Deutschland keine besondere Rolle gespielt. So stellt M. Hubert fest, dass noch im Jahr 1871 die ausländische Bevölkerung im Deutschen Reich 0,5% der Gesamtbevölkerung ausmachte. "Vierzig Jahre später sind es 1.259.873, d.h. das Sechsfache, knapp 2% der deutschen Bevölkerung". (M. Hubert (1998): Deutschland im Wandel. Stuttgart, S. 202)
Das Thema Einwanderung nach Deutschland kann unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet werden. Zum einen interessiert der Stand der ausländischen Bevölkerung sowie Herkunft und geografische Verteilung der Einwanderer in Deutschland. Einbürgerungsverfahren sowie Ausweisungen können ein Gradmesser für den Integrationserfolg sein. Die Einreise von Übersee in das Deutsche Reich – nicht zu verwechseln mit der tatsächlichen Immigration – gibt einen ersten Hinweis auf die Anziehungskraft Deutschlands. Ein besonderes Kapitel bildet der Bereich der ausländischen Arbeiterschaft im Deutschen Reich, ihre Vermittlung und die Vergabe von Legitimationen durch die Deutsche Arbeiterzentrale, Daten, die im Zusammenhang zu sehen sind mit der Behandlung ausländischer Arbeiter bzw. mit dem Versuch, einen dauerhaften Aufenthalt ausländischer Arbeiter im Deutschen Reich zu erschweren oder sogar zu verhindern.
Zeit und Ort der Datenkompilation: Aufgrund der verfügbaren Quellen beginnt die Datenkompilation 1871 mit dem Bestehen einer einheitlichen Amtlichen Statistik für das Deutsche Reich. Im Deutschen Kaiserreich fanden Volkszählungen 1871 und von 1875 bis 1910 alle fünf Jahre statt, in denen unter anderem der Stand der Bevölkerung inkl. der Ausländer erfasst wurde. Einige Datentabellen beginnen später aufgrund der entsprechenden Datenlage der verfügbaren gedruckten Quellen. So können die Einbürgerungsverfahren nur für die Zeit von 1873-1885, mitunter nur für 1881-1885 wiedergegeben werden, da in den Statistischen Jahrbüchern für das Deutsche Reich nur für kurze Zeiträume die Fälle erfaßt wurden. Längere Reihen könnten aus gedruckten Quellen erhoben werden. So bieten zum Beispiel die Ausgaben der Zeitschrift des königlich preußischen Statistischen Büreaus, Jg. 14 (1874) bis Jg. 29 (1887) sowie Urkunden des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz (I. HA, Rep.77, Tit. 227, Nr. 4, Beihefte 1-28 für 1892-1918) Nachweise zu den Einbürgerungen in Preußen. Aufgrund der zur Verfügung stehenden begrenzten Zeit musste auf die Beschaffung dieser Quellen bzw. auf die Einsicht in diese Quellen vor Ort verzichtet werden. Die Kollektion der Daten endet 1932, vor der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933. Das geografische Gebiet der Datenkompilation ist das Deutsche Reich und seine Einzelstaaten in den jeweiligen Grenzen, das bedeutet, dass Gebietsänderungen in dem Berichtszeitraum zu berücksichtigen sind. Dieser Sachverhalt gewinnt insbesondere im Zusammenhang der ausländischen Wanderarbeiter und deren Vermittlung bzw. Aufenthalt nach Gebieten im Deutschen Reich an Bedeutung. So wird die Anzahl der ausländischen Arbeiter nach Gebieten im Deutschen Reich nicht nur nach den politischen Grenzen der Deutschen Länder und Provinzen, sondern auch nach den Bezirksgrenzen der Arbeitsamtsbezirke berichtet. Darüber hinaus haben die Provinzen Westpreußen und Posen durch den Großpolnischen Aufstand von 1918 bis 1919 große Gebietsverluste hinnehmen müssen, so dass aus den verbliebenen Resten der beiden Provinzen die preußische Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen gebildet wurde. Die Grenzmark bestand im Verband des Deutschen Reiches von 1922 bis 1938.
