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Ausgehend davon, daß nach dem Machtantritt Gorbatschows in der Sowjetunion mit einer Neueinschätzung der deutschen Frage durch den Kreml gerechnet wird, wird in dem Beitrag dargelegt, daß die gegenwärtige sowjetische Deutschland-Politik nicht die einzig denkbare Variante ist. Es wird gezeigt, daß sich die UdSSR über ihre gegenwärtige Politik hinaus eine Reihe deutschlandpolitischer Optionen offenhält. Dabei wird zwischen vier Klassen von Optionen differenziert: (1) Null-Optionen; (2) Teilungsoptionen; (3) Einheitsoptionen; (4) Siegeroptionen. Aus den Überlegungen wird folgende Schlußfolgerung gezogen: Die Wiedervereinigung Deutschlands ist nicht per se eine Sicherheitsgarantie für Ost und West. Es wird deutlich gemacht, da0 sie in einer solchen Weise konzipiert werden muß, daß sie sowjetischen Sicherheitsinteressen entspricht. Als undenkbar wird gesehen, daß eine beliebige sowjetische Führung den Gewinn der Einheit Deutschlands mit einem Verlust an sowjetischer Sicherheit verknüpft. Als Ergebnis wird festgestellt, daß eine Wiedervereinigung Deutschlands im westlichen Sinn für die UdSSR völlig unakzeptabel ist, da keine sowjetische Führung es zulassen kann, daß die DDR mit ihrem Potential und ihrer gewachsenen Bedeutung für die sowjetische Politik aus dem eigenen Blocksystem ausscheidet und zugleich damit das Potential des gegnerischen Blocks verstärkt. (KW)