Die Staatenwelt Subsahara-Afrikas nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes
In: Internationale Politik nach dem Ost-West-Konflikt: globale und regionale Herausforderungen, S. 246-258
Der Autor geht in seinem Beitrag der Frage nach, inwieweit das Ende des Ost-West-Konfliktes Einfluß auf politische Entwicklungen in der Staatenwelt Afrikas südlich der Sahara genommen hat. Während des Kalten Krieges wurden diese Staaten in die jeweiligen Interessensphären miteinbezogen, konnten auch teilweise die Lage zum eigenen Nutzen instrumentalisieren. Nach dem Zusammenbruch des Realsozialismus gerieten die Subsahara-Staaten immer mehr ins weltpolitische Abseits. Innenpolitisch beschleunigte das Ende des Ost-West-Gegensatzes in vielen Staaten Demokratisierungsprozesse, auch wenn es manche Rückschläge gab. Jedoch hätte die Initialzündung des beendeten Kalten Krieges nicht eine derart durchschlagende Wirkung in einigen Staaten haben können, wenn der Boden für eine Veränderung nicht vorher bereitet gewesen wäre, wie der Autor aufzeigt. Als wirtschaftliche Folgen erweisen sich in erster Linie nachlassende wirtschaftliche Zuwendungen der westlichen Industrieländer. Auch dieser Prozeß setzte bereits vor 1989 ein und wurde vom Privatkapital initiiert. Chancen für Schwarzafrika sieht der Verfasser in einer Intensivierung des Demokratisierungsprozesses, in einer verstärkten Selbstorganisation der Staaten sowie in der Berücksichtigung der Staatenwelt für die Errichtung einer "neuen Weltordnung". (ICC)