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"Konrad Adenauer selbst hat die Entstehung der deutschen Entwicklungshilfepolitik in den späten 1950er- und frühen 1960er-Jahren befördert, wie die frühen Stationen dieses zukunftsweisenden Politikfeldes zeigen." (Autorenreferat)

"Das Institut für Internationale Solidarität begann im Juli 1962 seine Arbeit. Konrad Adenauer stieß vor allem mit dem Blick auf Lateinamerika drei Fenster für einen deutschen Beitrag zur Bewältigung der globalen Herausforderung auf: für die kirchliche Sozialarbeit mittels der kirchlichen Hilfswerke, für die Unterstützung werteorientierter demokratischer Reformkräfte mittels der Politischen Stiftungen und für die Effizienz der Außenbeziehungen mittels der Institutionalisierung einer eigenständigen Entwicklungspolitik." (Autorenreferat)

In seinem Aufsatz wendet sich der Verfasser gegen die These, Adenauer habe bereits während der Weimarer Republik ausgeprägte außenpolitische Konzeptionen oder gar eine in die Zukunft weisende Vision einer Westbindung entwickelt, die sich mit den außenpolitischen Vorstellungen Stresemanns nicht vertrug. Er verdeutlicht dies am Verhalten beider Politiker während der Rhein-Ruhr-Krise 1923/24, wo sich die Wege beider Politiker kreuzten wie nie sonst. Die Krise schildert der Verfasser zunächst aus der Perspektive Stresemanns, dann aus der Adenauers. Dabei wird deutlich, daß beide Politiker vor allem anderen aus ihrer unterschiedlichen institutionellen Perspektive heraus in Konflikte gerieten. Der Autor zeigt auf, daß Adenauer weder Separatist noch präfigurierter Außenpolitiker war, auch erschöpfte sich seine Politik nicht in purem Pragmatismus, sondern er handelte aus dem einheitlichen politischen Urgrund der "Kommunalen Wohlfahrt". Stresemann hingegen handelte als Reichspolitiker; sein Antrieb war die "Reichswohlfahrt". (ICC2)