Das Thema: Normalisierung - II. Erinnerungspolitik - Die Darstellung des Undarstellbaren
In: Neue Gesellschaft, Frankfurter Hefte: NG, FH. [Deutsche Ausgabe], Band 46, Heft 3, S. 242-243
ISSN: 0177-6738
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In: Neue Gesellschaft, Frankfurter Hefte: NG, FH. [Deutsche Ausgabe], Band 46, Heft 3, S. 242-243
ISSN: 0177-6738
In: Neue Gesellschaft, Frankfurter Hefte: NG, FH. [Deutsche Ausgabe], Band 46, Heft 3, S. 235-237
ISSN: 0177-6738
In: Dominanzkultur reloaded
In: Loccumer Protokoll 14, 71
In: Kultur, Medien
In: Begleitmaterial zur Ausstellung / DHM
In: Beiträge und Materialien der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus 08
In: Tagungsdokumentation
In: Berliner Debatte Initial: sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Band 24, Heft 2, S. 48-58
ISSN: 0863-4564
Der Beitrag zur Erinnerungskultur beschäftigt sich mit der Aneignung der kolonialen Vergangenheit in Portugal durch unterschiedliche Gruppen. Den Ausgangspunkt bilden erinnerungspolitische Initiativen in Portugal, die die Dekolonisierungskriege in Angola, Guiné und Moçambique fokussieren. Ausgehend von Auseinandersetzungen über die Erschaffung, Eröffnung und Weiterentwicklung des Monumento aos Combatentes do Ultramar (Denkmal der Übersee-Kombattanten) in Lissabon zeigt der Autor auf, wie der urbane Raum der portugiesischen Hauptstadt durch soziale Prozesse geformt wird, wie sich dabei die kollektiven Erinnerungen an die Dekolonisierung in diesen Raum einschreiben und dieser folglich durch Identitätspolitiken bestimmter Akteure der Zivilgesellschaft geprägt wird. Dabei geht der Autor zunächst auf das Konzept der Erinnerungspolitik und den historischen Hintergrund ein. Danach erfolgt eine Analyse der Diskussionen um das Denkmal. Abschließend geht es um die Verortung dieser Denkmalinitiative im weiteren Feld urbaner Erinnerungsorte in Lissabon. (ICA2)
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 56, Heft 1, S. 101-151
ISSN: 0042-5702
Die Bezeichnung deutscher "Flüchtling" oder "Vertriebener" war in Deutschland nach 1945 kein Ehrentitel. Die alteingesessenen Einwohner West- oder Mitteldeutschlands zeigten häufig Ressentiments gegenüber den 12 Millionen Zwangszuwanderern, die aus ihrer ostdeutschen oder osteuropäischen Heimat durch alliierte Gewalt vertrieben worden waren. Auch suchten sowohl die Bundesrepublik als auch die DDR die sozioökonomisch abgestürzten und psychologisch geschockten Flüchtlinge durch die Schöpfung neuer Deutungsbegriffe zu kontrollieren: Der "Umsiedler"-Begriff, der von den Sowjets bereits 1945 in ihrer Besatzungszone verbindlich gemacht wurde, spielte die Anteile von Terror und Gewalt am realen Flucht- und Vertreibungsgeschehen gezielt herunter, um demgegenüber das Geschehene mit den vorangegangenen NS-Verbrechen zu rechtfertigen und die rückhaltlose Integration in eine "neue Heimat" westlich von Oder und Neiße zu fordern. Dieser kommunistischen Deutung strikt entgegengesetzt war der westdeutsche "Vertriebenen"-Begriff, der sich auf das Vertreibungsgeschehen ab 1944/45 (und nicht auf die NS-Vorgeschichte) konzentrierte und das Gewaltsame der Vertreibung betonte. Während das SED-Regime eine sozialpolitische Integrationsförderung der "Umsiedler" in der DDR bereits 1952/53 ersatzlos einstellte, etablierte sich - insbesondere über die Lastenausgleichs-Gesetzgebung - in Westdeutschland eine langfristig fördernde Integrationspolitik. Dieser Deutungswandel in der Bundesrepublik - der von linken Intellektuellen, aber auch von den christlichen Kirchen ausging - beendete nicht nur die ältere revisionistische Vertriebenenpolitik, sondern marginalisierte auch die Vertriebenen-Identität. (Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte / FUB)
