Rezension: Uwe Flick, 2009: Sozialforschung. Methoden und Anwendungen
In: Methoden, Daten, Analysen: mda ; Zeitschrift für empirische Sozialforschung, Band 4, Heft 1, S. 62-64
ISSN: 2190-4936
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In: Methoden, Daten, Analysen: mda ; Zeitschrift für empirische Sozialforschung, Band 4, Heft 1, S. 62-64
ISSN: 2190-4936
In: Historisch-Sozialwissenschaftliche Forschungen : quantitative sozialwissenschaftliche Analysen von historischen und prozeß-produzierten Daten, Band 17
Der vorliegende Band behandelt Probleme der Datenbeschaffung und Datensicherung von prozeßproduzierten Massendaten der Verwaltungen und Probleme der methodischen Nutzung dieser Verwaltungsdaten. Im ersten Kapitel berichten Vertreter der verschiedenen Archive in der Bundesrepublik über ihre Bestände an archivierten Massenakten. Hierfür wurden teilweise kleinere Umfragen durchgeführt. Im zweiten Kapitel berichten Vertreter ausgewählter sozialwissenschaftlicher Forschungsbereiche über die methodischen Probleme bei der Nutzung von Massenakten in der Sozialforschung. Hierbei geht es einerseits um die Entwicklung einer Sozialwissenschaftlichen Datenkunde, andererseits um die fundamentalen methodisch-technischen Probleme einer Stichprobenziehung aus Massenakten. Zentrales Anliegen aller Beiträge ist die Verdeutlichung des Sachverhalts, daß prozeßproduzierte Daten nur dann aussagefähig sind, wenn die Sozialforschung ihren Entstehungsprozeß organisationssoziologisch mitreflektiert. (MB)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie
In: Sonderhefte 44
World Affairs Online
In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Band 24, Heft 4, S. 47-64
Der Verfasser zeigt, dass die Hoffnung vieler qualitativ orientierter Forscher im Bereich der Sozialwissenschaften, auf dem Wege der Abduktion neue, gültige Erkenntnisse zu gewinnen, auf einer Konfusion zwischen den Begriffen Abduktion und Hypothese beruht, wie sie bei Charles Sanders Peirce entwickelt werden. Abduktion wird als mentaler Prozess beschrieben, der sich über so genannte "Abduktionsblitze" vollzieht und eher als "begründete Vermutung" zu verstehen ist denn als "regelbasierter Schluss". Abduktionsblitze treten jedoch nicht willkürlich und unerwartet irgendwann auf. Ihnen müssen vielmehr ernste Zweifel sowie der Wille zum Lernen vorangehen, also die Bereitschaft, Vorurteile aufzugeben und sich neues Wissen anzueignen. Abduktion ist also nicht das Resultat reiner Logik und kann auch nicht als notwendiges Ergebnis gewisser qualitativer Methoden verstanden werden. "Geeignete Verfahren" (Sequenzanalyse) und "natürliche Daten" (Tagebuch) sind notwendige Voraussetzungen, wenn Vorurteile aufgebrochen werden sollen, und als Konsequenz können sich Abduktionsblitze ergeben. Abduktives Denken ist also eher eine Gewohnheit denn eine Methode.
