Umschlag -- Titel -- Impressum -- Inhalt -- Zur Einführung -- Ortwin Pelc: Jüdische Museen in Deutschland -- Thomas Lutz und Marie Schulze: Die Shoah in Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus -- Nathanja Hüttenmeister: Dokumentationen jüdischer Friedhöfe in Deutschland -- Werner Transier: Die Arbeitsgemeinschaft Jüdische Sammlungen in Deutschland -- Institutionen in Deutschland -- Institutionen in Österreich -- Institutionen in der Schweiz -- Anhang -- Dachverbände, überregionale Einrichtungen und Medien in Auswahl -- Verzeichnis der Institutionen in Deutschland nach Bundesländern -- Verzeichnis der Institutionen in Österreich -- Verzeichnis der Institutionen in der Schweiz.
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Vorspann Während der NS-Zeit wurden rund 500 Thorarollen auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin Weißensee vor der Zerstörung bewahrt. Bisher galt die Erforschung der konkreten Umstände als Desideratum. Anna Georgiev kann die Geschichte der in Weißensee versteckten Thorarollen von ihrer Einlagerung bis hin zu ihrer Verteilung nach dem Krieg durch Hannah Arendt im Rahmen ihrer Tätigkeit für die Jewish Cultural Reconstruction nun weitergehend rekonstruieren, dabei greift sie auch auf bisher unveröffentlichtes Bildmaterial zurück. Das Verstecken der Thorarollen lässt sich als Form von Widerstand und jüdischer Selbstbehauptung begreifen. Trotz drohender Deportation setzten sich die Beteiligten für den Erhalt der Rollen und somit für die Bewahrung jüdischer Traditionen ein.
Spuren verwischen, Erinnerungen streichen. Wiederholte Grabschändung jüdischer Friedhöfe im Elsass. Der Artikel untersucht die Bedeutung der wiederholten Grabschändungen jüdischer Friedhöfe im Elsass. Die Reaktionen der Einwohner und der offiziellen Instanzen schwanken zwischen entschiedener Verurteilung und maßvoller Interpretation ihrer Bedeutung: die Fakten werden leicht als einfacher Vandalismus disqualifiziert, die Täter seien "Jugendliche, die sich langweilen", nicht etwa Sympathisanten neonazistischer Bewegungen. Die jüdische Gemeinde selbst zweifelt zwischen Verschwiegenheit und Anschuldigung, keine der beiden Haltungen ist eine "gute" Strategie für die Opfer. Sinn des Artikels ist, den Vergessensprozess aufzuhalten, denn die Grabschänder, um die Formel von Balandier aufzugreifen, zerschlagen die Bindungen der Erinnerung, zerstören das, was ihr Weiterleben aufrechterhält. Durch eine sowohl reale als auch symbolische Gewalt bezeichnen sie die, die weiterhin "aus der Welt" hinaus gedrängt werden sollten.
Für den aufmerksamen Wörlitzbesucher bietet sich seit fast zwei Jahren an der Kreuzung GeorgForster-Straße / Bergstückenweg eine ungewohnte Perspektive. Dort steht eine graue Stahlmauer, ein Denkmal, das etwas sichtbar machen möchte. Denn hier am alten Stadtrand von Wörlitz war der jüdische Friedhof, seit über 70 Jahren unsichtbar und vergessen. Es ist eine Skandalgeschichte. Sie begann in der Nazizeit mit der Zerstörung des jüdischen Friedhofes sowie dem Diebstahl aller Grabsteine, und sie setzte sich fort mit dem Bau und Betrieb eines Trafohauses auf dem Friedhof, das erst 2010 beseitigt werden konnte. Dies ist der Bericht über eine Reise nach Wörlitz, die Religionsschüler des Dessauer Philanthropinums "auf den Spuren der Wörlitzer Juden" unternahmen. Die Synagoge im Park ist allgemein bekannt. Es gibt aber weit mehr zu entdecken, an eigentlich bekannten Bauwerken und hinter mancher Fassade der Häuser. Das haben die Schüler hier aufgeschrieben und mit historischen Ansichten und aktuellen Fotos belegt. Diese Schülerarbeit macht damit etwas sichtbar, was den Besuchern normalerweise entgeht.
Der Reiseführer lädt ein, die einzigartigen Denkmäler jüdischer Kultur zu erkunden, die sich in den drei Kathedralstädten Speyer, Mainz und Worms vorwiegend aus dem Mittelalter erhalten haben. Orte wie die Synagoge und Mikwe im Judenhof von Speyer, die Mikwe, die wiedererrichtete Synagoge oder der heilige Sand - der älteste jüdische Friedhof Europas - in Worms sowie der Mainzer Denkmalfriedhof erzählen noch heute von der großen Vergangenheit der SchUM-Gemeinden, die sich dort etwa seit der ersten Jahrtausendwende nachweisen lassen. Ein Sinnbild für die Lebendigkeit der jüdischen Kultur in unseren Tagem ist die neue Synagoge in Mainz
Karla Wolff, geb. Grabowski, wird 1928 in Breslau als Tochter einer christlichen Mutter und eines jüdischen Vaters geboren. Zwischen 1933 und 1945 erlebt sie unmittelbar die Verfolgung und Ermordung der Breslauer Juden; ihr Vater studiert an der Kantorenschule in Berlin und ist zwischen 1941 und 1943 einer der Kantoren der Storch-Synagoge in Breslau. Als Aushilfskraft im Jüdischen Altenheim begleitet sie die zur Deportation bestimmten Menschen zu den Sammelstellen, arbeitet auf der Krankenstation für die noch in Breslau lebenden "Mischehen" sowie auf dem Jüdischen Friedhof Cosel bei der Bestattung der Toten aus den umliegenden Zwangsarbeitslagern. In den letzten Monaten versteckt sie sich zusammen mit ihrem Vater bis zur Eroberung der Stadt durch die Rote Armee. Karla Wolff ist 1945 gezwungen, Breslau zu verlassen; über die Stationen Erfurt, Friedland und Fulda emigriert sie 1947 nach Palästina und gründet hier eine eigene Familie. Ihre Eltern wandern zunächst in die USA aus und kehren einige Jahre später nach Deutschland zurück. Der Vater amtiert über 20 Jahre als Kantor und Religionslehrer in Düsseldorf. Heute lebt Karla Wolff mit ihrem Mann in Naharija, Israel.