Unterthemen der Datenkompilation: Die Datenkompilation gliedert sich in 5 Bereiche auf.
A. Bevölkerung insgesamt Die Bevölkerung zur Zeit des Deutschen Reichs erlebte bis 1870 die erste Phase der demographischen Transformation, gekennzeichnet durch eine Verdoppelung der deutschen Bevölkerung in der Zeit von 1815 bis 1870. Wie M. Hubert (1998, Deutschland im Wandel, S. 30) feststellt, führten die langfristig stabilen und parallel verlaufenden Geburten- und Sterbeziffern zu einer Bevölkerungszunahme durch Geburtenüberschuss. Bis 1870 stellte die Einwanderung für Deutschland eine untergeordnete Rolle, was sich für die Jahre danach grundlegend änderte, denn es setzt eine deutliche Zunahme der ausländischen Bevölkerung bis kurz vor dem 1. Weltkrieg ein. "Preußen-Deutschland entwickelte sich in den zwei Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg weltweit zum zweitwichtigsten Zuwanderungsland nach den USA." (Oltmer, J. (2013), Migration im 19. und 20. Jahrhundert, S. 32) Mit dem Ergebnis der Volkszählung von 1900 wird eine starke Zunahme der ausländischen Bevölkerung insgesamt deutlich. Die Daten in dieser Kompilation zu Abschnitt A beziehen sich auf den Bevölkerungsstand des Deutschen Reichs ab 1871 und stammen aus den durchgeführten Volkszählungen. Weiterhin wurde für die Wiedergabe der Entwicklung der Bevölkerungszahl in Deutschland auf die Studie von Michael Huber (1998) sowie auf das Statistische Jahrbuch für Preußen zurückgegriffen.
B. Ausländische Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit und nach deutschen Staaten Aus den Werten zur ausländischen Bevölkerung kann davon ausgegangen werden, dass es sich um einen Immigrationsstrom handelt (M. Huber, S. 202). Dabei ist es interessant, in welchen Regionen Deutschlands sich die ausländische Bevölkerung angesiedelt hat als auch, aus welchen Gebieten die Menschen nach Deutschland gekommen sind. Die Angaben zu Herkunftsländern als auch zu den Aufenthaltsgebieten (deutsche Länder) der ausländischen Bevölkerung sind aus den verschiedenen Ausgaben des Statistischen Jahrbuchs für das Deutsche Reich entnommen worden und basieren auf den Ergebnissen der Volkszählungen.
C. Einbürgerungen und Aufgabe der deutschen Staatsbürgerschaft "Einbürgerungsfragen hatten gegen Ende der Weimarer Republik einen hohen politischen Stellenwert. Auch zur Zeit des Deutschen Kaiserreiches waren Fragen der Einbürgerung bei den höchsten politischen Instanzen angesiedelt und noch heute ist Einbürgerung eines der konfliktträchtigsten innenpolitischen Themen. Um die heutigen Auseinandersetzungen und deren Ursachen über Einbürgerungsfragen in ihrer ganzen Komplexität verstehen zu können, ist es unerlässlich, das Phänomen als ein historisches zu betrachten." (Trevisiol, O. (2004): Die Einbürgerungspraxis im Deutschen Reich 1871-1945. Seite 3. Dissertation. KOPS – Das institutionelle Repositorium der Universität Konstanz, Suche im Bestand 'Geschichte und Soziologie', WEB: http://d-nb.info/974206237/34 ) Die Institution der Staatsangehörigkeit entstand mit der Entwicklung des modernen Staats zu Beginn des 19. Jahrhunderts (vergl. Gosewinkel, D. (2001): Einbürgern und Ausschließen; Trevisiol, O. (2004): Die Einbürgerungspraxis im Deutschen Reich 1871-1945). Die