In: Kommunikative Sozialforschung: Alltagswissen und Alltagshandeln, Gemeindemachtforschung, Polizei, politische Erwachsenenbildung, S. 10-87
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 19, Heft 2, S. 334-350
ISSN: 0023-2653
In: Zeitschrift für qualitative Forschung: ZQF, Band 17, Heft 1-2, S. 171-184
ISSN: 2196-2146
"Im ersten Teil dieses Textes votiere ich dafür, stärker als bisher die Differenz zwischen interpretativer und - auch sogenannter qualitativer - normorientierter Sozialforschung zu markieren. Im mittleren Teil geht es mir darum, essentielle epistemologische und methodologische Aspekte der Orientierung am interpretativen Paradigma zu skizzieren, die ich auch für mich reklamiere. Und im letzten Teil werde ich mich mit der Frage befassen, ob wir Irritationen durch poststrukturalistische Subjektivierungstheorien stärker ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit rücken sollten." (Autorenreferat)
In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Band 22, Heft 1, S. 58-77
Der Verfasser setzt sich kritisch mit Bemühungen zur Evaluation der Qualität der Lehre an der Hochschule auseinander. Anhand ausgewählter Beispiele werden drei Bereiche illustriert, in denen für die anwendungsorientierte Sozialforschung nicht untypische Fehler zu Tage treten. Im Bereich der Informationssammlung werden - etwa im 'Studienbarometer' der FU Berlin - lediglich undifferenzierte Stimmungsbilder erhoben. Im Bereich der Informationsaufbereitung kommt zu diesem Erhebungsartefakt ein statistisches Artefakt durch die beliebte Verwendung des arithmetischen Mittels. Im Bereich der Schlussfolgerungen und Empfehlungen schließlich sind methodisch unzulässige Vereinfachungen bei der Ableitung von Empfehlungen ein verbreiteter Fehler. Anknüpfend an Rolf von Lüde arbeitet der Verfasser Paradoxien einer studentenorientierten Optimierung von Lehrveranstaltungen heraus und betont abschließend die hohen Anforderungen, die an angewandte Sozialforschung zu stellen sind. (ICE)
In: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, Band 6, Heft 2, S. 191-210
'Der Kontext der Frage nach der Qualität qualitativer Forschung wird kurz umrissen. Hier werden insbesondere Diversifizierungen qualitativer Forschung (sprachraumbezogen, schulenspezifisch, unterschiedliche Anwendungsfelder und Disziplinen) behandelt, bevor drei Ansätze der Auseinandersetzung mit der Frage der Qualität qualitativer Forschung an Beispielen aus der Diskussion behandelt werden: Die Formulierung von Standards, Kriterien und Strategien. Für diese Ansätze werden als Probleme die Anwendbarkeit auf qualitative Forschung insgesamt oder auf bestimmte Bereiche diskutiert. Die Frage der Festlegung von Grenzwerten als ein Teil der Formulierung von Kriterien und Standards wird ebenso behandelt wie die Akzeptanz von Guidelines und Checklists. Als Alternative wird die Verfolgung von Strategien der Geltungsbegründung (analytische Induktion, Triangulation, Qualitätsmanagement) diskutiert und vorgeschlagen, empirische Methodenforschung zur Entwicklung von Antworten auf die Qualitätsfrage voranzutreiben, die sowohl die Forschungspraxis als auch die Perspektive der Abnehmer von Forschungsergebnissen berücksichtigt.' (Autorenreferat)
In: Edition Suhrkamp 508
In: Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen 2198
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 6, Heft 2
ISSN: 1438-5627
Jo REICHERTZ bietet mit seinem Buch "Die Abduktion in der qualitativen Sozialforschung" einen umfangreichen Einblick in das Phänomen der Abduktion und geht dabei zum Teil über die der Publikationsreihe zugedachten Stellung als Grundlagenwerk hinaus. Er arbeitet den Begriff aus den Überlegungen Charles Sanders PEIRCE' heraus und unterzieht ihn einer ausgiebigen Prüfung. Schließlich leitet er daraus konkrete Implikationen für die Praxis qualitativer Sozialforschung ab. REICHERTZ bringt dabei zahlreiche Mythen und Hoffnungen ins Wanken, die nicht selten mit abduktivem Vorgehen hineingelegt worden sind. Dadurch ist das Buch ebenso aufschlussreich wie ernüchternd. Aus eben diesen Gründen ist die Lektüre zwar sehr empfehlenswert für alle, die an methodologisch gut untermauerter empirischer Forschung interessiert sind, denn es werden Anknüpfungspunkte für methodische Laien, wie auch für sehr fortgeschrittene Lesende geboten. Den Spielraum für abduktive Vorgehensweisen schränkt es allerdings in berechtigter Weise ein. Das Buch ist ein gelungenes Beispiel dafür, das die Auseinandersetzung mit oftmals knochentrockenen aufbereiteten methodologischen Themen auch auf eine heitere und Interesse weckende Art geschehen kann.