World Affairs Online
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 56, Heft 1, S. 101-151
"Die Bezeichnung deutscher 'Flüchtling' oder 'Vertriebener' war in Deutschland nach 1945 kein Ehrentitel. Die alteingesessenen Einwohner West- oder Mitteldeutschlands zeigten häufig Ressentiments gegenüber den 12 Millionen Zwangszuwanderern, die aus ihrer ostdeutschen oder osteuropäischen Heimat durch alliierte Gewalt vertrieben worden waren. Auch suchten sowohl die Bundesrepublik als auch die DDR die sozioökonomisch abgestürzten und psychologisch geschockten Flüchtlinge durch die Schöpfung neuer Deutungsbegriffe zu kontrollieren: Der 'Umsiedler'-Begriff, der von den Sowjets bereits 1945 in ihrer Besatzungszone verbindlich gemacht wurde, spielte die Anteile von Terror und Gewalt am realen Flucht- und Vertreibungsgeschehen gezielt herunter, um demgegenüber das Geschehene mit den vorangegangenen NS-Verbrechen zu rechtfertigen und die rückhaltlose Integration in eine 'neue Heimat' westlich von Oder und Neiße zu fordern. Dieser kommunistischen Deutung strikt entgegengesetzt war der westdeutsche 'Vertriebenen'-Begriff, der sich auf das Vertreibungsgeschehen ab 1944/45 (und nicht auf die NS-Vorgeschichte) konzentrierte und das Gewaltsame der Vertreibung betonte. Während das SED-Regime eine sozialpolitische Integrationsförderung der 'Umsiedler' in der DDR bereits 1952/53 ersatzlos einstellte, etablierte sich - insbesondere über die Lastenausgleichs-Gesetzgebung - in Westdeutschland eine langfristig fördernde Integrationspolitik. Dieser Deutungswandel in der Bundesrepublik - der von linken Intellektuellen, aber auch von den christlichen Kirchen ausging - beendete nicht nur die ältere revisionistische Vertriebenenpolitik, sondern marginalisierte auch die Vertriebenen-Identität." (Autorenreferat)
In: Universität - Politik - Gesellschaft, S. 355-364
World Affairs Online
In: Kleine Reihe 15
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 54, Heft 3, S. 575-576
ISSN: 1862-2860
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 56, Heft 1, S. 101-151
ISSN: 2196-7121
VorspannWährend die Bundesrepublik gegenüber den Heimatvertriebenen aus den deutschen Reichs- und Siedlungsgebieten im Osten nach 1949 lange eine Strategie der "Eingliederung auf Vorbehalt" verfolgte, betrieb die DDR zur Lösung des sogenannten "Umsiedlerproblems" eine Politik der Zwangsassimilation. Gründe und Hintergründe dieser gegensätzlichen sozialen und wirtschaftlichen Integrationspolitiken untersucht Michael Schwartz ebenso wie die damit eng zusammenhängenden konkurrierenden Erinnerungskulturen in Ost und West. Bei allen Unterschieden sieht Schwartz aber auch eine wichtige Parallele: Die in beiden Teilen Deutschlands lange verdrängten Erfahrungen der "Gewalt durch Vertreibung" sowie der "Gewalt durch Integrationskonflikte nach der Vertreibung". Diese Erfahrungen, so das Plädoyer von Schwartz, müßten behutsam in die kollektive Erinnerung der deutschen Nation und ihrer europäischen Nachbarn eingebettet werden.
In: Osteuropa, Band 58, Heft 6, S. 103-116
ISSN: 0030-6428