Staatsangehörigkeit kennzeichnet den Übergang vom Territorialstaat zum Personenverbandsstaat. Die Zuweisung von Rechten und Pflichten ist jetzt an die Staatsangehörigkeit gebunden und nicht mehr an den Ort der Niederlassung. Neben der allgemeinen Wehrpflicht sind bürgerliche Rechte inkl. Wahlrecht oder Ansprüche auf Unterstützung in Notlagen mit der Staatsangehörigkeit verknüpft. Einbürgerung muss immer auch im Zusammenhang mit der Integration von Migranten gesehen werden. "Der Umgang mit Einbürgerungsgesuchen lässt immer auch eine Aussage über den Offenheitsgrad der Mehrheitsgesellschaft zu". (Trevisiol (2004), Einbürgerungspraxis im Deutschen Reich, S. 5, d-nb.info/974206237/34). Die in der vorliegenden Datenkompilation zusammengetragenen Daten entstammen aus den verschiedenen Ausgaben des Statistischen Jahrbuchs für das Deutsche Reich. In dieser Quelle wurde dem Thema der Einbürgerung eine untergeordnete Rolle zugewiesen, das heißt, dass die Nachweise nur für einen relativ kurzen Zeitraum (1873-1885, mit Angabe des Aufnahmegrundes sogar nur 1881-1885) in den Jahrbüchern wiedergegeben wurden. Dennoch wurden die Angaben hier aufgenommen und sollen als Anreiz für weitergehende Datenerhebungen verstanden werden. Die Studie von Oliver Trevisiol gibt wertvolle Hinweise zu Datenquellen, in denen Statistiken zu Einbürgerungen für die einzelnen Provinzen und Länder des Deutschen Reichs enthalten sind.
D. Einreise von Übersee in das Deutsche Reich Zur Zeit des Deutschen Reichs wurde eine Einwanderungsstatistik nicht geführt. Daher liegen für diesen Sachverhalt keine Werte vor. Erste Nachweisungen über Einreisende (zu unterscheiden von tatsächlichen Einwanderern) in das Deutsche Reich wurden erst seit 1904 durch die Reedereien, die sich mit Passagierbeförderung von Übersee her nach Bremen, Hamburg und Emden befassten, geführt. Diese Nachweise dokumentieren die von den Gesellschaften nach Deutschland beförderten Personen, die in Kajüten- und Zwischendeckpassagiere unterteilt wurden. Ab 1924 wurden auch Alter, Geschlecht und endgültiges Reiseziel ermittelt. In den Fällen, in denen das Reiseziel nicht festgestellt werden konnte, wurde die Staatsangehörigkeit der Reisenden für eine Unterscheidung der Reisenden als maßgeblich herangezogen. Vor 1924 existierten sehr unterschiedliche Altersklassifizierungen, die ab 1924 vereinheitlicht werden sollten mit der Klassifizierung: unter 1 Jahr, 1 – unter 6 Jahre, 6 – u. 14 Jahre, 14 – u. 15 Jahre, 15 – u. 18 Jahre, 18 – u. 21 Jahre, 21 – u. 25 Jahre, 25 – u. 30 Jahre, 30 – u. 40 Jahre, 40 – u. 50 Jahre, 50 – u. 55 Jahre, 55 – u. 60 Jahre, 60 Jahre und älter. Allerdings stellten sich Schwierigkeiten bei der Durchführung der Erhebung ein. Bremen hat für die aus Süd-Amerika kommenden Einreisenden Reiseziel und Staatsangehörigkeit nicht feststellen können und wich darüber hinaus von der allgemeinen Altersklassifizierung ab. Auch für Hamburg sind Schwierigkeiten bei der Erfassung des Reiseziels, der Staatsangehörigkeit und des Alters berichtet worden. Daher wurde entschieden, ab 1. Januar 1930 die Erhebung der Einreisestatistik nur noch in folgendem Umfang durchzuführen: - Zahl der Einreisenden, gegliedert nach Geschlecht und Schiffsklassen - Zahl der Einreisenden, gegliedert