Jugendbildungsarbeit gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt
In: Hilflos gegen Rechtsextremismus?: Ursachen - Handlungsfelder - Projekterfahrungen, S. 230-256
Der Verfasser geht den Fragen nach, welche Aufgaben der außerschulischen Jugendbildungsarbeit in bezug auf die seit 1990 anwachsende rechtsextremistische Gewaltwelle und steigende Fremdenfeindlichkeit zukommen sowie wie die Wirkungsmöglichkeiten einzuschätzen sind, mit den Mitteln der Jugendbildung einen Beitrag zur pädagogischen Bearbeitung der rechtsextremen Phänomene zu leisten. Die wesentlichste Aufgabe der außerschulischen Bildungsarbeit liegt nach Maßgabe des Autors darin, eine Anpassung an einen Zeitgeist zu verweigern, der einen drohenden Zerfall der zivilen Ordnung postuliert, daraus die Notwendigkeit einer wehrhaften Demokratie ableitet und die Ursachen für den wachsenden Rechtsextremismus in einem Versagen der antiautoritären Pädagogik sieht. Im zweiten Abschnitt umreißt der Verfasser Grundzüge einer Praxis der außerschulischen Jugendbildung gegen Rechtsextremismus. Ansatzpunkt ist, punktuelle Gegenerfahrungen zu den Alltagserfahrungen anzubieten, die es Jugendlichen (im wesentlichen) Hauptschülern) nahelegen, Vorurteile und Feindbilder aufzugreifen, in denen sie vielfältige Ängste und Hoffnungen artikulieren können. Der Verfasser begründet diesen Ansatz mit Erfahrungen aus einem eigenen Jugendbildungsprojekt. (ICC2)