nach Altersklassen, und zwar: unter 1 Jahr, 1 bis unter 10 Jahre, über 10 Jahre - Herkunftsländer in der Gliederung: aus europäischen Häfen; aus Nordamerika; aus Mittelamerika; aus Südamerika; aus Afrika; aus Asien; aus Australien und Neuseeland - Staatsangehörigkeit in der Gliederung: Deutsches Reich; Großbritannien; übriges Europa; Britisch-Nordamerika; Vereinigte Staaten von Amerika; Mexiko; Mittelamerika und Westindien zusammen; Argentinien und Brasilien zusammen; andere Südamerikanische Staaten zusammen; Afrika; Asien und Australien zusammen; Staatenlose und ohne Angaben zusammen. (Statistik des Deutschen Reichs, Band 393, Die Bewegung der Bevölkerung in den Jahren 1928 und 1929, S. 103, Statistik des Deutschen Reichs, Band 441, S. 76) Die in der vorliegenden Datenkompilation wiedergegebenen Datentabellen zu den von Übersee Einreisenden nach Deutschland sind aus verschiedenen Ausgaben der Statistik des Deutschen Reichs entnommen worden. Entsprechend den Erfassungsproblemen der damaligen Zeit können diese Statistiken in ihrem Detaillierungsgrad nicht in die Tiefe gehen. Die ausführlichsten Angaben hinsichtlich der Altersgruppen sind von Hamburg erfasst worden, allerdings nur für einen kurzen Zeitraum (1925-1929). Weiterhin hat Hamburg für die Zeit von 1925 bis 1929 die über Hamburg rückwandernden (einreisenden) deutschen Reichsangehörigen nach Alter und Geschlecht erfasst. Allgemein gehaltene Angaben zur Zahl der Einreisenden, differenziert nach Einreisehafen und Schiffsklasse, reichen von 1904 bis 1932. Selbst die sehr allgemeine Unterteilung in Einreisende deutscher Nationalität und einreisende Ausländer insgesamt reicht nur für den Zeitraum von 1927-1932.
E. Ausländische Arbeiter im Deutschen Reich Seit den 1880er Jahren wuchs der Bedarf an Arbeitskräften im Deutschen Reich immens an. Der massive Industrialisierungsprozess führte zu einem Bedarf an Arbeitern, der durch die Arbeitskräfte in der einheimischen Bevölkerung sowie über die Zuwanderung der ländlichen Bevölkerung in die Städte nicht gedeckt werden konnte. Noch vor dem ersten Weltkrieg befanden sich in Deutschland weit über eine Millionen ausländische Wanderarbeiter. "In der Hochkonjunkturperiode seit den 1890er Jahren stieg die Zahl der in der deutschen Wirtschaft beschäftigten Ausländer sehr stark an und erreichte am Vorabend des Ersten Weltkrieges rund 1,2 Mio. Die wichtigsten Gruppen stellten in Preußen die in der Landwirtschaft beschäftigten Polen sowie Italiener, die besonders in Ziegeleibetrieben und im Tiefbau, aber auch im Bergbau und in der industriellen Produktion Beschäftigung fanden. Im letzten Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg nahm die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte in Preußen von rund 605000 auf 901000 stark zu, in der Landwirtschaft arbeiteten 40%, in der Industrie 60%." (Oltmer, J. (2013), Migration im 19. und 20. Jahrhundert, S. 32) Der Ausländeranteil ist zunächst in den Industrieregionen besonders hoch (Königreich Sachsen und Rheinland). In allen Regionen, in denen durch eine starke Expansion der Industrie ein erhöhter Bedarf an ungelernten Arbeitskräften entstand, gewann die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte an Bedeutung. Auf der anderen Seite ist ein bedeutender Ausländeranteil in stark landwirtschaftlich geprägten Regionen auszumachen. "Im ostelbischen Preußen lagen die wichtigsten landwirtschaftlichen Arbeitsbereiche der Polen im durch starke saisonale Arbeitsspitzen gekennzeichneten Hackfruchtbau. (…) Daneben war die Getreideernte bis zur
Einführung arbeitssparender Mäh- und Dreschmaschinen auch im preußischen Osten vor dem ersten Weltkrieg ein weiterer (…) Beschäftigungsbereich." (Oltmer, J. (2013, S. 33) Betrachtet man die geografische Herkunft der Migranten, so sind vier Länder besonders stark vertreten. Die aus Österreich-Ungarn stammenden Ausländer stellen den größten Anteil aller im Deutschen Reich lebenden Ausländer dar, wobei darauf hingewiesen werden muß, dass die aus Österreich-Ungarn stammenden Personen unterschiedlichen Nationalitäten angehören (Deutsche, Tschechen, Ungarn sowie Polen aus ehemals polnischen Gebieten, die 1795 und 1815 an die österreichische Krone fielen). Die Niederlande stellte einen weiteren bedeutenden Anteil der Einwanderer in das Deutsche Reich sowie aus Russland kommende Personen. Aus Russland kommende Einwanderer sind – wie im Fall Österreich-Ungarns – durch unterschiedliche Staatsangehörigkeit gekennzeichnet. Viele Polen stammen aus Russland, da sie in ehemals polnischen Gebieten leben, die seit dem Wiener Kongreß unter russischer Verwaltung stehen. Eine weitere bedeutende Gruppe unter den Einwanderern stellen die Italiener dar, die sich im Süden und Westen Deutschlands verstärkt niedergelassen haben. Der Wermutstropfen für die Wanderarbeiter bestand jedoch in der rigorosen Kontrolle durch die Deutsche Arbeiterzentrale, die mit dem Ziel gegründet wurde, eine dauerhafte Einwanderung zu erschweren. "Die Deutsche Arbeiterzentrale (DAZ) war eine Organisation zur Vermittlung von landwirtschaftlichen Saisonarbeitskräften. Sie hatte lange Zeit eine Monopolstellung inne. Die Organisation bestand von 1905 bis in die 1930er Jahre. Die Anregung zur Gründung der DAZ ging vom preußischen Landwirtschaftsministerium aus, um kommerzielle Anwerber zu verdrängen. Die DAZ erhielt 1907 das Monopol auf die Anheuerung polnischer Saisonarbeiter. Die Arbeitskräfte erhielten gegen eine Gebühr eine Arbeiterlegitimationskarte mit ihrem Namen und dem Namen des Arbeitgebers. An den Arbeitgeber waren die Beschäftigten für die Saison gebunden. Im Jahr 1922 erließ die Reichsarbeitsverwaltung die "Verordnung über die Anwerbung und Vermittlung ausländischer Landarbeiter." Diese Verordnung stärkte weiterhin das Monopol der DAZ." (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Arbeiterzentrale) Die zu diesem Themenpunkt zusammengestellten Datenreihen entstammen zum einen aus den verschiedenen Ausgaben des Statistischen Jahrbuchs für das Deutsche Reich. Zum anderen wurden Daten aus folgenden wissenschaftlichen Publikationen entnommen: Elsner/Lehmann (1988): Ausländische Arbeiter unter dem deutschen Imperialismus, 1900 bis 1985. Berlin: Dietz Verlag. Oltmer, Jochen (2005): Migration und Politik in der Weimarer Republik. Göttingen: Vandenhoeck&Ruprecht.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Bevölkerung):
A. Bevölkerung insgesamt
A.01 Bevölkerung insgesamt und ausländische Bevölkerung im deutschen Reich, 1871-1933.
A.02 Mittlere Bevölkerung, Eheschließungen, Geburten und Gestorbene (Anzahl und Ziffern) für das Deutsche Reich und für Preußen, 1817-1933
B. Ausländische Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit und nach deutschen Staaten
B.01 Ausländische Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit und nach deutschen Staaten: Zusammenfassende Übersicht, 1871-1939
B.02 Ausländische Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit und nach Geschlecht: differenzierte Darstellung nach dem Statistischen Jahrbuch, 1871-1939
B.03 Ausländische Bevölkerung im deutschen Reich nach Gebieten im Deutschen Reich,1875-1939
C. Einbürgerungen und Aufgabe der deutschen Staatsbürgerschaft
C.01 Einbürgerungen nach Herkunftsländer der Eingebürgerten im Deutschen Reich, 1873-1885
C.02 Aus dem Ausland aufgenommene Personen in das Deutschen Reich nach Aufnahmegrund, 1881-1885
C.03 In das Ausland entlassene Deutsche nach Bestimmungsländer (Aufgabe der Staatsbürgerschaft) im Deutschen Reich, 1873-1885
C.04 In das Ausland entlassene oder ausgewiesene Personen aus dem Deutschen Reich nach Grund, 1881-1885
C.05 Preußen: Erwerb und Verlust der preußischen Staatsangehörigkeit von Personen aus anderen deutschen Staaten und aus dem Ausland, 1874-1887
D. Einreise von Übersee in das Deutsche Reich
D.01a Überseeische Einreisende über Hamburg und Bremen nach Schiffsklasse, 1904-1932
D.01b Überseeische Einreisende über Hamburg und Bremen nach Schiffsklasse und differenziert nach Deutschen und Ausländern, 1927-1932
D.02 Verteilung des Einreiseverkehrs auf Hamburg und Bremen, 1913, 1921-1932
D.03 Überseeische Einreisende über Hamburg nach Altersgruppe, 1925-1932
D.04 Über Hamburg rückwandernde (einreisende) deutsche Reichsangehörige nach Alter und Geschlecht,1925-1929
E. Ausländische Arbeiter im Deutschen Reich
E.01 Ausländische Arbeiter in Preußen nach Staatsangehörigkeit, 1906-1914
E.02 Ausländische Arbeiter in Preußen nach preußischen Provinzen, 1906-1914
E.03 Ausländische Arbeiter in Preußen in Landwirtschaft und Industrie nach Staatsangehörigkeit und Nationalität, 1906-1914
E.04 Ausländische Arbeiter in den preußischen Provinzen in Landwirtschaft und Industrie, 1906-1914
E.05 Ausländische Arbeiter im Deutschen Reich nach Angaben der Deutschen Arbeiterzentrale, 1908-1932
E.06 Zugelassene ausländische Arbeiter im Deutschen Reich nach Staatsangehörigkeit, 1910-1938
E.07 Aufenthaltsgebiete und Beschäftigungsbereich der ausländischen Arbeiter im Deutschen Reich nach Landesarbeitsamtsbezirken, 1922-1933
E.08 Vermittlung ausländischer Arbeiter im Deutschen Reich durch die Deutsche Arbeiterzentrale, 1919-1931
E.09a-01 Vermittlung ausländischer landwirtschaftlicher Arbeiter in die Staaten des Deutschen Reichs nach Geschlecht, 1910-1931
E.09a-02 Herkunftsland und Geschlecht der im Deutschen Reich vermittelten landwirtschaftlichen Arbeiter, 1910-1931
E.09b Herkunftsland und Geschlecht der nach Ostpreußen vermittelten landwirtschaftlichen Arbeiter, 1910-1931
E.09c Herkunftsland und Geschlecht der nach Westpreußen vermittelten landwirtschaftlichen Arbeiter, 1910-1931
E.09d Herkunftsland und Geschlecht der nach Brandenburg vermittelten landwirtschaftlichen Arbeiter, 1910-1931
E.09e Herkunftsland und Geschlecht der nach Pommern vermittelten landwirtschaftlichen Arbeiter, 1910-1931
E.09f Herkunftsland und Geschlecht der nach Posen vermittelten landwirtschaftlichen Arbeiter, 1910-1931
E.09g Herkunftsland und Geschlecht der nach Schlesien vermittelten landwirtschaftlichen Arbeiter, 1910-1931
E.09h Herkunftsland und Geschlecht der in die Provinz Sachsen-Anhalt vermittelten landwirtschaftlichen Arbeiter, 1910-1927
E.09i Herkunftsland und Geschlecht der nach Niedersachsen (zuvor: Königr. Hannover, Herzogt. Braunschweig, Großherzogt. Oldenburg, Lippe, Bremen) vermittelten landwirtschaftlichen Arbeiter, 1910-1931
E.09j-01 Herkunftsland und Geschlecht der nach Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Schwerin, Meck.-Strelitz, Hamburg und Lübeck sowie nach Nordmark vermittelten landwirtschaftlichen Arbeiter, 1910-1931
E.09j-02 Herkunftsland und Geschlecht der in den Bezirk Nordmark vermittelten landwirtschaftlichen Arbeiter, 1928-1931
E.09k-01 Herkunftsland und Geschlecht der nach Westfalen vermittelten Arbeiter, 1910-1931
E.09k-02 Herkunftsland und Geschlecht der in das Rheinland vermittelten landwirtschaftlichen Arbeiter, 1921-1931
E.09k-03 Herkunftsland und Geschlecht der nach Hessen (Hessen und Hessen-Nassau zusammen) vermittelten landwirtschaftlichen Arbeiter, 1921-1931
E.09l Herkunftsland und Geschlecht der in das Königreich Sachsen und Thüringen vermittelten Arbeiter, 1910-1931
E.09m Herkunftsland und Geschlecht der nach Bayern, Württemberg, Baden, Hessen und Elsaß-Lothringen bzw. nach Südwestdeutschland vermittelten Arbeiter, 1910-1931
E.09n Herkunftsland und Geschlecht der nach Mitteldeutschland (Sachsen-Anhalt und Thüringen) vermittelten landwirtschaftlichen Arbeiter, 1910-1931
Ein interdisziplinärer Band im Open-Access: Die Aufwertung der Volkssprachen in der Frühen Neuzeit führte zu einer Intensivierung und internationalen Öffnung der europäischen Übersetzungskultur. Der Gebrauch des Englischen bleibt in dieser Zeit allerdings weitgehend auf die Insel beschränkt, während die Sprache auf dem Kontinent noch wenig geläufig ist. Erst seit dem 18. Jahrhundert gewinnt sie an internationaler Bedeutung und steigt schließlich zur modernen Weltsprache auf. Der Band fokussiert auf die vormoderne Situation und untersucht in 19 literatur-, kunst-, philosophie- und frömmigkeitsgeschichtlichen Fallstudien die deutsche Rezeption der frühneuzeitlichen englischen Literatur und Kultur. Mit Blick auf das bislang unzureichend erforschte deutsch-englische Interaktionsfeld erhellt er ebenso ausgewählte Personen, Institutionen und Wissensfelder wie Werkübertragungen, Gattungstransformationen und Übersetzungspraktiken, die den bereits in dieser Zeit bemerkenswert dichten Austausch zwischen England und dem Alten Reich prägten. Welche Netzwerke und Medien ermöglichten z.B. die Rezeption einflussreicher Denker und Dichter wie Bacon, Hobbes oder Milton im deutschsprachigen Raum; wie kam es gleichsam im Mutterland des Protestantismus zu einer auffallend intensiven Übersetzung englischer Erbauungsliteratur; welche Rolle spielten Parallelübersetzungen oder auch Übersetzungen aus zweiter Hand, etwa dort, wo der kulturelle Transfer über eine dritte Sprache wie das Französische oder Niederländische erfolgte? Auf solche Fragen werden im Band neue Antworten gegeben.